Rüdiger Lotter & Lyriarte
Noch eine in 2004 entstanden (aufgenommen am 3. und 4. Mai), aber in 2005 herausgegeben.
Übrigens: eine Weltneuheit: die erste Live-Einspielung sämtlicher Rosenkranz-Sonaten!
Rüdiger Lotter, Violine
Olga Watts, Cembalo, Truhenorgel
Axel Wolf, Laute, Theorbe, Barockgitarre (mit ihm sind wir schon bei Letzbor begegnet)
Oehms Classics, 2005
Gut zu wissen, dass Lotter Live spielt (er benutzt drei Violinen in der Reihenfolge: V1-V2-V2-V3-V2-V1), sonst hörte ich es nicht. Nicht nur, dass es zu keinen Fehlern kommt: er spielt mit einem Bravour, dass man tatsächlich den Verdacht hat, da wurde doch studiotechnisch nachgeholfen. Eins ist aber sicher: Lotter fühlt sich da in seinem Element, wo er seine virtuose Technik zeigen kann. Zwar sind auch die langsamen Melodien auch sehr empfunden, doch wirken sie, neben Größen, wie Goebel, Letzbor, Manze, usw. doch ein wenig gefühllos. Er nimmt ein schnelles Tempo, und reißt den Hörer mit; er jagt fast schon manche Sonata durch, nimmt halsbrecherische Tempi, doch wahrt immer die Musikalität. So wirkt doch alles natürlich und gelassen.
Hier und da (z.B. in der Sonata XIV) wird fast schon völkisch-derb, wie er dahingeigt. (Bei ihm wird der Himmelfahrt Mariä zu einem Tanz: wie ihn Ohnmacht reigen da die Engel mit der Mutter Gottes hinauf.)
Die Continuo-Gruppe ist relativ klein, doch hat man nie den Eindruck, sie wäre nicht genug: ganz im Gegenteil, üppig und farbenfroh werden die Stücke realisiert.
Meine Bewertung:
:juhu: :juhu: :juhu: :juhu: