Der Konzertsaal in München

  • Wobei Stadien für einen Profifußballverein nicht primär eine öffentliche Bauaufgabe sind


    ...das Stadion an der Grünwalder Straße -TSV 1860 - ist seit fast 80 Jahren städtisch und bis 1972 war dieses Stadion der Spielort auch für alle Profispiele in München...
    und danach fand Profifussball in München bis zum Bau der Allianzarena für über 30 Jahre im Olympiastadion statt...
    Sogar bei der eigentlich zu 100% durch den FCB betriebenen Allianzarena war die öffentliche Hand beteiligt: Durch Bereitstellung entsprechender Infrastruktur bezüglich der Verkehrsanbindung - Ausbau der A9 (auf 8 Spuren) und A99, des U-Bahnhofs Marienplatz (die Fußgängertunnel hinter den Bahnsteigen), Verlegung und Ausbau des U-Bahnhofs Fröttmaning, Bau einer U-Bahn-Abstellanlage... war alles auch nicht ganz billig...
    ...allfällige Finanzierung von Polizeieinsätzen bei (entsprechenden) Spielen... ;+)

    Zitat

    Das Problem ist auch, ich wiederhole mich, institutioneller Natur: die Philharmonie im Gasteig bzw. der ganze Gasteig muss so oder so saniert werden. Und dafür muss eigentlich die Stadt München und nicht der Freistaat aufkommen. Wenn aber der Freistaat einen komplett neuen Konzertsaal (u.a. für das BR-Symphonieorchester) baut, bleibt die Stadt München allein auf sehr hohen Renovierungskosten für die Philharmonie (den Konzertsaal ihres Orchesters, der Philharmoniker) sitzen.


    genau.
    Aber eigentich geht die Dauerdebatte seit 50 Jahren in München um Erweiterung der Kapazitäten, und nicht nur um Erhalt der bestehenden.

    viele Grüße

    Bustopher


    Wenn ein Kopf und ein Buch zusammenstoßen und es klingt hohl, ist denn das allemal im Buche?
    Georg Christoph Lichtenberg, Sudelbücher, Heft D (399)


  • Ging die Uraufführung des "Sacre" nicht in eine ähnliche Richtung? :hide:

    LG :wink:


    Touché. :bow:

    Lucius Travinius Potellus
    Those who would give up essential Liberty, to purchase a little temporary Safety, deserve neither Liberty nor Safety. (B.Franklin)


  • Ging die Uraufführung des "Sacre" nicht in eine ähnliche Richtung? :hide:

    LG :wink:


    Schon, aber die UA des "Sacré" war eine einmalige Sache und die Bundesliga-, Zweiliga-, Drittligaspiele sind an 34-40 Wochenenden im Jahr. An mehreren Orten parallel.

    Ohne nationale und internationale Pokal-Wettbewerbe.

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Stand der Dinge

    Dieser Thread verdient es, auf den neuesten Stand gebracht zu werden - schließlich deutet sich seit einigen Wochen eine grundlegende Wende an:


    Nachdem ein Gutachten ergeben hatte, dass eine gemeinsame Nutzung der Philharmonie am Gasteig durch Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und Münchner Philharmoniker de facto nicht möglich ist...

    "http://www.sueddeutsche.de/muenchen/gutac…-alle-1.2452216"


    ...und Kultusminister Spaenle sowie der zweite Bürgermeister Schmid ein Gelände im Olympiapark ins Gespräch gebracht hatten...

    "http://www.sueddeutsche.de/kultur/konzert…-park-1.2454649"


    ...sind von Ministerpräsident Seehofer jetzt 250 Millionen Euro für den Bau eines neuen Konzertsaals zugesagt worden:

    "http://www.sueddeutsche.de/muenchen/seeho…tsaal-1.2488202"


    Bevorzugt soll das Olympiapark-Gelände geprüft werden, aber auch andere Grundstücke sind noch immer im Gespräch. Bleibt zu hoffen, dass es nicht wieder bei der Standortfrage knirscht.


    Viele Grüße

    Bernd

    .

  • Ich hatte irgendwo aufgeschnappt, dass auch ein Standort in Riem in der Nähe der Messe diskutiert würde. Weiß da jemand etwas zu?

    Lucius Travinius Potellus
    Those who would give up essential Liberty, to purchase a little temporary Safety, deserve neither Liberty nor Safety. (B.Franklin)

  • Ich hatte irgendwo aufgeschnappt, dass auch ein Standort in Riem in der Nähe der Messe diskutiert würde. Weiß da jemand etwas zu?

    Standortvorschläge gab es ja zahllose; Riemer Messegelände wird meines Wissens zur Zeit nicht intensiver diskutiert.

    Bevorzugt soll das Olympiapark-Gelände geprüft werden, aber auch andere Grundstücke sind noch immer im Gespräch. Bleibt zu hoffen, dass es nicht wieder bei der Standortfrage knirscht.

    Vielleicht noch zur Hintergrundinfo: Die Standorte Finanzgarten und Olympiapark könnten unterschiedlicher nicht sein, und damit auch die verbundene jeweilige »Botschaft« eines Konzertsaal-Projekts. Finanzgarten ist zentrumsnah und in Laufweite zu Residenz (Herkulessaal), Hofgarten, Odeonsplatz, also »altes München«. Die fragliche Ecke am Olympiapark liegt etwas weiter außerhalb, aber verkehrsmäßig gut angebunden unmittelbar an einer dominierenden Stadtautobahn, zwischen Fernsehturm und den BMW-Werken mit ihren charakteristischen Bauten, der populären »BMW-Welt«, dem älteren BMW-Museum (»Salatschüssel«) und dem international bekannten »Vierzylinder«-Hochhaus.

    Also, wenn ich das mal so ausdrücken darf, ein eher heimelig-schöngeistiges Umfeld im Gegensatz zu einem utilitaristisch-industriellen. Vorstellen kann ich mir beides.

  • Nach einem weiteren Gutachten sind aktuell wiederum zwei Standorte in der engeren Wahl, aber zwei andere: das ehemalige Pfanni-Gelände hinterm Ostbahnhof (vor allem als Party-Meile bekannt), und die ehemalige Paketposthalle (ein Industriedenkmal aus den 1960ern; riesiges freitragendes Tonnengewölbe aus Beton). Hinter beiden Standorten stehen private Investoren. Kunstminister Ludwig Spaenle hat den Auftrag, bis Anfang Dezember einen Vorschlag für einen konkreten Standort vorzulegen.

    "http://www.sueddeutsche.de/muenchen/besch…legen-1.2700371"
    "http://www.br.de/nachrichten/ob…binett-100.html"

  • Nach einem weiteren Gutachten sind aktuell wiederum zwei Standorte in der engeren Wahl, aber zwei andere: das ehemalige Pfanni-Gelände hinterm Ostbahnhof (vor allem als Party-Meile bekannt), und die ehemalige Paketposthalle (ein Industriedenkmal aus den 1960ern; riesiges freitragendes Tonnengewölbe aus Beton). Hinter beiden Standorten stehen private Investoren. Kunstminister Ludwig Spaenle hat den Auftrag, bis Anfang Dezember einen Vorschlag für einen konkreten Standort vorzulegen.

    Bis zuletzt hatten unterschiedlichste Personen und Interessensverbände für unterschiedliche Standorte getrommelt (u.a. eine ganze Gruppe einflussreicher Muftis für die Paketposthalle, die FAZ in Verbindung mit Christian Gerhaher für den Apothekerhof der Residenz oder den Finanzgarten...). Tatsächlich hat das bayerische Kabinett heute einen Entschluss gefasst: Der neue Konzertsaal soll auf dem ehemaligen Pfanni-Gelände hinter dem Ostbahnhof entstehen. Neben der guten Verkehrsanbindung wird vor allem die schnelle Realisierbarkeit des Projekts ins Feld geführt: Mitte 2016 könnte ein Architektenwettbewerb gestartet werden, Baubeginn 2019, Fertigstellung 2021 - wenn alles glatt geht, was natürlich sehr optimistisch ist. Jedenfalls stehen jetzt Geld, Standort und politischer Wille zur Verfügung - und damit ist München so nah an einem neuen Konzertsaal wie noch nie.

    "http://www.sueddeutsche.de/muenchen/-muen…erden-1.2772962"


    Viele Grüße

    Bernd

    .

  • "Knödelhalle" versus "Pakethalle"

    Jedenfalls stehen jetzt Geld, Standort und politischer Wille zur Verfügung - und damit ist München so nah an einem neuen Konzertsaal wie noch nie.


    Mittlerweile "köchelt" es wieder hinter den Kulissen und die Standortfrage scheint doch noch nicht abgeschlossen:

    => http://www.merkur.de/kultur/neuer-k…-mm-6059198.htm
    => http://www.merkur.de/kultur/kunstmi…te-6069287.html
    => http://www.merkur.de/kultur/symphon…rt-6116435.html

    Liebe Grüße,
    Berenice

    Colors are like music using a short cut to our senses to awake our emotions.

  • Der Siegerentwurf für den neuen Konzertsaal in München ist gekürt

    Neuer Konzertsaal

    Sieht innen eigentlich ganz hübsch aus, ein abgerundeter Schuhkarton. Nurwarum gibt es wieder Plätze hinter dem Orchester. In München wäre es doch anders gegangen...

    Viele Grüße,
    Melanie

    With music I know happiness (Kurtág)

  • Erstaunlich einfallslos und langweilig!

    Zitat von mela

    Nur warum gibt es wieder Plätze hinter dem Orchester. In München wäre es doch anders gegangen...

    Ohne Plätze hinter dem Orchester kein vernünftiger Mahler. ;) Wo kommt die Orgel hin?


    Viele Grüße
    Josquin

  • Für einen demokratischen Konzertsaal

    Bezüglich der Konzertsaal-Gestaltung wäre den Münchner Konzertfreunden nur ein allgemeiner Aufstand anzuempfehlen, um eine „simple Schuhschachtel“ durch zu setzen.
    Nicht nur in der Elbphilharmonie und selbst im vergleichsweise simplen Konzertsaal-Umbau des Dresdner Kulturpalastes wurde wieder die Erfahrung gemacht, dass alle Abweichungen von der Schuhschachtel immer akustisch problematische Plätze zur Folge haben.
    Man sehe sich nur die Buchungsverläufe im Kulturpalast an. Parkett und Mittelrang sind sehr schnell ausgebucht, während die Seitenränge und die Chorplätze schleppend oder gar nicht verkauft werden. Das Lob der tollen Akustik ist inzwischen deutlich eingeschränkt und auf das Parkett und den Mittelrang begrenzt.

  • In der Tat - es gibt wirklich keinen besseren Konzerterlebnisse als in einer Schuhschachtel. Das Concertgebouw und der Musikvereinssaal sind meines Erachtens ungeschlagen (wie haben die das nur damals ohne Yasuhisa Toyota gemacht ;) ?). Der neueste Hörtempel, die Elbphilharmonie, ist klanglich ohne Esprit, nüchtern und ernüchternd - schade um die ganz nette und hübsche Hülle. Um bei der Fassade zu bleiben: Platz 4 finde ich für München bezüglich der Außenarchitektur ganz interessant.

    Gruß
    Josquin

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