Das ist ja kriminell

  • Da möcht ich doch mal zwei Lieblinge von mir in die Runde werfen:

    Janwillem Van deWetering mit seinen wunderbaren melancholischen Helden Gripstja, deGier und dem Commissaris, die hab ich sämtlich mindestens dreimal gelesen und bin immer tiefer dreingesunken...

    Und die Richter Di - Romane von Robert van Gullik, siebspielen im alten China und sind sowohl als Krimis als auch als historische Romane hoch empfehlenswert. Wetering hat über van Gullik auch eine sehr schöne, von Liebe getragene Biografie geschrieben.

    Wetering bei rororo, Gullik und die Biographie bei diogenes. Lohnt...

    "Verzicht heißt nicht, die Dinge dieser Welt aufzugeben, sondern zu akzeptieren, daß sie dahingehen."
    (Shunryu Suzuki)

  • Ein Ärgernis und ein Dreisternekrimi

    Seid gegrüsst, ihr Krimifreunde!

    Ich schreibe mit zwei Anliegen, zum Ersten muss ich mir den Ärger wegschreiben über den x-und-zigstigsten "Kay Scarpettea" Plot von Patricia Cornwell, den ich eben ausgelesen habe, weil mir der Lesestoff ausgegangen war, und auch weil ich wissen wollte, ob der Schwachsinn sich tatsächlich bis zum Ende des Buches fortsetzt und zum Zweiten, weil ich zuvor einen sehr guten Roman eines mir bisher unbekannten französischen Autors empfehlen will, Caryl Férey: Zulu

    Aber zuerst zu Cornwell. Ich habe vor längerer Zeit ihre ersten Krimis um die forensische Pathologin Kay Scarpetta gelesen, die mir sehr gut gefallen haben wegen ihrer spannungsreichen Handlung und ihrer Kenntnis der Gerichtsmedizinszene. Das hielt bis zum 4. Band an, dann aber habe ich den Schwung verloren, denn sie ist immer mehr in die Ecke der Superhelden und Ultrabösen abgewandert, und ihre Charakterzeichnung wurde immer unplausibler. Wenn eine Frau dreimal schier um die Ecke gebracht worden ist, pflegt sie ja etwas zu lernen und ihr Verhalten zu modifizieren, nicht so Dr. Kay Scarpetta, sie rennt munter in die immer gleichen Fallen und wird von ihrem (unverstandenen) Superhelden gerettet, immer um Haaresbreite.
    Hier nun, in "The Scarpetta Factor", geht sie in ein Fernsehstudio zu einer Livesendung, deren Interviewerin sie schon mehrmals verärgert hat, geht zu Fuss durch das nächtliche New York, erhält eine Paketbombe, die sie mit in die Wohnung nimmt, die dann aber gar keine Bombe ist, dann aber doch wieder eine wird, die Detektive vom FBI sind arrogante Schnösel, der Schuft ist natürlich Franzose, die Hälfte des Buches wird von langatmigen biografischen Rückblenden bestimmt, das ganze ist bemüht und nicht schlüssig. Ach ja, natürlich bleiben alle Superhelden kratzerfrei, Friede, Freude, Eierkuchen, man feiert bei den Idioten vom FBI.

    Nun zu "Zulu": Südafrika 2006, das Land leidet noch unter den Nachwehen der Apartheid, die Armut ist speziell in den Townships gewachsen wegen der wachsenden Zahl von Einwanderern aus den afrikanischen Bürgerkriegsländern. Eine junge Frau wird ermordet aufgefunden, brutal entstellt, aus der weissen Oberschicht, mit einer Masse Drogen im Blut, darunter eine unbekannte Substanz. Es wird das System der Towshipbanden geschildert, allesamt Drogendealer, es geschehen weitere Morde, die Fahnder geraten in eine Falle, die einer der drei Polizisten nicht überlebt, zwei Banden metzeln einander, die Story ist sehr blutreich, aber der Handlungsstrang ist schlüssig und stringent erzählt, vermittelt das politische Klima in der Zeit vor der Fussballweltmeisterschaft und die hoffnungslos erscheinende Gesellschaftslage zwischen Arm und Reich, Schwarz, Farbig und Weiss, Jung und Arriviert. Die Charaktere sind klar entwickelt und das Buch hat einen fast magischen Sog.
    Caryl Férey hat dafür mehrere französische Literaturpreise kassiert, ich finde durchaus zu Recht.

    Mit herzlichen Grüssen aus dem Eise,

    Holger

  • Gerade ist bei Kunstmann der 2.Band der Laidlaw-Trilogie von William McIlvanney erschienen. Alle 3 Bände gefallen mir. Sie spielen im Glasgow der 70/80er ( die aktuellen Craig Russell Bände der Lennox -Reihe -bisher 4-,angesiedelt in den 50ern,fallen mir dazu ein),und lassen sich unter 'noir'subsumieren. Ärgerlich wird es, wenn ein gewisser Bernd Graff in seiner Rezension in der SZ vom 14.4.15 schreibt, daß eine deutsche Übersetzung der Trilogie relativ unbeachtet bereits 1999 bei DuMont erschien. Abgeschrieben oder zu faul zum recherchieren, da schlicht falsch.Bei DuMont erschien nur der erste Band, obwohl Martin Compart bestimmt alle herausgegeben hätte, wenn man die Serie Noir am Leben gelassen hätte. Aber : dieser erste Band war zuvor 1979 bereits bei Rowohlt erschienen. Wer heute so alles Bücher bespricht (und morgen vielleicht Warzen?). Jedenfalls, die Neuübersetzung der Bände von Conny Lösch ist gelungen.
    William McIlvanney : Laidlaw ,Kunstmann 2014 / Die Suche nach Tony Veitch ,Kunstmann 2015 / Im Herbst soll der 3.Band folgen.

     

    Good taste is timeless "Ach, ewig währt so lang " "But I am good. What the hell has gone wrong?" A thing of beauty is a joy forever.

  • Ich lese, sofern Belletristik, am liebsten Krimis, Thriller oder Agentenromane. Mit Agatha Christie bin ich aufgewachsen. Es gibt vermutlich nicht viele Krimis von ihr, die ich nicht gelesen habe. Auch Ian Flemings James Bond Romane fand ich klasse.

    Eine Krimireihe, auf die ich zufällig vor zehn Jahren gestoßen wurde (durch meine Freundin, sie hatte einen Krimi als "Mängelexemplar" für 50 Cent "geschossen" und las das Wort "Barbaresco") ist die Figur des Kommissars Dottore Aurelio Zen vom britischen Autor Michael Dibdin (1947-2007). https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Dibdin

    Dibdin lebte zeitweise in Italien, lehrte fünf Jahre lang englischsprachige Literatur an der Universität Perugia. So ist er ein guter Kenner der italienischen Lebensweise und Gesellschaft. Seine insgesamt 11 Zen-Romane, publiziert zwischen 1989 und 2007, spielen sämtlich in unterschiedlichen Regionen Italiens und geben viel Flair und Lokalkolorit wieder. Dibdin ist ein guter Erzähler und seine Figuren enthalten viel Psychologie.

    Dieser Band ist der erste, den ich gelesen habe, seit 2006 vielleicht drei- oder viermal. Aurelio Zen ermittelt in den Langhe, der kulinarischen Gegend um Alba herum. Ein berühmter Winzer ist ermordet worden, die Produktion seines legendären Barbaresco steht auf dem Spiel. Ein komplizierter Fall für Zen, der auf eine verschwiegene Gesellschaft mit ihren eigenen Regeln trifft. Nebenbei bekommt der Leser auch einiges aus der Gegend und Landschaft mit. Als jemand, der schon ca. 25-mal in der Gegend war, kann ich sagen, dass Charakter der Gegend und Menschen sehr gut beschrieben sind.

    Erst viel später, nämlich letztes Jahr, traute ich mich an einen zweiten Band. Das liegt wohl daran, dass ich das Piemont so sehr mag, dass ich mich nicht auf eine andere "Gegend" einlassen wollte. Dieser Band spielt teilweise im Alto Adige (Bozen und Dolomiten), aber auch in Mailand, Verona, Lucca, Lugano, Rom,... Dieser zweite Band hat mich vollends überzeugt, dass Dibdin gute Krimis schreiben kann.

    Der nächste ist schon angelesen:

    Ich halte mich damit keineswegs an die chronologische Reihenfolge, was mich aber bisher nicht gestört hat.

    maticus

    Social media is the toilet of the internet. --- Lady Gaga

    Ich lieb‘ den Schlaf, doch mehr noch: Stein zu sein.
    Wenn ringsum nur Schande herrscht und nur Zerstören,
    so heißt mein Glück: nicht sehen und nicht hören.
    Drum leise, Freund, lass mich im Schlaf allein.
                       --- Michelangelo Buonarroti (dt. Nachdicht. J. Morgener)

  • Vielleicht kann hier jemand bei der Spurensuche helfen. Ich habe ca. 1982 einen Krimi, der vermutlich in (Ost?)friesland spielte, (an)gelesen. War im Urlaub am Jadebusen, in dem meiner Erinnerung nach einer der Erwachsenen das Buch vom Bauer/Wirt geliehen hatte, und ich war eigentlich noch zu jung, daher eher heimlich und vermutlich nicht fertiggelesen). Das war ja noch vor den ausufernden Regionalkrimis (wegen dieser Schwemme finde ich natürlich mit typischen Suchbegriffen nichts aus den 70ern oder vielleicht frühen 80ern). "Der Tote am Deich" von van Wetering war es m.E. nicht, das Buch habe ich nämlich vor Jahren als Erwachsener gelesen.
    Irgendeine Idee, welcher Autor oder gar welche Reihe/welches Buch es sein könnte?

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • Vielen Dank! Leider sind das immer noch eine ganze Reihe, die ich prüfen müsste. Die Titel lösen keinen Wiedererkennungseffekt aus, aber ich weiß auch fast nichts mehr über das Buch...es war auf einem Dorf, sehr ländliche Umgebung, meine ich. Aber es könnten ja davon ganz abgesehen ein paar lohnende Krimis dabei sein, mal sehen...

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    (B. Pascal)

  • Die "Tote am Deich" spielt durchgehend in Amsterdam. Aber da Dir die Weteringassoziation ja scheinbar irgendwie selbst gekommen ist - "Rattenfang" spielt nach einem Drittel durchgehend in einem friesischen Dorf. Kann er's sein?

    :)

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    (Shunryu Suzuki)

  • Unwahrscheinlich, da ich rattenfang meine gelesen zu haben und mir das aufgefallen wäre. Außerdem hätte ich mir wohl auch gemerkt, wenn das unbekannte Buch im niederländischen Friesland, nicht in Ost oder Nordfriesland gespielt hätte.

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • Bin zwar noch nicht dazu gekommen, Martins Ostfriesland-Krimis zu testen, aber vor ein paar Wochen "Rattenfang" nochmal gelesen. Das ist es natürlich nicht (was mir vorher klar war), aber doch ein unterhaltsames Buch, das ich auch genügend vergessen hatte, um es wieder lesen zu können. Nun habe ich, da diese Reihe auch breit empfohlen wurde, "Bruno, Chef de Police" von M. Walker gelesen. Mann, o Mann, ich entschuldige mich für jede flapsige Bemerkung über Leon und Brunetti, die waren ja Gold dagegen (damning with faint praise). Was für ein Schmarrn! Langweilig, unplausibel, Info-dump zur französischen Geschichte, überausführliche triviale Beschreibungen von Outfits oder Banalitäten (begrüßte X mit zwei Wangenküsschen, Y mit einem Kuss linkst und rechts auf die Wange und auch Z....) miserabel als "Krimi" (entscheidender Twist schon lange vorher zu ahnen. Von gut 330 Seiten nimmt der "Krimi" vermutlich nicht einmal ein Drittel ein. Der Rest ist ein flaches, bis zur Verlogenheit unglaubwürdiges Idyll im Périgord. Wie man sich Leben wie Gott in Frankreich vorstellen soll. Nichtmal ein Schundroman, dafür ist die Romanze zu fad. Wie das so erfolgreich sein kann, dass anscheinend etwa 10 Bände rausgekommen sind, ist mir schleierhaft. Eine Rezension im Netz meint, die Übers. sei schlecht. Das ist mir eigentlich nicht aufgefallen, es liest sich flüssig; mit Ausnahme eines Kloppers, der bei einem, der damit Geld verdient, kaum glaublich scheint: "torch" wurde mit "Fackel" übersetzt, obwohl es im Kontext (Besichtigung einer Höhle mit Steinzeitmalereien und Richtfähigkeit des Lichtstrahls) Taschenlampen sein müssten.
    Zum Glück nur ausgeliehen, da wäre mir jeder Cent für ein Ramschexemplar zu viel gewesen.

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • Habe nun eine Anzahl Bücher aus einer anderen hoch angesehenen und viel gelobten Reihe gelesen, nämlich Ian Rankins "Inspector Rebus". Die ersten drei haben mir ziemlich gut gefallen, zwei weitere (Strip Jack und Black and Blue) fielen dagegen schon deutlich ab, waren aber immer noch recht unterhaltsam und litten nur ein wenig unter Überehrgeiz mit zu vielen Strängen und Schauplätzen (bes. Black and Blue). Eine außerordentliche Enttäuschung bot dann "The Falls" (Puppenspiel), woran nicht nur die mittelmäßige Übersetzung (die 5 davor hatte ich im englischen Original gelesen) schuld war. Ein um 50-100% zu langes, schleppend langweiliges Buch. Umständlich und überausführlich, von einer Häufung trivialer Details wie dem Essen und Trinken bis hin zu ganzen Seiten, die der Tourist-Info zu Edinburgh entnommen sein könnten. Den Beginn des langsamen Aufbaus einer jungen Ermittlerin als Nebenfigur habe ich anscheinend in einem der übersprungenen Bände verpasst, aber sie ist (in The Falls) noch langweiliger als Rebus selbst geworden ist, bei dem vom "Getriebenen" nur noch ein flacher Zynismus übrig ist, dazu zu viel "Bridget Jones" Sozial/Beziehungszeugs (ich schreibe das unfairerweise in vollständiger Ignoranz der Bridget-Jones-Bücher). Dazu eine Masche des Autors, Rebus ständig an Popsongs oder Zeilen daraus als Kommentar zu allen möglichen Dingen denken zu lassen. Ich gebe nun noch zwei weiteren, die ich schon ausgeliehen habe, eine Chance, aber dann beerdige ich diese Reihe vermutlich ebenfalls.

    Mir sind ja einige der späteren Bücher von Fred Vargas zu gesucht und abgedreht, aber ingesamt und v.a. mit ihren m.E. besten (früher Adamsberg, "Evangelisten") steht sie auf einem ganz anderen Niveau, gerade auch jenseits der eigentlichen Krimiplots.

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    (B. Pascal)

  • Lieber Kater , ganz ungefragt möchte ich dir John Harvey vor das Auge führen . Seine Resnik-Serie muss man nicht chronologisch lesen , aber natürlich zeigt die Entwicklung der Figuren auch das Können . Aber auch seine anderen Ermittler - Frank Elder , sowie Grayson & Walker - überzeugen mich . Mal ausprobieren - im Original noch etwas atmosphärischer .

    Good taste is timeless "Ach, ewig währt so lang " "But I am good. What the hell has gone wrong?" A thing of beauty is a joy forever.

  • Falls noch Tipps gesucht werden, empfehle ich immer gerne meine Lieblingsreihe von Reginald Hill, in der Superintendent Dalziel und Chief Inspector Pascoe ermitteln. Mehrwert gibts bei chronologischem Lesen, weil sich auch die Figuren entwickeln, aber im Prinzip kann man jeden der hervorragenden Krimis auch stand-alone lesen. Die ältesten der Reihe sind allerdings sehr schwer zu bekommen (auf Englisch immerhin in E-Book-Form).

    :wink:

  • Hallo zusammen,

    ich habe den Faden nicht noch einmal ganz durchgelesen. Ich meine, Tana French wäre hier schon erwähnt worden. Wenn nicht, mag ich eine dringende Empfehlung aussprechen. Ihre Dublin-Serie, immer mit anderen Kommissar-Figuren im Vordergrund ist toll. Ihr letztes Buch, The Wych Elm, war eines der umfassendsten Bücher zum Thema Schuld und Erinnerung, die ich gelesen habe (und ich habe Dostojewski gelesen!). Vor wenigen Tagen ist der neueste, The Searcher auf Englisch erschienen.

    Und Matthew Broderick: seine Father Anselm Bücher sind eine Lust für jeden, der sich Gedanken macht, was Verbrechen mit dem Täter und dem Opfer machen. Da die Hauptfigur dort ein Mönch ist, bleiben diese Bücher auf der theoretischen (aber nichtsdestotrotz unglaublich faszinierenden) Ebene stecken. Eine neue Serie, unter dem Autorennamen John Fairfax, hat als Hauptperson einen Rechtsanwalt, der selber wegen Mordes rechtskräftig verurteilt ist und (wie erst im 2020 erschienenen dritten Band herauskommt) das zu Unrecht.

    Sehr intelligent geschrieben und eine tolle intellektuelle Herausforderung sind Bücher beider Autoren ...

    Gruß Benno

    Überzeugung ist der Glaube, in irgend einem Puncte der Erkenntniss im Besitze der unbedingten Wahrheit zu sein. Dieser Glaube setzt also voraus, dass es unbedingte Wahrheiten gebe; ebenfalls, dass jene vollkommenen Methoden gefunden seien, um zu ihnen zu gelangen; endlich, dass jeder, der Überzeugungen habe, sich dieser vollkommenen Methoden bediene. Alle drei Aufstellungen beweisen sofort, dass der Mensch der Überzeugungen nicht der Mensch des wissenschaftlichen Denkens ist (Nietzsche)

  • An anderer Stelle gent es um den Film noir , wobei da meiner Meinung nach differenziert werden sollte . Was für manche noir ist , fällt für andere unter Heimatfilm . US-noir und französcher noir - das sind oft 2 Paar Schuhe . Wie auch der noir - Begriff in der Literatur . Sind alle Goodis-Romane noir ? Ist Brighton Rock noir ? Oder Manchette ? Fest steht , daß die 5 Bände der Factory - Serie von Derek Raymond zum Brit - noir zählen , und der Autor zu dessen Vätern . Ich habe gerade mal wieder "Ich war Dora Suarez" gelesen , und das reicht mir auch wieder für eine ganze Weile . Erstaunlich finde ich , daß die Bände alle ins Deutsche übertragen wurden . Jetzt kommt zur Beruhigung "Die verdeckten Dateien" , Erinnerungen und ein Essay über noir , auch mal als Bibel zum noir-Verständnis apostrophiert . Und man solle die Romane erst anschließend lesen , in chronologischer Reihenfolge - heißt es . Oder es sein lassen . Wohlgemerkt , hier geht es um Brit - noir.

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  • Der Doc räumt im Bücherregal auf.
    Heute Buchstabe L, die Belletristik ist nach dem Alfa-Romeo-bet sortiert.
    Ein riesiger Stapel Lenz fällt ihm in die Hand, "Feuerschiff","Brot und Spiele" und anderes Frühwerk, das Spätwerk ist noch öder.
    Wie ich das vor mehr als 40 Jahren mal lesen konnte... Keine Ahnung. Wegschmeissen? "Niemals!!" sagt CMS, das Kind ist Germanist und braucht die für seine Bibliothek irgendwie, irgendwo, irgendwann.

    Doch dann findet er 4 kleine Taschenbücher vom Haffmanns Verlag.
    Aus der Reihe "Steeler Strasse" von Conny Lens
    "Die Sonnenbrillenfrau,
    "Ottos Hobby"
    "Endstation Abendrot" und
    "Die Kattowitz Connection"

    Krimis um den Privatdetektiven Wolli Schröder und seinen Kumpel Chris Ullmann.
    Lustig geschrieben, den Hard-Boiled-Detective auf die Schippe nehmend, indem alle Klischees virtuos eingesetzt und umgesetzt werden.
    Habe mich im ersten Buch erneut fest gelesen, bis er durch war.
    Wunderbar.

    Wohl nur noch antiquarisch zu haben
    Gruß aus Kiel

    "Mann, Mann, Mann, hier ist was los!"

    (Schäffer)

  • Six men , four stolen cars , weapons , gloves , stockings for the faces ....
    Vic Dakin , gang boss , psycho-homosexual and sadist , made ready for-a-bit-of-business...
    Soweit der Klappentext . Erschienen 1968 , nie ins Deutsche übersetzt . Der Film kommt nicht mal in die Nähe des Buches . Ein richtiger Schmöker , in 2 Nächten durchgelesen . (Hab's auch schon mal in einer geschafft) . Raben - Noir . Meine Ausgabe stammt aus 1970 , kostete 6 Shilling , obwohl 30p auch schon erwähnt sind . Ob es 30 € wert ist ? Nö . Aber so etwas schreibt heute auch keiner mehr .
    James Barlow - Burden of Proof

     

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  • Ross Thomas kann ich immer wieder lesen . Das ist gewiß der Qualität seiner Werke geschuldet , und seit der Berliner Alexander-Verlag sich daran gemacht hat , seine 25 Romane ungekürzt und teilweise in Erst - bzw. Neuübersetzungen herauszubringen , kann man sie auch auf Deutsch geniessen . ( Die alten Ullstein-Ausgaben waren teilweise bis zu 2/3 eingekürzt , was allerdings auch eine Leistung ist) .
    Näheres ist im Netz zu finden . - Besonders empfehlen - ja , da wird es schon schwierig - also die Artie Wu / Quincy Durant Romane sind schon auf ihre Art besonders . Sonst ; Teufels Küche ist ein schöner Titel - im Original 'Missionary Stew '- kann ich sehr empfehlen zum Einstieg . Und das Buch , das ich gerade las : Fette Ernte . Seit 1975 hat sich auf den Rohstoffmärkten wenig geändert . Aber Plot und Stil von Ross Thomas machen ein Lesevergnügen daraus - mit einem bittteren , aktuellen Thema .

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  • Der Link funzte nicht richtig!

    Danke schön - hatte ich nicht überprüft . Zum Dank könnte oich dir einen anderen Thomas- Band zukommen lassen , PN genügt .

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