Carl Michael Ziehrer - Die Landstreicher

  • Carl Michael Ziehrer - Die Landstreicher

    Ich habe heute von einer Studienkollegin folgende DVD geschenkt bekommen:

    und bin hellauf begeistert.

    Mit wem man anfangen soll ist schwer zu sagen, Peter Minich und Elfriede Ott als Ehepaar Fliederbusch einsame Klasse, Elfi Mayerhofer als das was sie ist, ein glänzende und schöne Sängerin die sich in einen alten Fürsten [Helge Rosvaenge] eher aus finanziellen Gründen verliebt. Ihr "Hereinspaziert" ist ein gesangliches Juwel der Verfilmung. Kurt Huemer und Brigitte Neumeister als junges Liebespaar entzückend. Rudolf Carl und Mitzi Tesar als Wirtsleute die Goldene Hochzeit feiern und von den Fiederbuschs "Sei gepriesen du lauschige Nacht" geschenkt bekommen, sind einfach richtig. Ernst Waldbrunn ist als Gefängnisfaktotum dabei [der ist zwar aus der Ziehrer - Operette "Die drei Wünsche" "zugewandert"] - aber die "Dünne Leopoldine" hat sich in fast allen Inszenierungen der "Landstreicher" fest gehalten. Da Prof. Hugo Wiener das Libretto überarbeitete spielt auch seine Gattin Cissy Kraner mit - und das ist keine Fehlbesetzung dann mehr. Heinz Erhardt ist zwar am Cover oben, spielt aber eine winzige Rolle und das wird in der Kritik beim Partner negtiv gesehen.

    Natürlich werden mehrere Ziehrer - Operetten mitverwendet, aber was soll's. Ziehrer kann man nicht oft genug hören.

    Ansonsten eine liebenswürdige Fernseh - Operette in S / W was aber niemand davon ablassen soll diese DVD sich zu besorgen.


    Liebe Grüße sendet Euch Peter aus Wien. :wink: :wink:

  • Zur Qualität der Walhall-"Landstreicher" kann ich nichts sagen, denn ich besitze nur die Membran-Ausgabe, die an sich in der Sammelbox "Zauber der Operette" inkludiert ist, inzwischen aber auch schon einzeln zu erwerben war (dank zerfledderter Boxen). Sie ist vorzüglich: eine Hamburger Rundfunkaufnahme von 1951 in der Fassung von Hannes Reinhardt unter der Regie von Harald Paulsen (der selber ein imposanter Operettentenor war). Natürlich ist das Wienerische hier preußisch umgeformt, aber die Blödelei ist recht nett gelungen, zumal das Ensemble sich wirklich mit Lust und Können ins Zeug legt. Rupert Glawitsch ist ein ausgezeichneter Gerichtsassessor Roland, Vera de Luca und Margot Guilleaume brillieren als das charmante Luder Mimi bzw. brave Anna. Als landstreichende Bertha treffen wir die junge Anneliese Rothenberger, Arno Assmann und Adolf Meyer-Bremen genießen ihre Leutnantsrollen. Wilhelm Stephan dirigiert und ich ziehe den Hut vor ihm und dem Rundfunkorchester.
    Zierers Melodien hier wirken simpler gestrickt als die von Johann Strauß, aber ein Ohrwurm reiht sich ohne Zwischenhänger an den anderen ("Das ist der Zauber der Montur", "Sei gepriesen, du lauschige Nacht", "Hereinspaziert"), da nimmt man das nicht umwerfende Textbuch gerne in Kauf und unterhält sich prächtig.

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    Homo sum, ergo inscius.

  • Capriccio 2016

    Die jüngste CD-Ausgabe - eine 2008 entstandene Kölner Rundfunkproduktion - wird zwar als "Musikalische Gesamtaufnahme" bezeichnet, aber das stimmt nicht ganz, denn man hat doch einiges weggelassen.

    Daß bei einer Operetteneinspielung die Dialoge komplett wegfallen, ist zwar mehr als bedauerlich, aber musikalisch ist die Aufnahme ein Volltreffer. Der unvergessene Helmuth Froschauer am Pult des WDR Funkhausorchesters liefert wienerische Perfektion par excellence und kann sich auf ein Ensemble stützen, das mit Herz und Können bei der Sache ist. Eine dicke Empfehlung!

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    Homo sum, ergo inscius.

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