Skrjabin: GA Klaviersonaten - Auflistung/Vergleich
Hallo,
dieser Thread soll alle bekannten Gesamtaufnahmen der Klaviersonaten auflisten und vergleichen.
Diskussionen zu der Werkreihe sowie zu einzelnen Sonaten würde ich (soweit möglich) gerne für einen anderen Thread abtrennen.
Dennoch sollten hier kurz die Werke genannt werden, welche als die zehn Klaviersonaten Skrjabins bezeichnet werden:
Sonate Nr. 1 f-Moll op. 6 (1892)
Sonate Nr. 2 gis-Moll op. 19 („Sonate fantaisie“) (1892–97)
Sonate Nr. 3 fis-Moll op. 23 (1897/98)
Sonate Nr. 4 Fis-Dur op. 30 (1903)
Sonate Nr. 5 Fis-Dur op. 53 (1907)
Sonate Nr. 6 op. 62 (1911/12)
Sonate Nr. 7 op. 64 („Weiße Messe“) (1911)
Sonate Nr. 8 op. 66 (1912/13)
Sonate Nr. 9 op. 68 („Schwarze Messe“) (1912/13)
Sonate Nr. 10 op. 70 (1912/13)
Daneben exisitieren noch zwei weitere Frühwerke, die aber nicht zu den zehn Klaviersonaten gezählt werden.
Das Buch „Erinnerungen an Alexander Skrjabin“ von Leonid Sabanejew offenbart erstaunliches über die Entstehung der letzen Klavierwerke ab dem op.62, also auch über die Klaviersonaten Nr. 6-10!
SKRJABIN wurde von dem russischen Dirigenten Kussewizki (Koussevtitzky) jedes Jahr mit einer großen Summe Geld unterstützt (5.000 Rubel), ursprünglich zur Vollendung der Komposition des „Mysteiums“ Kurz nach der UA von „Promethée“ kam es zum Bruch zwischen Koussewitzky und SKRJABIN worauf hin der Dirigent und Förder von dem Komponisten 15.000 Rubel zurückverlangte, einst als Anzahlung für die Vollendung der „Mysteriums“ (deren Noten dann auch in Kussevitzkys Musikverlag erscheinen sollten)!
„Er (SKRJABIN) beschloß seine „Schuld“ in der Weise zu „tilgen“, dass er Kussewizki neue Kompositionen lieferte und diese auf seiner „Habenseite“ buchte. So brach er also die Arbeit am Mysterium ab und begann fieberhaft Klavierstücke zu schreiben, um die Schuld so schnell wie möglich abzutragen. In dieser Hinsicht hatte diese Geschichte auch ihr Gutes, denn auf diese Weise komponierte Skrjabin seine letzen Sonaten und viele kleinere Stücke, die sonst vielleicht gar nicht entstanden wären...“
an anderer Stelle:
„Damals spielte er uns auch manchmal Stellen aus seinen unveröffentlichten älteren Musikwerken vor. Davon gab es nicht viele. Das wohl wichtigste Stück war die sogenannte Sonate 3 ½, der er unmittelbar nach der Dritten Sonate komponiert hatte und die „Gothische Sonate“ nannte.
Die Sonate hatte einen ausnehmend schönen ersten Satz, ... . Die Sonate existierte nur in seinem Gedächtnis, war nie in Notenschrift festgehalten worden, ... Das Stück hatte zwei Sätze, doch der Finalsatz war unvollendet geblieben."
wieder an anderer Stelle:
„Das Poeme Vers la flamme war zunächst als Sonate konzipiert, wurde dann aber aus dieser Verantwortung entlassen und zu einem kleineren Stück degradiert.“
Dass wir heute 10 Klaviersonaten von SKRJABIN kennen ist also durchaus mehren Zufällen geschuldet, wie diese Beispiele zeigen! Allerdings will ich diese Fakten auch nicht überbewerten, am Ende hat SKRJABIN diese 10 Sonaten ja trotzdem bewusst so geschaffen. (Übrigends entstanden die letzen 5 Sonaten keineswegs in der Reihenfolge, die man vermuten würde! Wenn ich mich recht erinnere dann war es in der Abfolge 7-6-9-10-8!)
da es gerade an anderer Stelle mal wieder eine Diskussion über verschiedene Gesamtaufnahmen der Klaviersonaten Alexander Skrjabins gab, stelle ich hier mal kurz und schmucklos die Liste aller durch mich in Erfahrung gebrachten Aufnahmen ein (die ich vor einigen Jahren für ein anderes Forum zusammengetragen hatte) - leicht überarbeitet und ergänzt:
SKRJABIN, Gesamtaufnahmen der 10 Sonaten für Klavier:
- 19?? V. Sofronitzky 3 CD Arleccino
-1970 R. Laredo, 2 CDs Nonesuch (+ op. 2/1, 42, 57/1/2 und 72)
- 1971 M. Ponti (als Teil einer GA der Klavierwerke auf 5 CDs bei VoxBox)
- 1971 J. Ogdon, 2 CDs EMI (+ op. 2/1, 48, 57, 58, 63, 67, 72 und 74)
- 1971 I. Shukow, LP
- 1971 R. Szidon, 2 CDs DG
- 1972–82 V. Ashkenazy, 2 CDs Decca
- 1989 B. Berman, 2 CDs Music & Ar
- 1988–90 R. Taub, 2 CDs harmonia mundi
- 1995 M.-A. Hamelin, 2 CDs hyperion (+ op. 28 und op. posth.)
- 1996 H. Austbø, 2 CDs Brilliant Classics
- 1998 E. Mikhailov, 2 CDs MEL Scriabin State Memorial Museum
- 2000 I. Shukow, 3 CDs Telos (+ op. 28 )
- 2004? M. Koyama, 2 CD
- 2006 M. Voskresensky, 2 CDs Classical Records
- 2004–07 M. Lettberg (als Teil einer GA der Klavierwerke auf 8 CDs bei capriccio)
- 2008? V. Stoupel, 3 CDs audite
- 1997–09 Y. Kasman, 2 CDs Calliope
- 2010 A. Ugorski, CAvi-musik
- 2012? D. Alexeev 2 CD Brilliant Classics
Außerdem spielt gerade ein weiterer Pianist alle Klavierwerke SKRJABINs ein: Gordon Fergus-Thompson, allerdings liegen noch nicht alle Sonaten vor
( bisher 2,3,4,5,9 und 10 )
Gruß petit_concours
Welche kannst du denn besonders empfehlen?(Ich selbst habe nur die von Ashkenazy und Lettberg, zwei einzelne von Gould. Aber schon lange nicht mehr gehört.)
maticus
PS: Ich habe inzwischen gesehen, dass meine Lsite aus dem Hifi-Forum (-http://www.hifi-forum.de/viewthread-192-146.html-) nach Wikipedia kopiert wurde (dabei leicht ergänzt -und um die Aufnahme von Sofronitzky gekürzt?)