Fazıl Say, der türkische Romantiker des 21. Jhdts.

  • Fazıl Say, der türkische Romantiker des 21. Jhdts.

    Fazıl Say (* 14. Januar 1970 in Ankara, Türkei) ist ein international renommierter türkischer Pianist und Komponist.

    Die wichtigsten Orchesterwerke:
    3 Märchen für Klavier und Kammerorchester (1991)
    Opus 6: Kammersinfonie für Streichorchester (1996)
    Opus 16: Thinking Einstein für Klavier und Orchester (2005)
    Opus 23: Fenerbahçe für Klavier, Chor und Orchester (2007)
    Opus 28: İstanbul Symphony Sinfonie Nr. 1 (2009/10)
    Opus 38: Mesopotamia Symphony Sinfonie Nr. 2 (2011)
    Opus 43: Universe Sinfonie Nr. 3 (2012)
    Opus 44: »Goethe-Lieder« für Sopran und Kammerorchester nach Gedichten aus dem »West-östlichen Divan« (2013)

    Den Namen Fazil Say hatte ich hier und da schon mal aufgeschnappt. Auch hier bei Capriccio ist er kein Unbekannter. In Deutschland hat er sich auch einen Namen als Pianist mit klassischen Werken von Beethoven, Ravel, Gershwin u.v.a. gemacht; auch im Zusammen mit der Geigerin Patrica Kopatchinskaja und der Kreutzersonate.

    In YouToube entdeckte ich seine :thumbup: Paganini-Variationen für Klavier, sein TOP-Klavierstück Black Earth, bei dem nicht nur die Klaviertasten betätigt werden, sondern auch die Saiten (Ich sage: Hammer !) und seine imposante Istanbul Sinfonie (2009/10).

    Zu Beginn hält er vor dem Frankfurter Publikum erst einmal eine wichtige informative Rede über seine 40minütige Sinfonie.
    Es werden neben der sinf.Orchesterbesetzung 3 Solisten mit Türkischen Instrumenten verwendet: Türkische Bambusflöte, Trommeln und eine Darbuka, ein Zymbal-ähnliches "türkisches Klavier", das anders als die Zymbal mit der Hand gespielt wird.
    Alles auf tonaler Basis - kein Avantgardistengedudel - dabei kommen Gefühl und Herzblut nicht zu knapp.
    :angel: Ich fand es eine ganz herausragende Neuentdeckung für das 21.Jhd:

    Istanbul Sinfonie = "

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    Der Uraufführungsdirigent Howard Griffiths ist auch hier mit dem HR SO der Dirigent.
    Muss man gehört haben !

    ______________

    Gruß aus Bonn

    Wolfgang

  • Paganini - Variationen und Black Earth

    Zwei Klavierwerke stellte der symphatische Fazil Say (Sieht das Jemand anders ?) in Frankfurt in der Alten OPER am 10. November 2012 ebenfalls vor:

    Paganini-Var = "

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    Black Earth = "

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    Gruß aus Bonn

    Wolfgang

  • Hi,

    Paganini-Variationen "

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    Istanbul-Symphonie "
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    Black Earth "
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    und ein Oratorium ist auch zu finden: "

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    Helli

  • Neben Black Earth gefällt mir das Stück Sevenlere Dair (Ballade Nr. 3) auch sehr gut.

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    Ich höre es besonders gerne in der Fassung für zwei Klaviere (gespielt von Ferhan und Ferzan Önder).

  • Ich habe vor einigen Monaten Black Earth im Konzert gehört (nicht von ihm persönlich). Es ist mir ein bisschen zu lasch komponiert, es wirkt auf mich eher wie improvisiert. Ich würde es auch eher als Jazz einordnen. Jedenfalls war es schon komisch, es in einem klassischen/Neue Musik-Konzert zu hören. Dafür erzeugt es eine schöne Atmosphäre.

  • Ich habe vor einigen Tagen die "Mesopotamien-Symphonie" gehört,
    gefällt mir ausnehmend :thumbup: und steht schon auf meiner Bestellliste.


    Herzlichst:
    KALEVALA :wink:

    Die Wahrheit ist hässlich: wir haben die Kunst, damit wir nicht an der Wahrheit zugrunde gehen. (Nietzsche)


    Es gibt nichts Überflüssigeres und Schädlicheres als wie Musik. Wenn ein Mensch eine gewisse Zeit lang Musik hört, wird sein Gehirn faul und unseriös. (Ayatollah Khomeini)

  • Also ich lernte Herr Say durch die jazzige (und ironischerweise untürkischere) Version des türkischen Marsches von Mozart kennen:
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    :wink:

    "Ohne Musik wär alles nichts."

  • Ich habe vor einigen Tagen die "Mesopotamien-Symphonie" gehört,
    gefällt mir ausnehmend :thumbup: und steht schon auf meiner Bestellliste

    Hallo KALEVALA,
    danke für Deinen Hinweis auf Says "Mesopotamia"!

    Ein interessantes Werk voll orientalischer Impressionen und Rhythmen und einer "aufregenden Instrumentierung"!
    Müsste man unbedingt auch in einer live Aufführung erleben -
    nicht nur um das ausgesprochen mystisch und zugleich spektakulär wirkende Theremin mit seinem "vokal-instrumentalen" Klangcharakter zu erleben ... => "http://de.wikipedia.org/wiki/Theremin"
    Zu gerne wüsste ich auch, wie die "Tauben-Rufe" produziert werden (im 7. Abschnitt "Bullet") - etwa mit der Handflöte? => "http://de.wikipedia.org/wiki/Handfl%C3%B6te"
    Klingt jedenfalls so ...


    Hat mich neugierig gemacht auf weitere Werke von Fazil Say -
    werde ich mir als nächstes seine 3. Symphonie "Universe" vornehmen ...
    Hier eine live Aufnahme des hr mit einführenden Worten von Fazil Say (am Theremin Carolina Eyck) => "

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    Liebe Grüße,
    Berenice

    Colors are like music using a short cut to our senses to awake our emotions.

  • Hallo Berenice,

    Hat mich neugierig gemacht auf weitere Werke von Fazil Say -
    werde ich mir als nächstes seine 3. Symphonie "Universe" vornehmen ...
    Hier eine live Aufnahme des hr mit einführenden Worten von Fazil Say (am Theremin Carolina Eyck) => "

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    habe mir die "Universe" vor 2 Tagen auf youTube angehört und finde sie fantastisch,
    da wachsen Bilder im Kopf, :spock:
    zumal die Astronomie schon immer zu meinen Steckenpferden gehörte (ich bin mit Hoimer von Ditfurth groß geworden und habe die Sendungen und Bücher verschlungen)
    Say versteht es wirklich einen "mitzunehmen". :fee:
    Für mich ein absolutes: MUST HAVE !!!


    Herzliche Grüße:
    KALEVALA :wink:

    Die Wahrheit ist hässlich: wir haben die Kunst, damit wir nicht an der Wahrheit zugrunde gehen. (Nietzsche)


    Es gibt nichts Überflüssigeres und Schädlicheres als wie Musik. Wenn ein Mensch eine gewisse Zeit lang Musik hört, wird sein Gehirn faul und unseriös. (Ayatollah Khomeini)

  • Ich war bei der Uraufführung der Universe-Symphonie am 7. Oktober 2012 dabei, im Rahmen einer Sonntagsmatinee im Salzburger Festspielhaus. Es war übrigens ein Auftragswerk des Mozarteumorchesters Salzburg, Ivor Bolton hat dirigiert. Das war schon ein sehr beeindruckendes Werk.

    :wink:
    Renate

    Unsre Freuden, unsre Leiden, alles eines Irrlichts Spiel... (Wilhelm Müller)

  • Heute hat mich eine Arbeitskollegin auf folgendes "Video" aufmerksam gemacht:

    https://www.youtube.com/watch?v=fjlO5u1nNcM

    Also die 2. Sinfonie "Mesopotamia". Hat mir so gut gefallen, dass ich gleich noch die 1. Sinfonie "Istanbul" gehört habe:

    https://www.youtube.com/watch?v=8ZtMVdnnm_Q

    Auch toll. Schöne neue Entdeckung für mich. Die CD ist schon so gut wie bestellt. Die 1. gibt es aber (momentan) nicht auf CD?

    maticus

    Social media is the toilet of the internet. --- Lady Gaga

    Ich lieb‘ den Schlaf, doch mehr noch: Stein zu sein.
    Wenn ringsum nur Schande herrscht und nur Zerstören,
    so heißt mein Glück: nicht sehen und nicht hören.
    Drum leise, Freund, lass mich im Schlaf allein.
                       --- Michelangelo Buonarroti (dt. Nachdicht. J. Morgener)

  • RE: Mesopotamia-Symphony und Universe-Symphony


    NAIVE, 2013, DDD

    Vor ca. 14Tagen hatte meine Neuerwerbung von Fazil Say recht negative Reaktionen (bei Algabal und Wieland) hervorgerufen. Die Werke würden keine nachhaltige Begeisterung auslösen und haben bei Wieland "nicht gezündet".
    Besonders Algabal war hier bei Capriccio mit seinem Urteil recht scharf "ins Gericht" gegangen. Bei ihm als Avantgardefan kann ich das ja einerseits nachvollziehen ... aber ich meine sein Urteil ist einfach zu hart und nicht mehr nachvollziehbar:

    Zitat von Algabal


    Fazil Say: Symphonien Nr. 2 "Mesopotamia"
    Borusan Istanbul Philharmonic Orchestra, Leitung: Gürer Aykal


    Oh je, ist das ein klischeehaft-hohles Gedudel. Selbst als Soundtrack zu einer Dilligdoku wäre das mies. Sehr mies.

    :cincinsekt: Besonders die orientalischen Klänge der Mesopotamia-Symphony finde ich sehr anregend; besonders gut empfinde ich auch die folkloristische Istanbul-Symphony. Beides gut und voll geniessbar zu hören.
    Die Universe-Symphony würde ich nicht so hoch einschätzen ... das liegt aber auch daran, dass da fiepsige Klänge in Richtung Ondes Martenot enthalten sind, die mein Klangempfinden empfindlich stören, so wie ;( kreischende Sopranistinnnen, Tenöre und Co.

    ______________

    Gruß aus Bonn

    Wolfgang

  • aber ich meine sein Urteil ist einfach zu hart und nicht mehr nachvollziehbar:

    Für mich ist es schon irgendwie nachvollziehbar , denn als ich mir das Werk anhörte , fiel mir nur ein musikalisch-folkloristischer Billig-Basar mit China-Produkten für Touristen ein . Nicht einmal die Mitwirkung von Ibrahim Tatlises hätte da veredelnd wirken können . Aber die Geschmäcker ...

    Good taste is timeless "Ach, ewig währt so lang " "But I am good. What the hell has gone wrong?" A thing of beauty is a joy forever.

  • Ich weis, Fazil Say ist bei den Avantgardisten unter Euch wenig beliebt ... sei es drum.

    Bei Tamino hatte ich von Holger eine Empfehlung für die abgebildete CD wahrgenommen, die mich erneut für Say begeistern konnte.

    Die empfohlene CD mit den Werken

    Violinkonzert "1001 Nights in the Harem" op. 25 (2007)

    Grand Basar-Rhapsody für Orchester op.65 (2015/16)

    China Rhapsody für Klavier und Orchester op.69 (2016)

    habe ich dieser Tage erhalten und bin wiederholt sehr angetan von den orientalischen Klängen vom Komponisten Fazil Say.

    Besonders der schlagzeughaltige Basar, wo Say die aufgewühlte Atmosphäre auf einem Basar in Istanbul erzählt, sowie den fetzigen Schluss der China Rhapsody, bei dem es auch heiss her geht, finde ich besonders ansprechend. 8) Den rhythmisch orientalische Grundton in seinen Werken schätze ich.

    Das VC ist eines seiner meistgespielten Werke, von dem es bereits mehrere Aufnahmen gibt. Diese mit Iskandar Widjaja kann sich hören lassen.

    Das Werk hat vier Sätze, wobei mir der aufgewühlte 2.Satz Allegro assai _ Cadenza am Besten gefällt ( :) wen wunderts ?)

    Howard Griffiths ist seit vielen Jahren ohnehin der erfreuliche Schwalter seiner Werke. Davon kann man sich in zahlreichen qualitativ sehr guten Aufnahmen aus der Alten Oper Frankfurt mit Howard Griffiths überzeugen. Bei den Aufführungen ist Fazil Say meist dabei !

    :cincinsekt: Das ist Musik des 21.Jhd die einfach Spass macht und trotz ihrer atonalen Einschübe im Grunde auf dem tonalen Teppich und verständlich bleibt.

     

    SONY, 2019, DDD

    ______________

    Gruß aus Bonn

    Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von teleton (1. Dezember 2021 um 18:35)

  • Ich weis, Fazil Say ist bei den Avantgardisten unter Euch wenig beliebt ... sei es drum.

    Na, so viele Avantgardisten gibt es hier gar nicht, ich würde mich als solchen auch nicht sehen. Das Violinkonzert von Say habe ich - wenn die Erinnerung nicht täuscht - im Stapel "ungehört" liegen. Nicht diese Aufnahme sondern die auf Naxos. Ich werde da in den nächsten Tagen mal reinhören und berichten.

    Beste Grüße

    Lutz

    Toleranz ist der Verdacht, der andere könnte Recht haben.

  • Das Violinkonzert von Say habe ich - wenn die Erinnerung nicht täuscht - im Stapel "ungehört" liegen. Nicht diese Aufnahme sondern die auf Naxos.

    Ich habe mir die NAXOS-CD mit Eichhorn/Eschenbach mal angesehen. Da sind noch ein paar Kammermusikwerke von Say für Violine enthalten.

    :wink: Ich bin gespannt auf Deine Eindrücke zum VC !

    Die von mir vorgestellte SONY-CD enthält ja zwei Werke, die es in sich haben: Grand Basar und China Rhapsody für Klavier und Orchester und ist alleine für diese Beiden Werke ein Empfehlung. DA geht es mit Pepp und meinem geschätzten Schlagwerk so richtig zur Sache. Das Klavier wird auch (genau wie in Black Earth) nicht nur auf den Tasten gespielt, sondern die Klaviersaiten werden auch innen angeschlagen/gezupft, wodurch tolle Effekte erzielt werden.

    Das Schlagwerk mit orientalischen Rhythmen im Grand Basar hat eben einen gewissen Grundrhythmus. Das finde ich irgendwie sogar ansprechender als Ahos begeisterungswürdiges Werk SEIDI für Schlagwerk und Orchester, beim dem mir stellenweise das rhythmische Element fehlt, wenn nur "rumgeklöppelt" wird.


    :alte1: Ich sage Dir jetzt schon voraus, dass Dir das Violinkonzert "11001 Nights in the Harem" besser gefallen wird, als die beiden Sinfonien auf der CD in Beitrag 12. Das Werk ist weit kurzweiliger und ansprechender gestaltet. Mir geht es zumindest auch so, denn ich ziehe auch die Instanbul-Sinfonie (2009/10) auch weit den beiden nachfolgenden Sinfonien Mesopotanmia Symphonie und Universe-Symphony vor.

    Istanbul-Sinfonie (2009/10)

    Die Istanbul Sinfonie war eine herausragende Neuentdeckung des 21.Jhd, die durch ihre orientalischen Rhythmen und der aufregenden Instrumentierung mit jede Menge heimatlichen Soilisten begeistert, die Fazil Say aus der Türkei mitbringt.

    So auch bei der Aufführung in der Alten Oper Frankfurt mit Howard Griffiths, die man als YT Media-Datei finden kann, um sich das Werk mal genüsslich anzuhören.

    Zu Beginn hält er vor dem Frankfurter Publikum erst einmal eine wichtige informative Rede über seine 40minütige Sinfonie.

    Es werden neben der sinf.Orchesterbesetzung 3 Solisten mit Türkischen Instrumenten verwendet: Türkische Bambusflöte, Trommeln und eine Darbuka, ein Zymbal-ähnliches "türkisches Klavier", das anders als die Zymbal mit der Hand gespielt wird.

    Alles auf tonaler Basis - kein Avantgardistengedudel - dabei kommen Gefühl und Herzblut nicht zu knapp.

    Fazil Say ist in seiner orientalischen Tonsprache unverwechselbar und eigenständig.


    Die Universe-Symphony (2012) würde ich persönlich nicht so hoch einschätzen ... das liegt aber auch daran, dass da fiepsige Klänge in Richtung Ondes Martenot enthalten sind, die mein Klangempfinden empfindlich stören, so wie =O kreischende Sopranistinnnen, Tenöre und Co. So etwas hält mein Gemüt einfach nicht lange durch und ist damit auch eine persönliche Geschmacksfrage ...

    Es handelt sich bei der Naive-CD um LIVE-Aufnahmen von Juni und Dezember 2012 im Istanbul Lürfi Kadar. Es spielt das Borusan Istanbul Philharmonic Orchestra / Gürer Aykal, nicht weniger hingebungsvoll und autentisch wie das Frankfurter RSO mit den mitgebrachten Solisten.

    8) Nach genauem Vergleich muss ich aber feststellen, dass Howard Griffiths in Frankfurt (auf YT) das noch besser im Griff hat, als die türkische Aufnahme auf der NAIVE-CD.

    Besonders bei der bei der Mesopotanmia Symphonie (2011) betont er Effekte und bringt diese begeisterungswürdiger rüber. Es werden heimatliche türkische Soloinstrumente verwendet und kommt durch das Soloinstrument Theremin zu ganz neuen ungehörten mystischen Klängen. Das wirkt schon spektakulär.


    NAIVE, 2013, DDD

    ______________

    Gruß aus Bonn

    Wolfgang

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