Wolfgang Amadeus Mozart: Sonate für Klavier D-Dur KV 311
Jene Klaviersonate in D-Dur empfinde ich persönlich als eine der heiteresten aus Mozarts Feder. Eigentlich ist man es nämlich gewohnt, dass er auch in der bewusstesten Heiterkeit Akzente setzt, die irgendwie abgründig wirken. Diese Akzente finden sich im Finalsatz stellenweise, aber auch hier eben ungewöhnlich dezent. Aus dem Grund ist diese Klaviersonate für mich ein typisches Frühlingsgefühls-Werk (obwohl es im Winter komponiert wurde ).
Mozart war 21 als er am Hof in Mannheim verkehrte - natürlich auf der Suche nach einem lukrativen Posten zum Kapellmeister um seinem verhassten Salzburg zu entfliehen. Er machte also, was er immer in so einem Falle machte; er komponiert und gab Akademien (bzw. in dem Fall gab er jedenfalls seine Beiwerke dazu). Eines der Kompositionen ist eben diese Klaviersonate.
Im Kopfsatz veranstaltet Mozart eine freud'sche Überraschung in der Durchführung; am Ende der Exposition kommt - wie um den Abschnitt einfach seufzend abzuschließen - eine abwärtsgehende Melodie. Diese wird in der Durchführung aber gründlich durch den Kakao gezogen. Dies ist etwas, was auch denjenigen, die vielleicht nur Mozarts berühmte Sonata Facile KV 545 kennen, bekannt vorkommen dürfte - denn da tat er genau dasselbe. Ähnliches kann man auch im Kopfsatz der Prager Sinfonie KV 504 beobachten, nur dass er da das Thema bereits irgendwo am Anfang kurz und beiläufig "erwähnt".
Der wunderschöne lyrische zweite Satz besticht einfach durch seine Gefühlsdichte und ist unfassbar rührend. ( :juhu: :juhu: )
Der Finalsatz ist ein Rondo der zunächst mit melodischen Einfällen sprudelt (wer gut hinhört findet auch das berühmte Jupiter-Thema, welches Mozart recht häufig in seinem Leben verwendete). Ansonsten kommt im weiteren Verlauf des Satzes vorallem die Virtuosität zum Zuge und lauter spannende Variationen.
Anhören tue ich mir die Sonate am liebsten mit der klischeeüberhäuften Gesamtaufnahme von Philips: