Jüdische Sakralmusik

  • Das jüdische Lichterfest "Chanukka" ist zwar bereits vorbei, leider im Vorweihnachts-Chaos bei mir nicht mehr geschafft, hier zum richtigen Zeitpunkt entsprechend zu posten.
    Aber habe Angst, die Links im nächsten Jahr nicht wiederzufinden, daher hier nun nachträglich eingestellt - besser spät als nie, seufz. :/

    Einige Lieder habe ich bereits im Thread "Jiddische Musik" eingestellt, s. Beiträge #110 + #111.

    Hier "Ma'oz Tsur"
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    Infos zum Lied: "https://de.wikipedia.org/wiki/Maos_Zur"

    Man vgl. mit dem Post # ... (muss mal suchen) weiter vorne, in dem steht, dass früher die Synagogen-Gottesdienste auch jede Menge nicht-jüdischer Opernfreunde anzogen, um den Kantoren-Opernstars zu lauschen.
    Auch hier im Konzert ist der Kantor etwas "Show" nicht abgeneigt, mit langem Atem, und das Publikum ist mit einbezogen :)

    :wink:

    amamusica

    Ein Blümchen an einem wilden Wegrain, die Schale einer kleinen Muschel am Strand, die Feder eines Vogels -
    all das verkündet dir, daß der Schöpfer ein Künstler ist. (Tertullian)

    ...und immer wieder schaffen es die Menschen auch, Künstler zu sein.
    Nicht zuletzt mit so mancher Musik. Die muß gar nicht immer "große Kunst" sein, um das Herz zu berühren...


  • Sehr schön dieses Instrumentalstück, inspiriert von den bekanntesten Melodien des Lichterfests, arr. B. Caputo:
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    ab 21:25

    :wink:

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  • Ohne den Hinweis in einem evangelischen Magazin wäre ich nie darauf gekommen:
    Auf der Webseite des Jüdischen Museums in Berlin gibt es in der Dauerausstellung einen Themenraum: "Klangraum" zu jüdischer Musik,
    und das beste: Auch online!
    "https://www.jmberlin.de/klangraum"

    Aufgeteilt in jüdische Sakralmusik, und und und... bis hin zu Pop und Rock! :D
    und auch die jüdische Sakralmusik ist nochmal in verschiedene Kategorien unterteilt.

    Für mich eine Entdeckung ist zB das Chasidische Kaddish, vorgetragen von Kantor Azi Schwartz:
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    Da gibt es für mich noch viel zu entdecken, bin noch beim ersten Schnuppern :)

    :wink:

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  • Corona sei Dank, sind ja viele Konzerte im Internet gelandet, die man sonst nie hätte hören können! :)

    Habe ein weiteres gutes Chanukah-Konzert aus Amsterdam gefunden,
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    Zwar ist das Lichterfest bereits vorbei, doch wer weiß, wie lange das Konzert im Internet eingestellt bleibt?
    Nicht "nur" religiöse Stücke, sondern zB auch Instrumentalstücke wie ein "Klezmer-Medley", ab 27:35, Klezmer-Fidel vom feinsten :clap:

    Die Ansagen sind zwar "nur" auf holländisch, aber so pi mal Daumen kann man sich schon etwas zusammenreimen :)

    :wink:

    amamusica

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  • Liebe amamusica,

    danke für Deine interessanten Links in eine musikalische Welt, die ich ohne wohl nicht kennnengelernt hätte.

    Eine Bitte. Lass doch zukünftig die Gänsefüsschen weg, denn die sind ja schon seit langem hier nicht mehr nötig.
    Nur ohne Gänsefüsschen funktionieren die Links.

    Vielen Dank
    Hudebux

  • Freut mich, dass Dich die Links interessieren, @Hudebux!
    Für mich ist es genau wie für Dich auch eine neue musikalische Welt, in die ich ja nur durch Zufall - über die osteuropäischen Volkslieder und die Link-Vorschläge von YouTube - gestolpert war.
    Bin ja kein religiöser Mensch, aber freue mich über die vielen schönen Klänge (und Gotteshäuser / Tempel, Kunstwerke etc), die Religionen hervorgebracht haben.
    Die Gänsefüßchen waren doch eiserne Regel, die habe ich nach den anfänglichen Vergessen-Verstößen dann brav verinnerlicht und halte seitdem eisern :alte1: -standhaft daran fest ;)
    Ich kopiere den Link stets einfach ohne die Gänsefüßchen auf eine neue Seite
    Aber kann es ja beim nächsten Mal mal "todesmutig" ;) mit einem Direkt-Link probieren

    :wink:

    amamusica

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  • Im "Klangraum" des jüdischen Museums Berlin (s. Post #63) ist nicht wer weiß wie viel Musik eingestellt, aber ein ganz guter Kurz-Überblick zu finden.
    Besonders gut gefiel mir ja das "Chassidische Kaddish", vorgetragen vom Kantor Azi Schwartz.
    Habe in diese Richtung etwas weiter geschnuppert, und - Volltreffer! :)

    Auf der Webseite des Kantors finden sich jede Menge Aufnahmen zum Anhören! :) :) :)
    Hier also der Link, zur Abwechslung mal ohne die "Gänsefüßchen"
    http://azischwartz.com/music/
    Bin noch ganz am Anfang, aber habe schon einige schöne Stücke gefunden:

    Das "Chassidische Kaddish" habe ich auch wiedergefunden, auf der CD "Moments of Awe".
    Auf dieser CD gefällt mir das letzte Stück besonders gut, "Mi Shebeirakh", aber auch andere Stücke.

    Besonders interessant war für mich eine Erläuterung auf der CD "Heritage", die Kantor Azi Schwartz gemeinsam mit dem RIAS Kammerchor Berlin aufgenommen hat:
    https://pasyn.org/cantorial-reco…erman-composers
    "Heritage honors the founders of Park Avenue Synagogue, German Jewish immigrants, who established the congregation in 1882. The musical heritage they brought with them from Germany has been at the heart of our services ever since, serving as an inspiring foundation for our community’s worship experience. Heritage embarks on an intriguing musical journey, beginning with the forefathers of modern synagogue music in Germany,"
    So wurde die Park Avenue Synagoge 1882 also von deutschen jüdischen Einwanderern gegründet, die ihre Musik mitbrachten, und diese Musik wird seitdem in der Park Avenue Synagogue weiter gepflegt, mit Orgel und Chor.
    Während inzwischen in Deutschland die jüdischen Gemeinden oft von orthodoxer Tradition sind, und gar keine Orgeln etc. verwenden.

    Hier ein Deutschlandfunk-Artikel mit noch hörbarer = abrufbarer einstündiger Sendung! :) mit vielen Erläuterungen und Hörbeispielen über die Aufnahme mit dem RIAS Kammerchor:
    https://www.deutschlandfunkkultur.de/rias-kammercho…ticle_id=479650

    :wink:

    amamusica

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  • Von Kantor Azi Schwartz gibt es noch eine weitere CD mit dem RIAS Kammerchor Berlin:
    "Yihyu L'ratzon"

    Hier eine gute Erläuterung zu dieser CD:
    https://cantorazischwartz.bandcamp.com/album/yihyu-l-ratzon

    Dabei stellte ich erstaunt fest, dass ein Stück, das mir besonders gut gefällt, nämlich das Titel-gebende Stück "Yihyu L'ratzon", aus der Feder von Ernest Bloch stammt, und Teil seines "Sacred Service" ist.
    Im Thread zu Ernest Bloch hatte ich noch in Post #56 geschrieben, "Puh, "Sacred Service" ist von der Musik her nicht mein Ding", aber da war ich offensichtlich noch nicht bis zu dieser Stelle vorgedrungen (ca. ab 18:30).
    Hier mehr zu Ernest Bloch und seinem "Sacred Service":
    https://www.commentarymagazine.com/articles/kurt-…sacred-service/
    https://www.milkenarchive.org/music/volumes/…vodat-hakodesh/

    Hier nochmal der Bloch-Thread

    :wink:

    amamusica

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  • Die CD "Yihyu L'ratzon" von Kantor Azi Schwartz und dem RIAS Kammerchor Berlin gefällt mir sehr gut.
    Sie ist im September 2011 erschienen, also noch vor der im September 2018 erschienenen CD "Heritage".
    https://cantorazischwartz.bandcamp.com/album/yihyu-l-ratzon
    Leider nur bei einigen Stücken - beim Anklicken einiger der Stücke erhält man genauere Informationen und auch den Text.

    Hier meine Lieblingsstücke:

    "Hashkiveinu", von Abraham Dunajewski, einem Komponisten und Dirigenten von Synagogenmusik aus Odessa
    https://cantorazischwartz.bandcamp.com/track/hashkiveinu-2
    (zB der hohe Gesang ab 02:40) :rolleyes:

    "Adon Olam" (1857) von David Aharon de Sola, der aus Amsterdam stammend in London wirkte.
    https://cantorazischwartz.bandcamp.com/track/adon-olam

    "Mimkomcha" - leider erscheinen bei mir keine Infos zum Stück
    https://cantorazischwartz.bandcamp.com/track/mimkomcha

    "V'shamru" - kurz aber sehr schön
    https://cantorazischwartz.bandcamp.com/track/v-shamru-2

    Und am Schluss wie gesagt "Yihyu L'ratzon" von Ernest Bloch.

    :wink:

    amamusica

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  • Wenn schon denn schon ;)

    Hier auch noch meine Lieblingsstücke aus der CD "Heritage" von Kantor Azi Schwartz und dem RIAS Kammerchor Berlin:
    https://cantorazischwartz.bandcamp.com/album/heritage-2
    Klickt man die Stücke an, so findet man auch Infos zum Stück und zum Komponisten :)

    "Uv'khen Yitkadash" vom in Ungarn geborenen Kantor Morris Goldstein (1840 - 1906)
    https://cantorazischwartz.bandcamp.com/track/uv-khen-…orris-goldstein

    "R'tze Vimnuhateinu" vom in Lemberg, Galizien, geborenen Kantor Israel Alter (1901 - 1979)
    https://cantorazischwartz.bandcamp.com/track/r-tze-vi…nu-israel-alter

    "Sarnu" vom Kantor Emanuel Kirschner (1857-1938), der bei Lewandowski gelernt hatte
    https://cantorazischwartz.bandcamp.com/track/sarnu-emanuel-kirschner

    "Kaddish for Three Festivals" vom aus Russland stammenden Kantor Abraham Baer (1834-1894)
    https://cantorazischwartz.bandcamp.com/track/kaddish-…ls-abraham-baer

    :wink:

    amamusica

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  • Entdecke gerade soviele Infos über die jüdische Sakralmusik, zu Komponisten und Kantoren,
    mal sehen, wann ich das dann schaffe in sinnvoller Weise zu posten.

    Jedenfalls ist es kein Zufall, dass der RIAS Kammerchor Berlin Synagogalmusik gesungen hat, nach dem Krieg (WK2) hat er das bereits viel gemacht,
    damals mit Kantor Estrongo Nachama, dessen Leben und v.a. auch Überleben kaum zu glauben ist.
    "Seit 1948 war Estrongo Nachamas Stimme mindestens einmal wöchentlich im RIAS, später im Deutschlandradio zu hören, wenn dort am Freitag die Sabbatfeier mit dem RIAS Kammerchor übertragen wird. Auf diesem Wege wurde seine Stimme schnell auch den nichtjüdischen Berlinern bekannt."
    https://www.wikiwand.com/de/Estrongo_Nachama

    Estrongo Nachama hatte Ausschwitz Dank seiner schönen Stimme überlebt, in dem er v.a. "O sole mio" für die SS-Leute sang, obwohl ihm im Herzen sicher nach der jüdischen Totenklage zumute war.
    Erinnert an Kantor Shlomo Katz (s. Posts #38,39 + #44,45), der ebenfalls Dank seiner schönen Stimme die Judenvernichtung durch die Nationalsozialisten überleben konnte.

    Hier ein sehr schönes Beispiel eines Synagogen-Gottesdienstes anlässlich eines Festtags - hier Yom Kippur - mit musikalischer Begleitung, mit Kantor Estrongo Nachama:
    https://www.youtube.com/watch?v=nFAHEEOwyTw

    :wink:

    amamusica

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  • @zabki schrieb hier im Thread in Post #6, dass ihm jüdische Sakralmusik aus dem Rundfunk in den 60er-Jahren vertraut ist.
    Das werden wohl diese Sendungen gewesen sein, von Kantor Estrongo Nachama und dem RIAS Kammerchor.
    Muss mal etwas "wühlen", ob ich die Aufnahmen zutage fördern kann im Netz.
    DIes habe ich schon mal gefunden - Aufnahmen mit Kantor Estrongo Nachama.
    Darunter auch eine Aufnahme mit dem RIAS Kammerchor, "Hebräische Gebetsgesänge", vielleicht sind das ja die Radio-Aufnahmen.
    "http://www.huettenweg.de/cd1_frames.htm"

    :wink:

    amamusica

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  • Höchste Zeit, etwas zu Louis Lewandowski zu posten, ohne den die "romantisch-üppige" deutschsprachige Synagogalmusik nicht denkbar wäre.
    Hatte ja schon in Post #25 von 2015 angekündigt, etwas über ihn zu schreiben. Jahre später nun... ... besser spät als nie! ;)

    Und bin auch wieder auf den Post von @Matthias Oberg gestoßen, der 2014 hier im Thread schon über den Kantor Estrongo Nachama geschrieben hat, samt Hinweis auf die von mir nun oben verlinkte Aufnahme des Yom Kippur-Gottesdienstes.
    Damals hatte ich die Links nicht gegoogelt, oder vielleicht sind sie auch erst später eingestellt worden.

    Zur Einstimmung ein historisches Highlight, die berühmteste Melodie von Lewandowski:
    "Ma Tovu", mit Kantor Israel Alter, Chor und Orgel (1924 o.ä.)
    https://www.youtube.com/watch?v=9Y7_ySxv4bI

    und weitere Highlights, gesungen von Estrongo Nachama:

    "Kiddush"
    https://www.youtube.com/watch?v=C11TfG3qqHw

    "Torahs Hashem"
    https://www.youtube.com/watch?v=GLuxx4Nfbx0

    "Hashem Moloch"
    https://www.youtube.com/watch?v=z-2vvbt1JtA

    Was also hat es nun mit Louis Lewandowski, (1821 - 1894) dem "Mendelssohn der Synagogalmusik" auf sich?
    Ich verweise auf Wikipedia:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Louis_Lewandowski

    "Lewandowski verband in seinen Kompositionen den traditionellen Synagogalgesang mit der modernen europäischen Musikentwicklung."
    "...er [bereicherte] die traditionelle jüdisch-religiöse Musik durch abendländische Formen, Klänge und Besetzungen."
    "Neu an Lewandowskis Kompositionen war die Einbeziehung des Gemeindegesangs; er ließ das Publikum dadurch zum ‚Interpreten’ werden."
    Er war das erste jüdische Mitglied der preußischen Akademie der Künste.

    Er lebte natürlich nicht im luftleeren Raum, erwähnen muss man viele weitere, zB Salomon Sulzer, der große Reformators des Synagogalgesangs, er kommt ein andermal dran.

    Hier ein interessanter und kurzweiliger Vortrag über jüdische Sakralmusik von Prof. Andor Izsák, Direktor a. D. am Europäischen Zentrum für Jüdische Musik in Hannover.
    Prof. Izsák war über Jahre Dozent am Béla- Bartók-Konservatorium, ab 1988 in Deutschland, wo er den Studiengang «Synagogale Musik» eingeführt hat.
    Es wird deutlich die enge Nähe zur klassischen Musik des 19. Jhts herausgearbeitet. Und auch erklärt, wie 1810 Musikinstrumente in den jüdischen Gottesdienst eingang fanden. (ab 35:00)
    In der Stadt Seesen beim Harz hatte ein Rabbiner erstmals eine Orgel in seinen "Jakobstempel" eingebaut. Das war ein Tabubruch, aber - es hat soooo gut gefallen!
    Ein zweiter Tabubruch war der gemischte Chor. Der Chor singt modern in Dur und Moll, aber der Kantor behält viel seiner traditionellen Gesangweise bei, und die gelungene Kombination macht den Reiz der Musik aus.
    Diese Art der Synagogenmusik ist 1810 in Seesen geborenund wurde am 9. November 1938 zerstört. [ Anm.: Samt der Noten, versteht sich! ] In diesem Fenster sind viele vieleMeisterwerke entstanden“
    https://www.youtube.com/watch?v=tjH990srRKM%E2%80%8B

    Interessant auch, was Prof. Izsák zum Problem sagt, dem sich die Komponisten jüdischer Sakralmusik konfrontiert sahen:
    Die Noten schreibt man von links nach rechts, aber was tun, wenn das Hebräische von rechts nach links geschrieben wird?
    Da wurde dann doch auf die lateinische Umschrift zurückgegriffen, sonst klappt es einfach nicht.
    Und er erzählt auch von Kantoren, die gleichzeitig Opernstars waren, und die zT Opernarien in die Synagoge brachten. (ab 46:00) - mit dem richtigen Gebetstext, versteht sich.
    Ebenso die Komponisten, die "christlich-jüdischer (kompositorischer) Zusammenarbeit" nicht abgeneigt waren ;)
    Zu Louis Lewandowski - ab 49:30

    "Wir Juden in der Synagoge sind verliebt in den Belcanto" (ab ca. 1:04:15) - und den Chorgesang, und auch die Gemeinde kann sich mit ihrem Gemeindegesang beteiligen.

    :wink:

    amamusica

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  • Im Vortrag von Prof. Izsák über die jüdische Sakralmusik ist eine Stelle, in der er erzählt, wie Richard Strauss als Präsident der Reichsmusikkammer nicht zuletzt dafür sorgte, dass die Noten jüdischer Komponisten mit deutscher Gründlichkeit aus den Archiven entfernt und vernichtet wurden. Klar, bei den Büchern jüdischer Autoren war es ja auch nicht anders, warum sollte es dann bei Noten anders sein?
    Nun als kleiner Exkurs:
    Es wurde zwar jede Menge entfernt und vernichtet, aber, genau wie bei Kunstwerken der Bildenden Kunst, wurde umgekehrt im Ausland auch fleißig geplündert und geklaut, hierzu fand ich folgenden Artikel einer Deutschlandfunk-Sendung:
    https://www.deutschlandfunk.de/die-missbrauch…rticle_id=79430

    Es gab eigens einen "Sonderstab Musik unter Leitung des Musikwissenschaftlers Herbert Gerigk"...

    :wink:

    amamusica

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  • Wer Appetit auf noch mehr jüdische Sakralmusik von Louis Lewandowski bekommen hat, hier weitere Stücke zum Ohrenschmaus-Schwelgen :)

    Hier eine zweite "muss-man-kennen"-Melodie von Lewandowski:
    "Schma Israel / Adonai Hu Ha-Elohim"
    in einer Aufnahme mit Joseph Schmidt von 1929
    https://www.youtube.com/watch?v=HsmGmnIMrWY

    Habe außerdem eine Schallplatte (1977) gefunden mit, "Musik für den Vorabend des Sabbats":
    "Musik der Synagoge" - Musik von LL, ist klar :)
    Kantor: Baruch Grabowski, Chor: Hans-Sachs-Chor Nürnberg

    1: https://www.youtube.com/watch?v=Qrn8lHr5U_4
    2: https://www.youtube.com/watch?v=rELO4yIRxKM
    3: https://www.youtube.com/watch?v=Xo8CH-JSf8o
    4: https://www.youtube.com/watch?v=3_yVTlKXIhs
    5: https://www.youtube.com/watch?v=zrji1VoZaWw
    6: https://www.youtube.com/watch?v=0av7PQKfvf4
    7: https://www.youtube.com/watch?v=is-2DtOhZo8
    8: https://www.youtube.com/watch?v=gctox-hsMs0
    9. https://www.youtube.com/watch?v=okEjEc5CTRc

    (Ist im Internet sogar noch erhältlich!)

    Oh wie herrlich, all diese Musik, für meine Ohren! :verbeugung1: :rolleyes: :verbeugung1:
    Und was für eine Stimme, beide Kantoren, (Joseph Schmidt war ja berühmter Opernsänger, und ist auch im Vortrag von Prof Izsák erwähnt, und er hat hier auch einen eigenen Thread hier im Forum)
    und wie schön der Chorgesang, dazu als Begleitung.
    Interessant ist auch der Hans-Sachs-Chor: er wurzelt in der Arbeiterbewegung und war in der NS-Zeit verboten. Hier Wiki zum Chor:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Hans-Sachs-Chor_N%C3%BCrnberg
    (Habe eigentlich Infos zum Kantor gesucht, aber bin nicht fündig geworden. Die Stimme ist jedenfalls sehr gut, finde ich)

    :wink:

    amamusica


    Vor 1938 gab es in Wien über 50 Synagogen, mit derart vielen erstklassigen Kantoren und Sängern,
    https://geoffreyshisler.com/cantorial-worl…enna-1860-1938/
    die Gottesdienste wurden auch von nicht-jüdischen Musikfreunden besucht, hatte ich gelesen.

    Ach hätte ein gewisser A.H. doch wenigstens eine viertel-Antenne für die herrliche jüdische Sakralmusik gehabt,
    dann wäre all das Grauenhafte, was dann kam, niemals passiert.

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  • Da sucht man Infos über den Kantor Baruch Grabowski, und findet sogar etwas:
    Argentinier, verheiratet mit einer Opernsängerin, (selber ist er von der Gesangsqualität her auch einer, finde ich), seit 1969 in Deutschland,
    aber was für haarsträubende Dinge liest man in dem Artikel, in dem es eigentlich um etwas ganz anderes geht, um einen Doppelmord an jüdischen Mitbürgern in Erlangen.
    Bei der Aufklärung dieser Morde... unfassbar, aber, letztlich "ganz normal" in unserem Land ;(
    Man ermittelte streng nach NSU-Schema, sozusagen ;( ;( ;(
    in - natürlich nur fast - alle Richtungen. In die rechte Richtung zu ermitteln war ja auch arg abwegig... ;(
    https://www.cilip.de/2020/12/17/bla…-die-ermittler/

    :wink:

    amamusica

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  • Für alle, die weitere jüdische Sakralmusik von Louis Lewandowski kennenlernen möchten,
    diesmal seine
    "18 liturgische Psalmen"

    Wobei diese Psalmen-Kompositionen explizit nicht nur für den jüdischen, sondern auch für die Aufführung im christlichen Gottesdienst gedacht waren.

    "Unter den wenigen deutschsprachigen Texten, die Louis Lewandowski (der "Mendelssohn der Synagoge") vertonte, besitzen die 18 liturgische Psalmen (23, 25, 36, 37, 39, 42 und 43, 46, 51, 62, 65, 67, 84, 85, 90, 100, 103, 121, 134) eine herausragende Bedeutung. Seiner Majestät dem Könige von Bayern Ludwig II in tiefster Ehrfurcht gewidmet, betonen sie das Verbindende zwischen Christentum und Judentum, was dem Gedankengut des Komponisten entspricht, der die Synagogenmusik mit der allgemeinen Musikkultur zu verbinden suchte. Mit dem deutschsprachigen Text sind sie nicht unmittelbar an den traditionellen Psalmengebrauch in der Synagoge gebunden."
    "https://www.wikiwand.com/de/Psalmvertonung"

    Die Psalmvertonungen wurden 1879 in Berlin veröffentlicht, gerieten durch die Judenverfolgung in der NS-Zeit in Vergessenheit, die Noten waren verschollen. In den 1990er Jahren wurden sie wiederentdeckt und von Prof. Andor Izsák auf Grundlage des Originalmanuskripts editiert und 1994 anlässlich des 100. Todestags von Lewandowski wieder veröffentlicht.
    Wo und wie Prof. Izsák diese Noten durch Glück wiederentdecken konnte, habe ich noch nicht gefunden. Aber ich weiß, dass Prof. Izsák auf der ganzen Welt nach Noten / Werken von Louis Lewandowski sucht.

    "Izsák - Organist, Musikwissenschaftler und Dirigent und lange Zeit Professor für synagogale Musik an der Hochschule in Hannover - bezeichnet es als seine Lebensaufgabe, die Musik von Louis Lewandowski vor dem Vergessen zu retten."
    "https://www.ndr.de/ndrkultur/epg/…ung1056482.html"
    Leider ist die NDR-Sendung nicht mehr abrufbar.

    Die CD der Deutschen Grammophon erschien im Februar 2020
    mit dem Ungarischen Rundfunkchor unter Andor Izsák,
    (ein Vortrag von Andor Izsák zu jüdischer Sakralmusik und Louis Lewandowski in Post #74)
    Diese Gesamteinspielung wurde ermöglicht durch Mittel der - nein, nicht der deutschen, sondern der ungarischen! - Regierung

    Erfreulicherweise sind alle 18 Psalmen auch im Netz auffindbar :)

    Psalm 23: "Der Herr ist mein Hirte"
    https://www.youtube.com/watch?v=UbTDFxSgSio

    Psalm 25: "Deine Wege, Ewiger, mache mir kund"
    https://www.youtube.com/watch?v=cZCHqhBhceI

    Psalm 36: "Ewiger, an den Himmel reicht deine Huld"
    https://www.youtube.com/watch?v=GLNlU7mhjdw

    Psalm 37: "Befiel dem Ewigen deinen Weg"
    https://www.youtube.com/watch?v=dMT6MGGze84

    Psalm 39: "Mache mir kund, Ewiger"
    https://www.youtube.com/watch?v=HuviX4f88bE

    Psalm 42/43: "Wie ein Hirsch lechzet nach frischem Wasser"
    https://www.youtube.com/watch?v=xujvUV36P_Q

    Psalm 46: "Gott ist uns Zuflucht und Veste"
    https://www.youtube.com/watch?v=VeP7osLs1I0

    Psalm 51: "Ein reines Herz erschaffe mir"
    https://www.youtube.com/watch?v=YUij-mFrKLw

    Psalm 62: "Ganz in Gott ergeben, ist meine Seele"
    https://www.youtube.com/watch?v=Kby8oscWWNs

    Psalm 65: "Dir gebühret Lobgesang"
    https://www.youtube.com/watch?v=61AvGdXOWY0

    Psalm 67: "Gott sei uns gnädig und segne uns"
    https://www.youtube.com/watch?v=kBK3S3IBlNM

    Psalm 84: "Wie lieblich sind deine Wohnungen, Ewiger Zebaoth!"
    https://www.youtube.com/watch?v=-oXYO7-1jRQ

    Psalm 85: "Lass mich schauen, Ewiger"
    https://www.youtube.com/watch?v=3XywDjdlOsQ

    Psalm 90: "Unsere Tage zählen, lehr' uns denn"
    https://www.youtube.com/watch?v=MjJGDWflg30

    Psalm 100: "Jubelt dem Ewigen"
    https://www.youtube.com/watch?v=E8voIMnqNHo

    Psalm 103: "Preise meine Seele, den Ewigen, mein Innerstes"
    https://www.youtube.com/watch?v=4LDfmMkodQs

    Psalm 121: "Ich erhebe meine Augen zu den Bergen"
    https://www.youtube.com/watch?v=F7a2NEHgVc8

    Psalm 134: "Wohl an, wohl an, preiset den Ewigen"
    https://www.youtube.com/watch?v=SqXr_EKZZJ4
    -----
    Hier ein Video über die Entstehung der CD:
    https://www.youtube.com/watch?v=e8_EpIHYRzQ

    Hier ein englischer Artikel über die CD:
    "https://www.gramophone.co.uk/review/lewando…turgical-psalms"

    :wink:

    amamusica

    Ein Blümchen an einem wilden Wegrain, die Schale einer kleinen Muschel am Strand, die Feder eines Vogels -
    all das verkündet dir, daß der Schöpfer ein Künstler ist. (Tertullian)

    ...und immer wieder schaffen es die Menschen auch, Künstler zu sein.
    Nicht zuletzt mit so mancher Musik. Die muß gar nicht immer "große Kunst" sein, um das Herz zu berühren...


  • Hier ein Artikel über die oben genannte Lewandowski-CD von Prof. Izsák:
    https://www.haz.de/Nachrichten/Ku…-Grammophon-auf

    Diese CD ist wohl nur der Beginn einer ganzen geplanten CD-Reihe, mit der Prof. Izsák an die große Blüte der Musik in den Synagogen des 19. Jahrhunderts erinnern will.
    Bin gespannt, was noch geplant ist! :)
    Das 19. Jht war ja auch die Zeit vieler großer, repräsentativer Synagogen-Bauten in vielen europäischen Städten, aber auch noch Anfang des 20. Jhts, zB die Synagoge in Görlitz, die zum Glück die Synagogenzerstörungen der Nationalsozialisten glimpflich überstanden hat:
    https://www.mdr.de/sachsen/bautze…ng-mai-100.html

    Und zu einer prachtvollen Synagoge wünschte man sich auch eine entsprechend herrliche, "romantisch-opulente" (positiv gemeint! :) ) Musik :rolleyes:
    Wie gerne würde ich, als Mäuschen versteckt, mir mit der Zeitmaschine solche Original-Gottesdienste einmal anhören.
    Im Juni sollte das Programm der Lewandowski-Psalmen-CD eigentlich auch in Konzerten in Berlin, Braunschweig und Hannover präsentiert werden, aber gehe davon aus, dass Corona die Konzerte verhindert hat, sonst gäbe es dazugehörige Zeitungsartikel im Netz.

    Seit 2011 gibt es in Berlin alljährlich ein Lewandowski-Festival erfreulicherweise teilweise sogar im Netz :)
    https://louis-lewandowski-festival.de/

    :wink:

    amamusica

    Ein Blümchen an einem wilden Wegrain, die Schale einer kleinen Muschel am Strand, die Feder eines Vogels -
    all das verkündet dir, daß der Schöpfer ein Künstler ist. (Tertullian)

    ...und immer wieder schaffen es die Menschen auch, Künstler zu sein.
    Nicht zuletzt mit so mancher Musik. Die muß gar nicht immer "große Kunst" sein, um das Herz zu berühren...


  • Wer hätte das gedacht, seit Juni 2020 ist die
    "Revitalisierung der synagogalen Chormusik des 19. und 20. Jahrhunderts Mittel- und Osteuropas" in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der deutschen Unesco-Kommission aufgenommen
    = ist immaterielles UNESCO-Weltkulturerbe! :)
    https://www.unesco.de/en/culture-and…al-choral-music

    Hier ein entsprechender Zeitungsartikel:
    https://www.haz.de/Nachrichten/Ku…-in-Deutschland

    Darin erläutert Prof. Izsák nochmal, warum die Synagogalmusik oft so üppig-romantisch und durchaus auch opernhaft ist:
    Weil viele der besten Kantoren gleichzeitig Opernsänger waren, und sie brachten daher mit großer Musikliebe diesen Musikstil in die Synagogen, was in den - liberalen, Musik-affinen - Gemeinden sehr gut ankam.
    Manchmal wurden Gebetstexte ja kurzerhand mit bekannten, geliebten Opernarien-Melodien unterlegt ;)

    :wink:

    amamusica

    Ein Blümchen an einem wilden Wegrain, die Schale einer kleinen Muschel am Strand, die Feder eines Vogels -
    all das verkündet dir, daß der Schöpfer ein Künstler ist. (Tertullian)

    ...und immer wieder schaffen es die Menschen auch, Künstler zu sein.
    Nicht zuletzt mit so mancher Musik. Die muß gar nicht immer "große Kunst" sein, um das Herz zu berühren...


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