Igor Levit (geb. 1987) - ein zukünftiger Jahrhundertpianist?
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Eben habe ich ein Interview mit Igor Levit gefunden:
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Hallo zusammen,
die ersten Fragen scheinen auf Aussagen eines 'Beethoven für Dummies'-Buches zu bestehen, aber Levits Antworten sind durchaus lesenswert, finde ich:
http://www.zeit.de/2016/22/igor-l…komplettansicht
Gruß Benno
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die ersten Fragen scheinen auf Aussagen eines 'Beethoven für Dummies'-Buches zu bestehen, aber Levits Antworten sind durchaus lesenswert, finde ich:
Finde ich auch. Vor allem hat mir gefallen, dass er nicht (wie so mancher Jungstar) altkluge Weisheiten über Beethoven von sich gibt und auch nicht andere Interpreten schlecht macht, um sich selbst um so strahlender leuchten zu lassen, sondern eher sein ungebrochenes Staunen ausdrückt über die Größe dieser Werke. Und besonders schön fand ich dieses Zitat.
ZitatMir sind auch solche Begriffe wie "der Interpret, ein Diener des Komponisten" fremd. Ich finde, niemand sollte je irgendjemandem dienen, auf keiner Ebene. "Ich spiele das, was Beethoven schreibt", das ist so ungefähr der hohlste Satz, den es gibt.
Recht hat er.
Christian
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Recht hat er.
so sagt das wer? - klingt auch nicht unbedingt hohler als die Beschwörungen der "großen Künstlerpersönlichkeiten"
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"Kulturzeit" mit Igor Levit:
Montag, 20.02.2017,
ab 19.20 Uhr in 3sat
Tastenwunder
Der Pianist Igor Levit zu Gast im "Kulturzeit"-Studio
http://www.3sat.de/page/?source=/…1310/index.html -
Sony Classical hat das nächste Igor Levit-Album angekündigt. Das Programm ist superspannend. Was mich besonders beeindruckt: Levit hat "Peace piece" von Bill Evans an den Abschluss seines Programms gestellt. Mit "Peace piece" begann 1977 meine Liebe zur Musik von Bill Evans. Bill Evans war meiner Meinung nach - neben Swjatoslaw Richter, Emil Gilels und Vladimir Horowitz, versteht sich - der größte Pianist des 20. Jahrhunderts.
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und war erschrocken über diese Musik und darüber, wie sie hier gespielt wird. Das ist ein Wunder, schoss mir durch den Kopf, einfach nur ein Wunder.
Ihr mögt das jetzt ziemlich pathetisch finden und all das erhebt, ich habe es am Anfang schon gesagt, keinen Anspruch auf intersubjektive Übertragbarkeit. Aber wenn ein Pianist es schafft, mich so, neudeutsch gesagt, zu "flashen", wenn er so etwas in mir auslöst, dann ist mir völlig egal, was (professionelle) Kritiker über ihn schreiben und ob er ein zukünftiger Jahrhundertpianist ist.
Tja
Also
Ich auch!
Die von Music Lover gezeigte Life-CD läuft momentan das erste Mal und ich hörte soeben den ersten Track: Busoni, Fantasie nach Bach, BV 253. Ich kannte das Werk bisher nicht, kann also nicht mit anderen Aufnahmen vergleichen. Ist mir aber im Sinne von Cherubino völlig egal, wie andere das gespielt haben, denn: Levit erzeugt mit seinem Spiel eine Atmosphäre und Tiefe, dass ich ebenfalls total geflasht bin. Mal sehen, was noch kommt
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Interview mit Igor Levit über Beethoven im Spiegel 38/2019, Seite 120 f.
(Und auf Spiegel plus: https://www.spiegel.de/plus/igor-levi…00-000165926229 )
maticus
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Hat denn jemand schon die neue Beethoven-Aufnahme gehört? Es juckt mich unglaublich in den Fingern, und die Kritiken sind durchweg gut - aber der Preis ist schon wirklich grenzwertig (für mich).
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Mach doch ein Probeabo bei Qobuz - da kannst Du die GA hören ...
Gruß
MB -
Ich habe bisher auch nur gutes gehört, auch von einem klavierbegeisterten Freund, der sehr angetan ist.
Die Kosten sind unter zwei Euro pro Sonate. So gesehen doch gar nicht arg teuer. -
ZEIT-Artikel
Übrigens ist in der aktuellen ZEIT vom 18. September ein sehr lesenswerter Artikel über Levit (im Dossier), der gerade auch die Schwierigkeit thematisiert, als herausragender Künstler klare politische Positionen zu beziehen und sich im Getriebe der Musikindustrie als politischer Künstler zu verstehen. (https://www.zeit.de/2019/39/igor-l…ethoven-politik)
Zu den Beethoven-Sonaten: ich habe bis jetzt nur die Waldstein gehört - und die perlt so, wie ich es bisher nicht gehört habe. Ich werde mir die Sonaten sicher zulegen.
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Ich habe bisher nur die Nr. 14, 17 und 21 gehört. Mein Eindruck ist der, dass Levit sich auf jedenfall treu bleibt. Er ist ganz der Erzähler, den Notentext gilt es für ihn nicht nur zu spielen, sondern zu inszenieren. Für Puristen mag es da vielleicht an der ein oder anderen Stelle etwas zu bedeutungsschwanger klingen. Im 1. Satz der "Sturm"-Sonate fällt beispielweise die große Tempodynamik auf, Levit reizt diese bis zum Stillstand aus. Aber disparat wirkt es dadurch mMn noch lange nicht, im Gegenteil. Was ich bislang höre, klingt frisch und spannend, gleichzeitig auch sehr durchdacht. Ich werde mit Sicherheit weiter hören
Toll der Drive im Kopfsatz der "Waldstein", oder im Finale der "Sturm"
Ich bin nun bei der Appassionata sehr gespannt auf das Levit'sche Regietheater. Ein Probeabo lohnt sich da bestimmt, ist ja auch ne Menge zum Anhören . -
Es gibt ein paar Anmerkungen im englischsprachigen GMG-Forum. Interessanterweise finden sich die dort teils eher kritisch beurteilten manieristischen Extreme in Dynamik, Tempo etc., in den (ebenfalls inkludierten) älteren Aufnahmen der späten Sonaten meiner Erinnerung nach kaum oder gar nicht. Die waren zwar gut gespielt, aber eher etwas unpersönlich/neutral (was nicht schlechter sein muss).
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aber der Preis ist schon wirklich grenzwertig (für mich).
Die Box ist von Sony - in einem Jahr bekommt man die sicherlich schon zum reduzierten Preis.
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Mach doch ein Probeabo bei Qobuz - da kannst Du die GA hören ...
Gruß
MBNaja, da der Tüp ja auch immer viel Interessantes zu sagen hat, hätte ich schon gerne die Box samt Booklet. Ich glaube, ich warte auf Weihnachten.
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samt Booklet
Das Booklet gibt's ebenfalls bei Qobuz, als PDF. Der Hauptanteil der Texte stammt von Anselm Cybinski. Im letzten allgemeinen Abschnitt kommt Levit in Zitaten, aber nicht sehr ausführlich zu Wort.
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Das Booklet gibt's ebenfalls bei Qobuz, als PDF. Der Hauptanteil der Texte stammt von Anselm Cybinski. Im letzten allgemeinen Abschnitt kommt Levit in Zitaten, aber nicht sehr ausführlich zu Wort.
O, das ist eine hilfreiche Info, danke!
Ich will allerdings trotzdem die Box haben... irgendwie bin ich da ein reaktionärer Dino. -
Ich will allerdings trotzdem die Box haben... irgendwie bin ich da ein reaktionärer Dino.
Nein, du bist kein reaktionärer Dino - du willst nur eben Papier und physische Tonträger in der Hand haben.
Wäre ja noch schöner, wenn das schon als reaktionär gilt...
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