Juan Crisóstomo Jacobo Antonio de Arriaga (1806-1826) - Der erste spanische Komponist der modernen spanischen Konzertmusik

  • Juan Crisóstomo Jacobo Antonio de Arriaga (1806-1826) - Der erste spanische Komponist der modernen spanischen Konzertmusik

    Ich möchte hier auf einen weiteren Komponisten aufmerksam machen, der früh verstorben ist, und deshalb schon einen schweren Stand hat, dazu auch noch aus einem Land kommt, was runde 100 Jahre lang musikalisch im Nirgendwo verschwunden war,nachdem die Renaissance vorüber war. Es handelt sich hier um Juan Crisostomo Jacobo Antonio De Arriaga y Balzola(1806-1826).

    Als frühreifer Violinist und Komponist wohlhabender Eltern ging er 1821 Pariser Konservatorium. Bereits 1824 wurde er Assistent seines Harmonie-und Kontrapunkt-Lehrers Francois-Joesph Fétis am gleichen Institut.


    Kurz vor seinem 20. Geburtstag starb er an Tuberkolose, geriet bald in Vergessenheit und erlebte erst wieder Ende des 19.Jahrhunderts seine Wiederentdeckung.


    Stilistisch steht Arriaga in etwa zwsichen Haydn,Mozart und dem frühen Beethoven., aber auch von Franz Schubert. Ob er allerdings Schubert gekannt hat, ist nicht bekannt.


    Seine wichtigsten Werke sind seine drei Streichquartette, seine eine Sinfonie (d-moll,1821-1826 geschrieben) und sein "Stabat Mater".Es gibt aber auch noch diverse Vokalwerke von ihm.


    Quelle : Wikipedia


    Hier eine kleine Auswahl an CDs,die ich bei den Orchesterwerken auch selbst kenne und besitze



    Nicht bekannt ist diese CD mit Vokalwerken :



    Auch die Streichquartette sind mir nicht bekannt,da ich mit Kammermusik sehr wenig am Hut habe :


    VG,Maurice

    PS : Nachdem mir beim Namen ein Schreibfehler passiert war,und mich hier jemand darauf aufmerksam gemacht hat,habe ich dies nun korrigiert und den kompletten Namen hingeschrieben. Änderung erfolge am 22.07.2013, 18.16 Uhr , Maurice :o:

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Ich habe in irgend einem Orchester mal die Sinfonie gespielt. Erst dachte ich gelangweilt, och nö, noch so ein Haydn-Abklatsch, aber nach der ersten Probe waren alle Beteiligten überzeugt, dass man Arriaga zu recht als "Spanischen Mozart" bezeichnet. Ein ausgesprochen schönes Stück, allerdings völlig frei von Lokalkolorit, aber im frühen 19. Jh waren die später so beliebten Hispanismen ja noch nicht Thema der Kunstmusik.
    Auch die Quartette lohnen das Anhören! Das Stabat Mater kenne ich leider nicht.
    :wink:

    Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere.

  • Als frühreifer Violinist und Komponist wohlhabender Eltern ging er 1821 Pariser Konservatorium. Bereits 182 wurde er Assistent seines Harmonie-und Kontrapunkt-Lehrers Francois-Joesph Fétis am gleichen Institut.

    Naja, da starb er eh nicht zu jung, und wurde immerhin 1.639 Jahre alt :D

  • Zitat

    Naja, da starb er eh nicht zu jung, und wurde immerhin 1.639 Jahre alt

    Das ist doch nix im Vergleich zu den Dinos..... :D ......Habs korrigiert!!! l-l

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Wo wir im Korrekturmodus sind: der Vorname des Komponisten ist Crisóstomo mit nur einem "t". Es kommt vom Heiligen Johannes Chrysostomos (= Goldmund), Patriarch von Konstantiinopel im 4ten Jht, der die byzantinische Liturgie reformiert hat.
    Der Namenstag des Heiligen Johannes Chrysostomos war der 27. Januar, der Tag an dem nicht nur der kleine Arriaga sondern auch, genau 50 Jahre früher, ein kleines Mozartle geboren wurde. Beide wurden nach dem Heiligen ihres Geburtstages getauft. Unser kleiner Schwabe als Johannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus.

    Alles, wie immer, IMHO.

  • Heute erstmals gehört:

    Bemerkenswert großzügig angelegt, die ersten beiden der drei Streichquartette von 1821/22, denn sie dauern jeweils knapp eine halbe Stunde. Nur hin und wieder ist mir ein Schuss Boccherini, also einer gewissen Hispanitá aufgefallen, aber Boccherinis Personalstil ist schon markanter. Haydn oder der noch jugendliche Schubert, den Arriaga wohl nicht kannte, erscheinen mir bezüglich des Einflusses, der stilistischen Nähe sinnvoller als Mozart und Beethoven. Das Booklet nennt diese vier Namen quasi gleichwertig. Für einen noch lange nicht Zwanzigjährigen ist das beachtlich geschlossene und wenn schon meines Erachtens nicht sonderlich persönliche (1), so allenthalben abwechslungsreiche und thematisch griffige Kammermusik.

    (1) Ich bin mir darüber im Klaren, dass ich nach dem ersten Hören nur ein noch wenig relevantes Urteil abgeben kann. Dennoch möchte ich eine kleine Parallele setzen. Die sehr grob in der gleichen Ära entstandenen sechs Quartette von Luigi Cherubini habe ich auch erst in diesem Jahr kennengelernt. Sie erstrecken sich allerdings über einen deutlich längeren Zeitrahmen, denn der Komponist hat ein hohes Alter erreicht. Hier fällt nicht nur die bemerkenswert eigenwillige Sprache schon beim ersten Hören auf, sondern auch die Individualität der einzelnen Werke bis zu einem gewissen Grad. Cherubinis Quartette sind wohl bekannter als die von Arriaga, aber sie erreichen die Bedeutung der Quartett-Reifezeit von Mozart und Haydn, der Zeit des späten Schubert und natürlich aller Quartette von Beethoven eben doch nicht.

    Lohnend, wobei ich natürlich nicht weiß, wie oft die Musik auf dem Teller landen wird. CD 2 steht noch aus. Vielleicht lasse ich mich durch Maurice noch zur Sinfonie bewegen ...

    :wink: Wolfgang

    He who can, does. He who cannot, teaches. He who cannot teach, teaches teaching.

  • Habe ich in guter Erinnerung, die Quartette von Arriaga, sind halt Werke eines noch sehr jungen Meisters. Aufnahme mit dem Cuarteto Casals kann ich sehr empfehlen, nur der Preis stimmt nicht.

    Auch das berühmte Guarneri Quartet hatte sich der Werke angenommen. Die CD steht ebenfalls im Regal.

    Toleranz ist der Verdacht, der andere könnte Recht haben.

  • Soeben höre ich das dritte Quartett. Unisono-Thema zu Beginn des Kopfsatzes und melodische Linie mit begeleitender Akkordfolge als Fortsetzung. Das klingt nun in der Tat stärker auch nach Mozart.

    He who can, does. He who cannot, teaches. He who cannot teach, teaches teaching.

  • Das Booklet nennt diese vier Namen quasi gleichwertig. Für einen noch lange nicht Zwanzigjährigen ist das beachtlich geschlossene und wenn schon meines Erachtens nicht sonderlich persönliche (1), so allenthalben abwechslungsreiche und thematisch griffige Kammermusik.

    Das trifft es mMn ziemlich gut, wobei vielleicht ein Vergleich mit Mozart in diesem Alter nicht unangebracht wäre. Mozarts Mailänder Quartette etwa sind meisterhaft, weisen aber noch nicht diese typischen mozartschen Schönheiten der späteren Werke auf. Demgegenüber gefallen mir Arriagas Werke eigentlich fast besser, wobei sie aber doch ziemlich konservativ sind (zur gleichen hatte etwa Mendelssohn schon das Streichoktett geschrieben - und der gilt als Konservativer). Es wäre Arriaga also nicht erspart geblieben, sich grundsätzlich neu zu orientieren, hätte er dauerhaft Erfolg haben wollen.

    Im Zweifelsfall immer Haydn.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!