Schostakowitsch - Gesamtaufnahmen seiner Sinfonien

  • Schostakowitsch - Gesamtaufnahmen seiner Sinfonien

    Mir bekannt sind: Haitink, Järvi, Barshai, Jansons, Kofman, Caetani, Rostropovich, Kitajenko, Maxim Shostakovich, Ashkenazy, Kondrashin, Slowak, Rozhdestvensky sowie Petrenko (Nr.13 fehlt noch) ! Würde diese Sammlung gerne ausbauen. Kennt noch jemand eine lohnenswerte Gesamtaufnahme ??

    Auch Empfehlungen für herausragende Aufnahmen einzelner Sinfonien sind willkommen!

  • Gibt's überhaupt weitere GAs? Ja, ich glaube, mindestens eine gibt's noch - Inbal. War bei Denon gelabelt. Ich kenne daraus aber nur die 4. und die 11. Beide recht gut. Aber ob man die dringend braucht? Weiß nicht ...

    Adieu,
    Algabal

    Keine Angst vor der Kultur - es ist nur noch ein Gramm da.

  • Nicht aus einer Hand, aber ich meine es hätte eine zusammengesetzte Melodiya-GA aus den 70ern? gegeben, evtl. in Teilen überlappend mit Kondrashins. Jedenfalls müssten Kondrashin, Mrawinskij, Barshai und Maxim Schostakowitsch beteiligt gewesen sein. Und die Aufnahmen letzterer daraus waren nicht identisch mit ihren späteren GA. N. Järvi hat wohl keine komplette GA, selbst wenn man seine Aufnahmen bei verschiedenen Labels zusammennimmt.

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • Würde diese Sammlung gerne ausbauen. Kennt noch jemand eine lohnenswerte Gesamtaufnahme ??
    Auch Empfehlungen für herausragende Aufnahmen einzelner Sinfonien sind willkommen!

    Hallo Hansi,
    was gibt es da noch auszubauen, wenn Du die besten GA bereits hast = Kondraschin - Roshdestwensky - Barshai.
    Von Schostakowitsch habe ich die meisten CD´s von allen Komponisten. Nicht zuletzt auch wegen zahlreicher GA der Sinfoien, aber alle die Du aufgezählt hast würde ich nihct haben wollen.

    Also kommen wir zu herausragenden Einzelaufnahmen:
    Ich glaube ich erzähle Dir nichts Neues wenn ich von Karajan´s einziger Aufnahme der Sinfonie Nr.10 (DG) spreche !?! :thumbup: Aber ich ziehe die erste DG-Aufnahme von 1966 sogar noch vor, weil die noch ungestümer und weniger gesittet anmutet !


    Leonard Bernstein steht oft wegen seines offenbaren Missverständnisses einiger Schostakowitsch-Partituren in der Kritik ! 8+) Das juckt mich überhaupt nicht, weil es trotz der berechtigten Kritikpunkte packende Int sind und bleiben. Man muss halt drüber stehen und sie so geniessen wie sie sind.
    :thumbup: Ganz herausragend finde ich die Sinfonie Nr.5 LIVE - Aufnahme aus Tokyo mit den New Yorker PH/Bernstein (SONY, Juli 1979, ADD).
    Die Emotionen die dort frei werden spüre ich in wenigen Aufnahme so unmittelbar wie dort - besonders den 4.Satz gipfelt er zum Vulkanausbruch. :faint:


    Einer meiner Lieblingsdirigenten ist Jewgenij Swetlanow. Mich wundert das er keine GA vorgelegt hat. Aber die Schosty-Sinfonien, die er vorgelegt hat sind von der Int erste Sahne. Leider in einigen Fällen nicht klangtechnisch, sodass die russischen Aufnahmen trotz anständigem Remastering zum Ärgernis werden.
    Die Sinfonien Nr.1,5 und 7 hat Warner als Doppel-CD im Programm: :thumbup: Als herausragend würde ich hiervon nur die Sinfonie Nr.7 Leningrader (Melodiya, 1978) bezeichen, weil die auch klanglich "brauchbar" ist und zu meinen absoluten Favoriten für dieses umwerfende Werk gehört.
    Die Sinfonie Nr.5 ist eigendlich auch eine Hammer-Interpretation ... aber soll ich mit dem verhallten Klangmüll, bei dem die Pauken viel zu unterbelichtet klingen, wenn ich Roshdestwensky, Kondraschin, Bernstein, Ashkenazy in allen Punkten ausgezeichnt haben kann !?!
    Seine Westaufnahme der Sinfonie Nr.8 mit dem Philharmonia Orchestra (BBC Music, 1979, ADD) ist auch gelungen. Hat aber eindeutig nicht den Biss, den sie mit seinem Staatlichen SO der UDSSR gehabt hätte. Man höre Roshdestwensky und Kondraschin dagegen ... dann weis man wie das klingen muss !


    Mit Mrawinsky verhält es sich klangtechnisch oft ähnlich wie hier bei Swetlanow.
    Aber wenn es um herausragende Aufnahmen geht, darf man ihn natürlich nicht unterschlagen. Seine Aufnahmen der Sinfonien Nr.5, 10 und 12 habe ich in der Mrawinsky-12CD-Box (WARNER) - die Sinfonie Nr.10 würde ich als herausragend herausstellen. Den 2.Satz in so aberwitzigem Tempo von ~3:50 zu liefern, hat kaum einer geschafft. Letztendlich ist mir aber Kondraschin und Rosh lieber.
    Die Sinfonie Nr.8 mit Mrawinsky (Philips, 3/1982, ADD) hat mich mit ihm als UA-Dirigent schwer verwundert, weil die absolut abgeklärt klingt und jegliche Emotionen vermieden werden. Wir hatten eine Diskussion in den entsprechenden Threads dazu, das Mrawinsky so den Kern trifft. Mir egal - ich will die 8te so geil und hochemotional hören wie Kondraschin und Roshdestwensky das Werk präsentieren.


    Georg Solti´s Schoastakowitsch Aufnahmen sind alle erste Klasse :thumbup: sowohl von den packenden Int, wie auch von der audiophilen Decca-Klangtechnik.
    Leider hat auch er nicht alle Sinfonien aufgenommen. Sie liegen mit den Wiener PH (5. und 9.); dem CSO (8., 10., 13. und 15.); dem Bayerischen SO München (9. und 10.) und dem Concertgebow Orchestra Amsterdam (1.) vor. Ich habe soweit alle vorliegen; auf CD aber nur die Sinfonie Nr.1. Die haben alle einen recht "heissen" Preis.

    ______________

    Gruß aus Bonn

    Wolfgang

  • Ich habe gestern in der Philharmonie die Zehnte mit Karajan gekauft. Soweit ich weiss, ist dies die einzige, die Karajan eingespielt hat. Seine Interpretation wird ja immer mal wieder gelobt. Es gibt ja (mindestens) zwei Einspielungen. Eine aus 1966 (die habe ich gewählt) eine weitere deutlich später. Welche empfehlen denn die Experten hier?

    maticus

    Social media is the toilet of the internet. --- Lady Gaga

    Ich lieb‘ den Schlaf, doch mehr noch: Stein zu sein.
    Wenn ringsum nur Schande herrscht und nur Zerstören,
    so heißt mein Glück: nicht sehen und nicht hören.
    Drum leise, Freund, lass mich im Schlaf allein.
                       --- Michelangelo Buonarroti (dt. Nachdicht. J. Morgener)

  • Petrenko (Nr.13 fehlt noch) !


    und Nr. 14, falls ich nichts verpasst habe.

    maticus

    Social media is the toilet of the internet. --- Lady Gaga

    Ich lieb‘ den Schlaf, doch mehr noch: Stein zu sein.
    Wenn ringsum nur Schande herrscht und nur Zerstören,
    so heißt mein Glück: nicht sehen und nicht hören.
    Drum leise, Freund, lass mich im Schlaf allein.
                       --- Michelangelo Buonarroti (dt. Nachdicht. J. Morgener)

  • Der Dirigent Mark Wigglesworth hat mit unterschiedlichen Orchestern bei BIS alle Sinfonien aufgenommen. Daraus habe ich eine Doppel-CD mit den Sinfonien Nr. 5, 6 und 10 und diese gefallen mir sehr gut, weil die Interpretationen zugleich emotional-packend aber auch analytisch sind. Dazu kommt die gewohnt sehr gute Klangqualität aus dem Hause BIS.


    Armin

    "Musik ist für mich ein schönes Mosaik, das Gott zusammengestellt hat. Er nimmt alle Stücke in die Hand, wirft sie auf die Welt, und wir müssen das Bild zusammensetzen." (Jean Sibelius)

  • Ich habe gestern in der Philharmonie die Zehnte mit Karajan gekauft. Soweit ich weiss, ist dies die einzige, die Karajan eingespielt hat. Seine Interpretation wird ja immer mal wieder gelobt. Es gibt ja (mindestens) zwei Einspielungen. Eine aus 1966 (die habe ich gewählt) eine weitere deutlich später. Welche empfehlen denn die Experten hier?

    maticus

    Wenn es unbedingt Schostakowitschs 10. Sinfonie mit Karajan sein soll, dann empfehle ich die Live-Aufnahme vom Mai 1969 aus Moskau:

    Das ist eine spannende und zupackende Interpretation und die Berliner Philharmoniker klingen fast "russisch".

    Armin

    "Musik ist für mich ein schönes Mosaik, das Gott zusammengestellt hat. Er nimmt alle Stücke in die Hand, wirft sie auf die Welt, und wir müssen das Bild zusammensetzen." (Jean Sibelius)

  • Das Problem bei den russischen Aufnahmen von Roshdestwensky, Kondrashin, Mrawinski oder Svetlanov ist leider immer der Klang (es sei denn man mag dieses russische Orchestergewabber aus den sechszigern und siebzigern). Karajans zehnte ist zweifellos unumstritten. Der Hinweis auf Inbal ist interessant, kannte ich bisher nur die 3, 9, 6, 12, 8 und 4. von ihm. Die BIS Aufnahmen von Wigglesworth sind ja mittlerweile auch komplett und mir bekannt (überwiegend gelungen). Die Liveaufnahme der siebten von Svetlanov aus dem Jahr 1978 gibts bei rutracker . Mal sehen .

    Vielen Dank für die reichlichen Antworten und Voschläge

  • Wenn es keine Gesamten sein müssen.
    Meine Lieblingssinfonien sind die Achte und die Elfte, und die habe ich mit den Berlinern und Semyon Bychkov:


    ** PS: Nachdem die Elfte bei Amazon nicht mit originalem Bild zu finden ist, und ein Link direkt zu einem Bild Bild klarerweise nicht funktionierte, 8+), lasse ich's. Dann eben ohne Bild **

    Klemperer: "Wo ist die vierte Oboe?" 2. Oboist: "Er ist leider krank geworden." Klemperer: "Der Arme."

  • Als Ergänzung zu Beitrag 4 liefere ich hier noch die Abb von herausragenden Einzelaufnahmen nach:

    Mir gefällt diese ungestümere Analogaufnahme noch besser als Karajans spätere Digitale bei DG:

    DG, 1966, ADD


    SONY, LIVE Tokyo 1979, ADD

    Leider findet man hier für die Leningrader nicht die gut remasterte WARNER-Doppel-CD nicht sofort:
    --> Mehr zum Inhalt der Doppel-CD ist in der amazon-Rezension zu lesen.

    WARNER, Melodiya-Aufnahme 1978


    Decca, DDD

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    Gruß aus Bonn

    Wolfgang

  • Oh ja, Soltis achte, die hab ich auch. Großartig. Von Karajan hab ich leider nur die neuere! In Svetlanovs siebte hör ich grad rein, naja leider die Klangqualität :( Eine andere denkwürdige Aufnahme:

  • RE: Klang der russischen Orchester

    Klang (es sei denn man mag dieses russische Orchestergewabber aus den sechszigern und siebzigern).


    Ich glaube durch deine ganzen GA ist Dir entscheidendes entgangen:

    1. Die Kondraschin-GA wurde von Melodiya in der neusten Ausgabe neu remastert. Ebenso und wie ich finde ganz exqusitit gelungen in der von Michael und mir bevorzugten Ausgabe von AULOS.
    Dazu hat es hier und bei Tamino (lange vor Deinem Zugang in Klassikforen) ellenlange Diskussionen gegeben, welche denn nun besser sei. Das werde ich hier nicht noch einmal aufwärmen.
    Der Klang ist so einwandfrei, dass ich daran absolut nichts auszusetzen habe. Den packenden Klang der russischen Orchester schätze ich aufs höchste; den habe ich schon zu LP-Zeiten immer höher eingeschätzt, als viele laue Westorchester-Aufnahmen, die ohne biss daher kamen.
    :-OOOO- Gerade bei Schostakowitsch ist der russische Orchester-Sound mehr vorzuziehen, als das (ich sage es jetzt mal umkehehrt wie Du) "West-Orchester-soft-gewabber".

    2. Die Roshdestwensky-GA sind Melodiya-Digital-Aufnahmen um 1984-88. Auch hier wird oft die Klangregie bemängelt (das bestimmte Instrumentengruppen betont vorgezogen werden). Aber auch hier gibt es rein klanglich eigendlich auch nichts zu bemängeln. Der Klang der Schostakowitsch-Sinfonien hat mich genau so geprägt, wie er dort geboten wird. Und gerade in dem Punkt KLANG bin ich sehr kritisch, sodass bei mir historischer Monoschrott oft keine Chancen hat, wenn man das entsprechende Werk in feinster Stereo-Klangtechnik haben kann.

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    Gruß aus Bonn

    Wolfgang

  • Sinfonie Nr. 15, A-Dur, op. 141

    Ein großer Schostakowitsch-Kenner bin ich nicht. Als Gesamtaufnahme besitze ich nur Haitink - zum Kennenlernen problemlos, insgesamt wohl etwas glatter als die russischen Integralen.

    Freund teleton hat mich bezüglich Schostakowitsch auf mancherlei aufmerksam gemacht; insofern möchte ich Dir noch meine Lieblingseinspielung meiner Lieblingssinfonie nennen.

    (Es könnte sein, dass manche Beiträge in diesem Thread verschiebungsrelevant sind, so auch dieser, aber das kann und will ich nicht beurteilen.)

    Relativ kurzer Rede kurzer Sinn - :huh: - Du wirst sie ohnehin kennen, doch dreimal genäht hält besser:

    Staatliches Sinfonie-Orchester des Kultusministeriums der UdSSR / Gennadij Roshdestwenskij

    (Der Link funktioniert bei mir nicht, aber auf dem Marktplatz hast Du kaum etwas dafür zu entrichten.)

    Wie schon teleton angedeutet hat, mag die klangliche Darstellung sezierenden Charakter haben - aber genau das mag ich an diesem quasi postmodernen Spätwerk ohnehin: den Zug zum Parodistisch-Eklektischen und zur Auflösung, bei der am Ende nur grotesk perkussive Floskeln verbleiben.

    :wink: Wolfgang

    He who can, does. He who cannot, teaches. He who cannot teach, teaches teaching.

  • Zu meiner Entschuldigung muß ich eingestehen, daß ich den Kondrashin Zyklus nur auf der Festplatte habe, nicht als CD - Box, und zwar diesen hier :

    was bedeutet, daß ich den nur über die kleinen PC-Lautsprecher gehört habe, nicht auf meiner großen HiFi-Anlage.

    Das gilt auch für Roshdestwenski, allerdings habe ich davon Einzel-Cds. der 4. und 12. und die haben mir klanglich eben nicht gefallen :( .

    Ich bin auch nicht der Meinung das West-Orchester unbedingt soft klingen, Da gibt es schon Unterschiede ! SORRY :)

  • Sinfonie Nr.15 mit Roshdestwensky

    Hallo Hansi,
    natürlich klingen Westorchester nicht allgemein soft. Aber wenn es um Schostakowitsch geht, dann hat der spezifische Klang der russischen Orchester schon durch die packenden Blechbläser, auch die Streicher, etwas härteres, das dem gespielten Werk einfach mehr biss verleiht. Bei Schostakowitsch für mich total wichtig !


    :angel: Der referenzwürdigen Aufnahme der Sinfonie Nr.15 mit Roshdestwensky, die Andrejo in Beitrag 14 vorstellt, möchte ich hier auch eine Abb verschaffen:
    Leider finde ich die EURODISC-Ausgabe (von der der ich alle 15 Sinfonien als Einzel-CD´s habe) nicht mehr. - derzeit nicht verfügbar -

    Aber die Melodiya-Ausgabe ist da:

    Melodiya, 1988, DDD

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    Gruß aus Bonn

    Wolfgang

  • Was ich noch vergessen habe ist der fast komplette neue Shostakovich Zyklus von Gergiev hauptsächlich mit dem Mravinski bzw. Kirov Orchester, Es fehlen nur noch die Sinfonien 12 - 14 ! Da hast du dein russiches Orchester, aber in super Klangqualität :)

  • Da hast du dein russiches Orchester, aber in super Klangqualität

    Sicher ist das ein sehr gutes Orchester, aber die heutigen russischen Orchester haben einiges von Ihren klanglichen Besonderheiten eingebüßt.

    Diese schneidenden Trompeten oder die Hörner mit Vibrato.....das gibt es nicht mehr, der Klang wurde dem westlichen Geschmack angepaßt.
    Und daher bevorzuge ich nach wie vor die alten Einspielungen.
    Die Klangqualität dieser Aufnahmen ist im übrigen im großen und ganzem überhaupt nicht schlecht.

    Zitat

    hauptsächlich mit dem Mravinski bzw. Kirov Orcheste

    Mariinsky ;+)

  • Sanderling bitte ich noch zu beachten. Und Ancerls Erste ist wundervoll:

    Oh ja, Sanderling brachte mich zu Schostakowitsch ! :thumbup:

    LG palestrina

    „ Die einzige Instanz, die ich für mich gelten lasse, ist das Urteil meiner Ohren. "
    Oolong

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