Carreras, José "Singen mit der Seele"

  • Hallo ihr lieben, ich habe mir eben die ganze Karajan Tosca mal wieder angehört, ich höre ja nur über Kopfhörer und kann zu Peters Ausführung nur sagen da werden die Sänger nicht vom Orchester überdeckt , für mich ist das Kopfoper im Breitwandsound , der zweite und dritte Akt sind ungemein SPANNEND und sehr suggestiv !
    Im ersten Akt ist die Cavaradossi Arie von Carreras leider nicht das gelbe vom Ei , aber des weiteren finde ich das alles wirklich nicht schlecht gesungen . Ricciarelli singt ihr Vissi d'arte sehr gut und die beiden Duette sind gut gelungen . Ja, und dan mal zu Raimondi , jeder Zoll ein Scarpia ein aalglatter zynischer Baron , der auch noch schön singt !

    Anders verhält es sich mit der Aufn.unter C.Davis , sicher ist Carreras hier vom schön singen doch etwas besser , aber im Ausdruck ist das auf der Karajan Aufn. besser und M. Caballé ist eben M. CABALLÉ mit ihren guten und schlechten Seiten , man lässt ihr ihren Willen , das wäre bei Karajan nicht möglich gewesen , der hatte immer seine eigenen Vorstellungen , ob das immer richtig war sei dahingestellt ! Na ja, und Wixell ist ein grobschlächtiger Scarpia , schön gesungen hat er m.E. nie oder selten , obwohl er den Scarpia rund um den Erdball gesungen hat !

    Vielleicht sehe ich das etwas anders als ihr, aber für mich ist die Karajan-Aufnahme schon ein MUSS !!

    LG palestrina

    „ Die einzige Instanz, die ich für mich gelten lasse, ist das Urteil meiner Ohren. "
    Oolong

  • 1986, noch vor Carreras' Erkrankung, sang er den Emile in "South Pacific" an der Seite von Kiri te Kanawa - eine der Partien, die für ihn wie geschaffen waren:

    ______________________

    Homo sum, ergo inscius.

  • Ebenfalls mit José Carreras und Kiri te Kanawa wurde Leonard Bernsteins West Side Story eingespielt - unter Leitung des Komponisten. Ob es passend war, dieses Musical mit Opernsängern zu besetzen, sei dahingestellt. Da es der große Meister selbst gemacht hat, kann es jedenfalls nicht ganz falsch sein. Die Entstehung der Aufnahme ist ausführlich dokumentiert und auf Youtube zu sehen. Hier die Probe und Einspielung des berühmten Liedes "Maria". Wir erleben einen gestressten Carreras und einen gestressten Bernstein - aber am Ende wird alles gut. Ein sehr schönes Dokument, wie ich finde. Bernstein ist einfach herrlich.

  • und natürlich diese wunderbare Lucia

    Ich muss ehrlich sagen (auch wenn ich mich unbeliebt mache), dass ich Caballé als Lucia wirklich furchtbar finde.
    Ich finde bei ihr klingt Lucia eher wie "Tosca" oder "Turandot". So sehr ich Carreras als Edgardo mag, aber diese Aufnahme ist für mich schwer zu ertragen.

    "....Die Wahrheit nachbilden mag gut sein, aber die Wahrheit erfinden ist besser, viel besser...." (Giuseppe Verdi)

  • Caballé als Lucia ist auch nicht unbedingt my tumbler of whisky. Als Maria Stuarda oder Elisabetta in Roberto Devereux - nicht zu sprechen von Caterina Cornaro oder Gemma di Vergy gefällt sie mir viel besser, um bei Donizetti zu bleiben.
    Allerdings dirigiert Lopez-Cobos hier die Edition der Oper, die er aus den Manuskripten und der Erstausgabe erstellt hat, das heißt ohne die Änderungen, die sich in die Tradition eingeschlichen haben (Striche, Transpositionen usw ...).
    Deshalb ist diese Aufnahme besonders interessant ... aber ... es gibt noch eine gute Nachricht ...
    von dieser Fassung gibt es ein live aus Covent Garden mit Lopez-Cobos am Pult, Carreras als Edgardo und ... Ricciarelli als Lucia ... und damals hatte sie einen guten Abend, zumal sie nicht die interpolierten sovracuti singen muß.

    Alles, wie immer, IMHO.

  • Aber warum mußte er sich später mit Canio, Radamés und Turiddu übernehmen? Lyrische Partien hätte er besser nicht so früh aufgeben sollen.

    Ich gebe Calisto vollkommen recht. Genauso wie di Stefano hat er sich (viel zu früh ?) ins falsche Fach begeben. Aber die Verführung dazu war wohl zu groß und nicht jeder ist ein Alfredo Kraus.

    Allerdings hat er natürlich auch in mehr dramatischen Fach tolle Leistungen geliefert. Immer sehr gemocht habe ich diese Aufnahme hier:

    Auch die fachfremd, aber das ist einfach Dramatik pur, auch dank des Dirigats von Chailly. Und bei dieser Leidenschaftlichkeit sehe ich über manches hinweg. ^^

    :wink: Wolfram

    "Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern." (Samuel Beckett)

    "Rage, rage against the dying of the light" (Dylan Thomas)

  • Feliz Cumpleaños José Carreras zum 75. Geburtstag!

    José Carreras zum 75. Geburtstag: Eine Stimme wie flüssiges Gold

    Sie waren mal zu dritt: der Italiener mit dem großen weißen Taschentuch, der Marathon-Mann aus Mexico – und der Gentleman aus Barcelona: Luciano Pavarotti, Placido Domingo und José Carreras. Für über ein Jahrzehnt schien es außer den dreien keine Tenöre auf der Welt zu geben. Pavarotti ist 2007 gestorben, Domingo singt mit über 80 immer noch und José Carreras hat sich heuer im Herbst in Wien eher still von der Bühne verabschiedet. Am 5. Dezember wird er 75 Jahre alt.

    http://www.br-klassik.de/aktuell/jose-c…g-oper-100.html

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