Beethoven: Die Klaviersonaten - Gesamteinspielungen


  • Immerhin gibt es von EMI noch diese Doppel-CD mit den späten Sonaten op. 90-111.
    Das ist doch schon ein wesentlich günstigeres Angebot als die einzelnen Testament-CDs.
    Meines Erachtens sind alle Solomon-Aufnahmen nur von EMI gemacht worden, und dann wohl jetzt nur mangels eigenem Interesse an Testament abgegeben worden. So ist ja auch der erste Stereo-Ring unter Keilberth, der aus marktpolitischen Gründen wegen des Solti-Ring zunächst nicht veröffentlicht werden konnte, dann von Testament übernommen worden. Das sind alles ganz legale Aufnahmen.

    Ich kaufe übrigens alte Aufnahmen fast ausschließlich auf LP, manches sogar auf Schellack (bin immer noch dabei, den Schnabel-Beethoven sowohl bei den Konzerten als auch den Sonaten zu komplettieren). Von Solomon gibt es auch eine sehr schöne EMI-LP-Kassette mit anderen Aufnahmen von Scarlatti bis Debussy (Details habe ich jetzt nicht bei der Hand, ich fummle gerade auf meinem iPhone im Hotelzimmer herum...).

    Grüße
    Leverkuehn

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    Was ist heute Kunst ? Eine Wallfahrt auf Erbsen. (Thomas Mann, Doktor Faustus, Kap. XXV)

  • Die Diskussion über CD Angebote in der realen Welt wurde auf Anregung von Gurnemanz hiermit in den dafür passenden Thread verschoben und kann gerne dort weiter geführt werden, genauso wie hier die zu Aufnahmen der Beethoven Sonaten.
    Mit herzlichem Gruß
    AlexanderK, Moderation

    Herzliche Grüße
    AlexanderK

  • Auf diese Box hatte ich hingewiesen:

    I


    Da ich noch nichts von Pollinis Beethoven-Aufnahmen kenne: Mich würde interessieren, wie Pollini es mit Wiederholungen hält: Hält er sich an die Vorschriften oder geht er flexibel damit um?

    Weitere Meinungen über Pollini und Beethoven sind mir ebenfalls willkommen, denn ich erwäge ernsthaft, mir die Beethoven-Box anzuschaffen. Wie Pollini mit Debussy und Chopin umgeht, finde ich ziemlich faszinierend! Wie ich schon geschrieben habe: Mir scheint, daß ich Maurizio Pollini bislang unterschätzt habe.

    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • Ich weiß nicht, ob er zB bei op.2/1 i auch die Wiederholung von Durchf. und Reprise spielt, da ich diese CD nicht habe. Die "üblichen" Wdh. werden gespielt. Allerdings muss ich zugeben, dass ich von den zwei "neueren" (die eine ist auch schon >20 Jahre alt, mit Waldstein usw., die andere ist mit op.10 + 13) CDs, die ich kenne, nicht so angetan war, wie von den späten Sonaten aus den 1970ern.

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • Backhaus und Kempff

    Um zwei der bekanntesten Beethoven-Interpreten, die auf kaum einer Empfehlungsliste fehlen, "schleiche" ich seit Jahren herum. Wilhelm Kempff und Wilhelm Backhaus. Ich habe von beiden je etwa ein halbes Dutzend Sonaten im Besitz bzw. gehört und kann nicht recht nachvollziehen, was daran so besonders sein soll. Backhaus ist mir zu "nüchtern" oder gar "trocken", Kempff zu "lasch", zu wenig Kontraste, Ausreizen der Extreme usw.
    Meine Präferenzen sind schon eher wilde, schnelle, kraftvolle, leidenschaftliche Interpretationen und es herrscht objektiv gewiss kein Mangel im Regal. (Schnabel, Arrau, Heidsieck, Gulda, Gilels, Lucchesini und viele einzelne Aufnahmen z.B. mit Serkin, Pollini, Kovacevich, Annie Fischer, Edwin Fischer, Brendel, Rosen, Brautigam, Schiff, Gould)
    Nun kann es sein, dass mir die Subtilitäten schlicht entgehen. Es kann aber auch sein, dass z.B. Backhaus' Qualitäten von der "best-of" (Waldstein, Pathetique usw., ein zigfach aufgelegtes set mit ca. 7 Sonaten) nicht eingefangen werden und so ähnlich bei Kempff. Eine der oft hervorgehobenen Aufnahmen Kempffs ist op.2/2 und die findet man natürlich nur im set.
    Als ich die Frage anderswo stellte, bekam ich unterschiedliche Antworten. Manche meinten, bei dem Backhaus-best-of-Set wäre bei ihnen der Funke auch nicht übergesprungen, von der GA seien sie aber sehr angetan. So ähnlich auch bei Kempff. Andere meinen, dann wären diese Interpretationen halt nichts für mich und man müsse nicht alles mögen, nur weil es 60 Jahren auf den Empfehlungslisten steht.
    Nun sehe ich mal wieder die Backhaus (stereo)-Aufnahme für EUR 30 und bin in Versuchung geführt... und die Mono-Aufnahme Kempffs gibt es von Marketplace-Anbietern teils noch günstiger...

    Gibt es hier Fans dieser Einspielungen (dito f. Kempff) oder welche, denen es ähnlich geht wie mir?

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • Backhaus ist mir zu "nüchtern" oder gar "trocken", Kempff zu "lasch", zu wenig Kontraste, Ausreizen der Extreme usw.

    Von beiden war ich ebenfalls enttäuscht und fühlte mich mit Schnabel, Solomon, Gulda weitaus besser bedient. (Ich laboriere gerade an ein paar Zeilen zu op. 2 Nr. 1, die ich den hiesigen Experten zum Draufschlagen vorwerfen möchte ... aber die verschiedenen Einspielungen sind schon interessant ...)

    Meine Präferenzen sind schon eher wilde, schnelle, kraftvolle, leidenschaftliche Interpretationen und es herrscht objektiv gewiss kein Mangel im Regal.

    Probier mal Brautigam ...

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Mit Brautigam habe ich 4 oder 5 Scheiben, aber zugegeben eher aus Pflicht, um die wichtigsten auch auf dem Hammerklavier zu haben. :versteck1:
    Ich erwarte natürlich nicht, dass sich in der GA eines der Wilhelms plötzlich Abgründe der Leidenschaft eröffnen. Mir ist klar, dass man die da nicht finden wird. Es ging mir eher darum anzudeuten, warum mir das, was ich bisher von ihnen angehört habe, nicht unmittelbar zusagt, ich aber die verborgeneren Qualitäte gerne entdecken würde.
    Und es ist auch kaum zu bestreiten, dass unterm Strich wohl mehr Sätze lyrisch, humorvoll etc. sind als passioniert und dramatisch. (Aber gerade Backhaus schien mir auch nicht besonder lyrisch und humorvoll)

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • Erst einmal sollte festgehalten werden, daß Backhaus und Kempff beide je eine Mono und Stereo Gesamteinspielung der Sonaten gemacht haben. ( Backhaus hat allerdings die Hammerklavier - Sonate aus dem Mono-Zyklus übernommen).
    Dann : Insgesamt gefielen mir die Mono - Versionen beider Pianisten meist - aber nicht in allen Sonaten -besser .
    Aber ich bin so eigentlich kein Freund von GAs - ob nun Anton Kuerti, Craig Sheppard , Arrau, Gulda ,Nat ,Gieseking bzw.Maria Grinberg oder Annie Fischer - ich habe sie alle durch ausgewählte Einzelaufnahmen ersetzt.
    Eine Ausnahme : Artur Schnabel.

    Good taste is timeless "Ach, ewig währt so lang " "But I am good. What the hell has gone wrong?" A thing of beauty is a joy forever.

  • Es ging mir eher darum anzudeuten, warum mir das, was ich bisher von ihnen angehört habe, nicht unmittelbar zusagt, ich aber die verborgeneren Qualitäte gerne entdecken würde.

    Da müssten wir uns wenigstens eine Sonate aussuchen und dann einen Hörvergleich starten ... vielleicht hat ja jemand die Erleuchtung, was an den Wiedergaben von Backhaus und Kempff großartig ist.

    Gruß
    MB

    :wink:

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  • Meine konkreten Optionen wären hauptsächlich Kempff 1950er Mono (da die gemeinhin bevorzugt wird, allerdings ist der Stereozyklus auch leicht erhältlich) und Backhaus stereo (da die Mono schwer zu kriegen bzw. teuer ist). (Die Vorkriegsteilaufnahme Kempffs kriegt man wohl zumindest teilweise, aber daran habe ich kein Interesse.)

    Wenn man nicht mehr zahlen will als für eine GA sind einzelne Aufnahmen kaum eine vernünftige Möglichkeit, da fast nur die üblichen Verdächtigen in günstigen Einzelveröffentlichungen vorliegen (dafür oft immer wieder neu aufgelegt). Aus Kempffs Stereozyklus gibt es ein paar CD (späte, sowie Waldstein, Appassionata etc.) einzeln, aus dem Mono-Zyklus anscheinend nur eine Scheibe, die ich auch besitze.
    Von Backhaus habe ich diese hier (die in ähnlicher Form in zig Varianten/Covern vorliegt)

     

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • Zu Backhaus habe ich nochmal bei Kaiser nachgeschlagen. Ich wurde den Eindruck nicht los, dass Kaiser da durchaus die Apologie Backhaus' versucht.

    Es scheint so, dass Backhaus in eine Generation kam, die "romantisierende" Interpretationen gewohnt war und von ihm mit struktureller Klarheit beglückt wurde. Mag sein, dass das auf uns nur noch nüchtern wirkt, dass wir das Besondere gar nicht wertschätzen - weil wir es als Standard wahrnehmen und eher das emotionale Defizit hören.

    Kaiser zitiert Walter Niemann, der 1921 über Backhaus schrieb:

    " [ ... ] das ist vollkommene Meisterschaft, an der man ehrlich staunend und bewundernd sich immer wieder herzlich erfreut. Allein, so großzügig und natürlich das alles ist, mit so gesundem und sicherem rhythmischem Instinkt der Künstler auch gestaltet, gliedert und phrasiert, so bemerkenswert große Bögen der Melodielinie er auch spannt: die Schattierungsfähigkeit seines Klaviertons bleibt gering, infolgedessen die 'neutrale' Mittelfarbe in ermüdendem Maße vorherrschend, das piano kühl. Der Geist, der mit diesen kostbaren, von der Natur empfangenen Pfunden wucherte, die Seele, die den Ton zum Widerhall eines reich und phantasievoll bewegten inneren machte, fehlt. Backhaus ist und bleibt der große akademische Techniker. Das Stilgefühl und die Kunst der Einzelcharakteristik ist kaum entwickelt. [ ... ]"

    Gruß
    MB

    :wink:

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  • Ich bin nicht sicher, ob man den Backhaus von 1921 mit dem der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg vergleichen kann. In den 20-er Jahren war Backhaus ein Super-Virtuose - man kann das in seiner Aufnahme der Chopin-Etüden nachhören, oder auch in einem ungemein erhellend quecksilbrigen Brahms-Spiel. Ob davon in den späten Jahren noch viel spürbar war, weiß ich nicht.

    Zu Kempff gestehe ich, dass ich ein "Spät-Bekehrter" bin. Als ich in den Schallplatten-Läden gekramt habe, ohne mir da viel kaufen zu können, war ich oft angewidert von der Allgegenwart der typischen Vertreter des "Gelb -Etiketts": Karajan, Amadeus Quartett und Kempff. Ich habe lange Zeit kategorisch abgelehnt, überhaupt was von denen zu hören. Die Verbohrtheit hat sich zwar inzwischen ein klein Wenig abgeschwächt, ist aber bei Karajan und vor allem dem Amadeus-Quartett doch noch recht stark.

    Bei Kempff hat sich das grundlegend gewandelt, als ich zum ersten Mal die Petrarca-Sonette von Liszt in seiner Aufnahme gehört habe: Wer so schön, so klar, so präzise und geradezu aufklärerisch Liszt spielt, kann nicht der Langweiler sein, für den ich ihn lange hielt. Ich halte zwar z.B. die Beethoven Konzerte mit Leitner oder auch viele seiner Schumann-Aufnahmen weiterhin für ziemlich öde. Doch zumindest der Beethoven-Zyklus in mono (so viel Snobismus muss sein) aus den 50-ern ist es nicht. Nur als Beispiel die D-Dur-Sonate op.28 in der Aufnahme von 1951: Da wird eine unerhörte Begebenheit mit Farben erzählt, rythmisch klar, aber doch mit ganz subtilen Abweichungen von der geraden Linie. Kempff lässt die von Beethoven in dem Werk gestellten Fragen offen, aber macht wie kein zweiter deutlich, dass es Fragen sind, und es eine Anmaßung des Interpreten wäre, Antworten geben zu wollen. Und solche Decrescrendi wie bei Kempff in dieser Sonate höre ich bei lebenden Interpreten des Werks nicht mehr. Nicht alle Sonaten spielt er so aufregend wie diese, aber es lässt sich noch viel mehr finden, wenn man ihm denn folgen mag.

  • Jean-Efflam Bavouzet

    Wenn ich nichts übersehen habe, wurde die Gesamteinspielung durch Jean-Efflam Bavouzet hier noch nicht erwähnt. Bei Chandos hat er, wie ich eben erst bemerkt habe, 2008-2014 alle Sonaten eingespielt, erschienen in 3 Boxen mit je 3 CDs:


    Der französische Pianist ist erst kürzlich in mein Blickfeld gerückt und ich bin sehr angetan davon, wie er Bartók, Prokofjew und vor allem Debussy interpretiert.


    Kennt jemand die Beethoven-Aufnahmen Bavouzets?


    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • Mari Kodama

    Leider kann ich zur Einspielung von Jean-Efflam Bavouzet nichts sagen, mich würden aber auch Erfahrungen dazu sehr interessieren.

    Die Gesamtaufnahme von Mari Kodama für Pentatone ist sicher auch eine Erwähnung wert:

    Ich mag ihre sachliche, luftige, leichte Art, die Sonaten zu spielen. Sicher, manchmal könnte es etwas mehr Dramatik oder mehr "Gefühl" geben, aber ihre beherrschte, kontrollierte Art hat durchaus ihren Reiz.

  • Wenn ich nichts übersehen habe, wurde die Gesamteinspielung durch Jean-Efflam Bavouzet hier noch nicht erwähnt. Bei Chandos hat er, wie ich eben erst bemerkt habe, 2008-2014 alle Sonaten eingespielt, erschienen in 3 Boxen mit je 3 CDs:


    Kennt jemand die Beethoven-Aufnahmen Bavouzets?


    :wink:

    Ich habe Vol. 1 und 2, liebäugele derzeit mit Vol. 3. Ich höre Bavouzet generell sehr gerne, vor allem eben auch mit Debussy und Ravel. Sein Beethoven ist frisch und modern, klar strukturiert, warm und transparent dargeboten. Technisch teilweise atemberaubend, immer auf jeden Fall stilvoll und elegant. IMO sehr hörenswert. Gleichwohl allerdings keine spektakulären oder besonders eigenwilligen Interpretationen, falls man so etwas vorzieht. Bavouzet ist aber definitiv kein Langweiler, seine Aufnahmen sind sehr interessant und in sich schlüssig. Mir gefallen sie.

    :)

    Nachtrag: Habe gerade in Vol. 3 reingehört und werde die Aufnahmen definitiv bestellen. Ausschlaggebend war der Eindruck der Appassionata: Sehr erfrischend und expressiv, so wie ich sie liebe.

    Noch ein Nachtrag: Sein Haydn ist auch fantastisch. ^^ -- Gerade fällt mir ein, was ich oben eigentlich sagen wollte: Sein Spiel ist sehr natürlich, es kennt keinen Manierismus, was ich als sehr angenehm empfinde. Das meinte ich mit "nicht eigenwillig".

  • Ich höre Bavouzet generell sehr gerne, vor allem eben auch mit Debussy und Ravel. Sein Beethoven ist frisch und modern, klar strukturiert, warm und transparent dargeboten. Technisch teilweise atemberaubend, immer auf jeden Fall stilvoll und elegant. IMO sehr hörenswert. Gleichwohl allerdings keine spektakulären oder besonders eigenwilligen Interpretationen, falls man so etwas vorzieht. Bavouzet ist aber definitiv kein Langweiler, seine Aufnahmen sind sehr interessant und in sich schlüssig. Mir gefallen sie.

    Danke, liebe Cosima, damit kann ich etwas anfangen ("frisch", "klar strukturiert" klingt gut, wobei ich "stilvoll und elegant" etwas skeptisch aufnehme: ob das bei Beethoven so gut paßt? :/ ). Möglicherweise liegen zwischen Bavouzet und Pollini (dessen Beethoven-Einspielungen ich mittlerweile sehr schätze!) keine Welten, was die Auffassung betrifft.

    Vielleicht bringt Chandos irgendwann die Bavouzet-Aufnahmen in einer günstigen Box mit allen 9 CDs heraus, jedenfalls werde ich das beobachten...

    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann


  • Danke, liebe Cosima, damit kann ich etwas anfangen ("frisch", "klar strukturiert" klingt gut, wobei ich "stilvoll und elegant" etwas skeptisch aufnehme: ob das bei Beethoven so gut paßt? :/ ). Möglicherweise liegen zwischen Bavouzet und Pollini (dessen Beethoven-Einspielungen ich mittlerweile sehr schätze!) keine Welten, was die Auffassung betrifft.

    Vielleicht bringt Chandos irgendwann die Bavouzet-Aufnahmen in einer günstigen Box mit allen 9 CDs heraus, jedenfalls werde ich das beobachten...

    :wink:

    Oh, vielleicht hätte ich besser "kultiviert" schreiben sollen (statt stilvoll und elegant). Das ist kein ungezügelter, roher und wilder Beethoven - Bavouzet bringt einen Hauch "französisches Parfum" (Zitat aus einem Nachbarforum) in den Beethoven. Ich empfinde Bavouzet aber als direkter und expressiver als Pollini (dessen Beethoven ich aber auch liebe).

    :)

  • Ich sehe es schon kommen: Von Bavouzets Beethoven muß ich mir irgendwann selbst ein (Hör-)Bild machen!

    :zahlen1: :schwitz1: ^^

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • Hi,
    nachdem ich vor einigen Jahren meine erste Gesamteinspielung angeschafft habe, als Einstieg sozusagen, war es jetzt an der Zeit, mal aufzustocken, zumal mein Vater mir mit der Neuveröffentlichung der Kovacevich-Einspielung in den Ohren gelegen hatte. Nach Durchsicht dieses Fadens und einigem Vorhören sind zwei weitere Boxen eingeflattert.

    Die erste: John Lill. Sehr gut gespielt, solide.

    Neuzugang 1: Daniel Barenboim. Schon älter (60er), und exquisit. GG ist auch sehr begeistert. Zu dem Preis unschlagbar.

    Neuzugang 2: Louis Lortie. Eher zurückgenommen und unauffällig, aber das ist genau, was mir zusagt. Beethoven wird mir oft zu ungestüm genommen, quasi mit dem Leben hadernd. Diese Lesart ist mehr nachdenklich, nicht so überschwänglich. Ich vermute, dass das auch ein Aspekt von Beethovens Persönlichkeit war.

    ...außerdem passen die drei Cover farblich gut zueinander :versteck1:

    Helli

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