"Schöne", "klassische" Klarinetten-Musik gesucht

  • Zitat

    Die CDs, die ich habe (mit Karl Leister) scheinen nicht mehr auf Katalog zu sein


    Diese?

    (BIS nimmt grundsätzlich nichts aus dem Katalog. Das sagt zumindest der Gründer und Eigentümer Robert von Bahr.)

  • Tatsächlich! Sorry, habe nicht akribisch genug recherchiert. Immerhin, die kann ich empfehlen.
    Empfehlen kann ich auch diese CD mit dem böhmischen Komponisten Franz Krommer:

    Alles, wie immer, IMHO.

  • Von Crusell gibt es auch noch etwas Kammermusik. Die üblichen Empfehlungen wurden fast alle schon genannt.
    Von Beethoven gibt es ein Trio op.11 f. Klarinette, Cello, Klavier sowie ein oder zwei Duos Klarinette/Fagott. Sehr schöne Klarinettenquintette/quartette stilistisch zwischen Mozart und Weber von Hummel und Reicha. Von letzterem natürlich noch zig Bläserquintette (dito Danzi). Dann all die Werke in der Nachfolge von Beethovens Septett für Bläser/streicher, fast immer mit relativ prominenter Klarinette. Außer Schuberts Oktett zB Werke von Hummel, Spohr, Berwald, Ries u.a. Von Spohr vier Klarinettenkonzerte. Überhaupt sind die 1810er-30er eine Fundgrube für Holzbläsermusik.
    Das sind alles hörenswerte Stücke, allerdings sollte man nicht unbedingt immer das Niveau von Bachs Triosonaten oder Mozarts Quintett erwarten.

    Aus der Hochromantik vor Brahms ist mein Favorit die drei Fantasiestücke von Schumann f. Klar./Klavier.
    Ein sehr lyrisches, pastorals Klarinettenkonzert des 20. Jhds. stammt von Copland, Stravinskys knackiges Ebony Concerto ist vermutlich nicht "schön" genug...

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • Mein besonderer Tipp ist das Doppelkonzert für Klarinette und Bratsche op. 88 von Max Bruch.

    Unbedingt! Dem Tip von Bernd verdanke ich auch, von dieser schönen Musik erfahren zu haben, danke nochmal...

    Die englischen Stimmen ermuntern die Sinnen
    daß Alles für Freuden erwacht

  • Gerald Finzi: Konzert für Klarinette und Orchester

    Das folgende Konzert habe ich als Untermalung einer quasi Schulfunksendung über Novalis kennengelernt. Man sieht eine Uferlandschaft und hört dazu Auszüge aus den Hymnen an die Nacht und diese Musik. Dann war ich erpicht auf den Abspann.

    Ich hätte das Werk, das voller Lyrik und Melancholie ist und auch ein englisches Timbre nicht verleugnen kann, um die Jahrhundertwende angesetzt und war dann doch überrascht festzustellen, dass es nach 1950 entstanden ist. Aber auf ähnliche Weise aus der Zeit gefallen erscheinen ja auch die späten Konzerte oder die Vier letzten Lieder von Richard Strauss.

    Wunderschöne Musik, durch und durch nachromantisch, ohne allzu schwerblütig zu sein. Der Komponist ist sicher nicht sonderlich bekannt - vielleicht ist der Tipp also nicht nur für die Thread-Erstellerin von Relevanz.

    Hier meine Aufnahme - es gibt mehrfache Konkurrenz, die ich aber nicht kenne:

    :wink: Wolfgang

    He who can, does. He who cannot, teaches. He who cannot teach, teaches teaching.

  • Herzlichen Dank für diese vielen schönen Tipps - da finde ich sicher reichlich "Schönes" ... ich werde dann zur gegebenen Zeit berichten ...

    Viele Grüße - Allegro

    "Musik ist ... ein Motor, Schönheit, Intensität, Liebe, Zauber, alles in allem: ein Elixir." Lajos Lencsés

  • Das hier hab ich mal als Jugendlicher bei einem Familiengeburtstag vorgetragen:

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    Zweite Stimme auf Kassettenrecorder aufgenommen, anschließend die erste Stimme live gespielt, mit zweiter Stimme vom Band. Die Leute waren begeistert. Mozart halt.


    Thomas

  • Ganz nett ist auch noch Rossinis virtuoses Introduzione, Tema e Variazioni von 1810. Ich habe es auf einem EMI-Sampler mit Sabine Meyer, zusammen mit den Weber- und Mendelssohnschen Konzertstücken. Reizvoll ist aber auch diese Kombination:



    Und dann gibt es auch noch Musik von Pleyel., Molter und Mercadante, die hier gut reinpasst, aber sicher Randrepertoire darstellt.


    Cheers,

    Lavine :wink:

    “I think God, in creating man, somewhat overestimated his ability."
    Oscar Wilde

  • Richtig gut ist KV 296 in einer Bearbeitung für zwei Klarinetten.

    Hier das Original:

    http://www.youtube.com/watch?v=j-x16GjIwok

    Hier ein Beispiel als Klarinettenduett:

    http://www.youtube.com/watch?v=1z_8dip_mVw

    Leider ziemlich schwach gespielt. Wir spielten es im Originaltempo, wobei ich zugeben muss, dass die erste Klarinette meine Schwächen in der Zweitstimme überspielte. Mein damaliger Partner wurde später Profi (Jazz, v.a. Saxophon, auch Bassklarinette).

    Zusammengefasst:
    KV 296 für zwei Klarinetten macht richtig was her, wenn man es in "vernünftiger" Qualität im Originaltempo spielt. Davon abgesehen gehört es als Violinsonate in jede Mozart-CD-Sammlung.


    Thomas


  • KV 296 für zwei Klarinetten macht richtig was her, wenn man es in "vernünftiger" Qualität im Originaltempo spielt. Davon abgesehen gehört es als Violinsonate in jede Mozart-CD-Sammlung.


    Ich sehe gerade: Es geht ja gar nicht ums Selbstspielen. Dann ist der Hinweis auf KV 296 sinnlos, das scheint es nämlich nicht als Aufnahme zu geben. Die "Kegelduette" (KV 487) gibt es aber als Aufnahme zu kaufen. Sind allerdings recht schlichte Stücke.

    Das hier hört sich ganz nett an:

    Z.B. Stück Nr. 10 (Duo Nr. 2) zu vergleichen mit

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    .


    Thomas

  • So - beim "Abarbeiten" Eurer Tipps habe ich gerade noch diese Aufnahme gefunden:

    Sie enthält einige der hier empfohlenen Sachen und klingt echt nicht schlecht 8+)

    Viele Grüße - Allegro

    "Musik ist ... ein Motor, Schönheit, Intensität, Liebe, Zauber, alles in allem: ein Elixir." Lajos Lencsés

  • Aktuell höre ich seit 3 Tagen eine CD mit Orgel-Kantaten von Bach, gesetzt für Englischhorn, Fagott und Klarinette und ich kann mich gar nicht satthören daran.


    Vermutlich ist es diese CD:

    Ja, ja, diese Triosonaten, die den Organisten so viel Pein bereiten, sind herrliche Musik.

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • @ Mauerblümchen, ja genau diese CD ist es :P
    Ich kenne ja nun die Originalversion (noch) nicht - aber ich weiß noch, wie ich mich vor 25 Jahren im Klavierunterricht mit Bachs Inventionen schon mit dem zweistimmigen Satz rumgequält habe ... ganz zu schweigen von meinen wenigen Versuchen in "dreistimmig" ...
    Daher ziehe ich meinen Hut vor allen Organisten und Pianisten, die das können ...

    Viele Grüße - Allegro

    "Musik ist ... ein Motor, Schönheit, Intensität, Liebe, Zauber, alles in allem: ein Elixir." Lajos Lencsés

  • Ach, wenn's jetzt schon spätromantisch wird, dann unbedingt auch das Reger Quintett. Françaix könnte dir auch gefallen (wahrscheinlich sein bestes Werk?).

    @ Ralph, bitte was genau von Francais empfiehlst Du ?

    Und ist das der gleiche, der die "Blumenuhr" geschrieben hat ? Die hab ich mir gerade gekauft - aber noch nicht komplett gehört ...

    Viele Grüße - Allegro

    "Musik ist ... ein Motor, Schönheit, Intensität, Liebe, Zauber, alles in allem: ein Elixir." Lajos Lencsés

  • Ob es sich um sein bestes Werk handelt, weiß ich nicht. Aber vermutlich meint er das Klarinettenquintett, das es zum Beispiel auf dieser Scheibe gibt:

    Ich mag die CD, weil ich einiges von Françaix schon selbst spielen durfte und ohnehin ein Bläser-Freak bin.

    Lucius Travinius Potellus
    Those who would give up essential Liberty, to purchase a little temporary Safety, deserve neither Liberty nor Safety. (B.Franklin)

  • Zitat

    Und ist das der gleiche, der die "Blumenuhr" geschrieben hat ? Die hab ich mir gerade gekauft...

    Ich bin zwar nicht Ralph, aber es ist der gleiche Francaix. Er gehört zu meinen absoluten Hasskomponisten, und wenn er die "Blumenuhr" nicht geschrieben hätte, wäre die Welt für mich nicht ärmer.... :pfeif:

    Das Reger-Quintett liebe ich hingegen sehr. "Deine" Musik ist das aber wahrscheinlich erst einmal nicht....

    Beste Grüße

    Bernd

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