Beethoven: Die Streichquartette - Gesamteinspielungen: Empfehlungen der Capricciosi

  • Hallo Christian!

    Besten Dank für Deinen Hinweis. Sehr gerne würde ich das Auryn Quartett einmal live hören. Ich lebe allerdings in Wien, ich kann also nur hoffen, dass sie in Zukunft einmal in Wien auftreten werden.

    Ich erinnere mich an ein Post von Dir, dass Du die Freude hattest, nahezu alle Haydn Quartette mit dem Auryn Quartett im Konzert zu hören. Das muss großartig gewesen sein, beneidenswert. Haydn Quartette werden ja leider ohnehin etwas selten im Konzert gespielt. Ich glaube all diese Werke auf so hohem Niveau im Konzert zu hören, ergibt sich nur einmal im Leben.

    Beste Grüße

    Gerhard

  • Hallo Gerhard,

    Sehr gerne würde ich das Auryn Quartett einmal live hören. Ich lebe allerdings in Wien, ich kann also nur hoffen, dass sie in Zukunft einmal in Wien auftreten werden.

    das hast Du davon, dass Du so weit ab von den musikalischen Metropolen dieser Welt lebst ;+) . Die Konzertliste des Auryn-Quartetts gibt es hier: http://www.aurynquartet.com/german/konz_xx.html, Wien ist leider im Moment nicht dabei.

    Ich erinnere mich an ein Post von Dir, dass Du die Freude hattest, nahezu alle Haydn Quartette mit dem Auryn Quartett im Konzert zu hören. Das muss großartig gewesen sein, beneidenswert. Haydn Quartette werden ja leider ohnehin etwas selten im Konzert gespielt. Ich glaube all diese Werke auf so hohem Niveau im Konzert zu hören, ergibt sich nur einmal im Leben.

    Ja, das befürchte ich auch. Es waren unvergessliche, beglückende Konzerte.

    Christian

  • Vielleicht gehört der Hinweis hierher : Der britische Musikjournalist Tully Potter hat die 100jährige Geschichte der Beethoven Streichquartette auf Tonträgern unter dem Titel :" Exploring the Beethoven Quartets on disc: Many Paths to Nirvana " aufgezeichnet. Einfach unter 'Beethoven project Tully Potter ' googeln. Pflichtlektüre ! Und es macht neugierig auf das Buch über Streichquartett-Formationen, an dem Potter gerade arbeitet.

    Good taste is timeless "Ach, ewig währt so lang " "But I am good. What the hell has gone wrong?" A thing of beauty is a joy forever.


  • Ich habe mich weiter oben schon zu meinen Einspielungen ( Guaneri, Alexander, ungarisches Streichquartett) geäußert. Nun ist es allerdings eine Neuigkeit, daß die Vegheinspielung, die teilweise hochgelobt wird, aber nicht unumstritten ist, inzwischen seit ein paar Wochen wieder greifbar ist und ich habe sie mir bestellt, der Preis ist mit 25 Euro auch OK, ich möchte das mal hören. Allerdings warte ich jetzt schon seit 3 Wochen auf meine JPC Bestellung.

    Ich werde darüber berichten, wenn die Box bei mir eintrudelt.

    Gruß
    Malcolm

    Der Hedonismus ist die dümmste aller Weltanschauungen und die klügste aller Maximen.

  • Hallo Wilke,

    ich kenne einen Wilke aus der Klassikabteilung des Hifi-Forums, aber der ist männlich. Ich bekam heute gerade eine Meldung von JPC, die mir anboten, die Bestellung zu stornieren, weil der Lieferant trotz mehrfacher Aufforderung nicht lieferte. Nun gut, ich werde noch ein wenig warten müssen. JPC war halt das günstigste Angebot, aber ich hoffe, die werden auch irgendwann mal liefern.

    Gruß
    Malcolm

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  • Es scheint aber doch definitiv eine Neuauflage der Vegh-Box erschienen/im Erscheinen zu sein, selbst wenn einige jetzt noch nicht liefern können. Insofern ist vermutlich nur etwas Geduld angesagt (das jpc-Sonderangebot gilt auch noch bis 31.01.)

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • Bei mir ist die Veghbox jetzt auch eingetrudelt. Wovon ich begeistert bin, ist die wertige Ausstattung der Box. Zwei Jewellboxen und ein üppiges 116 seitiges Begleitheft mit ausführlichen Besprechungen aller Quartette in deutsch, französisch und englisch. Also bei gezahlten 25 Euro für die Box hätte ich das wirklich nicht erwartet. Unlogisch allerdings die Auflistung der Quartette nach Opusnummern ohne Angabe der jeweiligen CD, auf der sie zu finden sind. Gut, aber man wird sich schon zurechtfinden.

    Über die Box selber werde ich sprechen, wenn ich dazu komme, sie zu hören.

    Gruß
    Malcolm

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  • Ich bin inzwischen dazu gekommen, in die Veghbox rein zu hören, gehört habe ich das Opus 18 außer Opus 18,4 und das Opus 59,1. Ich muß sagen, daß mich diese Einspielungen bisher sehr überzeugen. Ich weiß auch gar nicht, warum diese Einspielungen "umstritten" sind, ich habe da eher den Verdacht, daß sie eben nicht "HIP" sind und deshalb bei dem einen oder anderen durch's Raster fallen.

    Wiegesagt, ich finde das hervorragend, gerade auch in der dynamischen Gestaltung. Das ungarische Streichquartett - mein bisheriger Favorit - finde ich dann eher klassisch gezügelt, wo die Veghs die Expressivität der Musik voll ausspielen, auch mal ganz leise werden, interessant phrasieren und auch die Tempi nicht metronomisch spielen. Ja, die Musik gewinnt auf diese Weise etwas an Sensibilität, ja machmal nahezu an Zartheit, was für mich ein ungewohnter, aber faszinierender Beethoven ist. Besonders gerne hörte ich da die 1. CD mit den Opus 18 1 + 5. aber auch die 3. mit Opus 18,6 und Opus 59,1.

    Also bisher hat sich die Box für mich unbedingt gelohnt, ich bin aber auch gespannt, was die Veghs mit den späten Quartetten machen, mit denen ich mich bisher immer schwerer tat und ob sie mir diese Musik vielleicht doch näher bringen.

    Gruß
    Malcolm

    Der Hedonismus ist die dümmste aller Weltanschauungen und die klügste aller Maximen.

  • [...] wo die Veghs [...] auch die Tempi nicht metronomisch spielen.

    Das bedeutet vermutlich: Die Veghs sind deutlich langsamer unterwegs als Emerson und Belcea, oder? Jedenfalls danke für die Informationen!

    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • Ich kenne die Emersons und die Belcea nicht. Ich kenne Guaneri, Alexander und ungarisches Streichquartett ( die spätere Stereo). Die sind meiner Erinnerung nach ( kann mich täuschen) bei den frühen Streichquartetten nicht so wahnsinnig weit auseinander, speziell bei den langsamen Sätzen der späten sind die Guaneris aber wesentlich langsamer als die Ungarn, wo ich die Ungarn dann auch lieber höre, weil die Musik bei den Guaneris für mich da auseinanderfällt.

    Daß die Veghs auch bei den frühen Quartetten eher langsam sind, mag sein, aber die Stücke zerfallen nicht in den langsamen Sätzen und sie sind nicht leblos in den schnellen, eher hat man das Gefühl, daß die Musik "blüht". Ich höre das bisher wiegesagt sehr gerne.

    Der Hedonismus ist die dümmste aller Weltanschauungen und die klügste aller Maximen.

  • Bitte, Telefrau und danke für Dein Interesse. Ich habe bisher 6 der 8 CDs mit den Veghs gehört und habe einen guten Eindruck. Ich finde die 6 Quartette Opus 18 und die drei Opus 59 ganz hervorragend. Bei dem Opus 74 ist mir der langsame Satz allerdings zu langsam gespielt, mit dem Quartett Opus 127 kann ich mich immer noch nicht befreunden, Opus 132 gefiel mir mit den Veghs wieder sehr gut. Ich möchte aber auf die Aufnahmen mit dem ungarischen Streichquartett auch noch mal zurückkommen.

    Eine andere Frage: In einem anderen Forum sagte jemand, daß es Metronomangaben Beethovens für die Quartette bis einschließlich Opus 95 gibt. Weiß jemand, ob es Ensemble gibt, die diese Metronomangaben berücksichtigen, also die geforderten Tempi auch spielen? Mich würde es interessieren und ich würde mir das gerne auf Spotify anhören.

    :prost:
    Gruß
    Malcolm

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  • In einem anderen Forum sagte jemand, daß es Metronomangaben Beethovens für die Quartette bis einschließlich Opus 95 gibt. Weiß jemand, ob es Ensemble gibt, die diese Metronomangaben berücksichtigen, also die geforderten Tempi auch spielen?

    Meines Wissens setzt die Einspielung des Emerson String Quartet fast ausnahmslos Beethovens Metronomangaben um. Das behauptet jedenfalls Gerd Indorf in seinem höchst lesenswerten Buch über Beethovens Streichquartette.

    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
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    Helmut Lachenmann

  • Meines Erachtens setzt kein Ensemble die Angaben exakt um. Emerson mag am nächsten dran sein (meiner Erinnerung nach sind einige langsame Sätze deutlich langsamer als die Angaben und zB der 3. Satz von op.59/2 ist bei der Hagen-Neuaufnahme noch erheblich hektischer als bei den Emersons), aber ungefähr in derselben Größenordnung sind, besonders bei den sehr schnellen "Testsätzen" wie op.59/3, Finale oder op.95, 1. Satz auch etliche andere Ensembles (Melos und ABQ in den 1980ern, heute jüngere Ensembles wie das Skampa oder Artemis Q.). Und diese "Testsätze" sind auch hauptsächlich die, bei denen ältere Interpretationen wie zB Vegh hörbar langsamer sind, bei vielen anderen Sätzen handelt es sich eher um Nuancen, die den Eindruck nicht erheblich ändern.

    Es kommt eben immer auch auf den Satz an. Beim op.59/3-Finale ist ein deutlich breiteres Tempo am Anfang gar nicht so abwegig (und die Emersons schwindelerregend schnell), aber wenn später eine Melodie in Ganzen auftaucht wirkt die einfach zu lahm, wenn das tempo 15% oder mehr unter der MM (Takte/Ganze= 84) liegt.
    Dagegen hängt für mich beim Kopfsatz von 59/1 nicht viel davon ab, ob er in knapp 10 min (wie Melos oder Artemis) oder knapp 11 min gespielt wird
    So ähnlich wie bei den Sinfonien eine enge Orientierung an den MM-Angaben in den langsamen Sätzen oder auch dem Kopfsatz der Eroica viel mehr heraussticht als bei den Scherzi und einigen Finalsätzen, in denen traditionell ungefähr in Beethovens Tempo gespielt wurde.

    Aber sicher sind die Aufnahmen des Emerson Quartetts eine hervorragende Möglichkeit, sehr gute Interpretationen auf der schnellen Seite kennenzulernen.

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    (B. Pascal)

  • Danke für Eure Hinweise. Ich habe mir die Emersons jetzt mal als Playlist auf Spotify gespeichert und werde gelegentlich hinein hören.
    :prost:
    Gruß
    Malcolm

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  • Belcea

    Von den neuen Aufnahmen finde ich die Belcea-Aufnahme am interessantesten

    Bisher war das takacs-Quartett mein Favorit. Ich finde, Belcea ist noch etwas zupackender, mitreißender, und trotzdem stets in Spielweise und Dynamik differenziert und feinfühlig.

    Die Aufnahmen des Belcea-Quartetts habe ich jetzt ebenfalls intensiv durchgehört und bis sehr angetan, um nicht zu sagen, begeistert: Ein derart differenziertes Spiel, fein abgestuft zwischen einem Zupacken, daß es kräftig knistert im Gebälk, und pp-Passagen, die kaum leiser und sensibler sein könnten, dabei hochgespannt, und das mit einem herrlichen Non-Vibrato - ich finde das tief beeindruckend. Ein großartiges Ensemble!

    Die Gesamtaufnahme des Belcea-Quartetts, bisher nur in zwei Boxen relativ teuer zu haben, erscheint jetzt in einer preiswerteren Einzelbox:


    Viele Grüße

    Bernd

    .

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