Die barocke Triosonate - ihre Bedeutung und ihre Schönheiten

  • Der rustikale Finalsatz ist typisch für Telemann: eine Gitarre peitsch geradezu perkussiv die Geigen voran.

    Ehrlich? klingt interessant... auf der Produktinfo finde ich nix von einer Gitarre...

    Die englischen Stimmen ermuntern die Sinnen
    daß Alles für Freuden erwacht

  • Keine Verulkung, sondern eine Huldigung des Vorbilds stellen dagegen Telemanns "Corellisierende Sonaten" dar. Dieselbigen sind mir aber auch offengestanden bislang nur aus eigener Praxis bekannt. Könnt ihr eine spezielle Aufnahme empfehlen?


    Diesen Zyklus - Du meinst doch den "corellisantes" Zyklus aus 1735? - habe ich leider nicht. Gemäß Booklet folgender CD, gibt es aber auch andere Trios, die "de facto" corellisierend sind:

    Wie sie klingen und ob das alles überhaupt stimmt, werde ich berichten, sobald ich die CD angehört habe - sie kam heute bei mir an.... :)

    Im Zweifelsfall immer Haydn.

  • Ehrlich? klingt interessant... auf der Produktinfo finde ich nix von einer Gitarre...


    Die Besetzungsliste gibt einen gewissen Diego Cantalupi als Lautenisten (Erzlaute) und Gitarristen (Barockgitarre) an. Ich meine, dass er in diesem Satz eindeutig Gitarre spielt. Aber vielleicht kann man auch auf der Laute so stark schlagen. Du weißt da sicher mehr als ich drüber....

    Im Zweifelsfall immer Haydn.

  • Eine tolle Platte ist auch diese Telemann-Aufnahme von den Parnassi musici:

    Es handelt sich hier um relativ kleine Trios, alle dreisätzig, von denen drei die Bezeichnung "Trietto" und die anderen drei die Bezeichnung "Scherzo" tragen. Gemäß dem Booklet handelt es sich um einfachere Stücke für Amateure - mir kommen sie keineswegs einfach vor - die mit einer Anleitung zum Verzieren versehen wurden. Daher stammt auch die Bezeichnung "metodico". Das aufwändige

    Habe mal in die Schnipsel reingehört; ich finde ein bißchen schade, dass obwohl die Sonaten teils für Flöten ausgewiesen sind, anscheinend hier alle in der Alternativfassung mit Geigen gespielt werden.

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • Gemäß Booklet sind sowohl Geigen als auch Flöten möglich, Geigen aber an erster Stelle genannt. Auf Spaltklang wollten die Parnassi musici aufgrund diverser Verschmelzungen der Stimmen verzichten. Eine Flöte kommt dann bei den Quartetten zum Einsatz.

    Im Zweifelsfall immer Haydn.

  • Zitat

    Du meinst doch den "corellisantes" Zyklus aus 1735?

    Auf meiner Ausgabe (Edition Nagel) steht einfach nur "Corellisierende Sonaten". Diese sind aber gemäß den Schnipseln identisch mit dem hier aufgenommenen Zyklus:

    Besonders die erste Sonate in F mit ihrem fulminanten Schlussallegro habe ich oft und gerne in Kirchenkonzerten gepielt. Sie funktioniert auch mit 2 Oboen oder Querflöte und Oboe sehr gut.

    Herzliche Grüße

    Bernd

  • Ich habe mir jetzt mehrmals die oben gezeigte Aufnahme der Parnassi musici genau angehört.

    Die CD umfasst einen Triosonatenzyklus aus den 1720er Jahren für 2 Violinen und Bass, eine Quartett (2 Violinen, Fagott und bass) aus den 1830er Jahren und zwei Triosonaten für Violine, Fagott und Bass. Eines der Trios mit Fagott stammt aus Telemanns erster Triosonatensammlung aus 1718. Alle Werke sind wesentlich "ernsthafter" als die Trietti und Scherzi und lehnen sich deutlich stärker an Corelli an. In dem Sinne sind sie "corellisierend". Aus der 1720er Sammlung sind fünf Trios viersätzig, im wesentlichen nach dem Sonata da chiesa-Schema. Allerdings ist der letzte Satz immer tanzartig mit konzertanten Einschüben. Telemann würzt also doch wieder mit seinem eigenen Salz. Bei diesem Zyklus finde ich die ersten drei Trios wirklich sehr schön, voller höchst raffinierter Ideen: ein polnischer Tanz als Finale, ein Orgeltrio für einen langsamen Satz (in diesem Satz spielt die ansonsten als Bass eingesetzte Orgel die Melodiestimme). Die letzten drei der Trios fand ich hingegen eher konventionell - natürlich nicht schlecht, aber nicht so spannend wie die vorherigen Werke. Eine der Trios mit Fagott glänzt mit einem schönen Siziliano. Der wirkliche Star der CD ist aber das Quartett! ein wunderschönes Werk mit einem Cantabile-Andante, das mich sehr an Mozart erinnert. Die anderen Sätze sind aber nicht minder überzeugend. Für mich ist dieses Werk den Pariser Quartetten durchaus an die Seite zustellen.

    Im Zweifelsfall immer Haydn.

  • Bachs Triosonaten und der Spaltklang

    Meine liebsten Triosonaten - ich muss es gestehen - bleiben bei aller Konkurrenz Bachs Triosonaten für Orgel BWV 525-530. Diese Werke gehören sicherlich zu den Instrumentalwerken Bachs, die ich am häufigsten höre. Auf die Werke selbst brauche ich hier wohl kaum eingehen, denn sie haben schon längst einen eigenen Thread. Ein Aspekt aber, der mich im Moment besonders interessiert, und der hier gut reinpasst, ist die Instrumentierung der Werke. Ursprünglich sind die Werke natürlich reine Orgelwerke, allerdings gibt es Transkriptionen für Kammermusikensembles wie Sand am Meer. Ich habe folgende (Teil-)Einspielungen für Kammermusikensemble:

     [Blockierte Grafik: https://www.jpc.de/image/w220/front/0/0761203735921.jpg]

    Zunächst war ich recht begeistert von diesen Bearbeitungen, aber inzwischen ziehe ich meine Aufnahmen mit Walcha an der Orgel und mit Power-Biggs am Pedalcembalo wieder vor. Mein Problem: der Spaltklang (es ist praktisch immer ein Streicher mit einem Bläser kombiniert) stört mMn die Eindringlichkeit der Werke. Ganz besonders ausgeprägt ist das in den langsamen Sätzen. Während bspw. der doch sehr lange Satz der ersten Sonate bei Walcha fast eine hypnotische Wirkung auf mich ausübt, langweile ich mich bei den oben genannten Interpretationen einfach. Irgendwie wird das polyphone Gewebe durch den Spaltklang verzerrt und verliert seine Wirkung. Natürlich keimt in mir jetzt der Verdacht auf, ähnliches könnte ich auch bei anderen Triosonaten empfinden, gäbe es denn Alternativeinspielungen. Das gilt natürlich nicht für Triosonaten, die explizit für gemischtes Ensemble geschrieben wurden. Wie steht ihr zu dieser Frage?

    Im Zweifelsfall immer Haydn.

  • Neben der Orgeleinspielung höre ich sehr gerne die Fassung für Gambe mit Hille Perl und Christine Schornsheim (mittlerweile auch gar nicht mehr teuer beim Partner):

    Lucius Travinius Potellus
    Those who would give up essential Liberty, to purchase a little temporary Safety, deserve neither Liberty nor Safety. (B.Franklin)

  • Irgendwie wird das polyphone Gewebe durch den Spaltklang verzerrt und verliert seine Wirkung.


    Spaltklang bekommt man auch auf der Orgel hin ... gerade in den langsamen Sätzen wird doch gerne rechts eine Aliquotenmischung genommen (z. B. mit dem von Bach geliebten Sesquialter) und links eine dezente Zungenstimme, z. B. Krummhorn, Oboe o. ä.

    Aber über die von Bach gewünschte Registrierung dieser Sonaten weiß man m. W. nix. In der Literatur (z. B. Mattheson) kommt die Gattung der Triosonate für Orgel nicht vor, denn Bach hat die Gattung ja sozusagen erfunden, auch, wenn es von anderen Komponisten schon Triosätze für Orgel gab, insbes. Choralbearbeitungen. Bach selbst hat keine Anweisungen hinterlassen. Es ist nicht einmal klar, ob alle drei Sätze dieselbe Registrierung haben sollen (das wäre sonatentypisch, denn man tauscht in einer "normalen" Triosonate ja auch nicht die Instrumente zwischen den Sätzen) oder nicht. Oder ob 16' im Pedal legitim ist.

    Die C-Dur Sonate BWV 529 - mMn diejenige mit der in allen drei Sätzen orgeltypischsten Melodik - lässt alle Möglichkeiten offen. Ich habe die Außensätze des Werkes an einer Barockorgel mit einer (Vor-)Plenumsregistrierung gespielt, rechts Nebenmanual Gedackt 8 + Prinzipal 4 + Oktave 2 + Scharff, links Hauptwerk Prinz 8 + Oktave 4 + Oktave 2, Pedal Sub 16 + Oktavbass 8 + Choralbass 4, aber auch kammermusikalisch an einer typischen "Kompromissorgel": rechts Gedackt 8 + Oktave 2, links Flöte 8 + Oktave 4, Pedal nur Oktavbass 8. Geht beides - mit entsprechender Artikulation. Im Plenum halt eher auf die "großen Linien" bedacht, mit "kleiner" Registrierung detaillierter. Den Mittelsatz wie oben genannt mit Labialen vs. Zungen.

    Der erste Satz der e-Moll-Sonate BWV 528 ist eine Bearbeitung der "Sinfonia" (Satz 8) aus Kantate BWV 76 "Die Himmel erzählen die Ehre Gottes". Dort wird das Trio mit Spaltklang gespielt, Oberstimme Oboe, Unterstimme Gambe, dazu B. c. Das spricht eher dafür, dass divergierende Klangfarben der Werkidee zumindest nicht entgegen stehen.

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Meine irgendwo gelesen zu haben, dass das wahrscheinlichste/üblichste Instrument für die Triosonaten tatsächlich gar keine Kirchenorgel, sondern ein Pedalcembalo oder vergleichbare "Heimorgel" gewesen sei. Wie fast immer sollte man aber davon ausgehen, dass durchaus unterschiedliche Instrumente üblich und zulässig waren.
    Mich stört bei den Kammereinrichtungen, wenn überhaupt, weniger eine gemischte Besetzung der Oberstimmen als zusätzliche Akkorde/Instrumente im Bass.
    Abgesehen davon sind es für mich auch "Außenseiter", weil sie mehr oder minder durchweg der Konzertform, nicht der sonata da chiesa folgen.

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • Spaltklang bekommt man auch auf der Orgel hin ... gerade in den langsamen Sätzen wird doch gerne rechts eine Aliquotenmischung genommen (z. B. mit dem von Bach geliebten Sesquialter) und links eine dezente Zungenstimme, z. B. Krummhorn, Oboe o. ä.


    Die Register der Orgel können natürlich die Charakteristik der einzelnen Stimmen abändern, aber die Diskrepanz zwischen Violine und Flöte empfinde ich als wesentlich stärker. In meinen Ohren dominiert dann stets die Flöte oder, allgemeiner, das Blasinstrument. In den konzertanteren Sätzen der Baschschen Orgelsonaten stört mich das gar nicht (z.B. beim Einleitungssatz der vierten Sonate), aber bei den intimeren Sätzen schon.

    Zitat

    Abgesehen davon sind es für mich auch "Außenseiter", weil sie mehr oder minder durchweg der Konzertform, nicht der sonata da chiesa folgen.


    Auch bei Telemann, etwa dem gerade vor ein paar Tagen von mir beschriebenen Set aus den 1720er Jahren, kommen dreisätzige Trios vor. Diese sind also sicher in der Minderheit aber nicht wirklich exotisch.


    Ich dachte daran, einmal die Besetzung nur Violine mit Cembalo auszuprobieren. Kennt jemand die Scheibe?

    Im Zweifelsfall immer Haydn.

  • Bachs Triosonaten in Streicherbesetzung

    Ich habe mir unlängst die oben angeführte Aufnahme von Bachs BWV 525-530 in der Interpretation von London Baroque zugelegt und bin schwerst begeistert!

    Die Musiker des Ensembles geben den Schwung der Werke sehr gut wider, aber differenzieren wunderschön die verschiedenen Texturen innerhalb der Sätze auf "streicherische" Art, was einen dermaßen authentischen Eindruck macht, dass man nie davon ausgehen würde, dass es sich ursprünglich um Orgelmusik handeln könnte. Beim sechsten Trio könnte ich mir sogar eine Erweiterung zu einem Kammermorchester vorstellen, denn das Werk klingt hier fast wie ein siebentes Brandenburger Konzert für zwei Soloviolinen. Wirklich toll! Generell fällt in dieser Besetzung der konzerthafte Duktus der Trios viel mehr auf als sonst.

    Im Zweifelsfall immer Haydn.

  • G.F. Händel op. 2

    10 Jahre war Händel angeblich alt, als er diese Werke schrieb: die 6 Triosonaten op. 2. Sollte das der Wahrheit entsprechen, dann wären nicht Mozart oder Mendelssohn die größten Frühbegabungen der Musikgeschichte sondern Händel, denn diese Werke sind durch perfekt durchgestylten Kontrapunkt und virtuose Schreibweise gekennzeichnet. Ich habe also doch so meine Zweifel betreffend der Datierung. Die Werke selbst bewegen mich leider nicht sehr. Sie wirken auf mich wie perfekt geölte Maschinen, wo jede Note sitzt, aber selten habe ich beim Hören aufgemerkt. Also vielleicht doch Studienwerke aus einer Zeit als Händels Individualstil noch nicht voll entwickelt war?

    Meine Aufnahme:

    Im Zweifelsfall immer Haydn.

  • Ich habe mir unlängst die oben angeführte Aufnahme von Bachs BWV 525-530 in der Interpretation von London Baroque zugelegt und bin schwerst begeistert!

    Die Musiker des Ensembles geben den Schwung der Werke sehr gut wider, aber differenzieren wunderschön die verschiedenen Texturen innerhalb der Sätze auf "streicherische" Art, was einen dermaßen authentischen Eindruck macht, dass man nie davon ausgehen würde, dass es sich ursprünglich um Orgelmusik handeln könnte. Beim sechsten Trio könnte ich mir sogar eine Erweiterung zu einem Kammermorchester vorstellen, denn das Werk klingt hier fast wie ein siebentes Brandenburger Konzert für zwei Soloviolinen. Wirklich toll! Generell fällt in dieser Besetzung der konzerthafte Duktus der Trios viel mehr auf als sonst.


    Wenn man denn die Gattung "Triosonate" generell als in der multiinstrumentalen Kammermusik wurzelnd, ansieht, macht die von Dir sehr schön vorgestellte Aufnahme durchaus Sinn, lädt quasi zu einer Adaption als Kammermusik für mehrere Musiker geradezu ein. Die Sonaten werden nach der handschriftlichen Überlieferung zwar ausdrücklich als Sonaten "a 2 clav. e pedal" bezeichnet, was wohl auf eine ursprüngliche Konzeption für ein Tasteninstrument, wie Orgel oder gar Pedalcembalo - wenn man an das häusliche Musizieren denkt - hindeuten wird, jedoch gewinnt die Musik in der von Dir vorgestellten Fassung durchaus einen besonderen, wenn auch ungewöhnlichen, Reiz (oder sollte ich schreiben eine besondere/zusätzliche Dimension?).

    Die CD ist vorgemerkt und wird demnächst bestellt, deshalb vielen Dank für den Fingerzeig (die außerordentlich lebhaften Hörbeispiele bei jpc begeistern mich schlankweg).

  • 10 Jahre war Händel angeblich alt, als er diese Werke schrieb: die 6 Triosonaten op. 2. Sollte das der Wahrheit entsprechen, dann wären nicht Mozart oder Mendelssohn die größten Frühbegabungen der Musikgeschichte sondern Händel, denn diese Werke sind durch perfekt durchgestylten Kontrapunkt und virtuose Schreibweise gekennzeichnet. Ich habe also doch so meine Zweifel betreffend der Datierung. Die Werke selbst bewegen mich leider nicht sehr. Sie wirken auf mich wie perfekt geölte Maschinen, wo jede Note sitzt, aber selten habe ich beim Hören aufgemerkt. Also vielleicht doch Studienwerke aus einer Zeit als Händels Individualstil noch nicht voll entwickelt war?

    Meine Aufnahme:

    Wenn ich recht sehe, sind auf dieser CD nicht die Sonaten op.2 (HWV 386a/b - 391) enthalten, sondern einerseits 6 Sonaten HWV 380-85, die Händel angeblich als Teenager schrieb, deren Autorschaft aber, vorsichtig gesagt, umstritten ist (ich kenne sie nicht, der Reclam-Führer meint, sie stammten aus den 1730ern und hätten sicher nichts mit Händel zu tun, es gibt aber wohl auch vorsichtigere Stimmen), sowie eine weitere Sonate HWV 393 g-moll, ebenfalls umstrittener (aber eher anerkannter Autorschaft), die mit zwei weiteren Werken als "Dresdner Sonaten" (HWV 392 vermutlich authentisch, HWV 394 vermutlich nicht) bekannt sind. Diese g-moll-Sonate ist aber ein sehr schönes Werk (von wem auch immer), das auf vielen Auswahl-CDs enthalten ist.

    Von den Sonaten op.2 stammt zwar Nr. 2 angeblich ebenfalls aus Händels Jugendzeit (1699), das Gesamtopus ist aber eine Mischung aus Werken unterschiedlicher Perioden(1707-27, soweit datierbar) und erst 1733 publiziert worden. Meines Wissens ist allerdings bei diesen Sonaten die Autorschaft nicht im Zweifel.

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • Danke für diese Richtigstellung! Da ist mir eine ziemliche Schlamperei unterlaufen, allerdings war das Booklet zu der CD irgendwie verwirrend in der Hinsicht. Gefühlsmässig würde ich sagen, dass diese Werke nicht von einem Kind aber auch nicht von Händel sind. Das sehr hohe technische Niveau ist allerdings auch sehr beachtlich - schwer zu sagen....

    Im Zweifelsfall immer Haydn.

  • Heinrich Ignaz Biber - Violinsonaten aus dem Kremsier Archiv

    Eigentlich gehören diese Werke nicht hierher, da sie keine Triosonaten sind sondern Violinsonaten mit verdoppeltem Bass sind (Cembalo und Chitarone), aber sie sind zu schön um unerwähnt zu bleiben (und für einen eigenen Biberthread erkläre ich mich inkompetent - da gibt es beschlagenere hier als mich). Der Titel folgender CD ist etwas irreführend:

    Es sind nämlich gar nicht alle Werke auf der CD aus dem Kremsierer Archiv (also aus dem heutigen Kroměříž - wer kann's aussprechen? 8o ) - z.B. gleich die erste Sonate in c-Moll. Dieses Werk ist ein ekstatisches Meisterwerk! Die anderen Werke auf der CD sind auch sehr gut, aber diese c-Moll Sonate ist der entfesselte Wahnsinn. Das 1681 veröffentlichte Werk ist - wie nicht anders von Biber zu erwarten - ein Variationenwerk (Passacaglia), das auch tanzartige Abschnitte umfasst. Diese Abschnitte klingen für mich wie waschechte Volksmusik und zwar hinreißende Volksmusik. BiBer goes Béla Bartók! Ach ja, auf der CD ist auch noch eine sehr hörenswerte Violinsonate von Georg Muffat. Es spielen Anton Steck und Christian Rieger, die für cpo auch die hervorragende Pisendel-CD eingespielt haben.

    Im Zweifelsfall immer Haydn.

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