ZELENKA, Jan Dismas

  • Zitat

    Es ist mir auch schon aufgefallen, dass sich die ersten drei (die ich lieber mag), von den anderen drei etwas unterscheiden. Über wie und wieso habe ich aber noch nicht nachgedacht

    Die ersten drei Triosonaten (die ich nicht unbedingt lieber, aber auch sehr gerne mag) unterscheiden sich von den letzten drei ganz wesentlich durch das hier noch nicht vorhandene obligate Fagott!

    Ab der Sonate IV handelt es sich eigentlich gar nicht mehr um "Trio"sonaten, sondern um "Quadro" :D sonaten! Extrem deutlich wird das in der 5. Sonate, die so etwas wie ein verkapptes Fagottkonzert darstellt.

    Zitat

    ..mit der vierten Sonate ändert sich aber die Behandlung der Stimmen und rückt für mich stärker in die Nähe von sowohl Bach als auch Vivaldi...

    Das kann ich zumindestens in Bezug auf Bach nicht nachvollziehen. Den dritten Satz in der Triosonate I finde ich vergleichsweise sehr bachnah, den ersten Satz in der Triosonate V sehr bachfern.

    Beste Grüße

    Bernd

  • Das kann ich zumindestens in Bezug auf Bach nicht nachvollziehen. Den dritten Satz in der Triosonate I finde ich vergleichsweise sehr bachnah, den ersten Satz in der Triosonate V sehr bachfern.

    V,1 halte ich eher für vivaldinah. ;+) Das passt dann auch zum "verkappten Fagottkonzert" mit der auch formalen Angleichung an die italienische Konzertform.

    Liebe Grüße,
    Areios

    "Wenn [...] mehrere abweichende Forschungsmeinungen angegeben werden, müssen Sie Stellung nehmen, warum Sie A und nicht B folgen („Reichlich spekulativ die Behauptung von Mumpitz, Dinosaurier im alten Rom, S. 11, dass der Brand Roms 64 n. Chr. durch den hyperventilierenden Hausdrachen des Kaisers ausgelöst worden sei. Dieser war – wie der Grabstein AE 2024,234 zeigt – schon im Jahr zuvor verschieden.“)."
    Andreas Hartmann, Tutorium Quercopolitanum, S. 163.

  • Nach meinen ersten Versuchen mit Zelenka, in den letzten Monaten, hats jetzt dann auch mal gefunkt:
    die "Litaniae Lauretaniae", auf Youtube gefunden. Das zweite oder dritte Stück könnte einem aus der "Marienvesper" von Monteverdi bekannt vorkommen, dort unter "Concerto sopra "Sancta Maria""... Was Zelenka damit veranstaltet, ist großartig. Ein Nebeneinander von schnellem, langsamem, dem Choral im Tenor, unterstützt von hohen Bläsern...
    Meien Beschäftigung mit Zelenka wird weitergehen...

    Gruss
    Herr Maria

    Die englischen Stimmen ermuntern die Sinnen
    daß Alles für Freuden erwacht

  • auf yt gefunden, ganz neu (heute) eingestellt, ein schönes Video:

    Jan Dismas Zelenka; Te Deum

    mit Concerto 1704 und Vaclav Luks:

    https://www.youtube.com/watch?v=Qk27LkyQ4ZU

    ---
    Es wäre lächerlich anzunehmen, daß das, was alle, die die Sache kennen, daran sehen, von dem Künstler allein nicht gesehen worden wäre.
    (J. Chr. Lobe, Fliegende Blätter für Musik, 1855, Bd. 1, S. 24).


    Wenn du größer wirst, verkehre mehr mit Partituren als mit Virtuosen.
    (Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln).

  • Hallo zusammen,

    zu meinen letzten Neuerwerbungen gehört eine Aufnahme der drei (bruchstückhaft überlieferten, aber hier rekonstruierten) erhaltenen Sepolcrum-'Kantaten', die mit die früheste erhaltene Musik Zelenkas darstellen. ZWV 58-60 werden auf die Jahre 1709, 1712 und 1716 datiert, sind ungemein farbige Musik, die hier großartig musiziert werden. Ich habe andere CDs mit Musik mit Stücken Zelenkas, die ich deutlich weniger überzeugender als die hier eingespielte Musik finde. Wer also keine Angst vor katholischer Passionsmusik haben sollten, kann hier einen guten Griff tun, schon gar, weil die CD momentan auch ziemlich günstig zu bekommen ist:

    Gruß Benno

    Überzeugung ist der Glaube, in irgend einem Puncte der Erkenntniss im Besitze der unbedingten Wahrheit zu sein. Dieser Glaube setzt also voraus, dass es unbedingte Wahrheiten gebe; ebenfalls, dass jene vollkommenen Methoden gefunden seien, um zu ihnen zu gelangen; endlich, dass jeder, der Überzeugungen habe, sich dieser vollkommenen Methoden bediene. Alle drei Aufstellungen beweisen sofort, dass der Mensch der Überzeugungen nicht der Mensch des wissenschaftlichen Denkens ist (Nietzsche)

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