Allgemeine Fragen zu Soundtracks von Filmen

  • Allgemeine Fragen zu Soundtracks von Filmen

    Hallo!

    Ich würde mich sehr für den Soundtrack des Films "King of Kings" von Miklos Rozsa interessieren. Nun las ich auf Youtube, in irgendeiner Beschreibung, dass es wohl einen originalen Soundtrack von 1961 gibt, aber auch einen Soundtrack, der 1991 (oder so) aufgenommen wurde, wohl auch unter dem Dirigat von Rozsa.

    Mich interessieren nun BEIDE Versionen, weil ich gerne neu eingespielte Versionen alter Filmklassiker-Musik höre, wie das z.B. der Fall war bei der Filmmusik zu "The 7th Voyage of Sinbad" von Bernard Hermann.

    Meine Frage wäre nun, ob die beiden Soundtracks vom Inhalt bzw. der Anzahl der Nummern identisch sind.

    Danke!

  • Danke für den Link.

    Das ist ja ein Wahnsinn, wieviele verschiedene Versionen es davon gibt - ziemlich unübersichtlich, eigentlich. Jetzt muss ich nur schauen, ob es auch eine Neuaufnahme davon gibt, also nicht das Original von 1961.

  • Oho! Das ist ja mal was ;+)

    Du erwähnst das "Stereo"-Extra; war der Soundtrack ursprünglich Mono, oder so?

    Was hältst du eigentlich davon, wenn alte Filmmusiken auch neu aufgenommen werden? Ich selber finde das interessant, weil man zum einen auch eine neue Interpretation hört, wo einem Details oder Instrumente oder Klangfarben auffallen können, die man im alten Soundtrack nicht so gehört hat, andererseits natürlich auch eine andere Klangqualität, vielleicht kraftvollere, knackigere Bässe, weniger trötige Oboen, satteres Blech etc.

  • Du erwähnst das "Stereo"-Extra; war der Soundtrack ursprünglich Mono, oder so?

    Nein ,aber unbegreiflicherweise war er lange nur in Monoausgaben erhältlich.

    Vor 12 Jahren kam mal eine 2-CD Ausgabe in Stereo heraus mit der wirklich kompletten Filmmusik.
    Die erscheint auch in dieser Liste und ich kann Dir diese empfehlen.

    Ich habe nichts gegen Neuaufnahmen von Filmmusik, nur sind die nicht unbedingt besser als die Orginale.

    Ein absoluter Meilenstein ist die gesammte "Classic Filmscores" - Serie , die Charles Gerhardt in den 70er Jahren- produziert von George Korngold- in London aufnahm.

    Diese Aufnahmen spielen klanglich wie interpretatorisch für mich nach wie vor alles an die Wand, was vorher oder nachher produziert wurde.

    Sony hat die gesamte Serie eben erst wieder neu herausgebracht.

  • Es gibt den originalen Soundtrack, der von Miklos Rozsa selbst dirigiert wird:

    Diese Doppel-CD enthält 43 Tracks.

    Die andere Aufnahme, die zumindest 1991 veröffentlicht wurde, enthält lediglich eine 5-sätzige Suite und darüber hinaus noch Suiten aus den Filmmusiken zu El Cid und Ben Hur. Insgesamt hat diese Aufnahme aber nur eine Spielzeit von 39:08 Minuten. Der Dirigent ist nicht Rozsa, sondern Richard Müller Lampertz:

    Meine Empfehlung gilt der Originalaufnahme mit Rozsa am Pult.

    Eine Neuaufnahme der kompletten Filmmusik ist mir nicht bekannt aber es gibt bei Telarc eine Aufnahme, die Suiten aus Ben Hur, Quo Vadis und King of Kings mit dem Mormon Tabernacle Choir und dem Cincinnatti Pops Orchestra unter der Leitung von Erich Kunzel enthält:

    Eine weitere sehr gute Aufnahme, die zwar keine Musik zu King of Kings enthält, ist diese mit großen Suiten aus den Filmmusiken zu Quo Vadis und Ben Hur. Miklos Rozsa dirigierte hier einmal das Royal Philharmonic Orchestra (Quo Vadis) und das National Philharmonic Orchestra (Ben Hur). Diese Aufnahmen entstanden 1977 bzw. 1978 in London und wurden bei Decca 's legendärer "Phase 4"-Reihe veröffentlicht. Von der Interpretation und vom Klang her ist diese Doppel-CD sehr gut.

    Lionel

    "Musik ist für mich ein schönes Mosaik, das Gott zusammengestellt hat. Er nimmt alle Stücke in die Hand, wirft sie auf die Welt, und wir müssen das Bild zusammensetzen." (Jean Sibelius)

  • Ich habe nichts gegen Neuaufnahmen von Filmmusik, nur sind die nicht unbedingt besser als die Orginale.

    Das auf jeden Fall ... der Charme, der Klang der Musik, die man tatsächlich im Film hört ist dann einfach nicht mehr da, finde ich, auch wenn es rein technisch gesehen nicht so gut klingen mag wie eine neue Aufnahme von heute.

    Mich hat "King of Kings" interessiert, weil ich den Film als kleines Kind gesehen habe und ich damit eine schöne Erinnerung verbinde - jetzt erst habe ich gesehen, dass da auch ein "Salomes Dance" dabei ist, was ich natürlich ebenfalls gerne auch in einer neu aufgenommenen Version hören möchte, aber trotzdem geht es mir natürlich um den ganzen Soundtrack, den ganzen Film :)

    Die andere Aufnahme, die zumindest 1991 veröffentlicht wurde, enthält lediglich eine 5-sätzige Suite

    Ah ok, schade :(

  • Der Score zu "König der Könige" wurde seinerzeit in einem neuartigen 7-Kanal-System aufgenommen; der Klang auf der Doppel-CD-Ausgabe ist hervorragend, vor allem, weil man eben doch noch (im positiven Sinne!) hört, dass das 1961 aufgenommen wurde und nicht 2011. Wenn du sowieso was für Rózsas Musik übrig hast (oder nach dem Hören des Scores noch eher), sei dir diese hübsche Doppel-CD empfohlen, die Suiten aus insgesamt 13 von Rózsa vertonten Filmen enthält (darunter auch "König der Könige") - alles von ihm selbst dirigierte Originalaufnahmen:

    »Neulich haben Sie mich gegrüßt und ich hab Sie leider nicht gleich erkannt. Das nächste Mal, wenn ich Sie wieder nicht erkenne, treten Sie mir in den Arsch. Großartiger Jochanaan übrigens, neulich.«
    Hans Knappertsbusch zu Hans Hotter

  • Der Score zu "König der Könige" wurde seinerzeit in einem neuartigen 7-Kanal-System aufgenommen; der Klang auf der Doppel-CD-Ausgabe ist hervorragend

    Folgende Frage ist absolut ernst gemeint, in keinster Weise sarkastisch oder so!

    Wie ist "hervorragend" zu verstehen, besonders in dem Zusammenhang mit dem 7-Kanal-System? Ich frage das nicht aus kritischer Sicht, sondern weil es mich sehr interessiert, und wenn ich weiß, was daran gut ist, welche Qualitätskriterien sie erfüllt, dann höre ich es noch umso genauer, denke ich. :)

    (Ist die Musik, die da 1961 aufgenommen wurde, auch die selbe, die man im Film hört, oder wurde die für den Soundtrack extra aufgenommen damals?)

    weil man eben doch noch (im positiven Sinne!) hört, dass das 1961 aufgenommen wurde

    Absolut, das meinte ich auch mit dem Charme der originalen Musik l-l

  • Du hast dir die Antwort schon selbst gegeben: Die Klangqualität überzeugt auch heutige Ohren, die auch Digitalaufnahmen kennen, hat aber eben dennoch den "Charme des Originalen". Und: Es handelt sich um die Musik-Tonspur des Films, die damals aufgenommen und druntergelegt wurde.

    »Neulich haben Sie mich gegrüßt und ich hab Sie leider nicht gleich erkannt. Das nächste Mal, wenn ich Sie wieder nicht erkenne, treten Sie mir in den Arsch. Großartiger Jochanaan übrigens, neulich.«
    Hans Knappertsbusch zu Hans Hotter

  • Du hast dir die Antwort schon selbst gegeben: Die Klangqualität überzeugt auch heutige Ohren, die auch Digitalaufnahmen kennen

    Hmm, ich meinte eher technische Dinge, die positiv auffallen, z.B. keine verzerrten hohen Trompetentöne, druckvolle, dabei aber nicht wummernde Bässe etc.

    Umgekehrt kann es ja auch negativ sein, wenn die Klangqualität an sich gut ist, aber manche Instrumentengruppen viel zu sehr untergehen, Pauken oder Bässe kaum hörbar sind, während der Rest sehr laut ist usw.

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    Ist aus der angegeben Aufnahme. Das Original klingt allerdings etwas weniger "bedeckt", klarer, das Orchester sehr ausgewogen abgebildet. Die hohen Trompeten sind nicht verzerrt, und: Wenn man mit dieser Musik im Ohr über die Straße geht, dann muss es einen auch am ganzen Körper schütteln! :D

    »Neulich haben Sie mich gegrüßt und ich hab Sie leider nicht gleich erkannt. Das nächste Mal, wenn ich Sie wieder nicht erkenne, treten Sie mir in den Arsch. Großartiger Jochanaan übrigens, neulich.«
    Hans Knappertsbusch zu Hans Hotter

  • Das Orchester klingt sehr präsent, ist breit aufgefächert, so dass ein voller, satter Orchesterklang eingefangen wurde. Das Orchestertutti klingt aber nicht diffus, sondern man kann gut nachvollziehen, welche Instrumente wo im Orchester spielen, also räumlich ist der Klang wirklich gut abgebildet. Das Alter der Aufnahmen merkt man nur daran, dass in ganz leisen Passagen ein leichtes Grundrauschen vernehmbar ist, das ich aber nicht als störend oder gar unangenehm empfinde. Daran merkt man, dass die Aufnahmen eben um 1960 herum gemacht wurden und nicht 2014, wie Basti das ja auch schon geschrieben hat. Verzerrt ist da nichts.

    Wer Aufnahmen z. B. von RCA Living Stereo oder Mercury Living Presence kennt, der weiss die Qualitäten auch dieser Aufnahmen zu schätzen.

    So manche digitale Aufnahme könnte sich an diesen alten Stereo-Aufnahmen ein Beispiel nehmen.

    Lionel

    "Musik ist für mich ein schönes Mosaik, das Gott zusammengestellt hat. Er nimmt alle Stücke in die Hand, wirft sie auf die Welt, und wir müssen das Bild zusammensetzen." (Jean Sibelius)

  • Ich habe mir auf einer englischsprachigen Seite, wo Filmsoundtracks rezensiert werden, eine extrem ausführliche (sogar mit mehreren Notenbeispielen versehene) Rezension zum Soundtrack von "King of Kings" durchgelesen.

    Auch der "Dance of the Seven Veils" wurde darin besprochen, und nun denke ich habe ich verstanden, was da los war: Rosza komponierte das Ding, doch der Regisseur kürzte das Stück, und diese kürzere Version ist im Film zu hören.

    Auf der CD gibt es nun zwei Tracks: "Dance of the Seven Veils", und "Dance of the Seven Veils - Reprise".

    Hier hört man also den Teil, der im fertigen Film zu hören ist, und in der Reprise hört man die Musik, mit der es eigentlich weitergegangen wäre, die aber weggelassen wurde.


    Ich denke, soweit habe ich das verstanden.

    Aber eine offene Frage bleibt mir noch: am Ende des ersten Tracks ("

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    ") hört der Rhythmus auf, und man hört ein leises Tam Tam schlagen.

    In der Reprise aber geht der wilde Rhythmus mit einem lauten Tusch weiter.


    Jetzt würde mich interessieren, wie das Stück ursprünglich komponiert/aufgebaut war. Kommt die Reprise direkt nach dem leisen Tam Tam-Schlag? Oder kommt das Tam Tam erst am Ende der Reprise, nur dass man es rausgenommen und früher hingesetzt hat?

    Auf jeden Fall schade dass man das Stück auf Youtube nicht in einem Stück, statt zerstückelt hören kann. :(


    EDIT: in dieser Rezension wurde auch gesagt, dass die Choreografie sowie die Darbietung des Tanzes im Film ziemlich enttäuschend ist und der Musik überhaupt nicht gerecht wird. Das dachte ich mir beim ansehen ebenfalls, da war ich froh, dass auch anderen das aufgefallen ist.

  • Deine Fragen kann ich leider nicht beantworten, aber mich tät die Seite interessieren, auf der du die Rezensionen gelesen hast. Hättest du da mal einen Link für mich?

  • Ha, ich habs!

    "http://www.filmscoremonthly.com/notes/king_of_kings2.html"


    Hier wird auch gesagt:

    Rózsa has said that he “wrote it as a sensuous and savage piece of
    oriental folk music,” arranged for a variety of reeds, flutes and
    percussion instruments, including the ancient sistrum. Both the
    choreography and the execution of the dance in the film do it no
    justice—but the piece itself is undoubtedly the most sophisticated of
    Rózsa’s oriental dances, and it is difficult to imagine any film visuals that could do it justice.


    Und über das Stück selber:

    Only the first five (severely edited along with the embarrassing
    visuals) appear in the film; the sixth part appears as track 27.

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