Ich bin wieder einmal da, JUHU !
Theo Mackeben – Tanz auf dem Vulkan.
Abend für Abend und Nacht für Nacht und halt überhaupt ist das Théâtre des Funambules ausverkauft [das ist ja heute net einmal mehr a Kino]. Publikumsliebling ist der enorm guate und charismatischeristische Schauspieler Jean-Gaspard Debureau. Debureau trägt Couplets und Liadeln aus der untersten Lade vor, in denen er beißenden Rottweiler und auch Spott [mit Kompott] über den beim ganzen Publikum net grad beliebten König Karl X. herunterjodelt. Aber nicht nur dieses, nein, erhat den Gutenberg eine Maschine abgekauft und lasst das Zeug noch drucken und in ganz Paris aus teilen. So kommt wie es kommen muss und erhatmit dem Geheimdienst zu tun. Aber auch privat macht er was er will und verliebt sich in eine Gräfin [na net die aus dem Figaro] sondern die heißt Gräfin Héloise de Cambouilly, die sich Karl X. als Favoritin ausg’suacht hat.
Ein gewisser Debureau, den kennen wir doch schon, lädt die Gräfin zu einer Vorstellung ins Théâtre des Funambules ein grad an jenem Abend, an dem sie auch ein Treffen mit Karl X. haben soll [ das ist aber unguat, sie kann sich ja net zerteilen] aber Héloise entscheidet sich für Debureau [ja da kann am auch nix machen und gegen den König [Kreuz 7 oder 8] und da hat sich ihr Ehemann aber schon gewurmt und der will seine Frau und Ehegesponsin zum Fehltritt aus dem vornehmen dem Theater holen will. In derkurzen Pause von 2 ½ Stunden ist die Debureau dahoam und kriegt ihre andauernden Migräne und kann nirgendwo hingehen [soll sie sich was im Fernsehen ansehen, dann wird ihr noch mieser] und die Termine sind futsch.
Debureau umdrängt den beim Volk beliebten Vetter Karls, Louis Philippe, den die Franzosen liebevoll „Birne oder Zwetschge„ benennen, zum etwaigen Umsturz oder Umfall [nur net Durchfall – so schnell ist das Theater net leer]. Doch dieser spätere Bürgerkönig ist net so weit und will andauernd zögern. Bei einem Maskenball am Königshof [samma im „Maskenball – der war schon dran] lässt der Karli eine Balletteinlage uraufführen, bei der ist aberwieder Louis Philipp auch da aber dem g’fallt das Gehupfe und er spendet stundenlangen Applaus, obwohl er persönlich angegriffen wird [er wird eh nicht erstochen, es ist nämlich Waffenverbot im Haus]. Bei diesem Maskenball hat sich Graf Cambouilly als Debureau verkleidet [nur net entkleidet – das kommt nur in modernen Inszenierungen vor]. Debureau erfährt grad recht- oder linkszeitig hierüber und kommt auch zum Ball – ohne Maske und ohne Kleidungsstücke Der König wird nun krawutisch und befiehlt mit energischen Worten [ohne Gesang] dass ihm Debureau hervorgeführt werde – und es kommt der falsche der falsche Debureau, nämlich Cambouilly, der vor den König gebracht wird [um als Hauptspeise gegessen werden soll, aber an dem ist nix dran also lassen sie eam leben, während der richtige Debureau dem König eine Freikarte für’s Théâtre des Funambules schenkt. Der König kommt wirklich und besucht außer die WCs auch tatsächlich Debureaus Garderobe und als alter Pfadfinder entdeckt er die hinter einem Vorhang versteckte Héloise, die er jetzt, fast kniefällig, ihn in seine Loge zu begleiten. Aber auch Louis Philippe besucht Debureau vor der Vorstellung in dessen Garderobe, wo er seinen Hut und Mantel liegen lässt[das ist ein Schlampian]. Während der ganzen Vorstellung ruft Debureau auf offener Bühne zum Umsturz auf [weil er seine Rolle kaum gelernt hat]. Seiner Verhaftung entgeht jetzt er nur ganz knapp in Louis Philippes Hut und Mantel [das ist eine Oper von Puccini aber die gibt’s noch nicht und die war schon dran]. In der Maske Louis Philippes ruft er die Bürger von Paris zum Umsturz auf [das Theater hat ja gnua Masken] und Louis Philippe ist ihm gefolgt und macht ihm deswegen furchtbare Vo- und Nachwürfe. Debureau erkennt jetzt dass die Zeit für das Stück schon aus ist und dass er verloren hat, und will am nächstenTag er nach England [mit dem Langenscheidt in der Hand – kostenlose Werbung] fliehen.
Alle seine Versuche, Héloise dazu hin und her zu bewegen, ihn ins Exil zu begleiten, scheitern [da sie so dickist, wie eine Wagner Heroine], lasst er Flucht, Flucht bleiben und geht zum Grafen Cambouilly, der ihn erwartungsgemäß und sittsam wie er ist, verhaften lässt. Nach einem sechs Jahre langen dauernden Prozess wird Debureau zum Tode auf dem ElektrischenStuhlverurteilt [den es noch gar nicht gibt]. Auf dem Weg zum Schafott singt Debureau sehr wohl berechnend noch einmal seine Couplets, die ganz Paris kennt und jetzt fast alle im Kino und die singen lauthals mit, und ruft die Bürger zur Staatsstreichwurst auf. Der Plan gelingt die Masse singt [JÖH ein Reim!], die mitreißenden Melodien bringen das Volk dahin, Debureau zu befreien, und als sich sogar die Soldaten Karls X. mit den Aufständischen verbünden, ist der König gestürzt und flieht ins Ausland [na wir nehmen ihn nicht, er kann ja zwischendurch nach Elba gehen, zu Fuaß natürlich]. Louis Philippe wird zu seinem Nachfolger herausgerufen.
Ende dieser dramatischen, französischen Ereignisse.