Zu Unrecht gelobt, gehypt, als Kult bezeichnet oder: Diese Filme sind für MICH überbewertet

  • Zu Unrecht gelobt, gehypt, als Kult bezeichnet oder: Diese Filme sind für MICH überbewertet

    Hallo!

    Ich denke, dass dieses Thema durchaus interessant sein (werden) könnte, weil mich interessiert, von welchen Filmen (ob Stummfilm oder Tonfilm ist egal) ihr denkt, dass sie ihren Status als Kultfilm zu Unrecht verdienen - idealerweise natürlich mit einer Begründung!

    Gerade heute werden viele Filme gehypt und erhalten sofort das Prädikat "Kult", aber es gibt sicher auch Werke aus längst vergangenen Zeiten, bei denen man nie verstehen konnte, wieso sie so hochgelobt werden, wieso sie als "genial" bezeichnet werden usw.

    Ich bin sehr gespannt!

  • "Der mit dem Wolf tanzt"

    Tach,

    Ein heikles Thema, das wird Kontoversen auslösen ohne Ende.

    Ich fang mal an:

    Für mich ist das einer der schlechtesten Filme des vergangenen Jahrhunderts. Mir ist die Begeisterung darüber völlig unverständlich geblieben.

    Der Firm erschöpft sich in langweiligen Aufzählungen so oft schon dargebotenen Stereotypen, nur kurz unterbrochen von langatmigen Landschaftsaufnahmen *gääääähn*

    Ich muss aber zugeben, mehr als 45 Minuten habe ich noch nie geschafft, dann habe ich - wenn ich noch genügend Kraft hatte - völlig entnervt umgeschaltet oder bin beim Abspann wieder aufgewacht. :sofa:

    VG Bernd

  • Da habe ich auch zwei Kandidaten

    Hallo Merkatz,

    Tolles thread- Thema, ich-Abweichungen von Klassiker-Listen:

    Meine Ausreißer sind einer der bekanntesten Künstlerfilme und einer der Oscar-Abräumer der 1990'er:

     

    Gruß Benno

    Überzeugung ist der Glaube, in irgend einem Puncte der Erkenntniss im Besitze der unbedingten Wahrheit zu sein. Dieser Glaube setzt also voraus, dass es unbedingte Wahrheiten gebe; ebenfalls, dass jene vollkommenen Methoden gefunden seien, um zu ihnen zu gelangen; endlich, dass jeder, der Überzeugungen habe, sich dieser vollkommenen Methoden bediene. Alle drei Aufstellungen beweisen sofort, dass der Mensch der Überzeugungen nicht der Mensch des wissenschaftlichen Denkens ist (Nietzsche)

  • Ein heikles Thema, das wird Kontoversen auslösen ohne Ende.

    Das hoffe ich doch! :)
    Solange es natürlich konstruktiv und sachlich bleibt. Vielleicht helfen Diskussionen ja, eine neue Betrachtungsweise, einen neuen Blickwinkel auf einen Film zu bekommen - oder umgekehrt, man merkt, dass der Film den man schätzt tatsächlich nicht so gut ist wie man dachte.

    Für mich ist das einer der schlechtesten Filme des vergangenen Jahrhunderts. Mir ist die Begeisterung darüber völlig unverständlich geblieben.

    Der Firm erschöpft sich in langweiligen Aufzählungen so oft schon dargebotenen Stereotypen, nur kurz unterbrochen von langatmigen Landschaftsaufnahmen *gääääähn*

    Ich habe ihn zweimal gesehen, einmal in der kürzeren Fassung und einmal im Directors Cut. In beiden Fällen fand ich ihn schlicht langweilig. Ich weiß nicht, besonders oft wird ja gelobt, dass man lange Indianergespräche MIT UNTERTITELN sieht. Mit Untertiteln! Ein Wahnsinn! Ich weiß nicht, ob das wirklich so spannend ist, aber ok.
    Es gibt Filme die ebenfalls über mehrere Stunden gehen, und bei manchen stört mich die lange Zeit nicht - bei diesem aber schon.

    Mit Costner als Robin Hood kann ich da schon wesentlich mehr anfangen.

  • "Der mit dem Wolf tanzt" fand ich schon damals, als es herauskam, trotz Großleinwand etc. viel zu lahm und flau. Wenn ich recht erinnere, der erste und einzige Film, bei dem ich eine Pause erlebt habe, weil er so lang war. Ich musste durchhalten, da eingeladen. Und mich nervte außerdem, dass Costner mehr oder minder dieselbe Frisur, Gebaren, Style etc. hat, egal ob 1195 oder 1865 sein soll, bei dem ist immer 1985...

    Der Robin Hood setzt mir zu sehr auf Brutalität und Ekel (die Hexe und so ein Quark), aufgesetzte PC (obwohl Freeman als solcher vielleicht der beste im ganzen Film ist), aber der ist schon besser als das lahme Indianer-Epos. Nur gibt es halt den absolut unschlagbaren Flynn-Rathbone-etc.-Film, der nicht nur tolle Bilder und Spannung, sondern auch einen Charme hat, der den Gemetzelhistorienfilmen (Braveheart ist ja noch schlimmer) der letzten ca. 20 Jahre völlig mangelt.

    An den "Englischen Patienten" erinnere ich mich nicht so genau; ich fand den Film wohl ganz gut, wenn auch nicht überragend (und ein bißchen zu gelb). Das Buch hatte ich schon gelesen, bevor es extrem gehypt und verfilmt wurde und das hat mir damals ziemlich gut gefallen. Im Film wird meiner Erinnerung nach der Gyges-Kandaules-Bezug ziemlich vermasselt.

    Ich bin beim besten Willen kein Cineast und kenne viele moderne und klassische Blockbuster gar nicht oder nur vom TV/DVD. Meine Kandidaten sind die ersten beiden "Lord of the Rings"-Filme. (Ich weiß aber nicht, ob die jemand "Kult" findet). Den zweiten fand ich so schlecht, dass ich den dritten nie gesehen habe. Der erste ist besser, aber zu lahm, zu genau in den falschen Einzelheiten (d.h. Ausstattungsorgie, die oft die Stimmung doch verpasst) und eine Filmreihe, in der die beeindruckendsten schauspielerischen Leistungen von einer animierten Figur stammen, eh verdächtig.

    Zwei ausgewiesene Kultfilme, die ich nie kapiert habe und letztlich flau und langweilig fand, sind "Blow up" und "Zabriskie Point". Vermutlich bin ich zu jung und habe nicht genug von den richtigen Drogen genommen...

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • Zwei ausgewiesene Kultfilme, die ich nie kapiert habe und letztlich flau und langweilig fand, sind "Blow up" und "Zabriskie Point". Vermutlich bin ich zu jung und habe nicht genug von den richtigen Drogen genommen...

    Blow up ist einer meiner Lieblingsfilme. Als ich ihn in den 90ern im Fernsehen sah, war ich hin und weg. Wie ich ihn letztens auf DVD sah, war ich wieder begeistert.
    Aber ich kann gut verstehen, wenn man ihn nicht mag. Es ist ein eigentlich sehr ruhiger Film, dem es nicht nur an Action mangelt, sondern dessen Plot böse gesagt sinnlos zerbröselt. Man kann sagen, dass in diesem Film eine Krimihandlung total versemmelt wird. Wenn man dann noch eine Pantomime-Allergie hat, ist der Film vielleicht nicht zu retten.
    Für mich ist aber die Atmosphäre so spannend, dass ich nichts vermisse. Im Gegenteil.

    Nur weil etwas viel Arbeit war und Schweiß gekostet hat, ist es nicht besser oder wichtiger als etwas, das Spaß gemacht hat. (Helge Schneider)

  • Auch ich habe Blow Up als einen der eindrücklichsten Filme in Erinnerung, nicht zuletzt deshalb, weil er am Ende so "sinnlos zerbröselt" (gut gesagt!). In diesen Faden paßt er daher m. E. überhaupt nicht.

    ;+)

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • bei dem ist immer 1985

    :D

    Der Robin Hood setzt mir zu sehr auf Brutalität und Ekel (die Hexe und so ein Quark), aufgesetzte PC (obwohl Freeman als solcher vielleicht der beste im ganzen Film ist), aber der ist schon besser als das lahme Indianer-Epos. Nur gibt es halt den absolut unschlagbaren Flynn-Rathbone-etc.-Film, der nicht nur tolle Bilder und Spannung, sondern auch einen Charme hat

    Wobei ich denke, dass sich "Robin Hood" selbst nicht wirklich ernst nimmt. Er ist von auflockerndem Humor durchsetzt, und Alan Rickmans Performance ist ja auch ein Kapitel für sich, seine Sterbeszene kommt mir schon fast vor wie eine Parodie. Ich kannte als Kind bis dahin nur die Disney-Version, und habe dann das Buch gelesen, und war doch überrascht, dass Robin Hood am Ende bei einem Aderlass (wenn ich das richtig in Erinnerung habe) umgebracht wird.

  • Ich bin beim besten Willen kein Cineast

    Dazu vielleicht noch ein paar kurze Worte, weil´s mir wichtig ist: ich denke, man muss nicht unbedingt ein Cineast sein, um bestimmte Filme für zu gehypt, überschätzt zu halten. Denn selbst Cineasten (ab wann ist man einer? Gibt es eine staatlich anerkannte Prüfung dafür?) haben zu ein und demselben Film unterschiedliche Meinungen - sie können sie dann vielleicht "gebildeter" formulieren.

    Gerade deswegen ist so ein Thread m.E. sinnvoll, weil man durch die Diskussion mit anderen vielleicht neue Erkenntnisse gewinnt, und ein Film einem besser gefällt - oder umgekehrt.

  • Es gibt sicher Filme, die etwas mit dem Lebensgefühl der Generation zu tun haben, in der sie entstanden. Ob sie nun den Test der Zeit überstehen oder nicht, ist zumindest für die Zeitgenossen unerheblich. "Blow up" war ein Film, dem ich mich in vielfacher Weise (auch ohne Dragen) verbunden fühlte, etwa wegen des Auftritts der "Yardbirds", die ich selbst zu dieser Zeit in London erlebt hatte, wegen der Bilder im Hyde Park, wegen der Wirkung der Desinformation. Für uns war der Film eine politische Botschaft, die man jetzt übersetzen müsste, was der Unmittelbarkeit schadet, die der Film für mich hat. "Blow up" ist so unmittelbar mit meinem Leben damals verwoben, dass ich nicht objektiv urteilen kann, aber interessiert gegenwärtige Urteile zur Kenntnis nehme.

    Bei "Zabrieski Point" habe ich es einfacher, denn den habe ich damals "verpasst". Ich habe ihn erst sehr viel später gesehen, immerhin noch in einem Kunstfilmkino ;+) Ich bewundere den Film, aber liebe ihn nicht so wie "Blow up". Das macht mich unabhängiger gegenüber dem Film. Als Studie eines Lebensgefühl, das ich nicht teile, finde ich ihn präzise und faszinierend.

    Liebe Grüße Peter

    .
    Auch fand er aufgeregte Menschen zwar immer sehr lehrreich, aber er hatte dann die Neigung, ein bloßer Zuschauer zu sein, und es kam ihm seltsam vor, selbst mitzuspielen.
    (Hermann Bahr)

  • Der mit dem Wolf tanzt

    Da muss ich energisch Widerspruch einlegen. Ich sah den Film 1991, damals war ich Experte. In dem Jahr war ich 39 mal im Kino. In den Vorjahren noch öfter. "Der mit dem Wolf tanzt" war mein 537. Film. Die Einförmigkeit der amerikanischen Massenware nervte mich damals schon. "Der mit dem Wolf tanzt" ragte da klar heraus. Da war keine Minute Langeweile. Das war das eine. Das andere, geradezu revolutionäre daran war, dass die Indianer endlich als Menschen und nicht als Figuren dargestellt wurden. Endlich hat man sie respektiert. Schlimm, dass man dafür bis zum Jahr 1990 warten musste.

    Sicher hat es vorher schon realistische Darstellungen der Indianer gegeben, insbesondere in der Literatur. Aber erst mit "Der mit dem Wolf tanzt" wurde damit ein großes Publikum erreicht.

    "Der mit dem Wolf tanzt" gehört ganz sicher in die Top 5 des Jahres 1990.


    Thomas

  • Entsetzlich langweilig und kitschig. In der Vorhölle wird dieser Film in der Endlosschleife gezeigt, um Qualen zu steigern.
    calisto

    Ich behaupte zwar nicht, dass ich diesen Film in meine persönliche Top-Ten-Liste aufnehmen würde, gleichwohl hätte ich gern, jedenfalls geht es mir so, bei "Totalverrissen" eine Begründung, die vielleicht etwas über "entsetzlich langweilig und kitschig" hinausgeht.

  • Der mit dem Wolf tanzt ist sicherlich nicht frei von dem einen oder anderen Klischee - allerdings fand ich ihn nie so langweilig wie andere hier. Immerhin hat der Film etwas Besonderes erreichen wollen, und es ist immer noch das gelungengste Beispiel von "Botschaftsfilmen", an denen Costner immer wieder beteiligt war (Postman, bedingt auch Wyatt Earp und Waterworld). Ich mag ihn noch heute, weil er seine Absichten noch gut in der Story verbergen kann; da kenne ich deutlich schlimmere Beispiele.

    Der englische Patient fand ich immer ganz nett - erlesen fotographiert, aber für mich war die Story zu verzettelt. Es gibt Leute, die lieben diesen Film. Ich habe ihn einmal - um 2000 - gesehen; das reicht mir.

    Blow Up und Zabriskie Point - sie stammen von Michelangelo Antonioni. Dieser Regisseur hat immer ungewöhnliche Filme gemacht. Bis heute weiß ich nicht so recht, ob ich Beruf: Reporter genial oder scheiße finden soll. Mit La Notte komme ich wesentlich besser zurecht. Aber vielleicht entgeht mir etwas an Antonioni, worauf ich nur schwer anspringe.

    -----

    Ein Film, wo ich nie warm wurde, ist dieser:

    Die Artisten in der Zirkuskuppel: ratlos
    BRD 1967
    Regie: Alexander Kluge

    Nun - da bin ich ratlos... :shake:

    Nichts in dem Film hat sich mir entschlossen. Vielleicht sollte ich es nochmal wagen, da ich ihn vor fünfzehn Jahren sah, als Überprüfung. Aber genausogut kann ich es auch lassen... :(


    jd :wink:

    "Interpretation ist mein Gemüse." Hudebux

    "Derjenige, der zum ersten Mal anstatt eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation." Jean Paul

    "Manchmal sind drei Punkte auch nur einfach drei Punkte..." jd

  • Hi,

    mein Anti-Film wäre "Pulp Fiction", den find ich einfach nur langweilig. Da hab ich als Student schon nicht verstanden, was meine Kumpels an dem so toll fanden. Eine gute Szene ("Adrenalin intrakardial") ist im FIlm, das war es aber auch schon.

    Helli

  • Hi,

    mein Anti-Film wäre "Pulp Fiction", den find ich einfach nur langweilig. Da hab ich als Student schon nicht verstanden, was meine Kumpels an dem so toll fanden. Eine gute Szene ("Adrenalin intrakardial") ist im FIlm, das war es aber auch schon.

    Die frenetischen Begeisterungswellen für "Pulp Fiction" hab ich auch nie begriffen. Weder kann ich dem merkwürdig überzeichneten Pomaden-Schick etwas abgewinnen noch finde ich das ununterbrochene Pizza-Gelaber i-wie geistreich oder auch nur originell. Klar, ein paar spritzige Szenen gibts (der lustige Tanz von Travolta und Thurman, die Herzinjektion ...). Aber neee, is nich mein Film.

    Überbewertet finde ich auch "Das Piano". Hab ich nie geschafft zu Ende zu schauen - das wirkt bei mir so, wie die Messias-Lektüre auf Grabbes Teufel. Holly Hunters Acting in dieser tränigen Geschichte ist unglaubwürdig prätentiös, das lullige Pastell von Dryburghs Kamera passt irgendwie nicht zur Tristesse und Nymans Musik gibt dem ganzen den Rest.

    Mit "12 Monkeys" konnte ich bisher auch nicht so recht was anfangen - müsste ich vielleicht mal wieder versuchen.

    Adieu,
    Algabal

    Keine Angst vor der Kultur - es ist nur noch ein Gramm da.

  • mein Anti-Film wäre "Pulp Fiction", den find ich einfach nur langweilig. (...). Eine gute Szene ("Adrenalin intrakardial") ist im FIlm, das war es aber auch schon.

    Die frenetischen Begeisterungswellen für "Pulp Fiction" hab ich auch nie begriffen. (...) Klar, ein paar spritzige Szenen gibts (der lustige Tanz von Travolta und Thurman, die Herzinjektion ...).

    Ich habe Pulp Fiction gerade erst vor einer Woche nach längerer Zeit wieder gesehen. Ich gebe zu, Tarantinos Zynismus und Eiseskälte halten mich bei jedem seiner Filme auf Distanz. Allerdings auf extrem faszinierter Distanz. Wer schreibt heutzutage sonst noch Drehbücher, die für jeden Film eine Vielzahl in sich geschlossener Kammerspiele bereit halten? Die erwähnten Szenen (Injektion, Retro-Bar) finde ich dabei gar nicht einmal so herausragend. Viel intensiver waren für mich

    • Christopher Walkens Uhrenübergabe an den jungen Butch - "

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    • Harvey Keitels Auftritt als "The Wolf" ("I solve problems.")
    • John Travoltas und Uma Thurmans Dialog VOR dem Tanz
    • "What does Marcellus Wallace look like?" - "
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    Dazu kommt die damals ziemlich innovative, mosaikhafte Konstruktion des Plots mit seinen Zeitsprüngen in beide Richtungen. Nee, Jungs, Pulp Fiction ist schon ziemlich, ziemlich gut! ;+)

    :wink:
    Carsten

    „Beim Minigolf lernte ich, wie man mit Anstand verliert.“ (Element of Crime)

  • Ich meine mit "Cineast" nicht unbedingt mehr als "regelmäßigen Kinogänger". Meiner Ansicht nach kann es schon problematisch sein, einen Film nicht wie gedacht im Kino, sondern auf einer kleinen Mattscheibe zu sehen. Auch wenn viele Filme natürlich auch so funktionieren, lebt meiner Erinnerung nach zB "Zabriskie Point" von den Wüstenaufnahmen usw. (ich war inzwischen schon zweimal im Death Valley, den Film habe ich vermutlich aber gesehen, bevor ich die Landschaft in Wirklichkeit erleben konnte).
    Ebenso wie "Blow up" habe ich den irgendwann in den 90ern im TV gesehen und wusste, dass sie als Kultfilme galten, war dann von beiden enttäuscht. Details weiß ich nicht mehr so genau, ich war aber damals sicher noch "konservativer", was Abneigung gegen "zerbröselnde" (oder weitgehende Abwesenheit schlüssiger) Handlungen betrifft. Bezug zu den Swinging Sixties oder der entsprechenden Kultur der frühen 70er in Kalifornien habe ich dank später Geburt eigentlich keinen, das interessiert mich bei Filmen eigentlich nicht besonders.

    Pulp fiction habe ich sofort, als es in D rauskam, gesehen, weil ich damals einen cineastischen Kumpel hatte, dem Tarantino schon ein Begriff war (mir nicht). Hat mir nach kurzer Verwirrung sofort ziemlich gut gefallen. Wie schon jemand anderes sagte, finde ich nicht nur die jweilige Zuspitzung, sondern auch die Zusammenführung der Episoden ziemlich gut gemacht, die Schauspieler überzeugend und die Sprüche schaden auch nicht. (Die Retro-Bar-Episode gehört außer dem Abschluss eigentlich nicht zu meinen Favoriten.)
    Dagegen kracht "From dusk till dawn" schon vor der Halbzeit in unsäglichen Splatter-Klamauk ab (den ersten Roadmovie-Teil finde ich auch recht gut) und Jackie Brown (nur im TV gesehen) war mir zu langatmig. Seine neueren habe ich nicht gesehen, da ich seit 10 Jahren nur sehr sporadisch ins Kino gehe.

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • Zitat von »Giovanni di Tolon«



    Hallo Merkatz,

    Tolles thread- Thema
    Vielen Dank!

    Die beiden von dir genannten Filme kenne ich bislang noch nicht, aber trotzdem würde ich mich über eine Begründung freuen, was du daran nicht magst.

    Camille Claudel hat mich, und das gilt eigentlich auch für den Englischen Patienten, obwohl ich eigentlich alle Schauspieler schätze (Adjani, Depardieu beim einen, Willem Defoe, Kristin Scott Thomas, Juliette Binoche beim anderen) überhaupt nicht erreicht. Camille Claudel war der Lieblingsfilm meiner damaligen Partnerin, sie schwärmte für die titelgebende Künstlerin und die Geschichte, und ich war nur gelangweilt, es ist kein Funke übergesprungen, ich fand die Synchronisation lächerlich .....

    Beim englischen Patienten habe ich es sogar ins Kino, vermutlich sogar am Startwochenende geschafft, aber auch hier galt: ich fand die Liebesgeschichte (Fiennes, Scott Thomas) unglaubwürdig, die Szenen in der Wüste extrem geschmacklos, die in Italien spielenden Szenen waren nicht ganz so schlimm, aber ich war eher angewidert ....

    Und ich habe noch einen größeren Hype-Film, den ich (in den 80'ern bei einer Wiederaufführung ebenfalls im Kino gesehen habe, bei dem ich mich geärgert habe, dafür Geld (6,- DM oder so was??) ausgegeben zu haben: 2001 von Stanley Kubrick. Einige Bilder waren toll, aber der Plot mit diesem Stein, der überall und nirgends auftaucht, den fand ich so was von verblasen-verquast, dass ich wirklich am Geschmack meines Freundes gezweifelt habe.

    Not my cup of tea sagt man wohl in GB dazu.

    LG Benno

    Überzeugung ist der Glaube, in irgend einem Puncte der Erkenntniss im Besitze der unbedingten Wahrheit zu sein. Dieser Glaube setzt also voraus, dass es unbedingte Wahrheiten gebe; ebenfalls, dass jene vollkommenen Methoden gefunden seien, um zu ihnen zu gelangen; endlich, dass jeder, der Überzeugungen habe, sich dieser vollkommenen Methoden bediene. Alle drei Aufstellungen beweisen sofort, dass der Mensch der Überzeugungen nicht der Mensch des wissenschaftlichen Denkens ist (Nietzsche)

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