Das mag ja alles eine interessante Behauptung sein, aber noch einmal: Wo, an welcher Stelle, steht so etwas im Stück?
Ich hatte das entsprechende Zitat gebracht.
Dass Ferrando und Guglielmo in der Schule der Liebenden gelernt haben, dass Frauen nicht treu sind: Szene II,13.
Der Phönix aus Arabien: Wörtliches Zitat aus Szene I,1.
Don Alfonsos "Erziehungsprogramm": Szenen I,1; I,7; II,13; II, 18.
Du hattest Dich auf den Schluss bezogen, wo angeblich als Fazit stehe, dass "die große, romantische Liebe ein Phönix aus Arabien (sei), über den man sich eben keine Illusionen machen sollte". Das Problem bei dieser Deutung ist. Das steht da einfach nicht. Statt dessen steht da, dass sich die alten Paare wieder finden, sich gegenseitig verzeihen und auf eine glückliche Zukunft mit gegenseitigem Vertrauen hoffen. Die Musik erzählt dasselbe. Ich habe schon verstanden, dass Euch diese Botschaft nicht gefällt und ihr sie lieber durch eine andere ersetzen wollt, was natürlich beides prinzipiell legitim ist. Nur gibt es halt im Stück nun mal diesen optimistischen Schluss, an dem man nicht vorbeikommt, wenn man nicht auf das dämlichste aller Argumente zurückgreifen will, dass alles, was einem nicht in den Kram passt, "ironisch" gemeint sei. Wenn Mozart zu der angeblich gemeinten "Aporie" nichts anderes als C-Dur-Jubel eingefallen wäre, müsste er ein verdammt schlechter Komponist gewesen sein. Ich glaube nicht, dass er das war.