Ein Instrument lernen - eine Frage des Alters?

  • Zitat

    Posaune würde mir auch gefallen, aber meine hellhörige Wohnung würde das halbe Wohnviertel zu Zuhörern machen, wenn ich anfange, Elefantentöne von mir zu geben.

    Da kann Dir seit Jahren prima geholfen werden. Yamaha hat dafür extra ihr "Silent Brass" entwickelt, dadurch kannst Du Dich selbst sehr gut hören, aber Diene Umgebung wird nicht mehr "gequält". Das geht mit allen Blechblas-Instrumenten seit Jahren. Kosten ca. 100-170 €.....

    Ich möchte da weiter machen, wo Michael bereits angefangen hat. Fange das Klavierspiel wieder an, denn es fördert den Umgang mit den Noten, Harmonien und dem Klang überhaupt. Solltest Du am Tage eine Stunde Zeit haben fpr die Musik, dann kannst Du die letzten 20 Minuten mit langen Tönen aushalten Dich auch langsam wieder auf der Posaune fit machen. Nehme Dir aber bitte einen Lehrer oder frage bei Deiner örtlichen Musikschule nach. Alleine macht man oftmals mehr falsch als richtig.

    Ich selbst bin,allerdings als Kind, den gleichen Weg gegangen. Zuerst das Klavier, dann die Trompete.

    Viel Erfolg!!

    VG,Maurice

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Na, Klavier wäre doch super. Zumal das Instrument schon da ist.

    Wenn allerdings das alte E-Piano rein klanglich nicht mehr begeistert (und ein neues nicht drin ist), bietet sich - statt des Cellos - auch die Gitarre an: wegen der Bünde sind die Töne jedenfalls keine schiefen. Und Akkorde und Melodien spielen kann man bald.
    Ein Lehrer empfiehlt sich allerdings immer, wenn man mehr können will - bei beiden Instrumenten wäre das ja kein Problem, zumal sich auch Studenten gerne ein paar Cent dazu verdienen.

    Ich selbst habe in meiner Jugend lange Jahre Klavier gelernt - dies aber, als ich nicht mehr zu Hause wohnte und daher kein Klavier mehr hatte, aufgeben müssen: es gab einfach zu wenig Übemöglichkeiten. Später habe ich klassische Gitarre studiert; dann aber hatte ich einen Fulltime-Job und kam deshalb wieder nicht zum Üben ...

    Nach Jahren des instrumentalen Brachliegens bin ich nun wieder aufgebrochen: zu ganz neuen und für mich völlig unbekannten Ufern. Und: es macht einen Heidenspaß! :thumbup:
    Die finnische Konzertkantele - auf die ich sehr zufällig im Netz gestoßen bin - vereint Techniken des Klavier- und Gitarrespiels. Also Violin- und Bassschlüssel; und die Anschlagstechniken Apoyando-Tirando (Anschlagen, Zupfen) wie bei der Gitarre - was allerdings mit der linken Hand erst gelernt und geübt werden muss. Dazu kommt ein gefinkeltes Dämpfsystem durch Ausstrecken einzelner Finger, die grad nichts zu tun haben.

    Leider muss ich aber ohne Lehrer üben; es gibt keinen in Europa außerhalb Finnlands (glaube ich wenigstens). Dennoch geht es, nach knapp anderthalb Jahren, schon ganz leidlich - jedenfalls für mich. Ich muss ja niemandem was beweisen, und auftreten will ich auch nicht. Ich tu's aus Spaß an der Freud'. ;+)

    Also - es ist nie zu spät, ein Instrument zu lernen, und die Hauptsache ist doch immer, es macht Freude!

    Beste Grüße,
    eloisasti

    Klemperer: "Wo ist die vierte Oboe?" 2. Oboist: "Er ist leider krank geworden." Klemperer: "Der Arme."

  • Momentan bin ich noch unschlüssig, welches Instrument ich nun lernen sollte/könnte.

    Hallo andante,

    ich glaube ich würde das Instrument wählen welches Dir am besten gefällt. Wenn Dein Herz am Cello hängt dann wirst Du auch die schrägen Töne am Anfang überwinden. Und wenn Du Posaune spielen willst dann werden das Deine Nachbarn halt für eine halbe Stunde am Tag aushalten müssen Du kannst ja versuchen die Übezeit (egal mit welchem Instrument) so verträglich wie möglich zu legen. Ein silent brass für die Posaune hatte ich auch mal (ist aber sicher schon über 15 Jahre her) wobei das Spielgefühl damit finde ich schon ziemlich unterschiedlich ist. Also ich denke komplett auf das "normale" üben kann man nicht verzichten.
    Ich übe fast täglich Oboe, spiele in einem Laienblasorchester mit der Posaune (hab ich als Kind gelernt), wenn ich dafür mal was üben musste hat sich auch noch niemand beschwert und ich wohne in einem Mehrfamilienhaus.

    Viel Spaß bei der Auswahl (Du kannst Dich ja auch umentscheiden wenn der erste Versuch nichts war) und einen guten Wiedereinstieg!

  • Vielen Dank für Eure aufmunternden Beiträge.

    Darf ich fragen, wie Ihr am besten vorgehen würdet, um einen passenden Lehrer zu finden? Ich hatte vor mehreren Jahren schon mal einen Kurzversuch unternommen, den Klavierunterricht wieder aufzugreifen, aber der Klavierlehrer wirkte damals nur mäßig engagiert. Einen Teil der Unterrichtsstunde verbrachte er meistens außerhalb des Unterrichtsraums mit Telefonieren. Er begründete das damals damit, dass er mich ja auch von draußen hören könnte...

    Naja, jedenfalls habe ich bei diesem Lehrer nur einige wenige Unterrichtsstunden genommen, denn ich fühlte mich von ihm irgendwie nicht ernst genommen.

    Wichtig wäre mir ein Lehrer, der mich da abholt, wo ich mich befinde (also ziemlich am Anfang), aber mich trotzdem durch ein möglichst interessantes Unterrichtskonzept mitreißen kann, und mir die Angst vor dem Wiedereinstieg nehmen kann.

  • Hallo an alle!

    Ich finde es sehr interessant, dass ihr alle uneingeschränkt positiv vom Späteinstieg in ein Instrument berichtet. Ich gebe zu, dass ich das nicht ganz so unproblematisch sehe.

    Zwei Erfahrungen dazu:

    Mein Trauminstrument war immer Geige, aber das habe ich als Kind nicht lernen können (sondern Klavier und Oboe). Als Studentin, also mit ca. 19 Jahren, habe ich mir dann auf dem Flohmarkt eine Geige gekauft und wirklich intensiv angefangen zu üben. Ich habe auch guten Unterricht genommen und mich wirklich über ein Jahr lang intensiv bemüht, das zu lernen (d.h. täglich mindestens eine Stunde geübt). Da ich ja umfangreiche Vorkenntnisse hatte (Notenlesen vom Klavier her, sauber hören von der Oboe her), ging es natürlich recht schnell, bis ich erkennbare Melodien auf der Geige spielen konnte. Nach ca. einem Jahr war ich beim bekannten a-moll-Konzert von Vivaldi angelangt, habe also auch schon 3. Lage gespielt. ABER: Klanglich hat mich das nicht befriedigt. Ich empfand es als weitaus schwieriger, den Bogenstrich so hinzubekommen, dass der Klang meiner Idealvorstellung wenigstens nahekam. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass ich noch mindestens drei Jahre so würde weiterüben müssen, um klanglich ungefähr dahin zu kommen, wo ich wollte. Deshalb habe ich dann die Geige wieder weggelegt und stattdessen die Oboe weiter betrieben, wo ich mit weniger Übeaufwand wesentlich mehr Ertrag hatte. Später habe ich dann beobachten können, wie meine Tochter mit sieben Jahren Geige spielen lernte. Und sie hatte buchstäblich von Anfang an viel weniger Probleme, einen guten Ton zu erzeugen; dafür spielte sie lange unsauber.

    Zweites Beispiel: Meine Mutter hatte als Kind Klavierunterricht und konnte einfache Sonatinen spielen. Als ich dann auf dem Klavier langsam besser wurde als sie, mochte sie nicht mehr spielen. Aber als ich aus dem Haus war, hat sie sich mit ca. 50-55 Jahren noch einmal Klavierunterricht gegönnt und auch fleißig geübt (ca. 1 Stunde/Tag), um ihren Traum zu erfüllen, Für Elise u.ä. spielen zu können. Es war aber für sie unendlich mühsam, und sie hat nach meinem Eindruck nie die motorische Lockerheit hinbekommen, die für einen wirklich schönen Klavierklang absolut notwendig ist. Es blieb alles etwas verkrampft und angelernt, obwohl sie die Stücke im Prinzip "konnte". Nach einigen Jahren hat sie den Klavierunterricht dann leider etwas frustriert wieder aufgegeben.

    Beide Erlebnisse führe ich darauf zurück, dass sehr komplexe feinmotorische Abläufe, die für einen guten Klang nötig sind, als Kind ganz erheblich viel leichter zu lernen sind als im Erwachsenenalter. Bei anderen motorischen Aufgaben (Radfahren, Eislaufen, etc. ist es ja nicht anders). Vermutlich ist es auch später möglich, aber erfordert nach meinem Eindruck ein Vielfaches an Aufwand und Mühe. Etwas anders mag es sein, wenn man musikalische Vorerfahrungen auf vergleichbaren Instrumenten als Kind hatte (also z.B. als Kind Geige gespielt hat und dann Gitarre lernt, oder als Kind gut Blockflöte, und dann später ein anderes Blasinstrument).

    Insofern ist es vermutlich notwendig, sich klare und relativ begrenzte Ziele zu setzen und von vornherein mit erheblichem Übeaufwand zu rechnen - und sich niemals mit den Fortschritten von Kindern und Jugendlichen zu vergleichen. Außerdem würde ich persönlich empfehlen, übetechnisch per se etwas weniger aufwändige Instrumente zu wählen, also nicht Klavier oder Streichinstrumente, sondern eher ein Blasinstrument.

    LG Sanipiano

  • Hallo Sanipiano!


    ABER: Klanglich hat mich das nicht befriedigt. Ich empfand es als weitaus schwieriger, den Bogenstrich so hinzubekommen, dass der Klang meiner Idealvorstellung wenigstens nahekam. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass ich noch mindestens drei Jahre so würde weiterüben müssen, um klanglich ungefähr dahin zu kommen, wo ich wollte.


    Außerdem würde ich persönlich empfehlen, übetechnisch per se etwas weniger aufwändige Instrumente zu wählen, also nicht Klavier oder Streichinstrumente, sondern eher ein Blasinstrument.

    Zu dem ersten von dir zitierten Satz kann ich nur sagen, 'Ja das ist so'. Auf der Geige hat man teilweise eine ganz flache Lernkurve und das auch über größere Zeiträume hinweg. Dafür hat man dann aber auch zwischendrinne mal Momente, wo man den Eindruck hat, grad einen Quantensprung gemacht zu haben.
    Um auf der Geige einen guten Ton zu erzeugen braucht es viele Jahre Übung. Manchmal frustriert mich das auch. Ich habe grade mein drittes 'Geigenlehrjahr' begonnen und bin mit meinem Klang noch gar nicht zufrieden. Andererseits sagt meine Geigenlehrerin mein Klang wäre schon recht gut. Ich vermute manchmal, dass wir Erwachsenen viel höhere Ansprüche an uns haben, als eigentlich gut ist. Wir sind erst zufrieden, wenn es supergut klingt. Ein Kind fiedelt einfach fröhlich drauf los und geht deshalb auch viel unverkrampfter an die Sache heran. Deshalb würd ich aber nicht unbedingt sagen, dass ein Kind leichter lernt. Du schreibst selbst, dass deine Tochter dafür lange Zeit unsauber gespielt hat. Wärest du an ihrer Stelle gewesen, wetten dann wärst du auch nicht zufrieden gewesen, trotz des guten Klanges? ;+)

    Zu deinem zweiten Satz: Ich finde, wenn man ein Trauminstrument hat, dann soll man es zumindest ausprobieren. Von vornerein zu sagen 'Ach das schaff ich eh nicht' führt doch nur zu Frust. Dann ärgert man sich wohlmöglich ein Leben lang, es nicht wenigstens versucht zu haben. Ich würds ausprobieren, mit dem Wissen im Hinterkopf, dass Erfolge sich hier vielleicht später einstellen, als auf einem anderen Instrument und wenns denn so gar nicht klappt, kann man ja immer noch auf ein anders Instrument umsteigen. Zum Glück kann man ja heute viele Instrumente gegen eine kleine Gebühr beim Instrumentenbauer leihen, so gibt man nicht unnötig viel Geld für den Kauf der 'falschen' Instrumente aus.
    Ach und Blasinstrumente können genauso schwer sein, wie Streichinstrumente. Ich hab 15 Jahre Posaune gespielt, dass musst du den Ton durch das Rausziehen des Zuges genauso exakt treffen, wie auf der Geige mit dem Finger. Einen paar Milimeter zu weit und schon hört man, dass es nicht mehr stimmt. Und wenn du da deinen Ansatz nicht hälst, rutscht der Ton auch ganz schnell ab in den Keller.

  • Außerdem würde ich persönlich empfehlen, übetechnisch per se etwas weniger aufwändige Instrumente zu wählen, also nicht Klavier oder Streichinstrumente, sondern eher ein Blasinstrument.


    Das stimmt natürlich schon, und würde in meinem Fall eher für die Posaune sprechen.

    Generell würde ich für mich selber aber den Anspruch erstmal gar nicht so hoch ansetzen, sodass mich ein langsamer Fortschritt gar nicht so sehr demotivieren würde. Ich bin ja schon begeistert, wenn ich überhaupt ein Klangmuster zustande bringe, welches annähernd wie Musik klingt [Blockierte Grafik: http://www.smilies.4-user.de/include/Musik/smilie_musik_018.gif]

  • also mit ca. 19 Jahren, habe ich mir dann auf dem Flohmarkt eine Geige gekauft [...] ABER: Klanglich hat mich das nicht befriedigt. Ich empfand es als weitaus schwieriger, den Bogenstrich so hinzubekommen, dass der Klang meiner Idealvorstellung wenigstens nahekam.

    ...könnte es nicht vielleicht auch so gewesen sein, daß da ein gewisser Zusammenhang bestanden hat?

    :hide:

    Magus

    "Whenever we hear sounds, we are changed, we are no longer the same..." Karlheinz Stockhausen 1972

  • Zitat

    Ich finde es sehr interessant, dass ihr alle uneingeschränkt positiv vom Späteinstieg in ein Instrument berichtet. Ich gebe zu, dass ich das nicht ganz so unproblematisch sehe.


    Es ist NICHT problematischer, aber die Vorgehensweise ändert sich. Du hast recht, ein Kind lernt schneller, aber mehr aus der "spielerischen Sicht" heraus. Ein Erwachsener macht das viel systematischer und fragt auch anders als ein Kind. Hier musst Du unterscheiden. Und ohne tägliches (!!!) Üben geht das schon mal überhaupt nicht. Das macht aber dann der Erwachsene aus freien Stücken meist mehr als ein Kind, es sei denn, die Eltern haben an dem Hobby des Kindes auch Interesse.


    Der Erwachsene gönnt sich das, weil er es lernen WILL, ein Kind leider oft auch eher mehr MUSS. Ein Streichinstrument zu erlernen, ist nun mal bekanntermaßen "sauschwer".Hier sind die Erfolge wirklich erst nach Jahren festzustellen (gerade die Bogentechnik muss sehr schwierig sein, dazu kommt, auch den passenden Bogen zu finden für sich selbst). Das wird der Michael als Cellist sicher bestätigen können. Dazu auch das Instrument an sich auch. Die Instrumente kosten auch richtig viel Geld, wenn es denn was Gutes sein soll.


    Ein Blechblas-Instument hat neben der Lautstärke eigentlich nur ein schweres Handicap : Den Ton mit der richtigen Atemtechnik zu erlernen. Hier fängt dann auch meist schon der Unterschied zwischen gutem und schlechtem Lehrer auf. Kann der Lehrer selbst diese Atemtechnik,oder ist es ein Amateur, der damit große Probleme hat? Wenn er es selbst kann, kommt die nächste Frage : Kann er es auch gut erklären? Er hat hier entscheidenden Anteil an der Ausbildung.


    Hier kommt aber dem Erwachsenen zugute, dass er den Lehrer weitaus gezielter Fragen stellen kann. Schnell wird sich zeigen, ob der Lehrer von dem, was er erzählt. echte Ahnung oder nur antrainiertes Wissen hat. Das ist nämlich auch schon ein Unterschied.


    Mein Tipp geht immer klar zum "schwarzen Brett" des örtlichen Konservatoriums oder der Musikhochschule. Hier sind idR entsprechende Leute zu finden, die das Wissen dazu auch wirklich haben. Mit den Musikschulen stehe ich immer so ein wenig auf Kriegsfuß, vermutlich deshalb, weil in meiner Stadt hier doch gewisse Mängel herrschen seit bereits über 30 Jahren. Ich möchte damit aber keineswegs alle Musikschulen schlecht machen, denn hier hat sich zum Glück viel positiv verändert.


    Es gäbe auch den Weg in den örtlichen Posaunenchor oder Musikverein. Hier wird die Qualität aber noch viel schwankender sein als in den Jugendmusikschulen. Doch auch hier gibt es regional große Unterschiede. Manchmal weiß auch der ortsansässige Musikalienhandel gut über Möglichkeiten und Lehrer bescheid.


    VG,Maurice

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Danke für die Tipps mit den schwarzen Brettern.

    Musikschulen scheinen sowieso weniger in Frage zu kommen, weil die anscheinend eher den jungen Musikschüler mit Tagesfreizeit im Fokus haben. Schüler im fortgeschrittenen Alter mit Vollzeitjob sind da wohl weniger vorgesehen. Jedenfalls hatte ich vor Jahren mal eine unserer Musikschulen kontaktiert, und man bot mir Termine um 11 Uhr vormittags oder am frühen Nachmittag an, die ich leider dankend ablehnen musste.

  • Zitat

    Musikschulen scheinen sowieso weniger in Frage zu kommen, weil die anscheinend eher den jungen Musikschüler mit Tagesfreizeit im Fokus haben.

    Andante, schulpflichtige Kinder haben in aller Regel auch kaum noch "Tagesfreizeit". Ich unterrichte an einer Musikschule und weiß (leider!), wovon ich rede. Unter meinen 6 Schülern sind 2 berufstätige Erwachsene - selbstverständlich habe ich mich bemüht, für die beiden einen passenden Termin zu finden! Insofern würde ich die Musikschulen nicht von vorneherein komplett ausschließen.

    An meiner Musikschule gibt es die Möglichkeit des Probeunterrichts. Damit hat man immerhin schon mal 2 Stunden, in denen man den Lehrer und seine Art des Unterrichtens unverbindlich kennenlernen kann.

    Und bei einem guten Privatlehrer sollte auf jeden Fall auch eine Probestunde möglich sein!

    Viele Grüße

    Bernd

  • Wenn man dir einen Termin um 11:00 angeboten hat, scheinst du seinerzeit wirklich an einen komischen Laden geraten zu sein. Um diese Uhrzeit kann man bestenfalls Vorschulkinder und Pensionäre unterrichten - und in unserer Musikschule ist da eventuell das Sekretariat besetzt; ansonsten findet man keinen von den Kollegen.

    Noch ein Tipp: Wenn du einen Lehrer etwas näher im Visier hast, versuche mal, eines seiner Konzerte (wenn er denn überhaupt in Konzerten zu hören ist) zu besuchen! Meinen ersten, ganz hervorragenden Lehrer habe ich dadurch gefunden, dass ich ihn spielen gehört und gesehen habe.

    Herzliche Grüße

    Bernd

  • Mein Tipp geht immer klar zum "schwarzen Brett" des örtlichen Konservatoriums oder der Musikhochschule. Hier sind idR entsprechende Leute zu finden, die das Wissen dazu auch wirklich haben. Mit den Musikschulen stehe ich immer so ein wenig auf Kriegsfuß, vermutlich deshalb, weil in meiner Stadt hier doch gewisse Mängel herrschen seit bereits über 30 Jahren. Ich möchte damit aber keineswegs alle Musikschulen schlecht machen, denn hier hat sich zum Glück viel positiv verändert.

    Beim "schwarzen Brett" werden sich natürlich sehr schnell Studierende melden, die - wenn man Glück hat - ihre Sache gut machen. Allerdings: Ein instrumentales Grundstudium dauert zwischen 6 und 8 Semestern; wenn man also nicht gerade ein Erstsemester als Lehrer gewählt hat, wird man mit einiger Wahrscheinlichkeit nach zwei oder spätestens drei Jahren wieder einen neuen suchen müssen. Das ist an Musikschulen anders, zumindest wenn man die - allerdings immer weniger werdenden - festangestellten Lehrer nimmt. Dass die pauschal schlechter wären als Studierende von Hochschulen, ist schon deshalb nicht anzunehmen, weil sie ja schließlich an eben diesen Hochschulen ausgebildet wurden. Ich würde deshalb empfehlen, bei Musikschulen nachzufragen, welche Kollegen speziell in der Erwachsenenbildung Erfahrung haben und außerdem unbedingt eine Probestunde bzw. -zeit vereinbaren.

    Christian

  • Hallo andante,

    ich lerne seit September 2012 an meiner örtlichen (Mini-!!!)Musikschule tatsächlich mein Lieblingsinstrument ! Und mit der betreffenden Lehrerin konnte ich mich von Anfang an auf einen uns beiden passenden Abendtermin einigen ! Ich bin ja schließlich auch voll berufstätig ... und ich "darf" mir selber aussuchen, was ich spielen will ... 8+)

    Noch ein Tipp von mir: jetzt im Frühling finden doch allerorts wieder die "Tage der offenen Musikschule" statt. Geh doch dort mal hin und probiere Dich durch alles durch, was Dir gefallen könnte ... so habe ich es auch gemacht ... und bei dieser Gelegenheit auch meine jetzige Lehrerin kennengelernt ...

    Übrigens wollte ich als Kind immer Klavier lernen. Erst als junge Erwachsene konnte ich mir diesen Traum dann erfüllen und nahm 5 Jahre lang Klavierunterricht ... Heute allerdings, nachdem es mich im Verlauf vieler Jahre klanglich gesehen immer mehr zur Oboe hinzog und ich dieses wunderschöne (aber wirklich schwere !!!) Instrument seit anderthalb Jahren auch tatsächlich lerne, weiß ich, dass das Klavier nie "mein" Instrument war ! Echte Fortschritte verzeichne ich wirklich erst mit der Oboe :D
    Allerdings ist fleißiges und tägliches Üben dafür wirklich unabdingbar ...

    Viele Grüße - Allegro

    "Musik ist ... ein Motor, Schönheit, Intensität, Liebe, Zauber, alles in allem: ein Elixir." Lajos Lencsés

  • daß da ein gewisser Zusammenhang bestanden hat

    ... nein, da war ich nicht ausführlich genug. Die Flohmarktgeige hatte ich nur kurz und habe mir dann eine ordentliche gekauft, auf der ich dann erst das intensive Üben begonnen habe.

  • Noch ein Tipp von mir: jetzt im Frühling finden doch allerorts wieder die "Tage der offenen Musikschule" statt. Geh doch dort mal hin und probiere Dich durch alles durch, was Dir gefallen könnte ... so habe ich es auch gemacht ... und bei dieser Gelegenheit auch meine jetzige Lehrerin kennengelernt ...

    Das ist natürlich ein guter Tipp. Ich würde gern mal ein paar Instrumente "testen", da ich letztlich nicht sicher bin, welches am besten zu mir passen würde. Ich könnte mir vorstellen, dass ein Blasinstrument besser zu mir passt als Klavier... Allerdings müsste ich in diesem Fall erst ein teures Instrument kaufen.

  • Zitat

    Allerdings müsste ich in diesem Fall erst ein teures Instrument kaufen.


    Das Wort "teuer" ist relativ. Es gibt bei den Musikalienläden auch gute und geprüfte Gebrauchtinstrumente. Das sollte also weniger das Problem sein. Kaufe nur keine Billig-Tröte aus China oder gar Indien. Wenn Fernost,dann Taiwan. Dort ist die Qualität erfreulich hoch bei den Blechblas-Instrumenten.


    Nun, man kann hier nur Informationen und Anregungen geben. Du hast jetzt einige Ansatzmöglichkeiten bekommen. Nun liegt es an Dir, daraus das Beste zu machen. Eines aber sollte Dir klar sein. Ohne regelmäßiges Üben ( das Wort täglich ist hier fast wörtlich zu nenen) ist es egal, für welches Instrument Du Dich entscheiden wirst. Bei mir heißt das, auch an Feiertagen oder so Tagen wie Weihnachten und Silvester das Instrument zu bedienen. Das gelingt auch mir nicht immer, doch gerade am Anfang kostet das viel Überwindung.


    VG,Maurice

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Eines aber sollte Dir klar sein. Ohne regelmäßiges Üben ( das Wort täglich ist hier fast wörtlich zu nenen) ist es egal, für welches Instrument Du Dich entscheiden wirst. Bei mir heißt das, auch an Feiertagen oder so Tagen wie Weihnachten und Silvester das Instrument zu bedienen. Das gelingt auch mir nicht immer, doch gerade am Anfang kostet das viel Überwindung.

    Das stimmt. Ich muss es schaffen, das Üben nach und nach in meinen Alltag zu integrieren (d.h. eine neue Gewohnheit muss etabliert werden).

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