Das ist ja kriminell

  • Auch die Brunetti-Filme schaue ich mir nicht mehr an (trotz der tollen Aussicht von der Terrasse der Brunettis und Venedig).Ich empfinde die Verfilmungen als furchtbar öd und absolut unitalienisch. Ausnahme ist Michael Degen, desen Patta ich gut finde. Krol ist sicher ein guter Schauspieler - aber für mich ist das niemals ein Italiener. Vielleicht wirkt aber auch alles auf mich so wenig authentisch, weil Donna Leon keine Italienerin ist. .....

    Ich schaue sie auch nicht mehr. Um es nochmal klarzustellen: Joachim Krol spielt diese Rolle schon lange nicht mehr, er hat nur die ersten Folgen gemacht.
    Das ist jetzt Uwe Kockisch, den kann ich nicht sehen. Michael Degen als Patta passt wie die Faust auf´s Auge!
    Krol wirkte zwar nie italienisch, Brunetti aber auch nicht! Deshalb passte Krol gut als Brunetti. Ich habe im Übrigen schon mal genau das gleiche gedacht: Donna Leon kann sich einen noch so südeuropäischen Künstlernamen geben, trotzdem bleibt sie Amerikanerin und das merkt man ihren Büchern auch an. Ich habe mittlerweile aufgehört, sie zu lesen. Und - Ja!! Der Blick von der Dachterrasse ist das Beste in den ganzen Brunetti-Verfilmungen!
    Diese Wohnung würde ich auch nehmen. Wen muss man da schmieren und was kostet das? :thumbup:

    "Eine Semmel enthält 140 Kalorien, 700 Semmeln pro Jahr ergeben 98000 Kalorien,
    diese benötigt man, um eigenhändig 1 Elefanten 9 Zentimeter weit zu tragen. Aber wozu?"
    (Loriot)

  • Meine Lieblinge und ihr Gegenteil

    Ich weiß nicht mehr, wie viele Krimis ich im Lauf meines Lebens verschlungen habe, seit ich die Jugendphase mit Edgar Wallace, Agatha Christie und selbst Victor Gunn hinter mir gelassen habe. In meinem Gedächtnis und meiner Wertschätzung überlebt haben davon allenfalls ein paar klassisch unwahrscheinliche Plots von Agatha Christie (ALIBI/THE MURDER OF ROGER ACKROYD; MURDER IN THE ORIENT EXPRESS), das Strickmuster aller Wallace-Krimis und natürlich die Amerikaner Hammett und Chandler, bei denen mir allerdings die Verfilmungen (THE MALTESE FALCON; THE BIG SLEEP etc.) noch besser gefielen. Sherlock Holmes war mir dagegen immer zu kopflastig, trotz seines Drogenkonsums. Dann lieber THE MURDERS IN THE RUE MORGUE von Edgar Allan Poe, ein Pflichtbuch für jeden wahren Freund des Kriminalromans und wohl auch ein Vorbild für Conan Dyle, oder Wilkie Collins' Klassiker THE MOONSTONE:

    ..........


    Nach all dem schälten sich zwei englische Autorinnen als meine bleibenden Favoriten heraus: Josephine Tey, deren THE DAUGHTER OF TIME, eine durchaus ernst zu nehmende Kriminalstudie über die Verleumdung Richards III ein bleibender Klassiker und ein großes Stück Literatur ist,


    die aber auch sehr gute zeitnahe Krimis geschrieben hat, und Dorothy Sayers, deren elegante Sprache man allerdings, wie die zuvor genannten Klasiker, nach Möglichkeit im Original genießen sollte, etwa den hier:

    Ihr leicht versnobter Held, Lord Peter Whimsey, mit seinem Butler sind wohl meine bleibenden Lieblinge in der Welt der Detektive. Ihnen immerhin nahe kommen P.D. James' dichtender Inspektor Adam Dalgliesh, von dem man nie Gedichte zu lesen bekommt, und das sozialkritischere Spiegelbild Lord Peter Whimseys, der ebenfalls adelige Inspektor Lynley mit seiner sehr im Proletariat verwurzelten Assistentin Barbara Havers, beides Schöpfungen von Elizabeth George, die zu den beständigsten Kriminalautorinnen der Gegenwart zählt. Ihre Romane sollte man allerdings möglichst chronologisch lesen, denn sien entwickeln eigene Handlungsfäden über alle Romane hinweg. Hier der erste:

    Im Vergleich zu denen finde ich Donna Leon todlangweilig, seit ich ihren Opernkrimi gelesen habe, denn sie sind ebenso falsch und atmosphärelos wie die unsinnigen deutschen Verfilmungen, die sich in ihrer Anmaßung eines Pseudolokalkolorits kaum von den deutschen Edgar Wallace Krimis unterscheiden. Dagegen bin auch ich ein Fan der bereits erwähnten zehn Sjöwall/Wahlö - Bände, die einen der besten Kriminalfilme überhaupt hervorgebracht haben, Bo Widerbergs DER MANN AUF DEM DACH. Ähnlich gut fand ich auch die Krimis des Holländer Janwillem van de Wetering, die nichts mit dem Detektiv van Veeteren von Hakan Nesser zu tun haben, von dem ich manche Bücher mehr mag als andere, wie auch Henning Mankells Krimis, die mit der Zeit doch immer wieder dasselbe Strickmuster haben und deshalb zu verflachen scheinen.

    Richtig geärgert habe ich mich im Nachhinein über die Reißer von Stig Larsson, dessen ersten Roman ich noch ganz spannend fand, bevor mich auch hier die immerwährende Brutalitätsseligkeit und Unwahrscheinlchkeit des Geschehens nervte. Trotzdem habe ich sie fertig gelesen. Was soll man während eines langen Krankenhausaufenthaltes auch machen, wenn Hardcover zu schwer und meist schon gelesen sind?

    :wink: Rideamus

    Ein Problem ist eine Chance in Arbeitskleidung

  • ...kaum von den deutschen Edgar Wallace Krimis unterscheiden.

    Ej, Rideamus, nix gegen Edgar Wallace! Die sind kultig! Die sind so schräg, dass sie schon wieder gut sind! (Ich meine jetzt die Verfilmungen aus den 60ern mit Eddi Arend, dem stets irrsinnig blickenden Klaus Kinski und Heinz Drache) Ich meine, das ist eine einzige Persiflage!

    Stig Larsson hat man mir mal unglaublich ans Herz gelegt, müsse ich unbedingt lesen! Hab ich aber bisher noch nicht. Nix gut, sagst du?
    Jedenfalls stimme ich dir zu, es ist unsäglich schlecht, einen guten Plot und eine stimmig erzählte Geschichte meint, durch besonders widerliche und exotische Verbrechen ersetzen zu können, das macht die Story unglaubwürdig und, vor allem, man hat das Gefühl, der Autor suhlt sich wohlig in Gewaltexzessen.
    Weiß natürlich nicht, ob dieses auf S.Larsson zutrifft, hörte sich aber von dir so an.

    :wink:

    "Eine Semmel enthält 140 Kalorien, 700 Semmeln pro Jahr ergeben 98000 Kalorien,
    diese benötigt man, um eigenhändig 1 Elefanten 9 Zentimeter weit zu tragen. Aber wozu?"
    (Loriot)

  • Ej, Rideamus, nix gegen Edgar Wallace! Die sind kultig! Die sind so schräg, dass sie schon wieder gut sind! (Ich meine jetzt die Verfilmungen aus den 60ern mit Eddi Arend, dem stets irrsinnig blickenden Klaus Kinski und Heinz Drache) Ich meine, das ist eine einzige Persiflage!

    Stig Larsson hat man mir mal unglaublich ans Herz gelegt, müsse ich unbedingt lesen! Hab ich aber bisher noch nicht. Nix gut, sagst du?
    Jedenfalls stimme ich dir zu, es ist unsäglich schlecht, einen guten Plot und eine stimmig erzählte Geschichte meint, durch besonders widerliche und exotische Verbrechen ersetzen zu können, das macht die Story unglaubwürdig und, vor allem, man hat das Gefühl, der Autor suhlt sich wohlig in Gewaltexzessen.
    Weiß natürlich nicht, ob dieses auf S.Larsson zutrifft, hörte sich aber von dir so an.

    :wink:

    Natürlich sind die Filme Kult, und wenn ich dazu aufgelegt bin, gucke ich sie mir sogar im TV an, aber ich sprach von Qualität und authentischer Atmosphäre. Da reicht ein bisschen Studionebel und ein gelegentlicher Statist im Kostüm eines Bobbys dann doch nicht. Ob das in den 60ern schon als reine Persiflage gemeint war wie der unsägliche WIXXER, wage ich zu bezweifeln, aber Sinn für Ironie hatten Harald Reinl, Alfred Vohrer & Co. in der Tat schon.

    Das mit der Gewalt bei Larsson war in der Tat genau so gemeint. Wahrschenlich gibt es Schlimmeres, aber ich fand schon unnötig, was der Autor hier zelebriert, und zwar mit jedem Band wüster, als ob ihm die Steigerungsmöglichkeiten ausgingen. Ich kann verstehen, warum man das spannend findet. Ich kann auch verstehen, warum man nach manchen Rummelplatzfahrten kotzen muss. So ähnlich sind diese Romane. Wer's mag...

    :wink: Rideamus

    Ein Problem ist eine Chance in Arbeitskleidung

  • RE: Meine Lieblinge und ihr Gegenteil

    das sozialkritischere Spiegelbild Lord Peter Whimseys, der ebenfalls adelige Inspektor Lynley mit seiner sehr im Proletariat verwurzelten Assistentin Barbara Havers, beides Schöpfungen von Elizabeth George, die zu den beständigsten Kriminalautorinnen der Gegenwart zählt. Ihre Romane sollte man allerdings möglichst chronologisch lesen, denn sien entwickeln eigene Handlungsfäden über alle Romane hinweg.

    Gelesen habe ich die Lynley-Krimis nicht, aber einige der BBC-Verfilmungen mit Nathaniel Parker und Sharon Small gesehen. Ich kann keinen Vergleich mit den Büchern anstellen, aber rein als Kriminalfilme haben sie mir ausgezeichnet und weit besser als viele andere gefallen.

    Liebe Grüße,
    Areios

    "Wenn [...] mehrere abweichende Forschungsmeinungen angegeben werden, müssen Sie Stellung nehmen, warum Sie A und nicht B folgen („Reichlich spekulativ die Behauptung von Mumpitz, Dinosaurier im alten Rom, S. 11, dass der Brand Roms 64 n. Chr. durch den hyperventilierenden Hausdrachen des Kaisers ausgelöst worden sei. Dieser war – wie der Grabstein AE 2024,234 zeigt – schon im Jahr zuvor verschieden.“)."
    Andreas Hartmann, Tutorium Quercopolitanum, S. 163.

  • Ich bin mir nicht ganz schlüssig, ob die Ripleyromane von Patricia Highsmith hier Eingang finden können, schließlich wird ja ganz und gar auf einen seriellen Detektiv verzichtet.

    Sei`s drum:

    Thomas Phelps Ripley: Sympatieträger, gleichzeitig aber Schurke durch und durch. Von Patricia Highsmith in psychologischer Feinarbeit intensiv und ausführlich gezeichnet (nach eigenem Bekunden ihr Lieblingsheld, demzufolge auch mit fünf Romanen von ihr bedacht worden). Als da sind:

    - Der talentierte Mister Ripley,
    - Ripley`s Game,
    - Ripley under Ground,
    - Der Junge, der Ripley folgte,
    - Ripley under Water.

  • Aus diesem Grund steht auch bei mir Agatha Christie ganz oben auf der Hitliste, wobei mir tendenziell, warum auch immer, die Krimis mit unikalen Charakteren (also ohne Hercule Poirot etc.) am besten gefallen. Lieblinge von mir sind etwa The Mysterious Mr. Quin (Der geheimnisvolle Mr. Quin), Crooked House (Das krumme Haus), Why didn’t they ask Evans? (Ein Schritt ins Leere), Murder is Easy (Das Sterben in Wychwood), The Pale Horse (Das fahle Pferd) und The Sittaford Mystery (Das Geheimnis von Sittaford). Von den Poirot-Krimis habe ich ein besonderes Faible für Sad Cypress (Morphium), obwohl das ein für Agatha Christie untypisches Genre ist - eine Courtroom novel. Doch sind hier die Charaktere besonders plastisch gezeichnet. Die Miss Marple-Krimis sind natürlich in der Mehrzahl sehr charmant und schön zu lesen (mit Ausnahme des "Piloten", Murder in the Vicarage (Mord im Pfarrhaus), den ich für einen von Christies schlechtesten Romanen halte). Am liebsten habe ich hier die späten, The Mirror Crack'd From Side To Side (Mord im Spiegel) und Nemesis (Das Schicksal in Person). Sleeping Murder (Ruhe unsanft), obwohl schon früher geschrieben, gefällt mir auch ausgezeichnet, und die Miss Marple-Kurzgeschichten sind zumeist auch ziemlich cool.


    Oh ja, Agatha Christie liebe ich auch, was Krimis angeht ist sie meine unangefochtene Nr 1! ;+) Die Miss-Marple-Kurzgeschichten liebe ich auch ("charmant" trifft es sehr gut, finde ich), auch für Hercule Poirot kann ich mich immer wieder begeistern. Neben den von dir genannten Titeln möchte ich noch auf "Zeugin der Anklage" hinweisen (nicht nur der Film ist toll, auch die Erzählung von Christie) und auf "Zehn kleine Negerlein". ich finde, mit diesem Roman hat sich Agatha Christie selbst übertroffen. Es ist kein klassischer Detektivroman, aber ein unglaublich spannender, dicht gestrickter Thriller, der einen beim Lesen nicht mehr los lässt!
    [*]Vor Donna Leon hat auch schon Edward Sklepowich Kriminalromane in Venedig spielen lassen, von denen ich nur Black Bridge (Die schwarze Brücke von Venedig) gelesen habe - hat mir ganz gut gefallen!
    [*]Auch von den Florenz-Krimis von Magdalen Nabb habe ich einige genossen, sie bauen aber im Laufe der Serie auch ab.
    Das hört sich beides ziemlich interessant an! Ich finde sowohl Vendig als auch Florenz wunderschön und ich mag auch Romane, die einen im Geiste Urlaub machen lassen in warmen und heiteren Gefilden. Wen würdest du denndringender empfehelen, Areios, Sklepowich oder Nabb?

    Also wenn man die BÜCHER um Miss Marple liebt, muss man meines Erachtens nach die Verfilmungen mit Joan Hickson schätzen - so genau gezeichnet, ein so aufwendig erarbeitetes Zeitkolorit und eine Miss Marple, die der scharfsinnigen alten DAME der Bücher genau so gut entspricht wie David Suchet als Poirot und die Reinkarnation des Meisters selbst


    Ja, klar, Joan Hickson als Miss Marple ist herrlich! Aber die Verfilmungen mit Hickson und die mit Margaret Rutherford machen sich doch eigentlich keine Konkurrenz. Die neuen Verfilmungen mit Hickson sind Umsetzungen von Agatha Christies Romanen, recht nah am Text und mit dem gleichen etwas anachronistischen Charme. Die Filme mit Rutherford haben mit Christies Romanen ja nur noch wenig zu tun, die Miss Marple, die Rutherford spielt ist ganz und gar nicht die Miss Marple der Bücher, Mr. Stinger ist frei erfunden, auch die Handlung richtet sich, wenn ich mich nicht irre, nur in wenigen Filmen überhaupt nach einer Konkreten Romanvorlage. Genießen kann man diese alten Schinken wunderbar, ich finde sie einfach gemütlich - mit Agatha Christie hat das aber nur wenig zu tun.

    Auch die Brunetti-Filme schaue ich mir nicht mehr an (trotz der tollen Aussicht von der Terrasse der Brunettis und Venedig).Ich empfinde die Verfilmungen als furchtbar öd und absolut unitalienisch.


    Doch, ich schaue sie mir immer wieder mit Begeisterung an! Dass die Filme unitalienisch wirken, wundert mich nicht, werden sie doch von einem rein deutschen Produktionsteam mit deutschsprachigen Schauspielern auf Deutsch gedreht. Mich stört das aber nicht, ich selbst bin auch unitalienisch, vieles Unauthentische fällt mir also wahrscheinlich gar nicht auf, zudem ist das Traum-Venedig dieser Filme so schön, dass es mir in dem Moment eigentlich gleichgültig ist, ob das eine Phantasiewelt ist, oder ob Italiener wirklich so leben. Versteht man, was ich meine? :hide:

    Ich schaue sie auch nicht mehr. Um es nochmal klarzustellen: Joachim Krol spielt diese Rolle schon lange nicht mehr, er hat nur die ersten Folgen gemacht.
    Das ist jetzt Uwe Kockisch, den kann ich nicht sehen. Michael Degen als Patta passt wie die Faust auf´s Auge!
    Krol wirkte zwar nie italienisch, Brunetti aber auch nicht! Deshalb passte Krol gut als Brunetti.


    Stimmt, Brunetti selbst ist alles Andere als ein "typischer" Italiener, deshalb passt ein Schauspieler, der mehr den Grübler und den Melancholiker verkörpert als den Südländer, wie ihn sich der Durchschnittszuschauer vielleicht vorstellen mag, auch so gut zu der Rolle! Ich war übrigens sicher, dass Kokisch die ersten Kilme gespielt hat und dann durch Król ersetzt wurde. Ich habe aber eben nachgesehen - und du hast völlig recht, Juli, Kokisch ist der aktuelle Brunetti. Dem allgemeinen Lob für Michael Degen schließe ich mich auch an, der ist wie geschaffen für die Rolle. Lobend erwähnen möchte ich auch noch Anett Renneberg als Signorina Elettra! Sie schafft es immer wieder, mit ein paar gezielt eingesetzten gesten und Blicken und einer ungeheuren Ausstrahlung, eine eigentlich kleine Rolle zur heimlichen Hauptfigur aufzuwerten.

    Ja!! Der Blick von der Dachterrasse ist das Beste in den ganzen Brunetti-Verfilmungen!
    Diese Wohnung würde ich auch nehmen.


    Jaaaaa! Das ist für mich einer der Hauptgründe, diese Filme zu gucken, und ein entscheidender Vorteil der Filme vor den Büchern! 8+) Diese Wohnung würde ich allerdings auch sofort nehmen! Ein Traum!!!

    Gelesen habe ich die Lynley-Krimis nicht, aber einige der BBC-Verfilmungen mit Nathaniel Parker und Sharon Small gesehen. Ich kann keinen Vergleich mit den Büchern anstellen, aber rein als Kriminalfilme haben sie mir ausgezeichnet und weit besser als viele andere gefallen.


    Ich habe einen der Lynley-Krimis gelesen, dass ist jetzt aber auch schon einige Jahre her. Meine Erinnerung ist allerdings keine positive; ich habe mich durch den nicht gerade schmalen Roman ziemlich hindurch kämpfen müssen, das war ein hartes Stück Arbeit, wenn ich mich recht erinnere.^^ Vor allem bin ich mit den ganzen namen und Familienverhältnissen nicht zurecht gekommen. Da wird einem ein ganzes Dorf im Schnelldurchlauf vorgestellt, jeder hat mit jedem eine leiche im keller, die Fal´milienverhältnisse sind reichlich undurchsichtig und die Männer heißen irgendwie alle (fast) gleich.^^ Ich bin bis zum Schluss nicht wirklich durchgestiegen, wer jetzt eigentlich wer ist! Die Filme mag ich aber sehr gerne...
    Wobei mein Favorit unter den Fernsehermittlern von der Insel ja Inspector Barnaby ist... und Lewis natürlich, Lewis ist cool!

    Liebe Grüße,
    Lars

    Ich liebe Wagners Musik mehr als irgendeine andre. Sie ist so laut, daß man sich die ganze Zeit unterhalten kann, ohne daß andre Menschen hören, was man sagt. - Oscar Wilde

  • wie jeder feststellen konnte, der heute (und nur heute) schon bei 'http://www.google.de' vobeigeschaut hat.

    Ich habe etliche ihrer Bücher in guter Erinnerung, auch wenn es schon etwas länger her ist.

    Cheers :vv:

    Ich habe es heute Vormittag auch bei Google gesehen. Ansonsten hat dieser runde Geburtstag offenbar relativ wenig Resonanz gefunden. Um so mehr freue ich mich, dass ihr ein Prosit auf die "Lady of Crime" ausgebracht wird. Ich schließe mich da natürlich sofort an: Happy Birthday, Dame Agatha! :vv:

    Ich liebe Wagners Musik mehr als irgendeine andre. Sie ist so laut, daß man sich die ganze Zeit unterhalten kann, ohne daß andre Menschen hören, was man sagt. - Oscar Wilde


  • Das hört sich beides ziemlich interessant an! Ich finde sowohl Vendig als auch Florenz wunderschön und ich mag auch Romane, die einen im Geiste Urlaub machen lassen in warmen und heiteren Gefilden. Wen würdest du denndringender empfehelen, Areios, Sklepowich oder Nabb?

    Lieber Lars!

    Schwer zu sagen, vom einen kenne ich nur ein einziges Buch, bei der anderen hab ich immerhin fünf oder sechs gelesen. Aber insgesamt hat bei mir das eine Sklepowich-Buch mehr Eindruck hinterlassen als die halbe Nabb-Serie. Ganz echt ist das Italo-Flair meiner Meinung nach allerdings weder bei diesen beiden noch bei Donna Leon, und das merkt man manchmal.

    Zwei lustige Autoren habe ich noch ganz vergessen zu erwähnen, beide mit sehr exzentrischen und fresslustigen Detektiven: Rex Stouts Nero Wolfe-Krimis und die Carvalho-Krimis des Katalanen Manuel Vázquez Montalbán. Bei beiden ist mein Verhältnis gespalten: einerseits machen die Krimis über weite Strecken durchaus Spaß, andererseits gehen mir die eigenwilligen Detektive ziemlich schnell auf die Nerven. Ziemlich abgefahren und eigentlich nicht mehr ganz als "Krimi" zu bezeichnen ist jedenfalls der letzte Carvalho-Roman Milenio Carvalho (Requiem für einen Genießer), in dem Carvalho wegen Mordverdacht gesucht wird und deshalb mit seinem Adlatus Biscuter auf eine sehr kuriose Weltreise abtaucht.

    Liebe Grüße,
    Areios

    "Wenn [...] mehrere abweichende Forschungsmeinungen angegeben werden, müssen Sie Stellung nehmen, warum Sie A und nicht B folgen („Reichlich spekulativ die Behauptung von Mumpitz, Dinosaurier im alten Rom, S. 11, dass der Brand Roms 64 n. Chr. durch den hyperventilierenden Hausdrachen des Kaisers ausgelöst worden sei. Dieser war – wie der Grabstein AE 2024,234 zeigt – schon im Jahr zuvor verschieden.“)."
    Andreas Hartmann, Tutorium Quercopolitanum, S. 163.

  • NEIN! NEIN! NEIN! NEIN! NEIN! :wut2: :wut2:

    Einige überschwengliche Rezensionen (die wohl vom Verlag gekauft worden sind) und der riesige Werbeaufwand haben mich dazu verleitet, dieses Buch anzuschaffen und zu lesen. Erhofft habe ich mir einen dieser spannenden und intelligenten skandinavischen Thriller, doch leider wurden meine Erwartungen in keiner Weise erfüllt. Die esoterisch angehauchte und verschwurbelte Geschichte handelt von der Schnitzeljagd des jüdischen Experten für NS-Symbole Don Titelman und der 150 (!) Jahre alten Rechtsanwältin Eva Strand durch halb Europa auf der Suche nach "Strindbergs Stern". :stern:

    Es geht um zwei Artefakte, nämlich ein Anchkreuz und den besagten Stern, die aus einem Material hergestellt sind, welches bisher kein Wissenschaftler zu analysieren vermochte. Bringt man die beiden Gegenstände zusammen und erhitzt sie, verschmelzen sie auf magische Weise und weisen den Weg zu Nifelheim, dem in der Arktis verborgenen Tor zur Unterwelt. :shake:
    Weiterhin geht es um eine mysteriöse "Stiftung", welche sämtliche deutschen Behörden einschließlich der Marine in ihrem Griff hat, sowie um nach Südamerika ausgewanderte norwegische Walfänger, um Nazis (natürlich) und - wenn ich das richtig verstanden habe - um die Unsterblichkeit. :boese:
    Nur hartgesottene Esoterikjünger können vielleicht an diesem ausgemachten Unsinn Gefallen finden. Für mich gehört der Schmöker nicht ins Bücherregal, sondern in den Koffer mit Peinlichkeiten in der hintersten Kellerecke. :cry:

    Viele Grüße
    Frank

  • Hallo,

    ich bin gerade in einer richtigen Krimi-Phase und lese parallel an zwei Projekten. Zunächst die Wallander-Reihe, bei der ich mit der "Falschen Fährte" eingestiegen bin und dann von vorn angefangen habe und gestern den "Mörder ohne Gesicht" fertig gelesen habe. Und dann bin ich dabei, mich durch die Taunus-Krimi-Reihe von Nele Neuhaus zu lesen. Ich find die Geschichten um die Kriminalkommissare Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff sehr unterhaltsam und authentisch, gerade weil man den Eindruck bekommt, die Taunus-Gegend um Hof- und Kelkheim ziemlich gut zu kennen, nachdem man die Bücher gelesen hat. Obwohl man selbst noch nie da war. ;+) In der Reihe hab ich es irgendwie nicht hinbekommen, chronologisch zu lesen. Nach dem aktuellen Teil "Schneewittchen muss sterben" kam der zweite Teil "Mordsfreunde" und jetzt hab ich den Ersten angefangen.

     

    :wink:

    LG, Peter.

    Alles kann, nichts muss.

  • Zu Weihnachten bekommen:

    Der 2. Roman um Ermittlungsduo Bodenstein/Kirchhoff: Ich habe drei Viertel bereits durchgelesen und muß sagen, es liest sich sehr gut. Sehr lebendig gestaltet, anschaulich beschrieben und bis jetzt sehr verzwickt. Vor allem der ganze Provinzdreck drückt sich so richtig nach oben und offenbart eine Tragödie größten Ausmaßes. Für den kleinen Hunger zwischendurch.


    jd :wink:

    "Interpretation ist mein Gemüse." Hudebux

    "Derjenige, der zum ersten Mal anstatt eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation." Jean Paul

    "Manchmal sind drei Punkte auch nur einfach drei Punkte..." jd

  • Ich lese mich gerade mit großer Begeisterung durch Tony Hillermans Diné-Romane, von denen ich mal den ersten stellvertretend abbilde:

    Ich bin rundum begeistert. Nicht nur, dass Hillerman klassische, gut gebaute Whodunnits abliefert, auch seine beiden Detektive Joe Leaphorn und Jim Chee - beide Angehörige der Diné - sind in ihrer charakterlichen Unterschiedlichkeit rundum überzeugend gezeichnet. Hier der schon fast anankastische, logische Leaphorn, dort der eher unkonventionelle, spirituelle Chee. Beide ermitteln auf gänzlich unterschiedliche, bei der bisweilen notwendigen Zusammenarbeit nicht konfliktlose Weise in der von Hillerman ebenfalls hervorragend und vollkommen unaufdringlich zum Leben erweckten Landschaft der Navajo-Reservation.
    Nebenbei erfährt man noch allerhand über die Navajo-Kultur (ohne Zeigefinger) und die Schwierigkeiten, die sich häufig aus dem Zusammenprall der alten kulturellen Werte mit dem modernen amerikanischen Way of Life ergeben. Schön!

    :wink: Agravain

  • Neuhaus

    Zu Weihnachten bekommen:

    Der 2. Roman um Ermittlungsduo Bodenstein/Kirchhoff: Ich habe drei Viertel bereits durchgelesen und muß sagen, es liest sich sehr gut. Sehr lebendig gestaltet, anschaulich beschrieben und bis jetzt sehr verzwickt. Vor allem der ganze Provinzdreck drückt sich so richtig nach oben und offenbart eine Tragödie größten Ausmaßes. Für den kleinen Hunger zwischendurch.


    Lieber Josquin,

    bei mir war der Einstieg mit Nele Neuhaus "Schneewittchen muss sterben" - und den fand ich besser, als "Eine unbeliebte Frau" und "Mordsfreunde". Insgesamt ist mir Nele Neuhaus zu geschwätzig, sie streift dann auch immer wieder stilistisch den Groschenroman. Aber: das ist eine angenehm leichte Unterhaltung, die Stories sind spannend - und was für mich natürlich besonders attraktiv ist: das Lokalkolorit stimmt. Ich kenne die Ecke Kronberg/Königstein/Glashütten ganz gut, Frankfurt sowieso.

    Mein momentan persönlicher Favorit für die Spannungslektüre: Wolfgang Burger mit seiner Alexander-Gerlach-Reihe aus Heidelberg und eine Überraschung für mich Rainer Gross mit "Grafeneck" ein sprachlich und athmosphärisch herausragendes Buch, das in einem Dorf auf der schwäbischen Alb spielt.

     

    Der Kunst ihre Freiheit

  • Ui. Das hatte ich ja vollkommen übersehen, lieber Pfuetz!

    :wink: Agravain

  • Nele Neuhaus funktioniert für mich leider überhaupt nicht. Ich hatte ihr erstes Buch mal angefangen und bin tatsächlich nicht über Seite 30 oder so hinausgekommen. Es sind mir einfach zu viele Adjektive in den Text gemengt - damit auch ja kapiert, was gemeint ist, vermutlich. Ich empfand das als unglaublich nervend.

    Neben Leif GW Persson, von dem ich mir Bücher auch mal ein zweites Mal vornehme, was bei Krimis sonst eher selten der Fall ist, lese ich derzeit den neuesten Ritzel:

    "http://www.jpc.de/image/h100/front/0/9783442752973.jpg"

    Fängt etwas zäh an, mal sehen. Seitdem Ritzel sich wieder seiner alten Figur, dem mittlerweile Ex-Kommissar Berndorf, der nun als privater Ermittler in Berlin tätig ist, zugewendet hat, lese ich ihn wieder mit größerem Vergnügen. "Beifang" gefiel mir sehr.

    Ebenso wie - überraschenderweise - der jüngste Krimi aus der Stachelmann-Reihe von Christian von Ditfurth:

    "http://www.jpc.de/image/w220/front/0/9783462042962.jpg"

    Der letztlich mit seiner Universitätskarriere als Historiker gescheiterte Stachelmann ist üblicherweise ein schwer erträglicher Jammervogel, der schwer an allem möglichen (auch an Rheuma-Schüben) zu tragen hat, aber der jüngste Band aus der Reihe ist dank Perspektivwechseln und flotterer Erzählweise bei allen Ungereimtheiten doch sehr unterhaltsam.

    Abschließend noch ein Hinweis auf den eingangs erwähnten Persson. Er lässt seinen Kommissar Lars Martin Johansson sterben, deshalb auch der Titel: "Der sterbende Detektiv":

    "http://www.jpc.de/image/h100/front/0/9783442753079.jpg"

    So viel vorweg: Er gönnt seinem Detektiv, der "um die Ecke denken kann", ein schönes Ende. Und das hat mich an Chandler erinnert, der Marlowe ja auch ein Happyend gönnte, was mir auf eine sentimentale Weise gefiel. Persson jedenfalls ist mit dem sterbenden Detektiv wieder ein wirklich gutes Buch gelungen, das auch einen Kriminalfall, aber natürlich weit mehr, erzählt. Als Einstieg aber ist es nicht geeignet.

    Danke übrigens für den Hinweis auf Wolfgang Burger, den probiere ich gern mal aus.

    :wink:

    Jein (Fettes Brot, 1996)

  • Ich habe mich an dieser Stelle ja noch nicht zu Wort gemeldet. Drum hier meine Bestenliste:
    1. Fred Vargas (dann ganz lange nichts)
    4. Ulrich Ritzel
    5. Oliver Bottini
    6. William Brodrick
    7. James Ellroy
    8. (wenn der hier auftauchen darf: ) John Le Carré
    9. (") Robert Harris

    Fred Vargas ist eine, wenn ich es recht verstanden habe, noch aktive Archäologin, die sich mehrere 'Reihen' von Krimis geleistet hat. An erster Stelle steht Kommissar Adamsberg, der in allen neueren Krimis vorkommt, davor hatte sie längere Zeit 'die drei Evangelisten', drei (aus klischeehaften fachlichen Gründen, also nicht ernstnehmbar) 'zerstrittene' Studenten, die irgendwann Unterstützung vom Onkel eines der drei erhalten, einem aus dem Dienst geschiedenen Kriminaler. Sie tauchen auch im von mir aktuell noch einmal gelesenen 'Fliehe weit und schnell' als nicht ganz unwichtige Nebenfiguren auf. Dann gibt es noch einen in Rom im studentischen (Ausländer-) Milieu spielenden Krimi mit drei Studierenden. Wenn ich es recht verstanden habe, hat sie damit angefangen, auch wenn die Krimis auf Deutsch nicht in der gleichen Reihenfolge erschienen sind. Vargas-Krimis werden von meiner Frau und mir mittlerweile verschlungen, wir kommen uns mittlerweile bei neuen Exemplaren nicht mehr in die Quere, weil Vera die neuen Bücher auf Französisch liest, den neuesten hatte ich ihr von einer Dienstreise nach Luxemburg im Juli mitgebracht, der ist noch immer nicht auf Deutsch erschienen, wie mir scheint.

    Was mir an den Büchern gefällt, ist die verschrobene Art, eine Handlung voranzutreiben, es gibt Menschen, die durch alles Mögliche charakterisiert werden, z.B. muss ein Schäfer in einem Krimi mit seinem Leithammel telefonieren (Bei Einbruch der Nacht). Das klingt etwas ausgefallen, aber ich finde, es funktioniert sehr gut. Um einen Einstieg in die Geschichten zu finden, ist dieser Roman ganz gut zu gebrauchen.

    Ulrich Ritzel ist hier schon genannt worden, ich möchte hier die Lanze für das aus meiner Sicht stärkste Buch aus seiner Feder brechen: Der Hund des Propheten - sehr unterhaltsam. Die Hauptperson Berndorff wird durch einen sehr ausgeprägten Gerechtigkeitssinn ausgezeichnet, das führt gelegentlich dazu, dass er (selbst in den Bänden, wo er noch Hauptkommissar ist) nicht immer der Justiz zuarbeitet. Ganz beachtlich ist die Fähigkeit, alle Fäden wiederaufzunehmen, zum Teil tauchen Figuren aus alten Büchern wieder auf und stiften neues Unheil (so im neuen Fall Schlangenkopf, den ich in zwei Tagen verschlungen habe).

    Oliver Bottini zeichnen ähnliche Qualitäten wie Fred Vargas aus: er leistet sich, ganz ungewöhnliche Dinge vor aller Augen passieren zu lassen, bevor ein Mord geschieht. Seine Kommissarin, Louise Bonì, ist vielleicht nicht immer ganz plausibel, aber seine Geschichten sind es auf jeden Fall: zum Reinschnuppern ist Mord im Zeichen des Zen am geeignetsten.

    William Brodrick ist ein Zufallsfund bei einem der letzten Besuche in GB gewesen: seine Hauptfigur ist ein ehemaliger Anwalt, der in ein Kloster eingetreten ist, scheinbar eine Spiegelung des Lebens des Autoren. Zuletzt habe ich den nicht sonderlich neuen 'A whispered name' gelesen und war von der poetischen und dichten, humanen und sehr philisophischen Krimihandlung sehr bewegt. Er scheint seit einigen Jahren kein neues Buch mehr geschrieben zu haben, offensichtlich waren seine Verkaufszahlen nicht besonders, lohnenwert ist es aber auf jeden Fall.

    Gruß Benno

    Überzeugung ist der Glaube, in irgend einem Puncte der Erkenntniss im Besitze der unbedingten Wahrheit zu sein. Dieser Glaube setzt also voraus, dass es unbedingte Wahrheiten gebe; ebenfalls, dass jene vollkommenen Methoden gefunden seien, um zu ihnen zu gelangen; endlich, dass jeder, der Überzeugungen habe, sich dieser vollkommenen Methoden bediene. Alle drei Aufstellungen beweisen sofort, dass der Mensch der Überzeugungen nicht der Mensch des wissenschaftlichen Denkens ist (Nietzsche)

  • Ritzel ea

    Ulrich Ritzel mag ich auch sehr gerne, sein "Beifang" steht noch ungelesen in meinem Regal, aber die anderen Bücher von Ritzel habe ich allesamt mit Spannung gelesen. Besser als Nele Neuhaus gefällt mir bei Krimis mit regionalem Bezug zur Gegend hier Jan Seghers - der kennt sich in Frankfurt bestens aus, trifft das Idiom der Frankfurter sehr genau und hat mit "Partitur des Todes" einen Krimi geschrieben, der zu unserem Thema "klassische Musik" ganz gut passt:

    Wolfgang Burger war für mich ein Zufallsfund - mir machen seine Roman viel Spass.

    Der Kunst ihre Freiheit

  • Ich lese mich gerade mit großer Begeisterung durch Tony Hillermans Diné-Romane, von denen ich mal den ersten stellvertretend abbilde:

    Ich bin rundum begeistert. Nicht nur, dass Hillerman klassische, gut gebaute Whodunnits abliefert, auch seine beiden Detektive Joe Leaphorn und Jim Chee - beide Angehörige der Diné - sind in ihrer charakterlichen Unterschiedlichkeit rundum überzeugend gezeichnet. Hier der schon fast anankastische, logische Leaphorn, dort der eher unkonventionelle, spirituelle Chee. Beide ermitteln auf gänzlich unterschiedliche, bei der bisweilen notwendigen Zusammenarbeit nicht konfliktlose Weise in der von Hillerman ebenfalls hervorragend und vollkommen unaufdringlich zum Leben erweckten Landschaft der Navajo-Reservation.
    Nebenbei erfährt man noch allerhand über die Navajo-Kultur (ohne Zeigefinger) und die Schwierigkeiten, die sich häufig aus dem Zusammenprall der alten kulturellen Werte mit dem modernen amerikanischen Way of Life ergeben. Schön!

    :wink: Agravain

    Uneingeschränkte Zustimmung!

    Vor Jahren, als Hillerman noch lebte, habe ich mir immer schon in Hardcover seine neuen Krimis gekauft, weil ich nicht abwarten wollte und konnte... Wobei ich zugeben muss, dass seine letzten Krimis etwas "langweilig" wurden...

    Matthias

    "Bei Bachs Musik ist uns zumute, als ob wir dabei wären, wie Gott die Welt schuf." (Friedrich Nietzsche)
    "Heutzutage gilt es schon als Musik, wenn jemand über einem Rhythmus hustet." (Wynton Marsalis)
    "Kennen Sie lustige Musik? Ich nicht." (Franz Schubert)
    "Eine Theateraufführung sollte so intensiv und aufregend sein wie ein Stierkampf." (Calixto Bieito)

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