Was ist, was soll, was darf Opernregie? Und was nicht?
Eigentlich wurde diese Diskussion schon in diesem Thread von Symbol angegangen: "Regietheater" - Was ist das eigentlich?
Leider hat sich die Diskussion dort an dem eher abwertenden als beschreibenden Begriff "Regietheater" festgebissen. Dabei fing sie schon an, sich zu lohnen, denn das Thema selbst ist ja für alle, die Oper live schätzen, von außerordentlichem Interesse. Gerne erfülle ich daher Symbols Wunsch und eröffne das Thema erneut in diesem Forum, wo es mir noch besser untergebracht zu sein scheint.
Die zweite Frage, was Opernregie nicht darf, möchte ich schon einmal ganz kurz beantworten: langweilen.
Bedeutet das eine autmatische Ablehnung der sogenannten konventionellen Regie, die vornehmlich Textvorgaben in Szene setzt? Von mir aus nicht unbedingt, wenn sie sich nicht auf die bloße Illustration beschränkt.
Bedeutet das eine Befürwortung der Provokation um jeden Preis? Sicher erst recht nicht.
Geht es dennoch, den Opernliebhaber, der schon zig Inszenierungen der Stützen des Repertoires gesehen hat, zu interessieren ohne die Vorlage zu sehr zu verfremden?
Wenn ja, wie? Wer schafft das? Und warum? Und ist nicht überhaupt eine unbedingte Treue zu einem Text, zu dessen Schaffenszeit wir schon sehr großen Abstand haben, die schlimmste Verfremdung überhaupt?
Fragen über Fragen, deren Beantwortung und Weiterdenken erst einmal Euch überlassen sei.
Rideamus