Aksel Schiotz, ein dänischerTenor

  • Aksel Schiotz, ein dänischerTenor

    Meine Lieben, ich möchte hier ein Loblied singen auf den dänischen Tenor Aksel Schiotz, der am 1. 9. 1906 in Roskilde bei Kopenhagen geboren wurde. Er war zunächst Volksschullehrer und ging erst im Jahre 1935 als Schüler an das Konservatorium von Kopenhagen. Seine Lehrer waren Agnete Zacharian und Valdemar Lincke. Die weiteren Musikstudien beendete er in Stockholm bei John Forsell. 1938 trat er erstmalig als Konzertenor auf. 1939 hatte er sein Bühnendebut als Ferrando in Cosi fan tutte an der Oper in Kopenhagen. Im selben Jahr gab er auch Konzerte im Rahmen der New Yorker Weltausstellung.

    Nachdem Dänemark während des 2. weltkrieges von den Deutschen besetzt wurde, weigerte er sich öffentlich aufzutreten. Er gab aber heimlich Konzerte vor dän. Widerstandskämpfern. Nach dem 2. Weltkrieg erreichte seine Laufbahn den Höhepunkt. 1946 sang er in "The rape of Lucretia" den Male Chorus. 1948 feierte man ihn bei einer Konzerttournee in Nordamerika. 1950 erkrankte er an einem Hirntumor. Nach der Operation stellte sich eine Gesichts- und Sprachlähmung ein. Mit übermenschlicher Anstrengung schaffte er es, jetzt aber als Bariton, daß er wieder singen konnte. Er hatte dann bis 1954 abermals große Erfolge als Konzert- und Oratoriensänger. 1955 war er Professor an der Minnesota University in Saint Paul, außerdem seit 1958 an der Universität in Kopenhagen. Er starb am 19.4. 1975 in Kopenhagen.

    (Daten entnommen aus dem Sängerlexikon Kutsch/Riemens).


    Aksel Schiotz ist ein Sänger mit einer flexiblen, warmen, leuchtenden Tenorstimme. Es gibt eine Aufnahme der schönen Müllerin aus dem Jahre 1945 mit Gerald Moore. Von dieser Aufnahme bin ich immer wieder entzückt. Wunderbar gesungen auch die Dichterliebe von Robert Schumann, ebenfalls mit Gerald Moore. Diese Aufnahme stammt aus dem Jahre 1946.

    (Vielleicht auch interessant als Vergleichsmöglichkeit für Fairy Queen).

    Gerald Moore schrieb über die Aufnahme der schönen Müllerin: "Considered by many to be the finest record yet issued of the Schubert song cycle".

    Hinreißend gesungen die Lieder von Carl Michael Bellmann und Carl Nielsen. Ich bitte um Vergebung, weil ich Stimmen nicht gut beschreiben kann, aber hoffe trotzdem, daß etwas von meiner Begeisterung für diesen Sänger hier rübergeschwappt ist.

    Herzliche Grüße von calisto :klatsch: :klatsch:

  • Meine Lieben, ich möchte hier ein Loblied singen auf den dänischen Tenor Aksel Schiotz

    Da singe ich ausnahmsweise mit, auch wenn die Geräusche, die aus meiner Kehle flüchten, eher der Kategorie "mißfarben" zuzurechnen sind. Ich wurde schon vor Jahren auf Schiöz aufmerksam gemacht und habe mir einige seiner CDs zugelegt. Seine Müllerin sollte gehört haben, wer sich für Liedgesang erwärmen kann.

    Liebe Grüße
    Peter Wollenberg

  • Liebe Calisto, ich habe die Dichterliebe mit Schiotz und Moore und sie gehört zu den intellektuell serh interessanten Annäherungen an den Zyklus- bewegt sich eher in Rcihtung Fischer-Dieskau als In Rcihtung Wunderlich.

    Hier weiss jemand genau, was er singt und er tut das serh gut.

    Dass die Einspielung trotzdem nicht zu meinen absoluten Favoriten gehört, liegt daran dass die konkurrenz übermächtig ist und mir das timbre dann am Ende doc hnciht so gefällt wie das von Souzay oder Protschka, Gerhaher oder eben Wunderlich und die interpetation nciht ganz so exorbiatant ist wie die von Hotter oder Lotte Lehmann.

    Ich habe auch schon Grieg-Lieder mit ihm gehört und wenn mich nciht Alles täuscht, Beethoven.

    In jedem Fall ein serh guter Lied-Interpret! :klatsch:


    F.Q.

    Jede Krankheit ist ein musikalisches Problem und die Heilung eine musikalische Auflösung (Novalis)

  • [...] Es gibt eine Aufnahme der schönen Müllerin aus dem Jahre 1945 mit Gerald Moore. Von dieser Aufnahme bin ich immer wieder entzückt. Wunderbar gesungen auch die Dichterliebe von Robert Schumann, ebenfalls mit Gerald Moore. Diese Aufnahme stammt aus dem Jahre 1946.

    Liebe calisto,

    zunächst herzlichen Dank für die Eröffnung dieses Thread. Die von Dir genannten Aufnahmen entstammen vermutlich dieser Reihe des Labes danacord: >The Complete Aksel Schiotz Recordings 1933 - 1946<,
    die insgesamt 10 Teile umgreift. Volume 3 enthält Schumanns >Dichterliebe<, Lieder von Brahms und Grieg (Gerald Moore begleitet, London, Januar 1946). Ferner sind Lieder von Bellmann (Ulrik Neumann
    beigleitet an der Gitarre, Stockholm, Mai 1946) sowie Buxtehude (Kopenhagen, Mai 1946). Volume 2 dokumentiert neben Schuberts >Die schöne Müllerin< (Gerald Moore, London, November 1945) weitere Lieder
    von Grieg (Folmer Jensen, Februar 1943).

    Neben diesen beiden Volumina besitze ich noch Teil 1, der mir besonders am Herzen liegt:

    [Blockierte Grafik: http://ecx.images-amazon.com/images/I/4156S5NCZEL._SL500_AA240_.jpg]

    Darauf Arien aus sakralen Werken wie Händels >Messiah< (Comfort ye; Every valley), Bachs >Matthäuspassion< (O Schmerz - Ich will bei meinem Jesu) und >Weihnachtsoratorium< (Frohe Hirten, eilt ach eilet) -
    um nur einige zu nennen. Seine Mozart-Interpretationen fallen mir spontan ein, wenn ich nach Schiotz befragt werde: Ich höre einen weichen lyrischen Tenor, der mich im Bereich der Kopfstimme leicht an
    Jussi Björling erinnert. "Dies Bildnis ist bezaubernd schön" ist bei mir durch Fritz Wunderlich besetzt. "Il mio tesoro" und "Dalla sua pace" kommen meinem Ideal recht nahe. John McCormack fällt mir hier als
    Vergleich ein, der um Nuancen besser ist - sofern ich als Nicht-Sänger all dies zu beurteilen vermag.

    Viele Grüße
    Jean

    "You speak treason" - "Fluently"
    "You've come to Nottingham once too often!" - "When this is over my friend, there'll be no need for me to come again!"

  • Lieber Rideamus, ja, diese Müllerin meine ich.

    Liebe Fairy Queen, ich bin erstaunt, daß Du A. Schiotz eher in Richtung Fischer-Dieskau schiebst. Ich hätte doch eher an G.Souzay gedacht. Ich müßte mir die Aufnahmen dann wohl doch noch einmal im Vergleich anhören. In die Dichterliebe bin ich allerdings bei weitem nicht so tief eingedrungen wie Du.

    Lieber Jean, ich habe aus Deiner angegebenen Serie nur Vol 1 und 3. Sehr schön finde ich auch aus der Schöpfung: Mit Würd' und Hoheit angetan. Allerdings schiebt sich dann auch wieder Fritz Wunderlich dazwischen.

    Außerdem habe ich noch eine DoppelCD mit dänischen Liedern. Alle Aufnahmen in Kopenhagen für teures Geld gekauft. Ich habe es bis jetzt nicht bereut.

    Schöne Grüße von calisto

  • Robert Schumann: Dichterliebe op. 48

    Aksel Schiøtz und Gerald Moore (1946)



    gab es auch in der günstigen Box Gerald Moore "Der König der Klavierbegleiter"


    Richtig gut: Nr. 16 "Die alten bösen Lieder" - mal wieder hören!

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