Reinhard KEISER, „der größeste Opern-Componist von der Welt“

  • Reinhard KEISER, „der größeste Opern-Componist von der Welt“

    [Die folgenden beiden Beiträge stammen aus "Eben gehört".
    :gurni:
    Gurnemanz]


    :yes: Stand nicht umsonst noch auf meiner jeden Opernbestenliste :sev: Was es sonst noch von Reinhard Keiser gibt (viel zu wenig) ist aber auch nicht zu verachten.

    :wink: Matthias

    Ich kenne bislang sonst nur noch "Der geliebte Adonis" und "Masaniello Furioso". "Der geliebte Adonis" hat wunderschöne Stellen (die erste Arie "Angenehmste Westenwinde" ist traumhaft!), konnte mich aber als Ganzes noch nicht durchgehend fesseln. "Masaniello Furioso" ist vom Sujet super-spannend (die erste "Arbeiteroper"???), die Musik hat mich aber bislang nur mäßig begeistert. "Croesus" spielt da meiner Meinung nach in einer anderen Liga. Aber ich werde mir die beiden anderen verfügbaren Keiser-Opern irgendwann sicher auch noch anhören ...

    DiO :beatnik:

    "Wer Europa in seiner komplizierten Verschränkung von Gemeinsamkeit und Eigenart verstehen will, tut gut daran, die Oper zu studieren." - Ralph Bollmann, Walküre in Detmold

  • Ich kenne bislang sonst nur noch "Der geliebte Adonis" und "Masaniello Furioso". "Der geliebte Adonis" hat wunderschöne Stellen (die erste Arie "Angenehmste Westenwinde" ist traumhaft!), konnte mich aber als Ganzes noch nicht durchgehend fesseln. "Masaniello Furioso" ist vom Sujet super-spannend (die erste "Arbeiteroper"???), die Musik hat mich aber bislang nur mäßig begeistert. "Croesus" spielt da meiner Meinung nach in einer anderen Liga. Aber ich werde mir die beiden anderen verfügbaren Keiser-Opern irgendwann sicher auch noch anhören ...

    Ja, der "Kroesus" überragt schon alles, was auch ich von seinen Opern kenne. Ich kam selbst durch Algabal auf ihn. Trotzdem finde ich den Rest auch schon sehr hörenswert, wenn man sich etwas davon löst, dass der "Kroesus" die Messlatte so verdammt hoch hängt. Interessant sind aber auch alle weiteren Einspielungen. Keisers Brockes-Passion ist dann wieder so ein unglaubliches Meisterwerk. Leider ist eine schon fertige Einspielung von Hermann Max wegen blöden Rechtsproblemen nie erschienen, so dass man auf Radio-Mitschnitte angewiesen ist.

    "Masaniello Furioso" als "erste "Arbeiteroper"???" - dachte ich auch :D Aber ich weiß noch zu wenig, wieweit das wirklich trägt, ob das vielleicht wirklich sogar mit irgendwelchen Hamburger Arbeiterkämpfen der Zeit in irgendeiner Verbindung steht. Immerhin, etwa Hafenarbeiter waren schon organisiert. Musikalisch finde ich sie aber auch nicht ganz so stark. "Der grossmütige Tomyris" ist aber musikalisch interessanter und diese Einspielung ist sehr gut:

    Auch die Einspielung der "Fredegunda" ist ausgezeichnet:

    Es gibt aber noch ein paar größtenteils überlieferte Opern. Wenn nicht der Rechtsstreitt um die Brockes-Passion und die Frage, ob sie damals schon mal im Sinne heutigen Rechts veröffentlicht worden ist, wäre, wäre vielleicht schon mehr passiert. Für Keiser interessieren sich inzwischen einige.

    [...]

  • Die große Begeisterung, die Johann Mattheson 1740 in seiner Grundlage einer Ehrenpforte formulierte, mag heute übertrieben wirken - schließlich gibt es mittlerweile einige Opernkomponisten, die in dieser Weise gerühmt werden können (und werden). Nichtsdestoweniger ist sie ein Beispiel für die große Anerkennung, die der vorwiegend in Hamburg wirkende Komponisten von seinen Zeitgenossen erfahren durfte. Reinhard Keiser (1674-1739) gilt als bedeutender Vertreter der Hamburger Oper um 1700 (soweit Wikipedia, wo immerhin 32 Opern Keisers aufgelistet werden!).

    Ich selbst habe vor Jahren seine Oper Die neapolitanische Fischer-Empörung oder Masaniello furioso (1706) in Stuttgart erlebt und war sehr angetan von der Frische und Dramatik der Musik. Bemerkenswert, daß - damals nicht unüblich - sowohl italienisch und deutsch gesungen wurde.

    Des Opernteufels Bewunderung für Croesus mit René Jacobs kann ich nachvollziehen: Die Klangschnipsel klingen wirklich verführerisch... :love:

    Soviel fürs erste. Vielleicht gibt es weitere Erfahrungen mit dem fast vergessenen deutschen Barock-Komponisten?

    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • Reinhard Keiser

    Mir gefällt die Musik von Keiser recht gut, sie ist auf eine angenehme Art kurzweilig und abwechslungsreich und bietet für die Sängerinnen und Sänger oft dankbare Aufgaben. Der "Croesus" in der Aufnahme unter Jacobs ist schon luxuriös und als Einstieg in die Musik von Keiser gut geeignet. Bei einer Live-Aufführung in Wiesbaden empfand ich den Abend dann doch etwas lang... "Masaniello" gefällt mir sehr gut - war auch das erste Stück von Keiser, das ich kennengelernt habe, "Der geliebte Adonis" hat bei mir keinen wirklich bleibenden Eindruck hinterlassen. Die "Fredegunda" bietet junge Stimmen, da ist (noch) nicht alles perfekt und die Bühnengeräusche der Live-Aufnahme können stören (die Inszenierung, die der Aufnahme zu Grunde liegt, stammt - das nur am Rande - von Tilman Knabe) und zum Erwerb der "Tomyris" konnte ich mich noch nicht aufraffen, da gibt es bei einigen der Mitwirkenden bei mir Vorbehalte. Live hat mir der "Prinz Jodelet" in Hamburg sehr gut gefallen, das war ein unterhaltsamer Theaterabend, den Uwe Eric Laufenberg, der künftige Wiesbadener Intendant, dort inszeniert hatte.

    Der Kunst ihre Freiheit

  • Tja, lieber Gurnemanz, jetzt bist Du mir zuvorgekommen ... 8o Hatte überlegt, nächste oder übernächste Woche nach dem nochmaligen Durchhören aller mir bekannten Keiser-Opern einen Thread zu eröffnen ... nun gut, jetzt ist er da, man kann ja noch ein bisschen was Biographisches nachliefern.

    DiO :beatnik:

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  • Tja, lieber Gurnemanz, jetzt bist Du mir zuvorgekommen ... 8o

    :schaem:

    Aber falls Du Biographisches und vor allem Informationen zu den Werken einbringen wolltest: Herzlich gern! Den Jacobs-Croesus habe ich schon bestellt. :sev:

    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • Den Jacobs-Croesus habe ich schon bestellt. :sev:

    :wink:

    Lieber Gurnemanz!

    Na dann sei Dir verziehen! ;+) :troest:

    DiO :beatnik:

    "Wer Europa in seiner komplizierten Verschränkung von Gemeinsamkeit und Eigenart verstehen will, tut gut daran, die Oper zu studieren." - Ralph Bollmann, Walküre in Detmold

  • Der Jacobs-Croesus ist auch so ein Exemplar, das in mein Raster aufgenommen wurde und immer engmaschiger eingekreist wird, aber zum Zuschnappen ist es bei mir doch noch nicht gekommen.
    Wie Gurnemanz schon anmerkt, sind die Schnipsel, die man zu hören bekommt wirklich dazu angetan, einen neugierig zu machen, zumal zwei von mir geschätzte Sänger dabei sind; Dorothea Röschmann und Werner Güra.
    Vielleicht tu ich's euch bald gleich.

    Übrigens eine Aufnahme von Keiser's Brockes Passion gibt's komplett auf yt :

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    Erda! Erda! Ewiges Weib!"

  • Der Jacobs-Croesus ist auch so ein Exemplar, das in mein Raster aufgenommen wurde und immer engmaschiger eingekreist wird, aber zum Zuschnappen ist es bei mir doch noch nicht gekommen.
    Wie Gurnemanz schon anmerkt, sind die Schnipsel, die man zu hören bekommt wirklich dazu angetan, einen neugierig zu machen, zumal zwei von mir geschätzte Sänger dabei sind; Dorothea Röschmann und Werner Güra.
    Vielleicht tu ich's euch bald gleich.

    Eine Elmira-Arie aus dem Jacobs-Croesus, gesungen von Dorothea Röschmann, gibt es auf YT:

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