Alles anzeigen...das Urteil über Beethovens VK ist "ungeteilt"
...es hat "manche Schönheiten"
...der Zusammenhang erscheint "oft ganz zerrissen"
...die "unendlichen Wiederholungen"
...einiger "gemeiner Stellen" könnten "leicht ermüden"
Ist derartige Kritik - als sachlich begründet - "zulässig" oder reine Polemik?
Zu #478: Aus einer Kritik über die Uraufführung von Beethovens Violinkonzert vor 217 Jahren (1806 im Theater an der Wien)
Nun ja: Kritik im 19 Jh. war in der Regel in Form einer Polemik. Subjektiv. Sieht man auch im zitierten Beispiel: Ob etwas "ermüdend" ist, hängt von der Person ab: Der eine fühlt sich bereits nach einer halben Stunde Fussmarsch ermüdet, bei einem Marathonläufer stehen nach einer halben Stunde die Endorphine Oberkante Unterlippe... Aber wir kennen natürlich nicht die Aufführung als solche - gibt blöderweise keinen Mitschnitt. Wir können also nicht beurteilen, ob bzw. wenn ja, was daran sachlich begründet war.
Für einen sehr schweren Solisten würde die Zeit bekanntlich langsamer verlaufen als für einen sehr leichten Dirigenten.
Jetzt weiß ich endlich, warum es manchmal auseinanderläuft...
Kann jetzt bei Gelegenheit die entsprechenden Leute darauf hinweisen, daß sie beim Zusammnspiel bitte ihre Masse berücksichtigen müssen!
Wobei: Die praktischen Konsequenzen sind mir noch nicht ganz klar: Wenn für den Solisten (oder wen auch immer) die Zeit langsamer tickt, ist dann das, was er spielt/singt/dirigiert für die andern schneller oder langsamer? Hat das Einfluß auf die Intonation? Und was ist mit der Geschwindigkeit des Streicherbogens?