Ralph Vaughan Williams: Die Symphonien - Empfehlenswerte Gesamteinspielungen

  • Ralph Vaughan Williams: Die Symphonien - Empfehlenswerte Gesamteinspielungen

    [Die folgenden 10 Beiträge sind Kopien aus dem allgemeinen Kaufberatungsthread.
    :gurni:
    Gurnemanz]


    Ich schmeiß die Frage mal in den Raum:

    Kennt jemand eine gute GA der Symphonien von Vaughan-Williams?

    Wenn möglich nicht zu teuer und keine allzu unterirdische Klangqualität? Präferenzen habe ich gar keine, weil mir die Interpreten alle wenig sagen.

    Wenn ich F10 auf meinem Computer drücke, schweigt er. Wie passend...


  • Hab' ich nichts dran auszusetzen.

    This play can only function if performed strictly as written and in accordance with its stage instructions, nothing added and nothing removed. (Samuel Beckett)
    playing in good Taste doth not confit of frequent Passages, but in expressing with Strength and Delicacy the Intention of the Composer (F. Geminiani)

  • Vor Jahren war der Standard-TIp Handleys GA bei EMI/Classics for Pleasure (aufg. 1970er/80er). Garantiert "englisch" und war damals sehr preiswert, außerdem viele lohnende Füller. Auch in diversen Einzelausgaben erhältlich; aber ich bin gewiss kein Experte

     

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • Danke erstmal für die Empfehlungen.

    Was ist von Adrian Boult zu halten?

    Soweit ich das überblicken kann, hat er doch zumindest die 4. uraufgeführt.

    Wenn ich F10 auf meinem Computer drücke, schweigt er. Wie passend...

  • Danke erstmal für die Empfehlungen.

    Was ist von Adrian Boult zu halten?

    Das Problem mit dem gezeigten Boultschen Zyklus ist mE, dass es eine Altersaufnahme Boults ist. Ähnlich wie bei seinen späten Elgar-Einspielungen, erreicht er hier mE bei Weitem nicht mehr die interpretatorische Kraft, die seine älteren Aufnahmen ganz besonders auszeichnete.
    Wenn es Boult also sein soll, dann eher der frühe Zyklus (mono)

    der allerdings wieder kostenintensiver ist. Durchaus für einen Einstieg geeignet sind aber mE auch Slatkin oder Davis. Beide sind mittlerweile (per Marketplace) günstig zu bekommen und im Durchschnitt von vielleicht nicht immer herausragender, aber doch stets hoher Qualität:

     

    :wink: Agravain

  • Wo wir schonmal dabei sind: Wie beurteilen denn die Kenner die Previn-Aufnahmen von VWs Symphonien?

    Nicht, dass ich sie aktuell kaufen wollen würde - ich bin mit Haitink gut ausgerüstet. Nur so aus Interesse halt ...

    [...]

    Adieu,
    Algabal

    Keine Angst vor der Kultur - es ist nur noch ein Gramm da.


  • Wo wir schonmal dabei sind: Wie beurteilen denn die Kenner die Previn-Aufnahmen von AWVs Symphonien?

    Nicht, dass ich sie aktuell kaufen wollen würde - ich bin mit Haitink gut ausgerüstet. Nur so aus Interesse halt ...

    Würde mich auch interessieren. Da ich (vielleicht zu) oft einen Bogen um Previn mache, kenne ich sie nicht. Aber ich gehöre sicher auch nicht zu den Kennern.
    Hat der Gurni nicht mal gesagt, er hätte diesen Zyklus?

    :wink: Agravain

  • Hat der Gurni nicht mal gesagt, er hätte diesen Zyklus?

    Ich glaube, ich hatte ihn mal ausgeliehen. Näheres kann ich momentan leider nicht beitragen. Vaughan Williams gehört nicht zu meinen Hausgöttern... ;+)

    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • Den Gesamtzyklus mit Previn habe ich nicht, nur die Einzel-CD mit den Sinfonien Nr. 7 ("Sinfonia Antartica") und Nr. 8
    [Blockierte Grafik: http://ecx.images-amazon.com/images/I/41XKpBZJVWL.jpg]
    Es handelt sich um gute 60er Jahre Aufnahmen, im Falle der Sinfonia Antartica mit Heather Harper (Sopran), Sir Ralph Richardson (Sprecher) und den Ambrosian Singers. Bei der Sinfonie Nr. 8 würde ich allerdings unbedingt Sir John Barbirolli empfehlen. Ebenso im Falle der Sinfonien Nr. 2 und Nr. 5. Und bei der Sinfonie Nr. 4 Leonard Bernstein. Den Rest der Sinfonien habe ich mir durch Einzel-CDs zusammenkompiliert, wobei mir die Sinfonie Nr. 9 mit Bryden Thomson hervorragend gefällt. Durch das beigegebene Klavierkonzert (mit Howard Shelley) war diese CD für mich sowieso ein "Pflichtkauf"

    Generell bin ich kein Freund von Gesamtaufnahmen. Einen Werkzyklus nur durch die Brille eines einzigen Dirigenten kennenzulernen, empfinde ich als weniger bereichernd als die Anschaffung von verschiedenen Einzelaufnahmen. Hätte ich mich bei RVW aber für den Kauf einer Gesamtaufnahme zu entscheiden, würde ich zu Bryden Thomson neigen.

    «Denn Du bist, was Du isst»
    (Rammstein)

  • Nächste Frage: Wenn man ein paar Referenzaufnahmen zu einem Zyklus zusammenstellen könnte,
    welche wären das? Mich würde das sehr interessieren...

    "Nicht immer sind an einem Misserfolg die Künstler schuld.
    Manchmal ist es auch das Publikum, das indisponiert ist."
    Leonie Rysanek (1926-1998)

  • Handley.................................................
    danach Boult, oder dazu...keine Wertung :juhu:

    Ich kenne so viele Aufnahmen der RVW-Sinfonien, aber es gibt kaum einen Zyklus, wo mir selber bei einzelnen Aufnahmen
    kaum bessere einfallen als die von Boult und seinem "Schüler" Handley.

    OK,im Falle der 2. und 8. Sinfonie natürlich auch Barbirolli auf dem gleichen Level...aber das war es dann für mich auch schon.

    Das sind ewige Klassiker, welche für mich noch nie getoppt wurden.

    Wobei, diese 6.Sinfonie von den Proms 2012, die begeistert mich ungemein:

    "

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    "

    Und das unter einem Dirigenten, der aus der HIP-Ecke kommt........tja, der ist halt kein Fachidiot..........
    TOLL! :juhu:

    Wobei die 6. für mich sowieso ein Hammer ist..........

  • Wenn man ein paar Referenzaufnahmen zu einem Zyklus zusammenstellen könnte, welche wären das? Mich würde das sehr interessieren...

    Agravain ist in dieser Frage natürlich ungleich kompetenter als ich. Aber ich kann Dir ja mal sagen, wie ich mir meinen persönlichen RVW-Sinfonienzyklus zusammengestellt habe:

    Sinfonie Nr. 1 “A Sea Symphony”
    - Margaret Marshall/Stephen Roberts/London Symphony Chorus/Philharmonia Orch. London/Richard Hickox (rec. 1990)

    Sinfonie Nr. 2 “A London Symphony”
    - Sir John Barbirolli/Hallé Orch. (rec. 28.+29.12.1957)
    - Bernard Haitink/London Philharmonic Orch. (rec. 8.+9.10.1986)

    Sinfonie Nr. 3 “A Pastoral Symphony”
    - Linda Hohenfeld/Philharmonia Orch. London/Leonard Slatkin (rec. 1991)

    Sinfonie Nr. 4 f-moll
    - Leonard Bernstein/New York Philh. Orch. (rec. New York 1965)
    - Leonard Slatkin/Philharmonia Orch. London (rec. 1991)
    - Bryden Thomson/London Symphony Orch. (rec. 27.+28.11.1987)

    Sinfonie Nr. 5 D-Dur
    - Sir John Barbirolli/Hallé Orch. (rec. 17.3.1944)
    - Sir John Barbirolli/Philharmonia Orch. (rec. 8.+9.5.1962)
    - Leonard Slatkin/Philharmonia Orch. London (rec. 6.+8.4.1990)

    Sinfonie Nr. 6 e-moll
    - Sir Andrew Davis/BBC Symphony Orch. (rec. 10/1990)
    - Leonard Slatkin/Philharmonia Orch. London (rec. 6.+8.4.1990)

    Sinfonie Nr. 7 “Sinfonia Antartica”
    - Heather Harper/Ambrosian Singers/London Symphony Orch./André Previn (rec. 1967)

    Sinfonie Nr. 8 d-moll
    - Sir John Barbirolli/Hallé Orch. (rec. live Lugano 11.4.1961)
    - Sir John Barbirolli/Hallé Orch. (rec. live London 11.8.1967)
    - André Previn/London Symphony Orch. (rec. 1968)
    - Leopold Stokowski/BBC Symphony Orch. (rec. live London 15.9.1964)

    Sinfonie Nr. 9 e-moll
    - Bryden Thomson/London Symphony Orch. (rec. 8.+9.11.1990)

    Eins ist jedenfalls klar: bei der Achten kommst Du um den Widmungsträger und Uraufführungsdirigenten Barbirolli (die Uraufführung war am 2. Mai 1956 in Manchester) nicht herum.

    «Denn Du bist, was Du isst»
    (Rammstein)

  • Zitat

    Eins ist jedenfalls
    klar: bei der Achten kommst Du um den Widmungsträger und
    Uraufführungsdirigenten Barbirolli (die Uraufführung war am 2. Mai 1956
    in Manchester) nicht herum.

    Absolut richtig!

    Zitat

    Das Problem mit dem gezeigten Boultschen Zyklus ist mE, dass es eine
    Altersaufnahme Boults ist. Ähnlich wie bei seinen späten
    Elgar-Einspielungen, erreicht er hier mE bei Weitem nicht mehr die
    interpretatorische Kraft, die seine älteren Aufnahmen ganz besonders
    auszeichnete.

    Wenn es Boult also sein soll, dann eher der frühe Zyklus (mono)

    Finde ich nicht, Boult war topfit bis zum Ende.......aber es ist natürlich völlig richtig, auf den früheren Mono-Zyklus hinzuweisen, da dieser eine sehr lohnenswerte zweite Sichtweise auf Boult wirft.
    Ich kenne beide, und da ich kein Verächter guter Mono-Aufnahmen bin, fasziniert mich dieser ebenso.

    Aber grundsätzlich besser finde ich Ihn nicht, sorry.

  • Absolut richtig!

    Ich wollte gerade ein "Edit" zu meinem obigen Posting schreiben, weil Du und ich zeitgleich etwas geschrieben haben. Aber Du warst mal wieder schneller :D

    Ich kann zu Deinen beiden Empfehlungen (Boult und Handley) nichts sagen, weil ich die RVW-Zyklen der beiden nicht kenne. Aber es freut mich, dass Du Barbirolli ebenfalls hochschätzt.
    :prost:

    «Denn Du bist, was Du isst»
    (Rammstein)

  • Zitat

    Ich kann zu Deinen beiden Empfehlungen (Boult und Handley), nichts
    sagen, weil ich die RVW-Zyklen der beiden nicht kenne. Aber es freut
    mich, dass Du Barbirolli ebenfalls hochschätzt

    Also Barbirolli ist ein "must have" , gerade bei der 2. und 8. , ganz klar...die 8. am besten noch in der ersten Stereo-Einspielung von 1958............

    Was soll ich sagen, ich würde mich freuen, wenn Du Dir Boult und Handley mal anhörst, ich bin sicher, Du wirst es nicht bereuen........

    :kiss:

  • Ich besitze - neben wenigen Einzeleinspielungen - die kompletten Zyklen von Slatkin und Handley. Slatkin wird anderweitig oft weniger geschätzt, was ich nie ganz verstanden habe und weshalb mich die Zustimmung hier freut. Handley mag bisweilen leidenschaftlicher sein; ich finde aber, dass vor allem die späten Sinfonien (8 und 9) in ihrem dunklen, mysteriösen Timbre eine gewisse Distanz vertragen. Im Übrigen scheint mir Slatkin den Handley-Aufnahmen klanglich überlegen. Wie wird das hier gesehen?

    Barbirolli wäre noch eine Anschaffung wert; es muss sicher kein kompletter Zyklus mehr sein - falls es den überhaupt gibt.

    :wink: Wolfgang

    He who can, does. He who cannot, teaches. He who cannot teach, teaches teaching.

  • Zitat

    Ja, zumal ich beide Dirigenten wirklich gut finde. Ist auf dem "Abarbeitszettel" notiert

    Danke, lasse mich mal wissen, wie Dir z.B. Handley gefällt.......z.B. die 7.Sinfonie.......... :hide: Ich sage mal nur Orgel, Klavier( wobei die da damals getrickst haben, aber egal, es haut um....)

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