Der "Klavier-Olymp" - ein sommerliches Spiel für "Pianophile"

  • Der "Klavier-Olymp" - ein sommerliches Spiel für "Pianophile"

    Hallo liebe Capricciosi,

    darf ich Euch einladen zu einem sommerlichen Spielvergnügen?

    Stellt Euch vor, es gäbe einen "Klavier-Olymp" -
    einen Ort, an dem all die Größen des Fachs mit einem / "dem einen" / nur einem Stück repräsentiert werden, dessen Interpretation sie sozusagen "unsterblich" macht bzw. gemacht hat.

    Ihr nun hättet das Vergnügen und die Aufgabe aus Eurem reichen Erfahrungsschatz auszuwählen,
    welche Pianisten / Pianistinnen mit welcher singulären Interpretation dort präsent sein sollten.

    Zum Auftakt meine Vorschläge:

    Martha Argerich mit Schumanns "Kreisleriana"

    und

    Boris Berezovsky mit Ravels "Gaspard de la nuit"


    Freue mich auf Eure Ideen und hoffe auf die Entstehung einer Art "pianistischen Schatzkästchens"!

    Liebe Grüße,
    Berenice

    Colors are like music using a short cut to our senses to awake our emotions.

  • Liebe Berenice,

    Pianophilie ist bei mir ja nur eine leichte, nebensächliche Störung :D, mein Erfahrungsschatz dementsprechend nicht gar so reich. Ich erlaube mir dennoch, einen Pianisten beizusteuern:

    Friedrich Gulda mit Beethovens Klaviersonate c-moll, op. 111

    Bernd

    Fluctuat nec mergitur

  • So schätze Dich glücklich, lieber "Quasimodo", dass Dich die Pianophilie nicht so "am Wickel hat" wie mich ... :D

    Grigory Sokolov,
    einen meiner "absoluten Lieblingspianisten" möchte ich ganz unbedingt vertreten sehen im "Klavier-Olymp",
    und zwar mit dem Stück, mit dem er mich auch nach vielmaligem Hören immer wieder fasziniert, ja regelrecht erschüttert:
    Scriabins "Messe Noire", der Klaviersonate Nr.9:

    ... aber gut möglich, dass ihn der eine oder die andere mit einem anderen Stück "losschicken" würde ...

    Liebe Grüße,
    Berenice

    Colors are like music using a short cut to our senses to awake our emotions.

  • Rachmaninoff-Klavierkonzert Nr.3
    da gibt es für mich nur: Vladimir Horowitz :spock:


    Tschaikowsky-(Nr.1) b-moll
    nur mit: Martha Argerich :spock:


    Herzliche Grüße:
    KALEVALA :wink:

    Die Wahrheit ist hässlich: wir haben die Kunst, damit wir nicht an der Wahrheit zugrunde gehen. (Nietzsche)


    Es gibt nichts Überflüssigeres und Schädlicheres als wie Musik. Wenn ein Mensch eine gewisse Zeit lang Musik hört, wird sein Gehirn faul und unseriös. (Ayatollah Khomeini)

  • Eduard Erdmann, Fantasiestücke op. 12 von Robert Schumann, ggf. daraus "Traumes Wirren"

    Bei Amazon "Derzeit nicht verfügbar":

    http://www.amazon.de/Erdmann-spielt…e/dp/B00814TGM0

    So ist die Welt.

    ---
    Es wäre lächerlich anzunehmen, daß das, was alle, die die Sache kennen, daran sehen, von dem Künstler allein nicht gesehen worden wäre.
    (J. Chr. Lobe, Fliegende Blätter für Musik, 1855, Bd. 1, S. 24).


    Wenn du größer wirst, verkehre mehr mit Partituren als mit Virtuosen.
    (Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln).

  • Maurizio Pollini - Frédéric Chopin: Etüden op. 10 + op. 25

    Krystian Zimerman - Franz Liszt: Sonate h-moll

    Marc-André Hamelin - Leopold Godowsky: Studien über die Etüden von Chopin

    Glenn Gould - Johann Sebstian Bach: Goldberg-Variationen

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Zu schade, lieber "Zabki", dass Erdmann mit Schumanns "Fantasiestücken" derzeit nicht zu haben ist. :(
    Hätte mich "rasend" interessiert - immer auf der Suche nach der Interpretation von "In der Nacht" ...

    Liebe Grüße,
    Berenice

    Colors are like music using a short cut to our senses to awake our emotions.

  • Alfred Brendel mit dem Livemitschnitt von Beethovens Diabelli-Variationen (London 1976):

    Dazu schrieb ich anderen Orts:

    Wenn ich die "beste" Brendel-Aufnahme nominieren müsste, dann wäre es diese Live-Version der Diabelli-Variationen, im Februar 1976 in London mitgeschnitten. Kein Zufall, dass Brendel seit dieser seiner ersten veröffentlichen Live-Aufnahme immer mehr Mitschnitte veröffentlichen ließ und dass er diesen in eine der beiden ihm gewidmeten CDs der Reihe "Great Pianists of the 20th Century" aufgenommen hat. Die Charakterisierung der Stücke ist in all ihren Schattierungen atemberaubend, es gibt Variationen wie die sich überstürzende 23 und die rabiat-bissige 28, in denen Brendel wie entfesselt spielt (was bei ihm selten ist). Besonders wichtig: man erkennt (was für Brendel wiederum eher typisch ist) eine Dramaturgie der Stücke: nicht einfach Variation - kurze Pause - Variation - kurze Pause usw. usf., sondern entweder Übergänge, bei denen die eine Variation klanglich-dynamisch am Ende bereits in den Anfang der nächsten hineingleitet, oder im Gegenteil die Betonung krasser Gegensätze. Manchmal ein überstürztes Hineinplatzen einer Variation noch in den Schlussakkord der vorhergehenden, manchmal bewusst lange Pausen zwischen den Stücken, um das Gesamtwerk zu gliedern. Was aber nicht ausgeklügelt wirkt (wie in manchen Brendel-Aufnahmen), sondern sich ganz spontan zu ergeben scheint.


    Viele Grüße

    Bernd

    .

  • Hallo liebes "Mauerblümchen",

    Hamelin gehört auch für mich ganz unbedingt in den "Klavier-Olymp"!
    Ich hätte ihn mit einer seiner Eigenkompositionen "hochgeschickt" - mit seiner "Music Box" aus seinen "Con intimissimo sentimento":

    Liebe Grüße,
    Berenice

    Colors are like music using a short cut to our senses to awake our emotions.

  • Liebe Berenice,

    die CD mit Hamelins selbstkomponierten Fingerverbiegungen steht bei mir noch auf der Wunschliste ...

    Schöner Thread, danke!

    Viele Grüße
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Bei Brendel hätte ich jetzt ganz sicher einen Schubert erwartet, lieber "Zwielicht".
    Danke für Deine ausführliche Rezension - allerdings hast Du damit durchaus gewisse Begehrlichkeiten geweckt ... ;+)

    Liebe Grüße,
    Berenice

    Colors are like music using a short cut to our senses to awake our emotions.


  • Schöner Thread, danke!

    Durch Alfredo Perl habe ich Liszt lieben gelernt ! :)

     
     [Blockierte Grafik: http://ecx.images-amazon.com/images/I/71YKM8LCWkL._SL350_.jpg]

    Und Schnabel mit Schubert Unverzichtbar ! Ich habe noch eine andere Ausgabe mit D959 u.D960!

    Für den Klavier Olymp.....Perl -Liszt- Etudes d'exécution transcendante
    Schnabel -Schubert -D960

    LG palestrina

    „ Die einzige Instanz, die ich für mich gelten lasse, ist das Urteil meiner Ohren. "
    Oolong

  • Vielen Dank auch von mir liebe Berenice für das reizvolle Threadthema!

    Bei Friedrich Gulda nominiere ich spontan seine G´schichten aus dem Golowinerwald, da ist fast der ganze Klavier Gulda in ca. 20 Minuten drin, Beethovens "Pathetique" und Schuberts "Unvollendete" angespielt, viel Johann Strauß, viel Gulda Jazz, und das "Fiakerlied". Erstmals 1975 im Wiener Konzerthaus live aufgeführt, in der abgebildeten Box enthalten. (Die Beethoven Sonate op. 111, danke Quasimodo :thumbup: , gibt es von Gulda mehrfach auf Tonträger. Meine liebste ist die Philips Aufnahme von 1984, dann kommt die Preiser Liveaufnahme von 1966, das müsste ich aber mal mit einem gründlichen Hörvergleich "aktualisieren".) Spontan aber eben lieber die "G´schichten aus dem Golowinerwald" für diesen Thread.

    Herzliche Grüße
    AlexanderK

  • Was sein muß: Horowitz mit seiner "Carmen"-Paraphrase...

    “There’s no point in being grown up if you can’t act a little childish sometimes” (Doctor Who, der Vierte Doktor)

  • Bei Brendel hätte ich jetzt ganz sicher einen Schubert erwartet, lieber "Zwielicht".

    Dann gleich noch einer mit "falscher" Zuordnung ;+):

    Claudio Arrau mit Brouillards aus dem zweiten Band der Préludes von Debussy:

    [Blockierte Grafik: http://ecx.images-amazon.com/images/I/41iyS9wE2YL.jpg]


    Gleichzeitig deutlich und ungeheuer atmosphärisch, unnachahmlich beklemmend die Passagen mit den extrem weit auseinanderliegenden Händen.


    Viele Grüße

    Bernd

    .

  • Bei nicht allen Pianisten ist es einfach.

    Bei Gulda kann ich mich gar nicht entscheiden.

    - - - oder, schon genannt: gleich .

    Einfacher ist es bei Liszt: natürlich Cziffra György.

    Maurizio Pollini punktet mit Chopin:

    und Alicia de Larrocha mit Albéniz und Granados:

    Bei Debussy würde ich Arturo Benedetti Michelangeli lossschicken.

    Wenn er seinen Hammerflügel mitnimmt, dann sollte Jörg Ewald Dähler Schuberts Impromptus und Moments musicaux spielen:

    - und Schuberts späte Sonaten Valerij Afanassiev.

    ****

    BG - eloisasti

    Klemperer: "Wo ist die vierte Oboe?" 2. Oboist: "Er ist leider krank geworden." Klemperer: "Der Arme."

  • Sv. Richter:

    Brahms 2. Klavierkonzert

    Alfred Cortot:

    Chopin h-Moll Sonate

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  • Zu schade, lieber "Zabki", dass Erdmann mit Schumanns "Fantasiestücken" derzeit nicht zu haben ist. :(
    Hätte mich "rasend" interessiert - immer auf der Suche nach der Interpretation von "In der Nacht" ...

    Liebe Berenice, ich könnte versuchen, eine Digitalisierung von der Schallplatte zu machen (für Erdmann immer) - habe zwar nicht die große Routine, sollte aber klappen. Nur, wie verschickt man Dateien der Größe, die dann zustande kommt?

    ---
    Es wäre lächerlich anzunehmen, daß das, was alle, die die Sache kennen, daran sehen, von dem Künstler allein nicht gesehen worden wäre.
    (J. Chr. Lobe, Fliegende Blätter für Musik, 1855, Bd. 1, S. 24).


    Wenn du größer wirst, verkehre mehr mit Partituren als mit Virtuosen.
    (Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln).

  • zuviel ..... aber ich möchte noch einen Altmeister erwähnen ....

    die Waldstein-Sonate, gespielt von Wilhelm Kempff

    und bei Gulda dann Mozart (Fantasie c-moll, KV 475):

    LG
    tastenrabe

  • Einiges ist hier schon genannt worden, was ich auch gepostet hätte. Daher diese, die mir grad einfallen:

    [Blockierte Grafik: http://ecx.images-amazon.com/images/I/31w-iRJFM5L.jpg]

    Eine der schönsten Scarlatti Platten die ich kenne.

    [Blockierte Grafik: http://ecx.images-amazon.com/images/I/41mURB6WlLL._SX300_.jpg]

    Bis vor kurzem hätte ich hier auch Gulda genannt (bleibt aber immer noch Spitze für mich), aber seitdem ich diese Aufnahme kenne kommt er arg ins wackeln. Korstick wird ja auch "Mister Beethoven" genannt. Und mit dieser kompromisslosen Darstellung hat er sein Lebenswerk geschaffen (hoffentlich nicht das Letzte).

    [Blockierte Grafik: http://ecx.images-amazon.com/images/I/51GBlA0YBfL._SY300_.jpg]

    Vor allem das Konzert d-Moll ist für mich bis heute unerreicht.

    [Blockierte Grafik: http://ecx.images-amazon.com/images/I/51dt40wB1vL._SX355_.jpg]

    Vor allem der Couperin ist Weltklasse. Der Rest ist auch sehr sehr gut. Der Mann hat es eben drauf ..

    Fortsetzung folgt ..

    Eusebius

    "Sie haben mich gerade beleidigt. Nehmen Sie das eventuell zurück?" "Nein" "Na gut, dann ist der Fall für mich erledigt" (Groucho Marx)

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