Wie entsteht die faszinierende Klangvielfalt der Orgel ?

  • Vielen Dank für dieses hoch interessante Detail :wink:

    Viele Grüße - Allegro

    "Musik ist ... ein Motor, Schönheit, Intensität, Liebe, Zauber, alles in allem: ein Elixir." Lajos Lencsés

  • Hat man beispielsweise 8 Register, so gibt es 255 verschiedene Möglichkeiten, ein oder mehrerer Register zu ziehen. Also 255 verschiedene Klangfarben. Nicht alle sind musikalisch sinnvoll, aber eben doch sehr viele davon.

    Einspruch...
    Wenn man bei 8 klingenden Registern nur eines zieht (also "einschaltet") gibt es 8 Möglichkeiten, bei zwei sind es 8*7 Möglichkeiten, bei drei 8*7*6 usw. Macht bei 8 klingenden Registern 8! = 40320 mögliche Kombinationen. Bei 12 sind es schon über 479 Mio...

    Einspruch zum Einspruch ... Grins1

    ... bei zwei Registern sind es (8*7)/2 Möglichkeiten. Es ist ja egal, ob ich erst Register A und dann Register B ziehe oder umgekehrt. Genauso bei drei Registern: (8*7*6)/(3*2).

    Für das Ziehen von m aus n Registern sind es also "n über m" Möglichkeiten. (Binomialkoeffizient)

    Summiert man bei festem n die Binomialkoeffizienten "n über m" für alle sinnvollen m (also von 0 bis n) auf, so erhält man 2n. Für n=8 also 28 = 256. Da die Möglichkeit, null Register zu ziehen, musikalisch wenig sinnvoll ist, ziehen wir eins ab und erhalten die ursprünglich behaupteten 255.

    (Mein Denkansatz war ein anderer: Für Register 1 gibt es zwei Möglichkeiten: Gezogen oder nicht - das sind zwei. Genauso gibt es für Register 2 zwei Möglichkeiten. Bis hierher also schon 2x2. Und so weiter ... bei acht Registern also 2x2x2x2x2x2x2x2 = 28 = 256, die Möglichkeit, kein Register zu ziehen, ziehen wir wieder ab und erhalten abermals 255.)

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • jaja, hast ja immer noch recht.

    Wie ich vor neun Jahren schon schrieb: Hab´ übersehen, daß es auf die Reihenfolge nicht ankommt...

    Das "0"-Register gibt`s übrigens in echt. Nennt man Generalabsteller. Schaltet alle Register ab. Complete reset. Ist meistens auch mit "0" beschriftet...

    Ist ziemlich sinnvoll, auch wenn`s dann keine Musik mehr gibt. Z.B. wenn die Musik grad Pause hat, weil der Pfarrer dran ist. Kann peinlich sein, wenn man bei "scharfer" Orgel dann zufällig an eine Taste (oder Pedal) kommt. Oder wenn man bei einer großen (oder auch nicht so großen) Orgel alles auf Anfang setzen möchte.

    Wenn so ein Absteller nur auf bestimmte Register oder Registergruppen wirkt, läßt sich damit verhindern, dass diese Register mitgezogen werden, wenn sie mit einer Kombination oder einem Registerschweller eigentlich zugeschaltet werden. Verhindert natürlich auch dass sie erklingen, wenn sie manuell gezogen werden. im Gegensatz zum Generalabsteller bleibt bei diesen Abstellern die ursprüngliche Registrierung erhalten und wenn man ihn wieder abstößt, ist sie wieder aktiv.

    viele Grüße

    Bustopher


    Wenn ein Kopf und ein Buch zusammenstoßen und es klingt hohl, ist denn das allemal im Buche?
    Georg Christoph Lichtenberg, Sudelbücher, Heft D (399)

    Einmal editiert, zuletzt von bustopher (26. Dezember 2023 um 17:33)

  • jaja, hast ja immer noch recht.

    Wie ich vor neun Jahren schon schrieb: Hab´ übersehen, daß es auf die Reihenfolge nicht ankommt...

    Ups ... da hätte ich einen Beitrag weiter lesen müssen ... :versteck1:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Frag doch mal die Maus ...

    Wie funktioniert eine Orgel?

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  • Super erklärt von der "Maus" Wow1. Danke, Mauerblümchen.

    Viele Grüße - Allegro

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  • Mein Lieblingsorgelerklärer ist Christoph Bossert. Ich verweise hier mal frech auf meinen Faden zu ihm :wink:

    Melione
    12. September 2023 um 08:42
  • KMD Ansgar Schlei führt die klanglichen Möglichkeiten seiner wunderbaren Orgel von Marcussen & Son im Willibrordi-Dom zu Wesel vor.

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