Opernsaison 2013/14 - Spielzeitvorschau

  • Von seinem Münchner Wozzeck im November 2008 war ich dagegen sehr angetan. Ich schließe ja auch nicht aus, dass ihm die Soldaten wieder besser liegen und bin überhaupt für fast alles offen..

    Das sehe ich auch so - der Wozzeck war eine der besten Produktionen an der BSO in den letzten Jahren. Entsprechend hatte ich den Ring auch voller Vorfreude erwartet. Der ging dann aber einigermaßen in die Hose.

    Auf Die Soldaten bin ich auf jeden Fall gespannt. Gab's die überhaupt schonmal in München?

    Es gibt kaum etwas Subversiveres als die Oper. Ich bin demütiger Diener gegenüber diesem Material, das voller Pfeffer steckt. Also: Provokation um der Werktreue willen. (Stefan Herheim)

  • Auf Die Soldaten bin ich auf jeden Fall gespannt. Gab's die überhaupt schonmal in München?

    In der Pressekonferenz, die ich bruchstückhaft im Livestream verfolgt habe, hat Bachler eine Produktion in den 60er Jahren, offenbar kurz nach der Kölner Uraufführung, erwähnt.

    Außerdem wurden (auf Nachfrage) für die Spielzeiten 2014/15 und 2015/16 neue Meistersinger und eine Schreker-Premiere angekündigt.


    Viele Grüße

    Bernd

    .

  • Zitat von »Zwielicht«
    Von seinem Münchner Wozzeck im November 2008 war ich dagegen sehr angetan. Ich schließe ja auch nicht aus, dass ihm die Soldaten wieder besser liegen und bin überhaupt für fast alles offen..
    Das sehe ich auch so - der Wozzeck war eine der besten Produktionen an der BSO in den letzten Jahren. Entsprechend hatte ich den Ring auch voller Vorfreude erwartet. Der ging dann aber einigermaßen in die Hose.

    danke für den tipp! da werd ich wohl münchen im oktober mal wieder einen kurzbesuch abstatten ...

  • Wiener Staatsoper 2013/14

    Die Premieren der Saison 2013/14

    Giacomo Puccinis La fanciulla del West (5. Oktober 2013 )
    D: GMD Franz Welser-Möst; R: Marco Arturo Marelli; mit: Nina Stemme, Jonas Kaufmann, Tomasz Konieczny);

    Wolfgang Amadeus Mozarts Die Zauberflöte (17. November 2013)
    D: Christoph Eschenbach; R: Patrice Caurier und Moshe
    Leiser; mit: Brindley Sherratt, Benjamin Bruns, Olga Pudova, Anita Hartig, Markus Werba

    Antonín Dvoráks Rusalka (26. Jänner 2014)
    D: Jirí Belohlávek; R: Sven-Eric Bechtolf; mit: Michael Schade, Krassimira Stoyanova, Günther Groissböck, Monika Bohinec

    Francesco Cileas Adriana Lecouvreur (16. Februar 2014)
    D: Evelino Pidò; R: David McVicar; mit: Elena Zhidkova, Massimo Giordano, Angela Gheorghiu, Roberto Frontali, Raúl Giménez

    Richard Wagners Lohengrin (12. April 2014)
    D: Bertrand de Billy; R: Andreas Homoki; mit: Günther Groissböck, Klaus Florian Vogt, Camilla Nylund, Wolfgang Koch, Michaela Martens, Detlef Roth

    Leos Janáceks Das schlaue Füchslein (18. Juni 2014)
    D: GMD Franz Welser-Möst; R: Otto Schenk; mit: Gerald Finley, Chen Reiss, Wolfgang Bankl

    Im A1 Kinderopernzelt steht die Uraufführung von Elisabeth Naskes und Johanna von der Dekens Das Städtchen Drumherum (Auftragswerk) auf
    dem Programm.

  • :spock: Gibt's da schon Genaueres?

    Leider nicht. Auch die Spielzeit (14/15 oder 15/16) wurde nicht spezifiziert.


    Leos Janáceks Das schlaue Füchslein (18. Juni 2014)
    D: GMD Franz Welser-Möst; R: Otto Schenk; mit: Gerald Finley, Chen Reiss, Wolfgang Bankl

    Wow, Otti Schenk wagt mal wieder eine Neuinszenierung. Wird bestimmt ein putziges Füchslein ;+). Auch sonst eine seeehhhrrr gediegene Regisseursauswahl von Meyer.


    Viele Grüße

    Bernd

    .

  • Herr Meyer badete bei der Wiener PK in Selbstzufriedenheit und suhlte sich in seiner 99 % Auslastung. Da ist ja so ein Programm für 2013/14 zu erwarten gewesen, dazu noch Beczala, Georghiu, Fleming, Netrebko, Schrott und die üblichen Verdächtigen inkl. Baltsa, Gruberova und Bartoli....Die Tankrechnungen werden wieder teurer werden für mich!

  • Ich werde das auch so praktizieren und den nächsten Bieito an der Komischen Oper möglichst vorurteilsfrei rezipieren ...


    Kann es sein, dass Bieito dann die Soldaten in Berlin macht? Ist der Versuch, quasi eins (Soldaten München ohne Bieito) und eins (neuer Bieito in Berlin) zusammenzuzählen...Spätestens Anfang April wissen wir mehr...

  • Kann es sein, dass Bieito dann die Soldaten in Berlin macht? Ist der Versuch, quasi eins (Soldaten München ohne Bieito) und eins (neuer Bieito in Berlin) zusammenzuzählen...Spätestens Anfang April wissen wir mehr...

    Das klingt plausibel. Und es würde sehr gut passen. Da bin ich gespannt ...

  • Wow, Otti Schenk wagt mal wieder eine Neuinszenierung.


    Ich bin sehr überrascht, hätte nicht gedacht, dass es an der Staatsoper nochmal eine Schenk-Neuinszenierung gibt!
    :juhu:
    Das ist ja nach der regietheatralischen Neuinszenierungsmonokultur ein Lichtblick! Ich dachte schon, die werktreuen Inszenierungen sterben so allmählich aus ...

    Francesco Cileas Adriana Lecouvreur (16. Februar 2014)
    D: Evelino Pidò; R: David McVicar; mit: Elena Zhidkova, Massimo Giordano, Angela Gheorghiu, Roberto Frontali, Raúl Giménez


    Die soll auch werktreu sein!

    This play can only function if performed strictly as written and in accordance with its stage instructions, nothing added and nothing removed. (Samuel Beckett)
    playing in good Taste doth not confit of frequent Passages, but in expressing with Strength and Delicacy the Intention of the Composer (F. Geminiani)

  • Wow, Otti Schenk wagt mal wieder eine Neuinszenierung
    Ich bin sehr überrascht, hätte nicht gedacht, dass es an der Staatsoper nochmal eine Schenk-Neuinszenierung gibt!
    :juhu:
    Das ist ja nach der regietheatralischen Neuinszenierungsmonokultur ein Lichtblick! Ich dachte schon, die werktreuen Inszenierungen sterben so allmählich aus ...


    Marelli gehört ja nun auch nicht gerade zu den Bilderstürmern, Bechtolf auch nicht Der Spielplan wirkt eher so, als hätte sich der Direktor von einem Parallelforum beraten lassen... Und über Schenk meinte schon vor zwanzig Jahren ein weltberühmter Dirigent: "Bei dem kratzen sich doch alle immer nur am Hintern!"

    “There’s no point in being grown up if you can’t act a little childish sometimes” (Doctor Who, der Vierte Doktor)


  • Kann es sein, dass Bieito dann die Soldaten in Berlin macht? Ist der Versuch, quasi eins (Soldaten München ohne Bieito) und eins (neuer Bieito in Berlin) zusammenzuzählen...Spätestens Anfang April wissen wir mehr...


    Mittlerweile ist das Züricher Spielplanbuch heraußen, dort ist Bieitos "Soldaten"-Inszenierung erste Saisonpremiere und es heißt in der Tat in der Fußnote "Koproduktion mit der Komischen Oper Berlin"

    “There’s no point in being grown up if you can’t act a little childish sometimes” (Doctor Who, der Vierte Doktor)

  • "Die Soldaten" sind offenbar gerade in Mode: Letztes Jahr Salzburg, nun Berlin/Zürich und München. Schon eigenartig, wie manche selten gespielten Stücke plötzlich gehäuft in den Spielplänen auftauchen.

    Es gibt kaum etwas Subversiveres als die Oper. Ich bin demütiger Diener gegenüber diesem Material, das voller Pfeffer steckt. Also: Provokation um der Werktreue willen. (Stefan Herheim)

  • Herzlichen Dank!

    Spannender Spielplan.
    Ich staune: und noch eine Premiere von Barry Kosky (La fanciulla del West). Hat der nicht noch mindestens zwei weitere Premieren an anderen Opernhäusern? Zusätzlich zu seiner Intendanz an der Komischen Oper? Wie schafft der das?

    Bin mal gespannt, wie Tatjana Gürbacas Aida in Zürich ankommen wird. Vor ein paar Jahren hat sie einen - besonders beim konservativen Publikum sehr ungeliebten - Fliegenden Holländer an der Deutschen Oper inszeniert.
    Zürich ist ja nun nicht gerade für seine Aufgeschlossenheit gegenüber Experimentellem bekannt. Überhaupt könnte ich mir vorstellen, dass sich Homoki in Zürich nicht gerade leicht tut. Der gefühlte Altersdurchschnitt des Publikums dort ist meines Erachtens nach etwa doppelt so hoch sein wie an der Komischen Oper.

  • Spannender Spielplan.
    Ich staune: und noch eine Premiere von Barry Kosky (La fanciulla del West). Hat der nicht noch mindestens zwei weitere Premieren an anderen Opernhäusern? Zusätzlich zu seiner Intendanz an der Komischen Oper? Wie schafft der das?

    Bin mal gespannt, wie Tatjana Gürbacas Aida in Zürich ankommen wird. Vor ein paar Jahren hat sie einen - besonders beim konservativen Publikum sehr ungeliebten - Fliegenden Holländer an der Deutschen Oper inszeniert.
    Zürich ist ja nun nicht gerade für seine Aufgeschlossenheit gegenüber Experimentellem bekannt. Überhaupt könnte ich mir vorstellen, dass sich Homoki in Zürich nicht gerade leicht tut. Der gefühlte Altersdurchschnitt des Publikums dort ist meines Erachtens nach etwa doppelt so hoch sein wie an der Komischen Oper.

    Man merkt dem Spielplan aber schon mehr als deutlich an, dass Homoki Kompromisse eingeht: mit Regisseuren wie Carsen, Decker oder auch Loy .Ist ja wohl auch sinnvoll, wenn er sich längere Zeit halten will. Für die alte KOB-Linie stehen Bieito, Kosky und vielleicht Gürbaca (deren Duisburger Salome ich ganz peppig, aber auch ziemlich klischeeverhaftet fand). Gloger kann ich nicht einschätzen. Bleibt Homoki selbst, der als Regisseur schon immer ein Chamäleon war.


    Viele Grüße

    Bernd

    .

  • "Die Soldaten" sind offenbar gerade in Mode: Letztes Jahr Salzburg, nun Berlin/Zürich und München. Schon eigenartig, wie manche selten gespielten Stücke plötzlich gehäuft in den Spielplänen auftauchen.


    "Gehäuft" ist aber arg übertrieben. Drei Produktionen in drei Jahren kann ich nicht wirklich als gehäuft bezeichnen.
    Vor allem, wenn man das mit der Boheme oder Carmen vergleicht (passend dazu sollte man sich mal die ersten
    zehn Tage der nächsten Saison der Wiener Staatsoper anschauen, da wird einem echt übel).

    "Nicht immer sind an einem Misserfolg die Künstler schuld.
    Manchmal ist es auch das Publikum, das indisponiert ist."
    Leonie Rysanek (1926-1998)

  • Man merkt dem Spielplan aber schon mehr als deutlich an, dass Homoki Kompromisse eingeht: mit Regisseuren wie Carsen

    Findest du, dass Carsen ein Kompromiss ist? Darauf wär ich jetzt nicht unbedingt gekommen. Ansonsten geb ich Dir Recht!

    Bleibt Homoki selbst, der als Regisseur schon immer ein Chamäleon war

    Ja, erstaunlich, nicht wahr? Jedenfalls rechne ich ihm seine Arbeit an der Komischen Oper hoch an ...

  • "Gehäuft" ist aber arg übertrieben.

    Das ist alles relativ. Wenn ich das richtig sehe (und das Aufführungsverzeichnis beim Schott-Verlag vollständig ist ;+) ), gab es nach 2000 genau eine Neuproduktion der Soldaten, nämlich in der Inszenierung von David Pountney bei der Ruhrtrienale 2006. Daneben gab es noch Aufführungen in Amsterdam und Tokio, die aber Übernahmen von Willy Deckers Inszenierung aus Dresden von 1998 waren. Das war's dann auch für's 21. Jahrhundert bisher.

    Dann sind 3 Neuinszenierungen in 2 Spielzeiten schon eine Häufung, würde ich sagen 8+)

    Es gibt kaum etwas Subversiveres als die Oper. Ich bin demütiger Diener gegenüber diesem Material, das voller Pfeffer steckt. Also: Provokation um der Werktreue willen. (Stefan Herheim)

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