Ausnahme-Aufnahmen mit Herbert von Karajan (doch, es gibt sie!)
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Es steht also zu hoffen, dass wir hier eine vollständige Diskografie des HvK erhalten werden.
Wie böse, lieber uliwer...Soweit würde ich gewiß nicht gehen. Karajan war ein fähiger Kapellmeister, da braucht man nicht groß zu diskutieren, aber seine Klangästhetik hat nicht nur Freunde.
Daher glaube ich nicht, daß alles aufgeführt würde. Aber ich möchte hier nicht mit dem Aufzählen von Aufnahmen beginnen, die mir nicht behagen.
jd
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Ich finde den Thread nützlich. Wenn die Leute in hinreichend große Zahl das zusammentragen, was sie für die Ausnahme halten, entsteht über kurz oder lang ein ganz regelmäßiger Durchschnitt. Es steht also zu hoffen, dass wir hier eine vollständige Diskografie des HvK erhalten werden.
So ist das, wenn es sich um individuelle Vorlieben halten, nun mal.Das dürfte etwa aus der Fotografie nicht unbekannt sein. Siehe entsprechende Foren.
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Karajan war ein fähiger Kapellmeister, da braucht man nicht groß zu diskutieren, aber seine Klangästhetik hat nicht nur Freunde.
Danke, das bringt es für mich auf den Punkt. Dass der Mann natürlich alles andere als ein Stümper war, sollte jedem klar sein. Dass er geschmacklich diskutabel ist, wohl auch. Ich kenne noch nicht sehr viel von ihm, aber das hier auch schon gepostete "Rheingold" macht mich ziemlich uneingeschränkt glücklich - eine weitere Aufnahme bräuchte ich nicht unbedingt.
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Liebe Leute,
bleibt doch bitte beim Thema.
MB hat klargestellt, dass hier eine Sammlung von Ausnahmeaufnahen (positiv gemeint) entstehen soll, möglichst mit Kommentaren, warum.
Allgemeine Betrachtungen zu Karajan können ja gerne in dem dafür eingerichteten Thread kommuniziert werden.
Da darf man auch schimpfen.
Doch sonst verwässert das alles zu sehr.Wäre nett.
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Wieso "Ausnahme"? Von einem Konsens, dass Karajan in der Regel sch...e ist, abgesehen von ein paar "Ausnahmen", ist mir nichts bekannt.
Wiedermal eine persönliche Anmerkung die absolut nicht hier hin gehört. :shake: :shake: Einfach die :stumm: halten das ist besser.Dirigent
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Zitat von »ChKöhn«
Wieso "Ausnahme"? Von einem Konsens, dass Karajan in der Regel sch...e ist, abgesehen von ein paar "Ausnahmen", ist mir nichts bekannt.Wiedermal eine persönliche Anmerkung die absolut nicht hier hin gehört. Einfach die halten das ist besser.
Du hast offenbar meinen Einwand nicht verstanden. Macht ja nichts.
Christian
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Spannend immer der Vergleich zwischen den früheren und den späteren Wagner-Opern:
[...Coverparade...]
Man könnte Monographien schreiben über die Unterschiede zwischen den glanzvollen makellosen Deutungen des späten Karajan und den bei schlechterer Klangqualität brodelnden mitreißenden des frühen.
Lieber den Spatz auf der Hand als die Taube auf dem Dach bzw. lieber ein paar ausgesprochene Worte statt ungeschriebener Monographien...
Ich unterschreibe die Aussage für Parsifal und vor allem für Tristan - bei letzterem finde ich die EMI-Studioaufnahme aus den 70ern bei aller Pracht doch sehr, sehr statisch, das "Drängende" fehlt mir (was nicht nur eine Frage der Tempi ist).
Widerspruch bei den Meistersingern: die Dresdner Studioaufnahme finde ich viel flexibler, weniger massiv, stärker auf Konversationsstück angelegt, auf artifizielle Art vitaler (falls das möglich ist) als den Bayreuther Mitschnitt. Man höre sich nur die orchestrale Beckmesser-Pantomime des dritten Akts in der Dresdner Aufnahme an, in puncto gestische Prägnanz und Schärfe eines von Karajans Glanzstücken. Ich hab mich immer gefragt, wie stark das für HvK ungewohnte Orchester dafür verantwortlich ist.
(Ich spreche erstmal nur vom Dirigat, die Sänger wären nochmal ein anderes Thema.)
Viele Grüße
Bernd
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Dito! Darüber hinaus weiß ich nicht mehr, woher jetzt bei mir das Gefühl kommt, dass ich Aufnahmen von Karajan eigentlich nicht brauche - ist das noch primäre oder schon sekundäre musikalische Sozialisation? ;+)
Was ich weiterhin unter seinem Dirigat besitze und schätze: zumindest die Zehnte Schostakowitsch und das Neujahrskonzert der späten Achtziger aus Wien auf LP. Was ich sonst noch besitze: Da müsste ich bereits nachsehen.
[Auf LP findet sich Mozarts Requiem. Aber das ist gewiss keine Referenz ... und auch keine sekundäre Sozialisation. Beethovens Missa Solemnis (auf LP) wohl ebenso wenig.]
Wolfgang
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Lieber den Spatz auf der Hand als die Taube auf dem Dach bzw. lieber ein paar ausgesprochene Worte statt ungeschriebener Monographien...
Ich unterschreibe die Aussage für Parsifal und vor allem für Tristan - bei letzterem finde ich die EMI-Studioaufnahme aus den 70ern bei aller Pracht doch sehr, sehr statisch, das "Drängende" fehlt mir (was nicht nur eine Frage der Tempi ist).
Widerspruch bei den Meistersingern: die Dresdner Studioaufnahme finde ich viel flexibler, weniger massiv, stärker auf Konversationsstück angelegt, auf artifizielle Art vitaler (falls das möglich ist) als den Bayreuther Mitschnitt. Man höre sich nur die orchestrale Beckmesser-Pantomime des dritten Akts in der Dresdner Aufnahme an, in puncto gestische Prägnanz und Schärfe eines von Karajans Glanzstücken. Ich hab mich immer gefragt, wie stark das für HvK ungewohnte Orchester dafür verantwortlich ist.
Lieber Bernd,ich sehe deine sehr weise gesetzten Worte nicht als Widerspruch, behauptete ich im Ursprungsposting Ausnahme-Aufnahmen mit Herbert von Karajan (doch, es gibt sie!) ja auch keinen prinzipiellen Qualitätsunterschied der Art "besser" oder "schlechter" ... ... ich glaube nur, selbst Thielemann schwärmte von den früheren Meistersingern, müsste ich aber nachlesen ...
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Mendelssohn: Sinfonie Nr.5 "Reformationssinfonie"
Darüber hinaus weiß ich nicht mehr, woher jetzt bei mir das Gefühl kommt, dass ich Aufnahmen von Karajan eigentlich nicht brauche
Ähnliches könnte ich für mich gar nicht nachvollziehen.
Es gibt von Karajan Aufnahmen, die gleich ab den ersten Takten so entgültig wirken und ein Niveau haben, dass man bei anderen Dirigenten (des gleichen Werkes) eher vermisst.:angel: Eine dieser grossen Aufnahme ist die Mendelssohn - Sinfonie Nr.5 "Reformationssinfonie".
Die anderen Sinfonien finde ich auch befieidigend - sehr gut gelungen. Bei der Sinfonie Nr.4 "Italienische" fehlt mir allerdings bei Karajan das it.Temprament (bes.im letzten Satz) ... ja, die hat bei ihm einfach zu viel ernstes Niveau und ist mir zu langsam ! ;+) Hier brauche ich die Szell-Aufnahme (SONY) !
Aber Nr.3 und 5 =
Die Sinfonie Nr.1 ist übrigens mit Karajan meine einzige Aufnahme , die ich besitze (ich habe die DG-GA). Ich glaube hier auch nicht, dass mir eine andere Aufnahme mehr bringen könnte.------------------
Noch kurz zu Holst: Die Planeten:
In Beitrag 5 nennt EKBT die alte Karajan-Aufnahme mit den Wiener PH. Ich finde die DG-Aufnahme mit den Berlinern auch Klasse, aber die Wiener Aufnahme von 1961 (Decca) hat "das gewisse etwas", dass die Berliner Aufnahme noch einmal deutlich übertrifft. Da kommt noch etwas unmittelbares packendes dazu, das der DG-Aufnahme fehlt. Du solltest Du dir diese mal anhören, lieber Andrejo.
Aber das nur nebenbei, da meine tatsächlichen Planeten-Favoriten noch andere sind ... (Metha, Steinberg, Handley). -
Ich kenne ja etliche Aufnahmen von Karajan, die mich ansprechen, lieber Kollege teleton, und die ich zum Teil auch genannt habe. Es ist nur tatsächlich so, dass ich - im Gegensatz etwa zu Bernstein - mit Karajan nicht sozialisiert wurde. Heute besitze ich von den großen Orchesterwerken zumeist andere Einspielungen und das Bedürfnis, in die Tiefe zu sammeln, ist noch immer nicht so ausgeprägt wie das in die Breite. Außerdem interessiert mich in hohem Maße nicht nur Orchestermusik. Es ist halt alles auch eine Zeitfrage ...
Aber vielleicht läuft mir die von Dir genannte andere Karajan-Einspielung mal über den Weg. Auf jeden Fall besten Dank für den Tipp! Von den "Planeten" steht übrigens auch schon ein halbes Dutzend im Schrank, darunter Steinberg. Bei Handley bin ich mir nicht ganz sicher.
Wolfgang
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RE: Karelia-Suite mit Karajan
Es gibt tatsächlich ein Werk, das unter seiner Federführung sämtliche Konkurrenzeinspielungen aussticht
Hallo Parsifal,
die EMI-CD mit den bekannten Sibelius-Tondichtungen habe ich auch und finde sie soweit sehr gut. Schade, dass er nur diese Meistgespielten ausgewählt hat. Tapiola ist ihm ebenfalls ganz ausgezeichnet gelungen; wenn man keine andere Aufnahme hätte, dann wirkt diese so, als wenn es so und nicht anders sein müsste !Aber was findest Du bei der Karelia-Suite, die manch ein Kritiker sogar schon als Unterhaltungsmusik abtat, mit Karajan so umwerfend ? Nichteinmal klanglich so ganz total umwerfend ... eben EMI ! Ich empfehle Dir die Ashkenazy-Aufnahme (Decca) mit der Karelia-Suite zu hören --- bei allem Wohlwollen für Karajan - Du weist ich schätze ihn hoch - aber die stellt Karajan deutlich in den Schatten !
Warum ?: Bei Ashkenazy werden Emotionen frei, die bei Karajan einfach mit zu viel Niveau daherkommen. -
Hallo Parsifal,
die EMI-CD mit den bekannten Sibelius-Tondichtungen habe ich auch und finde sie soweit sehr gut. Schade, dass er nur diese Meistgespielten ausgewählt hat. Tapiola ist ihm ebenfalls ganz ausgezeichnet gelungen; wenn man keine andere Aufnahme hätte, dann wirkt diese so, als wenn es so und nicht anders sein müsste !Aber was findest Du bei der Karelia-Suite, die manch ein Kritiker sogar schon als Unterhaltungsmusik abtat, mit Karajan so umwerfend ? Nichteinmal klanglich so ganz total umwerfend ... eben EMI ! Ich empfehle Dir die Ashkenazy-Aufnahme (Decca) mit der Karelia-Suite zu hören --- bei allem Wohlwollen für Karajan - Du weist ich schätze ihn hoch - aber die stellt Karajan deutlich in den Schatten !
Warum ?: Bei Ashkenazy werden Emotionen frei, die bei Karajan einfach mit zu viel Niveau daherkommen.Da sieht man es mal wieder: Ich sollte nicht über sämtliche Konkurrenzeinspielungen urteilen, solange ich nicht alle kenne.
Deswegen werde ich daran arbeiten und zumindest mal Ashkenazy testhören.Über die Karelia-Suite bin ich zur klassischen Musik gekommen. Das prägt und bleibt hängen.
Diese Musik unterhält mich seit Jahrzehnten immer noch sehr gut.Bezüglich Klangtechnik hast Du vollkommen recht. Die ist bei Karajan wirklich nicht gut. (Frühe EMI-Digitalaufnahme)
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Mittlerweile habe ich Ashkenazy gehört. Und, ja, er ist transparenter und ein wenig leichtfüßiger als Karajan. Und auf jeden Fall besser aufgenommen.
Die Ballade und auch das Alla marcia profitieren davon.Das Intermezzo höre ich anders lieber. Das stelle ich mir als (aus dem Nebel entstehenden) Marsch der Karelier in die Unabhängigkeit (in den finnischen Nationalstaat) vor.
Das gefällt mir, wenn es vorwärtsdrängend und gewaltig ist und nicht leichtfüßig.
Aus diesem Blickwinkel betrachtet, gefällt mir Karajans Intermezzo etwas besser, als Ashkenazys.In der Summe finde ich beide Interpretationen top, auch wenn sie unterschiedlich sind.
Ich kenne immerhin einige Einspielungen, die mir deutlich weniger gefallen: Berglund, Gibson, Kamu oder Mackerras.
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Hier gibt es von anderen Dirigenten eine Menge Alternativen, die ebenfalls der Hammer sind ... Swetlanow, Mrawinsky, Solti und Co.
Aber für Karajan ebenfalls "hammermässig", besonders der 3.Satz wird hier im richtigen Tempo vorangepeitscht und ...... traumhafte Pauken !Auch hier in der 1964er-Aufnahme geht er emotional weit über die späteren Aufnahmen hinaus - das ist die 1977er-Aufnahme in der DG-GA und für ganz schwach halte ich die letzte Aufnahme mit den WPO, die ich schnell wieder aus meiner Sammlung entfernt habe ...
Dies war meine allererste Klassik-Aufnahme überhaupt, allerdings als LP aka Schallplatte (mit 6. Sinfonie only). Ich erinnere mich noch, es waren "Pfingstferien", eine Woche habe ich die LP rauf und runtergehört (zu Beschäftigung mit Topologie nebenbei ), von mal zu mal wurde ich verliebter. Eine Klassik-Schallplatte später kaufte ich meinen ersten CD-Player.
Also, schon aus nostalgischen Gründen kann ich diese Aufnahme sehr empfehlen.
maticus
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