Zumindest bei den Tempi bewegt sich Järvi in sehr gemächlichen Bahnen. Allegro, Adagio und Finale nimmt Järvi sehr gemächlich. Im Kopfsatz ist er runde fünf Minuten langsamer als Bruno Walter. Järvis Tempi sind für Bruckner-Interpretationen nicht ungewöhnlich, aber enttäuscht war ich irgendwie doch. Järvi schwelgt hier sehr im Orchesterklang, das klingt wunderschön zweifelsohne.
Ja, seltsam, dass er bei Bruckner in ganz anderen Bahnen wandelt. Auch seine Mahler-Dritte mit dem HR-Orchester (lief im Fernsehen, Übertragung aus Kloster Eberbach) hat mir aus diesem Grund nicht zugesagt. Offenbar ein Dirigent, der sehr unterschiedliche Interpretationsstile nebeneinander praktiziert. Kommt vielleicht auch aufs Orchester an?
Viele Grüße
Bernd