Jüdische Sakralmusik

  • Ja was es nicht alles gibt -
    heute Abend, in München! Ob es dafür überhaupt noch Karten gibt, ist natürlich auch die Frage.

    "http://www.muenchenticket.de/guide/tickets/…nzert+5775.html"

    "Jüdisches Neujahrskonzert 5775
    Das Jüdische Neujahrskonzert des Orchesters Jakobsplatz München unter der Leitung von Daniel Grossmann ist für viele ein Höhepunkt im Münchner Kulturleben. Nach jüdischer Zeitrechnung beginnt am 25. September das Jahr 5775 mit dem Neujahrsfest „Rosch ha-Schana“. Erstmalig wird im Rahmen der Jüdischen Neujahrskonzerte zu diesem Anlass ein Kantorenkonzert stattfinden. Das Konzert eröffnet die seltene Gelegenheit, Musik der Synagoge, aber auch jüdische Volksmusik in einem festlichen und fröhlichen Konzert zu erleben. Zu Gast sind drei herausragende Kantoren aus Jerusalem, Wien und New York. "


    :wink:

    amamusica :pfeif:

    Ein Blümchen an einem wilden Wegrain, die Schale einer kleinen Muschel am Strand, die Feder eines Vogels -
    all das verkündet dir, daß der Schöpfer ein Künstler ist. (Tertullian)

    ...und immer wieder schaffen es die Menschen auch, Künstler zu sein.
    Nicht zuletzt mit so mancher Musik. Die muß gar nicht immer "große Kunst" sein, um das Herz zu berühren...


  • Dieses "Kidush" vom Kantor Pincus Borensztein finde ich auch so schön, und - diese Stimme! :rolleyes:
    Mit schöner Chorbegleitung:
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    Es ist wohl der Sabbat-Segensspruch
    "http://de.wikipedia.org/wiki/Kiddusch"
    (Dann passt es jetzt eigentlich nicht, am Sonntag Abend :hide: )


    :wink:

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    Ein Blümchen an einem wilden Wegrain, die Schale einer kleinen Muschel am Strand, die Feder eines Vogels -
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  • Möchte auch auf den Leipziger Synagogalchor hinweisen, der sich seit den 60er Jahren mit der jüdischen Sakralmusik befasst.

    Hier auf der Chor-Website ein sehr guter Überblick:
    "http://www.synagogalchor-leipzig.de/der-leipziger-synagogalchor/"

    Dort gibt es auch Hörproben.

    CDs gibt es auch, hier zu finden:
    "http://www.synagogalchor-leipzig.de/tontraeger/"

    Deutschlandradio Kultur hat auch einen Beitrag über den Chor gesendet, leider verpasst.
    Hier eine Zusammenfassung
    "http://www.deutschlandradiokultur.de/chor-der-woche…ticle_id=274772"

    Zur Zeit werden Tenöre und Bässe gesucht...


    :wink:

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  • In meiner Sammlung findet sich auch eine CD des legendären Tenor Joseph Schmidt, in der sakrale Gesänge zu hören sind (aufgenommen in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts und irgendwie vor den Nazis gerettet).

    Hierunter konnte ich mir Anfang nichts vorstellen, doch stieß dann auf den Thread von Joseph Schmidt hier im Forum - ein gefeierter Super-Tenor! Es ist wirklich kaum zu glauben, wie er immer bei Widrigkeiten dann eine neue Richtung einschlug, und auch da wieder weiter bzw. ändern musste, bis schließlich so tragisch in der endlich erreichten "Rettungsinsel" Schweiz ohne medizinische Betreuung für seine Herzprobleme viel zu früh verstarb.

    Hier die von Brunello erwähnte CD von Joseph Schmidt, sehr schön, zwar ist die Tonqualität nicht die beste, aber man hört einfach die Qualität. Bei Amazon gibt es Hörschnipsel

    Und im Booklet steht, dass die Aufnahmen (1928-31) der ersten 9 religiösen Stücke auf der CD die Reste einer großen Aufnahme-Aktion sind = die gesamte musikalische Liturgie der Jüdischen Reformgemeinde war in Top-Besetzung auf über 100 (!) Schallplatten aufgenommen worden:
    "Der Zweck der Edition war, auch kleinen und kleinsten Kultusgemeinden die Möglichkeit zu geben, durch das Medium der Schallplatte Gottesdienste in erstklassiger musikalischer Darbietung zu ermöglichen, während sie sonst ohne Kantor und Chor feiern mußten. Diese Aufgabe wurde einem eigens dafür geschaffenen Chor von über hundert Stimmen übertragen. (...) Die Tenorparts sangen der Kantor Hartenberg und... Joseph Schmidt!"
    Es gelang tragischerweise nicht mehr, die Aufnahmen zu veröffentlichen, und nur einige der "sample records", der Muster-Schallplatten, überstanden den Krieg. Der Dirigent Dr. Hermann Schildberger konnte nur wenige davon bei seiner Emigration nach Australien mitnehmen, und bei den Ausreisekontrollen wurden auch von diesen wenigen noch mehrere mutwillig beschädigt.

    Näheres zu Joseph Schmidt im sehr schönen von Oper eröffneten Spezial-Thread unter "Sänger" hier im Forum unter "Joseph Schmidt - Einer der größten kleinen Tenöre"

    Vielleicht noch soviel: Er wurde 1904 in einem kleinen Ort (Davideny) in der Bukowina, dem "Buchenland" geboren, das zu Österreich, Rumänien, der Sowjetunion und nun zur Ukraine gehört(e). Nach dem 1. Weltkrieg zog die Familie nach Czernowitz, wo seine Stimme erstmals in der Synagoge auffiel. Czernowitz war damals ein wichtiges kulturelles Zentrum, aus Czernowitz stammten u.a. auch die Dichter Paul Celan, Rose Altländer und Selma Meerbaum-Eisinger.
    "Noch vor dem Ersten Weltkrieg galt Czernowitz, die Hauptstadt des österreichischen Kronlandes Bukowina, als ein osteuropäisches jüdisches Paradies („Jerusalem am Pruth“). Zahlenmäßig machten hier die Juden mehr als ein Drittel der gesamten Bevölkerung aus. Die meisten jüdischen Intellektuellen waren deutschassimiliert und bildeten somit ein reges geistiges Potenzial für deutsche Kultur. Hier gab es ein gut entwickeltes deutsches Schul- und Pressewesen, ein deutsches Theater, eine deutsche Universität."
    aus: "http://www.czernowitz.de/122/Deutschj%C…Bukowina-0.html"
    Nazi-Deutschland setzte dem ein gründliches, grausames Ende.


    :wink:

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  • Ein wenig der jüdischen Sakralmusik gesungen von Joseph Schmidt findet man auch in der Tube:

    Hier ein sehr schönes Stück für das Ende des Jom-Kippur-Gottesdienstes, komponiert von Louis Lewandowski, auf den man im Zusammenhang mit der jüdischen Sakralmusik unbedingt auch noch eingehen muss.
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    Dieses Stück entstammt einer der geretteten ehemals 100 Schallplatten, die nicht mehr veröffentlicht werden durften. Sie blieben im Besitz der Reformgemeinde zu Berlin und wurden größtenteils zerstört.
    Aufgenommen wurde es am 14. Dezember 1929

    Im Anschluss daran ein Gebet zur Thora-Aushebung in Aramäischer Sprache: "Ich bin dein Knecht / Ano Avdoh", das Joseph Schmidt 1934 nur mit dem Klavier begleitet wunderschön im kantorialen Stil singt:
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    Dazugehörig dieses: "Denn ich gebe euch eine gute Lehre / Ki lekach tov natati lachem", der Text ist hier mit dabei:
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    Diese beiden, nur von Klavier (am Klavier: Gershon Hermann Sweet) begleiteten Lieder wurden während der Tournee von Joseph Schmidt durch Jerusalem, Tel Aviv und Haifa im April 1934 aufgenommen.

    Im Youtube-Clip vom letzten Lied hier findet man noch eine Anekdote von Joseph Schmidt:
    Eine Bewunderin fragte ihn, warum man ihn nicht mehr im Radio hören könne? Sie fände ihn so phantastisch, sein Bild hänge in ihrem Zimmer gleich neben dem Bild von Adolf Hitler...
    Dass es dazwischen einen Zusammenhang geben könnte, hatte sie bei ihrer Männer-Schwärmerei leider nicht mitbekommen


    :wink:

    amamusica :pfeif:

    Ein Blümchen an einem wilden Wegrain, die Schale einer kleinen Muschel am Strand, die Feder eines Vogels -
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  • Das ist wirklich eine Fundgrube, vielen Dank, Eifelplatz - Chris!

    Hier nun ein Exkurs, der aber mit der jüdischen Sakralmusik eng zusammenhängt:

    Ein sehr wichtiges, wenn nicht das wichtigste jüdische Sakralmusik-Gesangsstück ist ja das "Kol Nidre(i)", das vor dem Abendgebet des Versöhnungstags = Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag gebetet wird, bezeichnet aber oft gleich das ganze Jom Kippur-Abendgebet.
    "https://de.wikipedia.org/wiki/Kol_Nidre"

    Hier wunderbar gesungen beispielsweise vom Meister-Chazan Gershon Sirota (1877 - 1943)der beim Aufstand im Warschauer Ghetto starb. Er hätte sich damals retten können, er war zu berühmt, ihn hätte man verschont, aber er wollte nicht alleine gehen und blieb
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    oder hier mit Angela Buchdahl
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    Nun zum "Exkurs":

    Max Bruch, den wir alle durch sein Violinkonzert kennen, zog viel Inspiration aus Volksliedern:
    "...Ich habe schon als junger Mann ...Volkslieder aller Nationen mit grosser Vorliebe studiert, weil das Volkslied die Quelle aller wahren Melodik ist - ein Jungbrunnen, an dem man sich wieder erfrischen und erlaben muss"

    1880 komponierte er auf Anregung des Cellisten Robert Hausmann ein Kol Nidrei für Orchester und Cello, nachdem er sich zunächst geweigert hatte, nach den Erfolgen seiner Violinkompositionen auch für das Cello zu komponieren.
    Das Kol Nidrei von Bruch wurde schnell sehr beliebt, ja Bruch wurde teilweise aufgrund dieses Stücks für einen jüdischen Komponisten gehalten. Während der Nazi-Diktatur durfte es natürlich nicht gespielt werden.

    Für Bruch stand nicht die jüdische religiöse Bedeutung des Stücks im Vordergrund, sondern es war für ihn die schöne Melodie, die die Grundlage der Komposition lieferte.
    Kennengelernt hatte er die Melodie zusammen mit anderen jüdischen Melodien durch den Chef-Kantor der Berliner Synagoge, Abraham Jakob Lichtenstein, der mit vielen Musikern und Komponisten befreundet war.
    Der Dirigent des Synagogalchores war Louis Lewandowski, über den unbedingt noch ein Post in diesem Thread geschrieben werden sollte, da er soviele wichtige Synagogalmusik komponiert hat. Viele seiner Melodien stammten wohl von Lichtenstein.
    s. "http://www.chazzanut.com/bruch.html"

    Wiki-Infos:
    "https://de.wikipedia.org/wiki/Kol_Nidrei_%28Bruch%29"[Bruchs] Kol Nidrei ist in zwei Abschnitte gegliedert. Dem ersten, durch Pausen betonten Teil liegt der traditionelle Bußgesang des jüdischen Jom Kippur-Festes zugrunde. Im zweiten Abschnitt des Kol Nidrei verwendet Bruch Isaac Nathans Fassung von Lord Byrons Hymne „Oh Weep for Those that Wept on Babel's Stream“. Moll und Dur wechseln sich in dem elegisch gehaltenen Stück ab. Bruch selbst verglich das Kol Nidrei mit seiner Schottischen Fantasie Es-Dur op. 46, »da es«, so Bruch, »wie diese einen gegebenen melodischen Stoff in künstlerischer Weise verarbeitet«."

    Bruch war keineswegs der einzige, der sich musikalisch für das Kol Nidre interessierte:

    "There is hardly any other traditional Jewish tune that attracted so much attention from the composers of the last century. Innumerable are the arrangements for voice with piano, organ or violin accompaniment and violoncello obligato. We have the exalted melody prepared for choir and small orchestra. And last but not least is the concerto by Max Bruch. In the first bars of Beethoven's C# minor quartet, the opening theme of Kol Nidrei is recognizable. Thus has the music world come to consider this the most characteristic tune of the synagogue."(Idelsohn, The Kol Nidrei Tune, in: HUC Annual, Vol VIII-IX, 1931/2, p.493)

    Sogar im Beginn von Beethovens Cis-moll-Quartett ist also das Thema des Kol Nidrei enthalten / erkennbar.

    Hier bei Interesse noch mehr zu Bruch und seinem Kol Nidrei:
    "http://www.kjo-herford.de/055d329c660fbf…a204/index.html"
    und
    "http://archive.chazzanut.com/jewish-music/msg09345.html"

    "In einem Brief vom Januar 1883 hatte Bruch geschrieben, der Erfolg des Kol Nidrei sei gesichert, “da alle Juden eo ipso dafür sind”. Aber selbst in diesem Punkte wurde er – posthum – noch von seinem generellen kulturhistorischen Schicksal ereilt. Im Jahre 1938 komponierte der Jude Arnold Schönberg, der damals radikalste Vertreter des musikalischen Fortschrittsglaubens, ebenfalls ein Kol Nidrei, wobei er sich, wie nicht anders zu erwarten, über Bruchs Werk abschätzig äußerte. “Eine meiner Hauptaufgaben”, so schrieb Schönberg, “war, die Cello-Sentimentalität der Bruch, etc. wegzutriolisieren.” Heute allerdings könnte Bruch, der zu Lebzeiten keiner Polemik mit den Progressiven aus dem Weg ging, darauf gelassen erwidern, daß Schönbergs “Kol Nidrei” kaum jemanden interessiere."
    "http://www.kjo-herford.de/055d329c660fbf…a204/index.html"

    Hier also nun das "Kol Nidrei" von Max Bruch,

    einmal gespielt von Jacqueline Du Pré, der 1. Frau von Daniel Barenboim, die früh sehr tragisch an Multipler Sklerose starb
    in einer Aufnahme von 1968
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    und hier mit Daniel Müller-Schott
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  • “Eine meiner Hauptaufgaben”, so schrieb Schönberg, “war, die Cello-Sentimentalität der Bruch, etc. wegzutriolisieren.”

    lustiger (aus der Quelle übernommener) Zitierfehler:
    Schönberg wollte dem Bruch nicht mit Triolen zu Leibe rücken, sondern gleich mit Schwefelsäure
    (statt "wegzutriolisieren" lies "wegzuvitriolisieren")
    "http://schoenberg.at/index.php/de/c…cle?id=220&___="

    ---
    Es wäre lächerlich anzunehmen, daß das, was alle, die die Sache kennen, daran sehen, von dem Künstler allein nicht gesehen worden wäre.
    (J. Chr. Lobe, Fliegende Blätter für Musik, 1855, Bd. 1, S. 24).


    Wenn du größer wirst, verkehre mehr mit Partituren als mit Virtuosen.
    (Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln).

  • 8o Zum Glück nur dem Bruch'schen Kol Nidrei, und nicht Bruch selbst! ;+)
    ist ja witzig, mit den Triolen und dem Vitriol! :D Vielen Dank, Zabki!

    Hier also bei der Gelegenheit nun auch das Kol Nidre von Arnold Schönberg:
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    Für die Ohren ist es zweifelsohne "sperriger" als der Bruch, aber erstaunlich un-schräg, nicht extrem "sperrig".
    Ist recht schnell vorbei, kein langes Stück.

    Und noch etwas zusätzlich an Infos zum Schönberg - Kol Nidre:
    "http://www.kritische-musik.de/noframes/schoenberg-spaet.shtml"


    :wink:

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  • "Jüdische Sakralmusik" heißt dieser Thread -
    habe auf YouTube nun zum Thema eine Vorlesung von Dr. Jehoschua Bieler gefunden: "Musik in der Synagoge", sehr hörenswert, und richtig ausführlich, und zwar auch viel mit der historischen Entwicklung der Musik in der Synagoge, wie sie sich entwickelt hat etc. Wie Melodien für Gebete immer wieder gerne auch aus dem nichtjüdischen Umfeld gefunden wurden, etwa das Beispiel eines protestantischen Kirchenlieds... Nicht speziell musikwissenschaftlich, aber sehr informativ und auch "laientauglich".
    Sehr schön auch der Satz: "Menschen können nicht ohne Musik existieren" :)
    Die Synagogalmusik dient(e) dazu, den Gottesdienst zu verschönern - und diente mit ihrer Tradition auch immer als Bindeglied in die alte Zeit zu den Vorfahren
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  • Keine Ahnung,ob man das hier in diesen Thread setzen sollte, aber ich bin vor kurzem auf diese Einspielung gestoßen:The Songs of Solomon, Salomone Rossi Vol. 2.Holiday and Festival Music..Eric Milnes: New York Baroque

    Salomone Rossi (1570-1630) war einer der berühmtesten jüdischen Komponisten der italienischen Renaissance.In einer Ära - in der Juden wenige Rechte hatten und Privilegien, wurde ihm als Hofmusiker von Mantua eine Sonderbehandlung zugestanden, die es ihm ermöglichte z.B. nicht die gelbe Judenmarke als Kennzeichnung zu tragen, die in Italien für Juden verpflichtend war. Neben Instrumental und weltlicher Vokalmusik hat Rossi auch eine Kollektion von jüdischer "Kirchenmusik" verfasst, die 1623 unter dem Titel The Songs of Solomon erschienen sind...Allerdings sind die Werke eigentlich sehr untypisch für jüdische Synagogen/Gottesdienstmusik...und zeigen eher die Einflüsse von Monteverdi und co.

    PS: Mit Zupfgeigenhansl bin ich aufgewachsen...Ich müsste meine CD's nach Klezmer durchwühlen, da habe ich auch einiges...

    Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind.
    Albert Camus (1913-1960)

  • Hier ist Dein Post nun goldrichtig, "Trotzig-Verzagt-Ding"! :)
    Vielen Dank für Den Hinweis auf den jüdischen Renaissance-Komponisten Salomone Rossi!

    Habe gerade gesehen, unter "Komponisten" (Barock) gibt es Dank Eifelplatz auch einen sehr informativen Spezial-Thread zu Salomone Rossi
    "https://www.capriccio-kulturforum.de/komponisten/29…1630-il-hebreo/"

    Erfreulicherweise wird man auch in der Tube fündig:

    z.B. sein Kaddish (aus der folgenden, von Eifelplatz sehr gelobten CD)
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    oder diese Stücke
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  • Hier ein sehr guter englischer Artikel von der Musik-Professorin Marsha Bryan Edelmann zu Salomone Rossi und seiner jüdischen Sakralmusik:
    "http://www.myjewishlearning.com/article/salamo…e-choral-music/"


    :wink:

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  • Vom Meister-Kantor Gershon Sirota, der 1943 beim Aufstand im Warschauer Ghetto starb, habe ich schon mehreres gepostet.
    Und in der Vorlesung über die jüdische Synagogen-Musik von Dr. Jehoschua Bieler ging es ja u.a. auch darum, dass sich die Juden auch von der Musik in Ihrem Umfeld inspirieren ließen.
    Auch Salomone Rossi ist ein Beispiel.

    Hier nun ein weiteres Beispiel:

    Gerschon Sirota singt einen "Psalm 55" = "Give ear to my prayer, O God: and hide not thyself from my supplication!"
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    Dieses wunderbare Stück ist eine Textumwandlung von "Pieta, Signore"
    - aus Louis Niedermeyers Oper "Alessandro Stradella", wie es bei YouTube heißt?
    - oder: "This melody is also known as Aria di chiesa, Air d'église and Kirchen
    Arie. It is also sung to the words ‘Se i miei sospiri’. It is often
    attributed to the Italian Baroque composer Alessandro Stradella, but this is not the case. There is every reason to suppose that it was composed by Fétis, Niedermeyer or Rossini"
    - ?
    Wie auch immer, klingt schön

    Hier beispielsweise gesungen von Pavarotti:
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  • Veranstaltungshinweis:

    Am 7.10. wird in München anlässlich des jüdischen Neujahrsfestes ein Kantorenkonzert stattfinden, mit drei herausragenden Kantoren aus Jerusalem, Haifa und Zürich,
    Infos hier:
    "http://www.muenchenmusik.de/veranstaltunge…_5776-3325.html"


    :wink:

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  • Yossele Rosenblatt

    Bei mir ist gerade zeitlich komplett „Land unter“, aber schon lange ist auf meiner „to-do-Liste“ ein Post über den Kantor Yossele Rosenblatt vorgesehen, einer DER historisch bedeutendsten Kantoren, der mir davor völlig entgangen war. Einen schönen, informativen Post schaffe ich gerade nicht, so wollte ich eigentlich warten, bis ich dafür wieder genügend Zeit finde, rennt ja theoretisch nichts davon. Doch durch eine Internet-Petition, die mich gestern erreichte, wurde ich darauf aufmerksam, dass ja heute der 77. Jahrestag der „Reichskristallnacht“ ist.

    In Anbetracht des Jahrestags dieser entsetzlichen Progromnacht, die noch weitaus Schlimmeres einläutete, möchte ich hier nun einfach ein Stück dieses Meisterkantors posten, ein für meine Ohren sehr schönes Stück im „Opern-Stil“:

    Adonoi Zochoronu = „The Lord remembers us“

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    Auch wir sollten uns erinnern...


    Josef Rosenblatt wurde 1882 als zehntes Kind und erster Sohn einer jüdischen Kantorenfamilie im ukrainischen Schtetl Belaja Zerkow geboren. Von seinem Vater, der in Kiew Kantor war, erlernte er die Notenschrift. In seiner Verwandtschaft gab es weitere Kantoren, darunter auch zwei sehr bekannte und bedeutende. Schon früh sang Jossele Rosenblatt im Chor seines Vaters und reiste als Wunderkind durch viele Synagogen in in Österreich-Ungarn. Mit nur 13 Jahren war er bereits ein ausgebildeter Kantor!
    Da er eine schöne Tenorstimme mit großem Tonumfang und einem flexiblen Falsett besaß, Koloraturen scheinbar mühelos singen konnte und aufgrund seiner von Jugend an genossenen theoretischen Ausbildung perfekt vom Blatt sang, wurde er schnell zu einem Star der synagogalen Musik. 1912 folgte er einer Einladung der Ersten Ungarischen Gemeinde Ohab Zedek in New York, für die er erfolgreich sang. Er blieb in Amerika. Und einmal, nach einem Konzert, wurde er gar aus Anerkennung vom damals bekanntesten Opernsänger der Welt, Enrico Caruso, geküsst! Rosenblatt wurde zu einem Star der New Yorker Kulturszene. Er blieb aber immer ganz bewusst ein Kantor, schlug dabei auch viele richtig lukrative Gesangs-Angebote aus, wenn er meinte, es passe nicht zu einem Kantor.
    Er sang nicht nur, er komponierte viele Stücke auch selber.
    Er starb 1933 mit nur 51 Jahren während Dreharbeiten zu einem halbdokumentarischen Film in Palästina, ist aber unvergessen.
    (Gekürzt und nur ganz leicht abgewandelt aus Wiki)

    - dies in aller Kürze und leider Eile


    :wink:

    amamusica :pfeif:

    Ein Blümchen an einem wilden Wegrain, die Schale einer kleinen Muschel am Strand, die Feder eines Vogels -
    all das verkündet dir, daß der Schöpfer ein Künstler ist. (Tertullian)

    ...und immer wieder schaffen es die Menschen auch, Künstler zu sein.
    Nicht zuletzt mit so mancher Musik. Die muß gar nicht immer "große Kunst" sein, um das Herz zu berühren...


  • Nach dem Untergang der Titanic hat (ca. im Juli 1913) der im vorangegangenen Post vorgestellte Meisterkantor Yossele Rosenblatt
    die Totenklage "El Male Rachamim" (= Gott voller Erbarmen) auf Schallplatte eingespielt,
    und zwar als Totenklage für die Opfer des Titanic-Untergangs.

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    Hier die Worte der traditionellen Fassung in englischer Übersetzung:

    "Exalted, compassionate God, grant perfect peace in Your sheltering Presence, among the holy and the pure, to the souls of all our beloved who have gone to their eternal home. May their memory endure as inspiration for deeds pf charity and goodness in our lives. May their souls thus be bound up in the bond of life. May they rest in peace. And let us say: Amen."
    Yossele Rosenblatt fügte hinzu:
    "for the people of the Titanic who drowned in the sea and are /gone to their eternal home."

    Seinen Anteil vom Verkaufserlös von ca. 150.000 Dollar spendete er komplett für die Hinterbliebenen der Schiffskatastrophe.

    Hier mehr dazu:
    "http://cantorsclub.blogspot.de/2012/11/cantor…to-titanic.html"

    Hier ein lesenswerter Artikel über den Untergang der Titanic und betroffene Juden:
    "http://www.jpost.com/Jewish-World/J…itanic-and-Jews"

    Darin auch der Hinweis auf ein Lied, das damals wohl die Runde machte:

    "It was sad – it was sad – it was sad when that great ship went down, hit the bottom – there were husband and wives, little chillun lost their lives – it was sad when that great ship went down.
    ... Oh they built the ship Titanic to sail the ocean blue – and they thought they had a ship that the water couldn’t get through,
    "

    Und es gab auch ein jiddisches Lied, "Der Naser Kever" (Das nasse Grab) vom jiddischen New Yorker Dichter Solomon Small (1868-1943)

    Hier noch Wiki-Infos über die jüdische Totenklage "El Male Rachamim":
    "https://de.wikipedia.org/wiki/El_male_rachamim"


    :wink:

    amamusica :pfeif:

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  • Möchte hier nun eine ganz besondere Totenklage "El Male Rachamim" posten.

    War von Yossele Rosenblatts Titanic-Totenklage automatisch irgendwann dort gelandet, und horchte auf.
    So tiefgefühlt und wunderschön gesungen!

    "

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    Nur - von wem?

    Etwas gesucht, und das, was ich dann herausfand, war kaum zu glauben.

    Im Post Nr. weiter oben hatte ich einmal geschrieben:
    "Im Artikel über Pierre Pinchik, ein Ukrainer, steht eine sehr berührende Legende über die Kraft der religiösen jüdischen Gesänge:
    Während des Gemetzels im Rahmen eines schrecklichen Progroms im 17. Jht. stimmte der örtliche jüdische Geistliche den Trauergesang an, der die Angreifer so berührte, dass sie wieder zur Besinnung kamen und die restlichen Juden verschonten.
    "

    In diesem Fall war es nun anders - aber zumindest überlebte der Sänger, aufgrund seiner wunderschönen Stimme.
    Von Jordi Savall gibt es ein Album, "Jerusalem: La Ville des deux Paix", darin die obige Totenklage.
    "The album's most dramatic document is a historic recording by Shlomo Katz, a Jew of Romanian origin. Before Katz was to be executed in Auschwitz in 1941 he asked for permission to sing the hymn El male rahamim (God full of compassion). Deeply moved by the magnificence, emotional depth and intensity of the music, the Nazi officer on duty allowed Shlomo Katz to escape.
    In 1950 Katz recorded the song as a lasting testament and hymn to the victims of Auschwitz. Exuding a moving sense of tragedy and grace in itself, the piece becomes a devastating musical document in the knowledge of its history.
    "

    Und in einem weiteren YouTube-Kommentar wird dies noch weiter ausgeführt:
    "This is performed by Sholom Katz, Romanian Jew, acknowledged as one of the greatest recorded cantors. Sholom was in a group of 1600 Jews scheduled for mass execution in Auschwitz and while the prisoners were digging their graves he sang the Prayer for the Dead. Deeply moved by the intensity of the music, the Nazi officer on duty allowed Katz to escape. He recorded this prayer In 1950 as a dramatic musical testament to the victims of Auschwitz and other death camps."

    Und in einem weiteren Kommentar:
    "I know this to be accurate. I had occasion to meet Cantor Katz. A blessed man."

    So starben die übrigen 1599 Juden in ihren selbstgegrabenen Gräbern, doch zumindest getröstet von dem Trauergesang des Kantors.
    Und er der dies und weiteres erlebt hatte, nahm diese Totenklage für die Ermordeten dann 9 Jahre später so bewegend auf wie hier zu hören, zum Glück nun durch YouTube für jeden zugänglich.
    Was für ein Dokument.
    Hätte ich am Jahrestag der Befreiung von Ausschwitz posten sollen, aber damals kannte ich das noch nicht.

    Hier das Original-Video von Jordi Savalls Aufführung:
    "

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    Die Totenklage "El male rahamim" gesungen von Shlomo Katz ab 1:37:10


    :wink:

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  • Hier das Konzert von Jordi Savall, in dem die oben genannte, so gute und bewegende Totenklage vorgespielt wird:

    Hier gute Infos über das Jordi Savall-Projekt "Jerusalem - die Stadt der zwei Frieden"

    "http://en.qantara.de/content/jordi-…y-of-two-peaces"


    :wink:

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  • Von der tiefbewegenden Totenklage "El Male Rahamim" des jüdisch-rumänischen Meisterkantors und Ausschwitz-Überlebenden Shlomo Katz wieder zurück zum Meisterkantor Yossele Rosenblatt.
    Hier ein weiteres Lied von ihm: "Omar Rabbi Elozor" (= Sagte Rabbi Elozor / Elazar)

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    Hier etwas über das Lied, darin auch eine andere historische Einspielung, von 1919, gesungen vom Kantor Meyer Kanewsky und seinem Chor:
    "https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Omar_Rabbi_Elozor.ogg"

    Der Text entstammt wohl im wesentlichen dem Traktat "Berakhot" aus dem Talmud.

    Hier etwas über den besungenen Rabbi (wenn ich richtig verstanden habe, bin in diesen Dingen wahrlich nicht bewandert, daher alles "ohne Gewähr" ;+) :(
    "http://www.chabad.org/library/articl…Ben-Azariah.htm"


    :wink:

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