Duke Ellington - Der Mann, der Klangmagier des Jazz ?

  • Diese Doppel-CD gehört sicher nicht zu den lebenswichtigen Aufnahmen, aber der Duke stand 1958 beim Newport Jazz Festival im Mittelpunkt. Diverse Künstler (darunter Dave Brubeck) spielten zu Ehren des Duke seine Stücke. Die Original-Platte bestand aus 11 Titeln, während die Doppel-CD insgesamt 19 Titel aufbieten kann. Dafür gibt es Gründe, doch alles der Reihe nach.

    Der Reiz dieser CD ist einfach erklärt: Neben dem Gastmusiker Gerry Mulligan (Baritonsax), der zusätzlich mit der Band bei einigen Titeln spielte, sind es vor allem die 11 brandneuen Titel, die hier das erste Mal von der Band gespielt wurden. Zusammen mit Billy Strayhorn machte er sich rund vier Wochen vor dem Auftritt daran, hier ein völlig neues Programm zu bieten, da man ja schon alle Titel vorher gespielt hatte, die auch nur im Entferntesten mit dem Duke etwas zu tun hatten.

    Drei Takes fallen schon mal weg, da sie die Ansage von Moderator Willis Conover und den Abspann mit "Take the A-Train" beinhalten. An drei weiteren Titeln wirkt ferner Mahalia Jackson mit, davon "Come Sunday" zusammen mit dem Duke. Da bleiben nur noch noch 14 Titel übrig.

    Weitere zwei Titel stammen aus einer Radio-Übertragung vom gleichen Tag. Sind wir bei 12 Titeln. Es tut mir leid, dass das ein wenig kompliziert wird, aber daran bin nicht ich schuld, sondern die so aufgemachte Doppel-CD. Ich bespreche daher erst einmal die Original-Platte, das ist einfacher.

    "Happy Reunion" kenne wir aus der Paul Gonsalves-CD bereits. Er ist auch hier der Solist. "Multicoloured Blue" lässt Ozzie Bailey und Johnny Hodges hervortreten. "Mr.Gentle and Mr.Cool" ist ein sehr interessantes Stück für Harold Baker und Ray Nance (Violine). Es wurde vom Duke auch später immer wieder mal gespielt. "Juniflip" gehört dann ganz Clark Terrys Flügelhorn. "Hi Fi Fo Fum" ist dann endlich auch mal eine Solo-Nummer für Sam Woodyard. Er spielt dann auch völlig anders sein Solo, als es z.B. Louie Bellson machen würde. So bearbeitet er sein Instrument mit den Stöcken, den Händen und die ganze Palette seines Könnens, ohne dass es zu einem Kraftakt kommt.

    "Jazz Festival Jazz" ist dann was ganz Besonderes. Hier lässt der Duke die Band quasi "alt gegen neu" spielen. Auf der einen Seite Ray Nance, Quentin Jackson und Russell Procope (Klarinette), die die Traditionalisten verkörpern, auf der anderen Seite Clark Terry, Paul Gonsalves und Jimmy Hamilton (Klarinette). Sie werfen sich die Bälle alle vier Takte gegenseitig zu. Was für eine geniale Idee !!! "Prima Bara Dubla" ist dann dem Tandem Gerry Mulligan/Harry Carney gewidmet. Das Stück gibt allerdings keinem der beiden Musiker wirklichen Freiraum, so dass man hier von einem einmaligen Fall von Sinnlosigkeit schreiben kann. Dafür braucht man keinen Gerry Mulligan dazu zu setzen.

    Die weiteren Titel gehörten nicht zur Original-LP, und stammen aber alle (außer anders angegeben im Cover) vom Newport Jazz Festival. Dazu gehören "I got it bad" und "Bill Bailey" als Feature für die neue Bandsängerin Lil Greenwood, "El Gato", einem Stück von Cat Anderson, was neben Anderson auch die weiteren Trompeter Clark Terry, Harold Baker und Ray Nance vorstellt. Auch dieses Stück sollte viele Jahre in der Band bleiben, aber es wurde kein Standard-Stück im Jazz.

    Mir hat trotz diverser Schwächen die ganze Einspielung gut gefallen. Es ist für Jeden was dabei, vor allem das neue Programm gefällt mir sehr gut. Nur mit aufgewärmten Erinnerungen fühlt sich kein Musiker, aber auch kein wirklicher Jazzfan wohl.

    Etwas für Raritäten-Sammler ist diese CD. Aufgenommen am 09.September 1958 im Plaza-Hotel von New York City. Der Duke hatte den Sänger Jimmy Rushing, die Vokalistin Billie Holiday und Trompeter Buck Clayton zu Gast. ich habe diese CD auch nicht, was aber eher Zufall ist.

    Die Suite hier wird mit "Jazz Festival Suite" bezeichnet, ist aber die "Tooth Suite", eine nicht gerade umwerfende Musik. Immerhin werden einige der Musiker solistisch herausgestellt, doch sie ist auch als Studio-Einspielung auf einer anderen CD drauf, die ich später eh beschreiben werde. Da dort noch die gleichen Musiker mitspielen, dürfte sich auch bei den Solisten kaum etwas geändert haben.

    Jimmy Rushing singt "Go Away Blues", Hello,Little Girl" und Love to hear my Baby", Billie Holiday ist auf "Hush Now" und "When your Lover has gone" zu hören. Sie wird nur von der Rhythmusgruppe und Buck Clayton begleitet. "El Gato" bildet dann den fulminanten Abschluss, den wieder die Trompeten besorgen. Psychologisch ist es interessant zu wissen, dass nach Ellington Miles Davis mit seiner Band an die Reihe kommen sollte. Man kann denken was man will, aber hier hat der Duke mit Absicht seine Zähne gezeigt....


    Das Duke Ellington-Orchester ging dann ab Oktober bis zum 20.November 1958. Von zwei Konzerten habe ich Aufnahmen vorliegen. Eines vom 29.Oktober aus dem Alhambra in Paris, und das Abschlusskonzert vom 20.November aus dem Salle Pleyel, auch in Paris. da beide Programme ziemlich ähnlich sind, werde ich zwar beide Aufnahmen als Cover posten, dazu die Besetzung der Tournee, aber keine Besprechung machen.

    Zur Zeit ist die Doppel-CD aus dem Alhambra-Konzert recht günstig zu bekommen, also wäre hier dann eher da die Chance zuzuschlagen.

    Damit geht das Jahr 1958 fast zuende. Da ich noch die beiden CDs in kleiner Besetzung versprochen habe, werde ich die nun auch wirklich nachholen. Doch erst nachher.

    Fortsetzung folgt !!

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • [Blockierte Grafik: http://ecx.images-amazon.com/images/I/414CBVJ254L.jpg]

    [Blockierte Grafik: http://ecx.images-amazon.com/images/I/51pjWz1lE9L.jpg]

    Das ist mein erster Beitrag hier nach der Systemumstellung. Mal schauen, ob das alles so klappt, gerade das Bilder einstellen ist noch ein wenig gewöhnungsbedürftig. Alles neu, alles anders. Man wird sich daran gewöhnen.

    Ich mache mal weiter im Text mit den beiden CDs, die der Duke außerhalb seiner Band gemacht hat, wenn auch mit einigen seiner Mitstreiter aus der Bigband. Beide Alben stehen vor allem wegen Johnny Hodges hier, der hier ein ideales Umfeld hat, sich zu entfalten. Das Blues-Album alleine ist schon jeden Cent wert, dazu kommen noch die Solisten Harry Edison an der Trompete und Les Spann an der Gitarre, einem Instrument, was beim Duke nie eine große Rolle gespielt hat. Die Aufnahmen fanden am 20.Februar 1959 statt.

    Die Bestzung lautete: Harry Edison (Trompete) - Johnny Hodges (Altsax) - Duke Ellington (Klavier) - Les Spann (Gitarre) - Al Hall oder Sam Jones (Bass) - Jo Jones (Drums)

    In "Side by Side" wurden zwei verschiedene Aufnahme-Sitzungen zusammen. Die Erste fand bereits am 14.August 1958 statt, die Zweite am 01./02: und 04.Februar 1959. Nur der Eröffnungs-Titel "Stompy Jones" wurde auch in der Ellington-Band gespielt, alle anderen Nummern sind also "frischer Wind" für alle Musiker.

    Diese CD besticht durch ihren frischen Zugang und unglaublich gute Musik. Doch wenn man gleich die Besetzungslisten sehen wird, kann man versehen, dass da nur was Gutes rauskommen konnte.

    Die Titel 1,2 und 4 wurden am 01.,02. und 04.02.59 eingespielt:

    Harry Edison (Trompete) - Johnny Hodges (altsax) - Duke Ellington (Klavier) - Les Spann (Gitarre,Flöte) - Al Hall (Bass) - Jo Jones (Drums)

    Der Rest dann : 14.08.58 :

    Roy Eldridge (Trompete) - Lawrence Brown (Posaune) - Johnny Hodges (Altsax) - Ben Webster (Tenorsax) - Billy Strayhorn (Klavier) - Wendell Marschall (Bass) - Jo Jones (Drums)

    Beide CDs sind wirklich ganz hervorragend geworden. Man kann gerade "Side by Side" mehr als "Jumping" bezeichnen. Sie knüpft eher an die kleinen Besetzungen von Hodges von 51-55 an, als an die Ellington-Band. Trotz der vielen Musiker, die "Stallgeruch" hatten, einschließlich des Duke selbst, ist das hier kein reiner Ellington, sondern exzellenter Mainstream-Jazz auf höchstem Niveau. Mir scheint es, dass der Duke in seinen späteren Jahren immer mehr aus sich rausgehen konnte, als wenn er in seiner eigenen Band spielt.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

    Einmal editiert, zuletzt von Maurice (22. Dezember 2015 um 13:52) aus folgendem Grund: Das mit dem Bilder reinstellen hat nicht geklappt. Leider weiß ich den Grund nicht. Sollte es jemand besser hinbringen, nur zu. Danke!!

  • [Blockierte Grafik: http://ecx.images-amazon.com/images/I/41Mnr09INjL.jpg]

    Das Album "Jazz Party" ist das erst Album aus dem Jahre 1959 was ich vorstellen möchte. Leider funktioniert das Übernehmen von Amazon-Codes ins neue System noch nicht so recht, also muss die Kopier-Methode herhalten. Ohne Foto ist es Käse.

    Hier machte der Duke sein vermutlich "verrückteste" Album seiner Karriere. Der Duke hatte eigentlich ein ganz "normales" Recording-Date, um eben neue Stücke auf LP zu bannen, darunter auch die schon mal erwähnte "Toots Suite" einzuspielen. Da die Band längere Zeit von New York weg gewesen war, fanden sich in den Aufnahmestudios eben einige gute Freunde ein - mehr oder weniger zufällig natürlich. Die Freunde waren Dizzy Gillespie, der natürlich nicht ohne seine Trompete aufgetaucht war, Jimmy Jones, ein ausgezeichneter Pianist und Sänger Jimmy Rushing.

    Was dann genau gesagt und, wie es wohl gewesen sein muss, gescherzt wurde, ist nicht überliefert, aber am Ende griff der Duke zum Telefonhörer und rief sage und schreibe 11 Percussionisten an, darunter die Studio-Legenden Chauncey Morehouse und Robert M. Rosgengarden, zwei hervorragende Bigband-Schlagzeuger übrigens. Nun musste der Duke also diese zusätzlichen Musiker beschäftigen. Was dabei heraus kam, wurde dann hier auf diese Platte (heute CD) verewigt.

    Die Aufnahme fand am 19.und 25.Februar 1959 in den Columbia Studios in New York statt.

    Die "Toot Suite" ist in sechs Teile untergliedert. "Red Garter" stellt den Posaunisten Britt Woodman heraus, "Red Shoes" den Klarinettisten Jimmy Hamilton und den Trompeter Harold Baker. Die Teile 3-5 sind dann für Russell Procope (Klarinette) und Quentin Jackson (Posaune) reserviert. Der letzte Teil, "Ready Go!" kennen wir bereits. Paul Gonsalves ist hier ganz in seinem Element. "Satin Doll" stand auch wieder mal auf dem Programm, das kennen wir nun ja bereits von früheren Einspielungen.

    In "U.M.M.G." wird als Gast dann Dizzy Gillespie herausgestellt. Er spielt ein exzellentes Solo und fügt sich dem Stück problemlos ein. "All of Me" ist dann das Solo-Stück für Johnny Hodges, und er spielte es oftmals in den Konzerten. "Malletoba Spank" und "Tymperturbably Blue" sind dann die zwei absoluten Exoten hier. Die 11 Percussionisten schnappten sich offenbar alles an Instrumentarium, was gerade in den Columbia-Studios so herum stand. Dadurch wirkten Vibraphon, Xylophon, Marimbaphone,Kesselpauken und Glockenspiel mit. Und es ist interessant, dass hier ein durchaus harmonisches Miteinander geschaffen wurde, wie es so vermutlich nur der Duke erreichen konnte.

    Als Abschluss kommen nun Sänger Jimmy Rushing und Pianist Jimmy Jones zum Zuge. "Hello,Little Girl" ist einer jener Blues, die Rushing jederzeit locker aus dem Ärmel schütteln konnte. All machten munter mit, und Dizzy setzte noch ein Solo drauf. Fertig war dieses total ungewöhnliche Album.


    [Blockierte Grafik: http://ecx.images-amazon.com/images/I/517tBiu4FiL.jpg]

    Ich habe noch Probleme, was die korrekte Bildeingabe hier angeht. Da das "alte System" noch nicht so recht funktioniert, mache ich es eben nach der alten "Rüber-Kopier-Methode.

    Das Album "D.J.Special" gehörte viele Jahre zu den gesuchten Raritäten auf LP. Damals habe ich durch puren Zufall für nur 10 DM (!!) die LP erwerben können. Zum Glück wurde das Album aber auch eines Tages auf CD herausgebracht, und so konnte ich die LP gegen die CD eintauschen. Das Album kam damals übrigens unter dem Titel "Ellington '59" heraus.

    Die wichtigste Änderung war aber, dass Sam Woodyard einige Monate abwesend war. JImmy Johnson, ein völlig unbekannter Schlagzeuger, der aus Philadelphia kam, saß am 21.März 59 das erste Mal am Drumset, hier noch gemeinsam mit Sam Woodyard. Es ist also das erste Album, was er mit der Band einspielte. Er spielte bis wohl bis Ende Mai 1960 in der Band, aber es gab immer wieder einzelne Auftritte, bei denen wiederum Sam Woodyard spielte.

    War die letzte Aufnahmesitzung schon ein Unikum, so kann man das HIER auch so sagen. Dieses Mal lag es weniger an den aktiven Musikern, sondern an den Stücken an sich. Keines davon wurde weder zuvor noch anschließend je wieder vom Duke - und vermutlich auch von keiner anderen Band - gespielt. Die meisten Werke stammen aus der Feder von Bandmitglied Jimmy Hamilton und Trompeter-Arrangeur Dick Vance.

    Früher galt die LP als ein wenig "zwilichtig", doch die Aufnahme-Session steht ganz offziell sowohl bei Timner als auch Dr.Strateman in den Büchern, ist also alles andere als halblegal. "SESAC Recording Session" wird sie im Strateman-Buch genannt. Da die Platte auch aufnahmetechnisch hervorragend geworden ist, habe ich die Vermutung, dass sie sogar in den Columbia-Studios eingespielt worden ist.

    Man bekommt hier die vielleicht "modernste" Platte präsentiert, da hier der Bop-Geist von Anfang bis Ende zu hören ist. Auch Billy Strayhorn war mit von der Partie, auch wenn man ihn auf keiner Liste finden wird. "Frou Frou" ist der Titel, bei dem er mitwirkte. "Fat Mouth" hat einen treibenden Puls, und man merkt sofort, dass Jimmy Johnson weitaus härter zur Sache geht als Sam Woodyard. Johnny Hodges, Clark Terry (Flügelhorn) und Paul Gonsalves sind die Solisten.

    "Lost in the Night" hat Soli von Jimmy Hamilton (Klarinette) und Harold Baker, der ein wirklich fantastisches Solo spielt. Ein wunderschönes Stück von Richard Maltby. Viel zu schade, um irgendwo nutzlos herumzuliegen...."Little John's Tune", lässt den Saxophonsatz hervortreten. Vermutlich Ray Nance (Trompete), Paul Gonsalves und Jimym Hamilton (Klarinette) sind die Solisten hier.

    "Frou-Frou" ist dann ein reines Bandstück mit mit Billy Strayhorn am Klavier. ""Dankworth Castle" lässt Jimmy Hamilton am Tenorsax hervortreten. Er spielte es erstaunlich hot und kochend, also ganz das Gegenteil von seinen Klarinetten-Soli. Davon kann man sich dann auch gleich in "Moonstone" überzeugen. Hier ist außerdem Harold Bakers butterweiche Trompete erneut zu hören. Auch das ist ein Stück, was man gerne öfter von der Band gehört hätte.

    "Night Stick" ist ein richtiger "Reißer", und hier hört man besonders deutlich, dass der Duke auch "boppen" konnte. Clark Terry (Trompete) und Paul Gonsalves sind die "modernen" Solisten hier. "Lullaby for Dreamers" ist dann eines der typischen Hodges-Stücke, hart am Kitsch, aber auch hier wieder eine Ballade, die man nur vom ihm so wunderschön gespielt bekommen hat, und die man gerne öfter gehört hätte. John Sanders bekommt auf der Ventil-Posaune auch noch ein kurzes Solo. "She was a Thinkling "Thing" ist wiederum ein relaxt swingendes Stück, das ein Solo von Paul Gonsalves hat. "Jamaica Boy", ein Latin-Stück, bringt Ray Nance (Trompete) und Jimmy Hamilton (Tenorsax) ans Mirkophon.

    "Still Water", mit leicht rockigem Rhythmus, ist dann Johnny Hodges ganz alleine. "Jet Strip", erneut ein Stück der boppigen Art, hat Soli von Clark Terry (Flügelhorn), Paul Gonsalve und Jimmy Hamilton (Klarinette).

    Hier die Besetzung :

    Cat Anderson, Clark Terry, Harold Baker und Ray Nance - Trompeten
    Britt Woodman, Quentin Jackson, John Sanders - Posaunen
    Johnny Hodges, Russell Procope - Altsax
    Paul Gonsalves, Jimmy Hamilton - Tenorsax/Klarinette
    Harry Carney - Baritonsax
    Duke Ellington , Billy Strayhorn - Klavier
    Jimmy Woode - Bass
    Jimmy Johnson - Drums

    Die besten Aufnahmen haben den Nachteil, dass sie schnell zuende gehört und zu kurz sind. Das trifft hier leider auch zu. Die einzige Einschränkung ist hier die kurze Laufzeit mit rund 33 Minuten. Musikalisch kann man sich über die hatte Gangart von Jimmy Johnson sicher streiten, doch wer Sam Woodyard gewohnt ist, dem wird nun fast vom Stuhl getrommelt. Die CD ist für mich eine solche Rarität, dass ich sie immer mal wieder gerne höre. 12 Titel, die man nie wieder hören wird, sind doch Kaufargument genug, oder nicht?

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Ich möchte, da die Einspielungen zu diesem Film fanden vom 29.Mai 1959 bis zum 02.Juni 1959 statt. Dieser Film war für den Duke sehr wichtig, da Regisseur Otto Preminger zu den bekannten Regisseuren zählte. Mit James Stewart und Lee Remick wurden auch hochgeschätzte Schauspieler verpflichtet.

    Seine Band wurde an zwei Tagen durch den Trompeter Gerald Wilson verstärkt, ohne dass es einen ersichtlichen Grund gab. Am Schlagzeug sitzt auch hier Jimmy Johnson. Kein Stück davon fand letztendlich den Weg ins Repertoire der Band.


    [Blockierte Grafik: http://ecx.images-amazon.com/images/I/513HFV30HQL.jpg]


    Kommen wir zur nächsten Einspielung. Seit dem Newport Jazz Festival-Erfolg von 1956 wurde der Duke regelmäßig von Veranstalter George Wein eingeladen. Und der Duke kam gerne jedes Jahr wieder.

    Es war der 04. Juli 1959, und die Band gastierte erstmals mit ZWEI Schlagzeugern dort: Jimmy Johnson und Sam Woodyard !! Auch gab es einen altbekannten Neuzugang in der Band, Fats Ford, der Trompeter.

    Eillington hatte auch wieder ein neues Werk im Gepäck mit dabei. "Idiom '59" hieß das rund fünfzehn Minuten lange Werk. Es folgt auch gleich nach einigen Einleitungs-Takten von "Take the A-Train" und den Begrüßungsworten vom Duke höchstselbst. Solistisch wird im ersten Part von "Idiom '59" weniger agiert. Russell Procope an der Klarinette hat kurze Einwürfe zu spielen.Jimmy Hamiltons Klarinette hat im zweiten Teil mehr Solo-Spielraum, dazu der glänzende Saxophonsatz und einer der Drummer (ich würde Johnson tippen).

    "Rockin' in Rhythm" wird hier nur mit kurzer Einleitung angegangen. Britt Woodman, Harry Carney (Klarinette), Quentin Jackson und Cat Anderson (High Note-Trompete) sind die Solisten. "Flirtibird" ist ein Solo-Stück für Johnny Hodges, "Perdido" stellt Ray Nance (Trompete) kurz und Clark Terry (Flügelhorn) als Solisten vor.

    "Cop-Out" ist ein typisches Stück für Paul Gonsalves. "V.I.P.'s Boogie" hat Harry Carney (Baritonsax) und Jimmy Hamilton (Klarinette) als Solisten. "Jam with Sam" beginnt mit Harold Bakers Trompete, gefolgt von Paul Gonsalves, Britt Woodman, Russell Procope (Altsax), Cat Anderson, Quentin Jackson, Fats Ford (der hier unter seinem Pseudonym Andres Merengueito vorgestellt wird vom Duke) und erneut Cat Anderson.

    "Skin Deep" stellt die beiden Schlagzeuger Jimmy Johnson und Sam Woodyard vor. Ellington sagt dabei, dass das eine Premiere wäre mit beiden Drummern gleichzeitig."Things, ain't what they used to Be" ist dann wieder die Zeit für Johnny Hodges, "Jones" ist das letzte Stück, und der Duke macht dabei seine Absage. Russell Procope ist dann der Solist auf einer "Whistle", auch Paul Gonsalves ist noch einmal zu hören.

    Auch hier gilt wieder, was man für einige seiner Konzerte sagen kann: Sehr gut, aber eben auch nicht überragend. Kein Künstler spielt jeden Abend überragende Programme, wobei man hier ja keine Schwäche feststellen kann, außer das vielleicht auch hier wieder für MICH zu laute Schlagzeugspiel von Jimmy Johnson. Keine Must Have-Einspielung.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • [Blockierte Grafik: http://ecx.images-amazon.com/images/I/51G6DQ38DGL.jpg]


    Noch kurz vor der nächsten Europa-Tournee der Band, ging es am 08.September 1959 ins Columbia-Studio. Die Angaben im Booklet decken sich leider nicht mit den Angaben, die ich zur Verfügung habe. Daher nehme ich den Timner als Maßstab hier, um eine genaue Angabe machen zu können.

    Cat Anderson, Clark Terry, Harold Baker, Fats Ford, Willie Cook, Ray Nance - Trompeten (ja, 6 Stück sind richtig)
    Britt Woodman, John Sanders - Posaunen - Quentin Jackson Posaune bei "Idiom 1959, Part 1"
    Johnny Hodges, Russell Procope - Altsax, Klarinette
    Paul Gonsalves, Jimmy Hamilton . Tenorsax, Klarinette
    Harry Carney - Baritonsax
    Duke Ellington - Klavier
    Jimmy Woode (in "Idiom 1959", Part 2+3, Launching Pad, Cop Out Extension, Things, ain't what...., V.I.P.s Boogie, Perdido, Jam with Sam)
    Joe Benjamin - Bass (Idiom 1959, Part 1)
    Quntin Jackson - Bass (Dual Fuel Part 1-3)
    Jimmy Johnson & Sam Woodyard - Schlagzeug

    Ich habe keinerlei Ahnung, warum Ellington hier ständig den Bassisten ausgetauscht hat. Quetin Jackson hat in seltenen Fällen tatsächlich mal Bass gespielt, wenn ganz kurzfristig dieser ausgefallen war seit seinem Eintritt in die Band 1948. Daher ist diese Besetzung nicht wirklich so weltfremd wie man es zunächst vermuten könnte.

    Die sechs Trompeter lassen sich auch erklären. Harold Baker hat hier seinen letzten Arbeitstag mit der Band. Er wird von Fats Ford ersetzt, so dass hier beide Musiker erscheinen. Baker wird die Europa-Tournee schon nicht mehr mitspielen.

    Warum man hier nahezu die identische Musik eingespielt hat wie auf dem Newport Jazz Festival bereits gehört, ist logisch. Die Live-Einspielung wurde erst viel später veröffentlicht, so dass eine Überschneidung damals nicht geschah.

    Daher auch nur ganz kurz zu den Solisten: In "Duael Fuel" sind es vor allem die beiden Drummer Jimmy Johnson und Sam Woodyard, die ihre unterschiedlich Auffassung von Musik hier vorstellen. In "Launching Pad" sind Clark Terry,Britt Woodman, Jimmy Hamilton und Paul Gonsalves zu hören.

    Auch bei dieser Einspielung würde ich vier Sterne vergeben. Wer natürlich auf Schlagzeug-Soli steht, wird um diese Scheibe nicht umhin kommen.


    Am 11.September 59 ging es per Schiff nach Europa. Die Heimkehr erfolgte am 03.November 1959. Auch Willie Cook machte die Tournee nicht mit. Gründe dazu konnte ich keine finden. John Sanders verließ die Band ebenfalls nach dem letzten Columbia.Termin. Er studierte Theologie und wurde ein anerkannter Priester. Für ihn kam Mitchell "Booty" Wood als neuer Posaunist in die Band hinein. Wood spielte zuvor u.a. mit Lionel Hampton, Arnett Cobb und Count Basie.

    Jimmy Johnson war alleiniger Schlagzeuger während der Tournee. Lil Greenwood war die Sängerin der Band.

    Die Konzerte fanden in Paris, Stockholm, Berlin, Aarhus, Kopenhagen, Frankfurt, Zürich und München statt, so meine Angaben.

    Was sich vor der Tournee angebahnt hatte, wird sich nun fortsetzen. Die nächsten Jahre bis 1962 sind wieder durch zahlreiche personelle Wechsel geprägt. So stiegen Clark Terry und Quentin Jackson aus der Band aus, um zur neuen Bigband von Quincy Jones zu wechseln. Diese wurde für die Show "Free and Easy" extra zusammen gestellt und ging direkt auf eine Europa-Tournee. Ebenfalls aus der Band raus ging Cat Anderson.

    Für Clark Terry kam Willie Cook wieder nach Hause (der im Grunde nur während der Europa-Tournee gefehlt hatte), und Ed Mullens, der 10 Jahre mit Lionel Hampton spielte, kam neu in die Band hinein. Mullens spielte aber meines Wissens nach keine Soli in der Band. Als Ersatz für Quentin Jackson rückte Booty Wood als neuer Plunger-Solist auf dessen Platz und Matthew Gee kam neu in die Band. Gee war der modernste Posaunist, der bis dato in der Ellington-Band spielte. Er trat auch als Solist auf dem selten gespielten Bariton-Horn hervor. Mehr dazu im nächsten Teil.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Ende 1959, nachdem die Band wieder zuhause war von der Europa-Tournee, fand am 03.12.59 in New York City statt. Die Session begann um Mitternacht, doch das war normal in den Staaten. Bei Columbia herrschte 24-Stunden-Betrieb in den Aufnahme-Studios. Der Titel der Platte lautete "Blues in Orbit". Da wir hier noch 8 Bonus-Tracks haben, möchte ich schreiben, dass die Titel 1-11 auf der CD das Original-Album bedeuten.

    Warum man aber "Blues in Orbit" nicht neu aufgenommen, sondern vom 12.Feb. 1958 mit dazu genommen wurde, und man auch "Villes Ville is the Place,Man" vom 25.Feb. 1959 auch dazugenommen wurde, konnte ich nicht nachverfolgen. Immerhin wurde letzterer Titel auch in der gleichen Besetzungsart eingespielt wie die neun anderen Stücke.

    Ebenfalls interessant ist, dass hier nur Ray Nance vom Trompetensatz mitgespielt hat, während die restliche Band komplett spielte. Der Grund dürfte gewesen sein, dass der neu zusammengestellte Trompensatz wohl erst mal eingespielt werden musste.

    "Three J's Blues" hat Jimmy Hamilton für sich selbst geschrieben. Er spielt Tenorsax und mal nicht Klarinette. "Smada" hat Soli von Johnny Hodges und Ray Nance (Trompete). Dieser ist auch auf "Pie Eye's Blues" solistisch zu hören, zusammen mit Hamilton, dieses Mal auf der Klarinette. "Sweet&Pungent" hat Sooli von Hamilton (Klarinette) und Neuzugang Booty Wood (Posaune). "C-Jam Blues", erlebt hier durch die neuen Solisten mal frischen Wind. Ray Nance (Violine), Matthew Gee (Posaune), Paul Gonsalves, Booty Wood und Jimmy Hamilton (Klarinette) sind die Solisten.

    "In a Mellow Tone" hat Harney und Ray Nance (Trompete) als Solisten, "Blues in Blueprint" ist für Harry Carney und Bassist Jimmy Woode, "The Swinger's get the Blues,too" hat Matthew Gee (Bariton-Horn), Ray Nance (Trompete) und Johnny Hodges als Solisten. "The Swinger's Jump" lässt uns Johnny Hodges, Ray Nance, Jimmy Hamilton (Tenorsax) und Booty Wood (Posaune) hören.

    "Blues in Orbit" ist dann für den Duke alleine reserviert. "Villes Ville is the Place,Man" ist für Johnny Hodges, Ray Nance und Harry Carney bestimmt.

    Die restlichen acht Titel sind alleine vier davon "Alternate Takes" der "Blues in Orbit"-Session, die anderen Aufnahmen wurden früher eingespielt. Daher gibt es auch wechselnde Besetzungen, die aber im Booklet alle genauestens beschrieben werden.

    Mein Fazit ist dieses Mal eindeutig. Keiner der neuen Titel wurde jeweils wieder gespielt. Da sie fast alle Blues sind, muss man davon ausgehen, dass sie "Lückenfüller" waren, weil man nicht genug Material hatte, und der Duke seine beiden neuen Posaunisten mal "ausprobieren" wollte. Dazu noch ein paar Standards, fertig war die Sache. Man kann eine gewisse "Frische" ausmachen in den Einspielungen, vor allem die neuen Posaunisten konnten positiv auf sich aufmerksam machen.

    Damit ist das Jahr 1959 auch abgeschlossen.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Dieses Album gehört für mich zu seinen besten Alben überhaupt. Die Begründung ist recht einfach. Die meisten Arrangements wurden neu gemacht, vermutlich deshalb, weil die ursprünglich als Solisten vorgesehenen Musiker nicht mehr in der Band waren.

    Hier auf dieser CD befinden sich vor allem ab Titel 10 weitere Einspielungen aus dieser Zeit, darunter ein wirklich tolles "Lullaby of Birdland". Doch dazu später mehr.

    Die Aufnahmen entstanden zwischen dem 31.Mai 1960 und 30.Juni 1960. Die Band hatte einen erstaunlich "unellingtonhaft" harten Sound, den man als eingefleischter Ellington-Fan sicher so nicht kannte und mochte. Wer aber satten Bigband-Sound mag, wird daran seine helle Freude haben.

    "Happy Go Lucky Local" hat Jimmy Hamilton (Klarinette) und Russell Procope (Altsax) als Solisten. Gerade hier fällt das Fehlen von Cat Anderson hörbar auf. "What am I here for?" hat den Duke selbst, Booty Wood (Posaune), Ray Nance (Trompete) und Paul Gonsalves als Solisten dieses Mal."Rockin' in Rhythm", natürlich mit dem Vorspiel "Kinda Dukish", bringt uns Ellington, Harry Carney (Klarinette) und Booty Woods Posaune ans Mikrophon. Fats Ford spielt die High Notes, wenn auch nicht so dominant wie Cat Anderson es sonst machte.

    "Perdido" hat erstklassige Soli von Jimma Hamilton (Klarinette), Ray Nance - Willie Cook im Wechsel, Paul Gonsalves, Harry Carney und Sam Woodyard. Eine tolle Einspielung,und endlich mal in einem neuen Arrangement, was alt und neu verbindet. Gerald Wilson hat es geschrieben.

    "I'm Beginning to see the Light" ist ein Bill Mathieu-Arrangement, und stellt vor allem die Band vor. "Midriff" lässt Heimkehrer Lawrence Brown viel Solo-Raum, "Main Stem", einer seiner Hits aus den frühern 1940-er Jahren, hat Soli von Ray Nance, Johnny Hodges, Jimmy Hamilton, Booty Wood, Paul Gonsalves und Lawrence Brown (Posaune)..

    "Take the A-Train" gehört hier wieder alleine Ray Nance an der Trompete. "It don't mean a Thing", was wieder von Bill Mathieu arrangiert wurde, hat Soli von Ellington, Johnny Hodges, Ray Nance, Jimmy Hamilton, Paul Gonsalves und Lawrence Brown. "Lullaby of Birdland" hat Soli von Billy Strayhorn (Klavier), Paul Gonsalves und Willie Cook.

    Die Tracks 14-17 sind dann alle der "Suite Thursday" zuzuordnen. "Misfit Blues" featured den Duke alleine. "Schwiphti" ist eine Up-Tempo-Nummer, die den Bassisten Aaron Bell, Ray Nance und Paul Gonsalves in den Vordergrund stellt, "Zweet Zurzday" ist eines der typischen Mood-Stücke, die der Duke noch immer meisterhaft beherrscht. Paul Gonsalves und Jimmy Hamilton (Klarinette) haben hier die Solo-Parts. "Lay-By" hat ein erstaunlich swingendes Violin-Solo von Ray Nance.

    Da die Band inzwischen ziemlich rundrestauriert war, gebe ich einmal einen Überblick hier. Passend dazu die Besetzung vom 31.Mai 1960 :

    Ray Nance, Willie Cook, Eddie) Mullens, Fats Ford - Trompeten
    Britt Woodman, Lawrence Brown, Booty Wood, Juan Tizol - Posaunen
    Johnny Hodges, Russell Procope - Altsax
    Paul Gonsalves, Jimmy Hamilton - Tenorsax, Klarinette
    Harry Carney - Baritonsax, Klarinette
    Duke Ellington & Billy Strayhorn (Klavier)
    Aaron Bell -Bass
    Sam Woodyard - Drums

    Als weitere Ergänzungen zu den neuen Musikern sei erwähnt, dass Aaron Bell, Juan Tizol, Lawrence Brown und Sam Woodyard ziemlich zeitnah zur Band kamen. Während Tizol nur wenige Aufnahmen zur Verfügung stand, blieben die Anderen der Band erhalten.

    Aaron Bell, der mir ganz ausgezeichnet gefällt, spielte zuvor mit u.a. Andy Kirk, Lucky Millinder, Lester Young, Eddie Heywood, Teddy Wilson, hatte ein eigenes Trio und war Leiter einer Broadway-Show. Mit Jahrgang 1922 steht er mehr im Lager der Bop-Leute, und spielt einen äußerst swingenden Bass.

    Ed(die) Mullens, Jahrgang 1916, spielte u.a. mit Hot Lips Page, Earl Bostic und Benny Cater, in der letzten Bigband von Louis Armstrong 46/47, Cab Calloway und 1949-1959 die meiste Zeit bei Lionel Hampton. Nach seiner Zeit bei Ellington verließ er das musikalische Umfeld und wurde Fotograf. Ich kenne keine Soli von ihm bis jetzt.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Die hier erwähnte Einspielung eines der sicher Kuriositäten gehört die Nussknacker-Suite. Die Aufnahmen entstanden quasi fast zeitgleich zu der bereits erwähnten CD "Piano in the Background". Daher passt es ganz gut, sie hier zu besprechen, auch weil sie so passend ist für die Weihnachtszeit.

    Der Duke setzt hier Peter Tschaikowskys Werk grandios in die Bigband-Ära um. Die "Ouvertüre" swingt dann auch gleich vom ersten Takt an. Soli haben Paul Gonsalves und Ray Nance. "Toot Toot Tootie Toot" hat keine Soli. "Peanut Brittle Brigade" lässt Spielraum für Ray Nance, Jimmy Hamilton (Klarinette) und Paul Gonsalves. "Sugar Rum Cherry" hat ein gefühlvolles Solo von Paul Gonsalves.

    "Entr'Acte" lässt Paul Gonsalves, Johnny Hodges, Lawrence Brown und Jimmy Hamilton (Klarinette) hervortreten. "Chinoiserie" holt uns Ray Nance (Trompete) und Johnny Hodges ans Mikrophon. Der "Blumenwalzer" wurde wohl noch nie so schwungvoll und mit so viel Power gespielt. Kurze Soli haben Harry Carney, Jimmy Hamilton, Ray Nance und der ausgezeichnete Saxophonsatz. Arabesque Cookie" hat Johnny Hodges das einzige Solo hier. Hier ist der Duke ganz in seinem Element. Unglaublich, wie gut er hier aus Tschaikowsky Ellington gemacht hat.

    Sicher keine "Must Have-Aufnahme", aber sie ist schon recht gut geworden.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Zwischendurch mal wieder ein paar persönliche Anmerkungen. Die Band hat erneut, wenn auch nur ein wenig, erneut eine Klangveränderung durchgemacht. Sie klingt härter als noch wenige Jahre zuvor. Ob man das alleine den neuen Musikern zuschreiben muss, oder ob auch die nun weitaus bessere Aufnahmetechnik dafür verantwortlich ist, kann ich nur vermuten.

    Immerhin waren nun wieder Ray Nance, Lawrence Brown, Juan Tizol, Harry Carney und Johnny Hodges wieder vereint, die schon 1940 in der Band saßen. Dazu kamen neue Musiker, die ihre ganz persönliche Stimme hatten: Booty Wood, der völlig anders die Plunger-Rolle interpretierte als sein Vorgänger Quentin Jackson, und ein offenbar agilerer Sam Woodyard, der nun die ganze Palette beherrschte, von sehr soft bis sehr hart. Zuvor war er doch eher zurückhaltend gewesen.

    Leider fehlte der ganz große Solist an der Trompete, aber Willie Cook musste jetzt die Rollen von Clark Terry und Harold Baker übernehmen, dazu noch die altbewährten Jimmy Hamilton, Russell Procope und Paul Gonsalves. Auch Aaron Bell spielte auffälliger als Jimmy Woode. Das soll jetzt Qualifizierung sein, aber Bell spielte gerne auch die oberen Töne des Basses, während Woode mehr das exzellente Fundament lieferte.

    Leider blieben weder Juan Tizol, noch Booty Wood oder Matthew Gee lange in der Band. Dadurch wurde Lawrence Brown unfreiwillig zum wichtigsten Solisten bei den Posaunen. Er sollte ab Januar 1962 auch den Part des Plunger-Solisten einnehmen, den er dann auch ausgezeichnet und sehr persönlich interpretierte.

    Bei den Trompeten wurde es auch nur langsam besser. Dazu dann später mehr.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Diese CD gehört mit dem Spektakulärsten Einspielungen im Bigband-Bereich überhaupt. Die beiden großen, alten Giganten des Bigband-Jazz finden sich zu einem gemeinsamen Miteinander in den Columbia Studios ein. Der legendäre George Avakian war der Produzent, Phil Schaap, der schon bei den Original-Einspielungen als Assistent dabei war, sorge für das Remastering.

    Das Aufnahme-Datum war der 06.Juli 1961, beide Bands waren nicht mehr ganz in Bestbesetzung mehr gewesen, aber die hier anwesenden Solisten sind im Grunde ein "Who is Who" der beiden Orchester.

    Die Besetzungen gleich am Anfang. Sie soll dokumentieren, was für Musiker hier antraten, um sich zu einer echten "Battle Royal" zur versammeln. So hieß der extra dafür geschriebene Titel von Ellington.
    Ich werde beide Bands gemeinsam listen, aber immer getrennt namentlich erwähnen.

    Cat Anderson, Willie Cook, Ray Nance, Fats Ford, Ed Mullens - Trompeter der Ellington-Band
    Snooky Young, Thad Jones, Sonny Cohn, Lennie Johnson - Trompeter der Basie-Band

    Lawrence Brown, Lou Blackburn, Juan Tizol - Posaunisten der Ellington-Band
    Henry Coker, Quentin Jackson, Benny Powell - Posaunisten der Basie-Band

    Johnny Hodges, Russell Procope (As,Klarinette) - Paul Gonsalves (Ts) - Jimmy Hamilton (Ts, Cl) - Harry Carney (Bs) - Sax Section der Ellington-Band
    Marshall Royal (As) - Frank Wess (As,Ts,Fl) - Budd Johnson, Frank Foster (Ts) - Charlie Fowlkes (Bs) - Sax Section der Basie-Band

    Duke Ellington/Billy Strayhorn (Klavier) - Aaron Bell (Bass) - Sam Woodyard (Drums) - Rhythmusgruppe der Ellington-Band
    Count Basie (Klavier) - Freddie Green (Git.) - Eddie Jones (Bass) - Sonny Payne (Drums) - Rhythmusgruppe der Basie-Band

    Man kann einige feine Unterschiede erkennen: Ellington nutzte 5 Trompeten und mit Juan Tizol einen Musiker an der Ventil-Posaune, dafür hatte er keinen Gitarristen dabei. Basie nutzte die Flöte von Frank Wess als zusätzliche Klangfarbe, während Ellington die Klarinette einsetzte, die bei Basie kaum eine Rolle hatte. Außerdem war mit Freddie Green DIE Legende an der Rhythmusgitarre bei Basie seit rund 25 Jahren dabei.

    Zufall ist, dass Quentin Jackson gerade bei Basie spielte. Paul Gonsalves spielte von 1946-1949 bei Basie, Marshall Royal Anfang der 30-er Jahre bei Ellington. Willie Cook sollte rund 20 Jahre später auch für Basie spielen. Benny Powell sollte Ende der 1960-er Jahre kurz für den Duke spielen. Das sind erstaunlich wenig Musiker, die für diese beiden Giganten aktiv waren.

    Das waren also die Voraussetzungen, um nun gemeinsam Titel aus beider Band-Books zu spielen, dazu kamen etxra die Titel, die man für diese Session vorbereitet hatte: "Battle Royal" und "BDB, die Ellington/Strayhorn beisteuerten, "Wild Man" und "One More Once", die von Ellington alleine stammen und "To You", welches Thad Jones schrieb.

    "Battle Royal" ist der Beginn einer der Sternstunden des Jazz. Das flotte Stück hat Soli von Basie, Frank Wess (Ts), Johnny Hodges (As), Ray Nance (Tp), Harry Carney (Bs), Frank Foster (Ts), Ellington-Basie im Wechsel, Lawrence Brown (Tb), Paul Gonsalves (Ts), Cat Anderson (Tp), Sam Woodyard - Sonny Payne (Drums).

    "To You" ist ein Stück nur für Quentin Jackson (Tb). "Take The A-Train" spielt Billy Strayhorn alleine am Klavier. Solisten sind hier Sonny Cohn & Ray Nance (Tps), Jimmy Hamilton (Kl), Budd Johnson (ts), Paul Gonsalves (Ts). "Corner Pocket" hat nur Soli von den Ellington-Musikern Willie Cook (Tp) und Paul Gonsalves (Ts), "Wild Man" bringt uns das Duo Frank Wess (Fl) und Jimmy Hamilton (Kl) zusammen, dazu noch Lawrecne Brown, Thad Jones-Cat Anderson als Team, Frank Foster & Paul Gonsalves bilden das nächste Pärchen, dann Johnny Hodges, bevor wieder Frank Wess & Jimmy Hamiilton das Schlusslicht bilden.

    "Segue in C" hat dann ein spannendes Zwigespräch zwischen Basie und Ellington. Hier wird deutlich, dass Basie einfach locker seine Einwürfe bringt, während der Duke ein wenig "steif" daherkommt. Frank Wess (Fl), Budd Johnson (Ts), Lawrence Brown (Tb) und Quentin Jackson folgen den Tenoristen, bevor dann die beiden Bandleader nochmals an der Reihe sind.

    "BDB" hat Soli von Basie und Ellington, sowie den heiden Posaunisten Lawrence Brown und Quentin Jackson. "One More Once" bringt Soli von allen Tenoristen-Foster ,Wess, Johnson, Gonsalves, Hamilton, Foster, Wess, Johnson, Foster ,Gonsalves, so die Reihenfolge. "Jumpin' at the Woodside" hat Soli von Basie, Foster, Gonsalves, und dann beide im Wechsel.

    "Blues in Hoss' Flat" lässt Snooky Young (Tp), Foster, Gonsalves und Lou Blackburn (Posaune) hervortreten.

    Die Alternate Takes sind interessant, da sich die Solisten teilweise unterscheiden, vor allem in "Battle Royal" ist das deutlich zu hören.

    Nun zu der Frage, wenn denn nun "Gewinner" und "Verlierer" der "königlichen" Schlacht war. Da gibt es spontan nur eine Antwort: Die Musik und die Hörer, die sich an der CD erfreuen können und auch sollen !!

    Um die Sätze miteinander zu vergleichen, muss man genauer hinhören. Beide Trompetensätze sind sehr gut gewesen damals, angeführt von zwei der besten Lead-Spieler ihrer Zunft, nämlich Snooky Young bei Basie und Cat Anderson bei Ellington. Beide Sätze haben drei Solisten hier eingesetzt, die sich in Nichts nachstanden, daher ein klares Remis.

    Beide Posaunensätze hatten kurz zuvor gravierende Abgänge zu verschmerzen. Bei Basie war das Al Grey gewesen, vielleicht DEM Master des neueren Jazz mit dem Plunger-Dämpfer. Hier wurde mit Quentin Jackson adäquat nachgerüstet. Ellington hatte in Lou Blackburn einen neuen Mann dabei, der sich nicht lange in der Band befinden sollte, und eher später im modernen Jazz zuhause war. Dafür war Lawrence Brown noch da, der natürlich eine Bank ist. Warum weder Benny Powell, noch Lead-Posaunist Henry Coker solistisch hervortreten durften, ist nie in einer der Basie-Bücher beschrieben worden. Das Gleiche gilt mit Juan Tizol bei Ellington. Ein Unentschieden dürfte hier also fair sein.

    Bei den Saxophonen ist das Verhältnis ähnlich eigenartig. Lead-Alto-Legende Marshall Royal trat auch bei Basie eher selten als Solist hervor, und wenn, dann mit Balladen, oder - sehr selten allerdings, als Klarinettist. Basie hatte drei Topp-Tenoristen in seinem Team dabei, die außerdem flexibel diverse Instrumente spielen und auch arrangieren konnten. Ellington hatte mit Paul Gonsalves einen Musiker dabei, der immer wieder als nicht ganz in der Klasse von dieser Garde einsortiert wurde. Dafür waren Johnny Hodges und Harry Carney auf ihren Instrumenten noch immer ganz weit Oben zu finden. Jimmy Hamilton war als Klarinettist sicher eine Bank, und hatte aber in der Flöte von Frank Wess einen extrem genialen Musiker gegenüber sitzen. Daher würde ich doch hier Basie den Vorteil zusprechen. Charlie Fowlkes trat nur in einem Alternate Take hervor, und war auch vor allem ein überragender Section-Musiker, während Carney beides perfekt konnte.

    Die Rhythm Section muss nun also entscheiden, wer nun der wahre König ist. Hier hat Basie sicher das perfekteste Gefühl für Time und Swing, während der Duke als auch Billy Strayhorn harmonisch einfach unschlagbar waren. Beide Bassisten sind in etwa gleich einzuordnen, Freddie Green ist sicher nie zu schlagen, und bei den beiden Drummern stehen sich Power (Sonny Payne) und solistische Raffinesse gegenüber. Wer hat HIER nun den Vorteil? Man muss aber eingestehen, dass Basies Rhythmusgruppen immer eine unglaubliche Dichte aufwiesen, vor allem jene um Jo Jones damals.

    Bei der Stückauswahl wurde ein Stück mehr von Ellington ausgesucht, auch haben Strayhorn und er etwas mehr zur Session beigetragen.

    Nun, ich wage daher nicht, einen Sieger zu kühren. Am Ende sollte sowas auch keine Rolle spielen. Beide Orchester dürften ihren Spaß bei der Session gehabt haben, auch beide Bandleader können zufrieden sein mit ihren Bands. Da auch die Columbia-Leute einen tollen Job gemacht hatten, soll sich der Hörer einfach vom Power beider Bands inspirieren lassen und einfach nur genießen.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Hier noch einige Nachträge zu den Geschehnissen innerhalb der Band im Zeitraum Sommer 1960 bis zur Aufnahme am 06.Juli 1961 mit der Basie-Band.

    Am 26.Mai 1960 stieg Lawrence Brown wieder in die Band ein. Er machte den Satz nun vorübergehend zu vier Posaunisten. Etwa zeitgleich verließ Jimmy Johnson die Band. Er wurde für ca. vier Wochen von Frank Dunlop (Drums) ersetzt, bevor Sam Woodyard wieder übernahm. Dunlop spielte zuvor u.a. in der Bigband von Maynard Ferguson.

    Milt Grayson (Gesang) kam ebenfalls in dieser Zeit in die Band hinein.

    Britt Woodman, der langjährige Lead-Posaunist, verließ im Juni 1960 die Band. Er wurde zunächst von Matthew Gee abgelöst, der wiederum im September von Grover Mitchell (Posaune) ersetzt wurde. Mitchell wurde dann 1962 Lead-Posaunist bei Count Basie, leitete eine eigene Bigband, und sollte als Leader der Basie-Band zurück kehren in den 1990-er Jahren.

    Dann unterbrach Ellington seine Tätigkeit mit seiner Bigband, da er für den Film "Paris Blues" eben dorthin flog, um an die Vorbereitungen teilzunehmen. In dieser Zeit hatte die Band frei. Die Musiker konnten eigene Projekte starten, und natürlich auch in die Studios gehen. Für die Aufnahmen wurden fremde Musiker genommen, meist aus Frankreich.

    Ellington blieb auf jedem Fall bis Januar 1961 in Paris, das konnte ich verfolgen. Am 01.März war er wieder in den USA mit seinem Trio in den Columbia Studios tätig. Doch bereits am 07.März 61 flog Ellington erneut nach Paris, um dort die Arbeit am Film zu vollenden.

    In dieser Zeit ging Johnny Hodges mit einer All Star-Besetzung der Band, aber mit Al Williams am Klavier, auf eine kleine Tournee durch Europa. für 14 Tage. Am 22.März 1961 wurde dann ein Konzert aus dem Sportpalast in Berlin mitgeschnitten und veröffentlicht.

    Am 21.März 1961 machte Jimmy Hamilton mit einem Sextett ebenfalls Einspielungen in der Band-Pause.

    Erst ab 01.Mai 1961 wurde die Band dann zu den Aufnahmen für den Film herangezogen. Hier wurden aber zusätzlich weitere Musiker verpflichtet, die teilweise fremd waren, darunter die Ex-Ellington-Musiker Clark Terry, Britt Woodman, Sonny Greer, Jimmy Johnson. Als Fremde wirkten Oliver Nelson As), Murray McEachern (Posaune), Babe Clarke (Ts,Kl), Harry Smiles (Oboe), Les Spann (Git.,Fl), Max Roach/Dave Jackson/Philly Joe Jones (jeweils Drums) mit.

    Der Film hatte Paul Newman in der Hauptrolle, und war, wie man alleine am Aufwand erkennen kann, für den Duke sehr wichtig. Ich habe dazu bereits kurz an früherer Stelle bereits hingewiesen. Doch zwei CDs vorstellen werde, die unmittelbar mit diesen Filmvorbereitungen zu tun hatten, nämlich die Auswirkungen, durch eine CD-Einspielung und eine Europa-Tournee einer Art "Ellington-All Star-Gruppe", die auf Doppel-CD festgehalten wurde, passt das hier ganz gut mit rein.

    Der Duke selbst machte Ende Januar 1962/Ende Februar 1962 Einspielungen, die sich nochmals auf diese Paris-Zeit bezogen haben. Davon dann später mehr.

    Das nächste Posting wird dann auf zwei Einspielungen hinweisen, die während der Abwesenheit des Duke gemacht worden sind. Sie sind insofern wichtig, weil man so die Band in Erinnerung behielt, und auch die zwar bezahlten, aber sonst doch eher unterbeschäftigten Musiker bei Laune halten konnte.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Hier nun die erste Einspielung, die Johnny Hodges zusammen mit Billy Strayhorn als Arrangeur und Musikalischen Leiter einer Bigband, in der Jimmy Jones am Klavier den Platz von Ellington eingenommen hatte.

    Die Band bestand weitgehend aus Musikern der aktuellen Ellingon-Band, aber auch einige zukünftige Musiker der Band wurden hier fast schon sowas wie "angetestet".

    Cat Anderson, Harold Baker, Bill Berry, Ed Mullens, Howard McGhee - Trompeten
    Lawrence Brown, Quentin Jackson, Chuck Connors - Posaunen
    Johnny Hodges, Russell Procope, Paul Gonsalves, Jimmy Hamilton, Harry Carney (Sax,Klarinette)
    Jimmy Jones (Klavier)
    Aaron Bell (Bass)
    Sam Woodyard (Drums)

    Aufnahme-Datum: 11./12.Dezember 1961; Produzent war Creed Taylor, Rudy van Gelder der Aufnahme-Leiter. Das waren zwei der besten Leute für diesen Job.

    "Don't get around much Anymore" stammt noch aus der Blütezeit der Band von 1940. Solistisch treten Jimmy Jones und natürlich Johnny Hodges hervor. "I've got it Bad and that ain't good", eine der schönsten Balladen des Duke, zeigt uns den Johnny Hodges, den man einfach hören muss und will. "Gal from Joe's", aus dem Jahr 1938 stammend, ist dann im Medium Tempo, und stellt Hodges erneut alleine vor.

    "Your Love has Faded" stellt neben Hodges dessen langjähriger Wegbegleiter und Freund Lawrence Brown vor. "I'm just lucky so and so" gehört den gleichen Solisten: Hodges und Brown. "Jeep's Blues" ist natürlich eines der Parade-Stücke von und für Hodges gewesen. "Day Dream" ist das nächste Highlight. Juice a-plenty" ist dann wieder mit dem Duo Hodges und Brown als Solisten, ein Ad-Hoc-Blues. "Azure", sicher eines der besten Stücke des Duke überhaupt im "Mood Stil", ist wieder alleine für Hodges bestimmt. Am Anfang spielen Harold Baker (Cup-Dämpfer), Russell Procope (Klarinette) und Harry Carney (Bass-Klarinette) die Einleitung.

    "Tailor Made" stammt von Trompeter Ed Mullens, und ist eine Verbeugung vor Produzent Creed Taylor. Jimmy Jones, Paul Gonsalves, Lawrence Brown, Harold Baker, Harry Carney, Johnny Hodges und Cat Anderson sind die Solisten hier. "Star Dust", der alte Klassiker, erlebt hier mit Lawrence Brown an der Posaune, eines der schönsten Soli über das Stück überhaupt.

    Eigentlich eine CD für Johnny Hodges und Lawrence Brown. Beide bestechen hier durch ihre Ausstrahlung und ihren sehr persönlichen Stil, der nicht umsonst vom Duke über viele Jahrzehnte geschätzt worden ist.

    Leider ist die Spielzeit wieder sehr kurz, nämlich runde 36 Minuten nur. Da wäre noch so viel Platz gewesen für weitere tolle Stücke aus der Feder auch von Billy Strayhorn. Doch was man hier zu hören bekommt, ist mit so viel Liebe und Klasse gespielt worden, dass man hier wirklich blind zugreifen kann. Ich empfehle dabei die Master-Edition, die ich auch gepostet habe.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Hier nun die zweite CD, die außerhalb der Ellington-Band aufgenommen wurde, obwohl man HIER von einer echten All Star Band sprechen kann. Al Williams, der Pianist, passt sich hervorragend der Musik und dem Stil an.

    Die Doppel-CD ist zur Zeit nur sündhaft teuer zu erwerben, aber ich hatte mal Glück, sie günstig zu bekommen. Die meisten Titel stammen natürlich aus dem Ellington-Buch, aber einige feine Standards sind auch dabei, wie "Autumn Leaves", "On the Sunny Side of the Street", "Blue Moon" oder "All of Me" passen gut mit hinein.

    Hier die Besetzung: Ray Nance (Cornet, Violine,Gesang) - Lawrence Brown (Posaune) - Johnny Hodges (As) - Harry Carney (Bs) - Al Williams (Klavier) - Aaron Bell (bass) - Sam Woodyard (Drums) AD: 22.März 1961 , Berlin, Deutschland

    Eine sehr ähnliche Besetzung stand ein knappes Jahr zuvor im Studio, aber hier als reine Ellington-Besetzung, nun auch mit dem Duke am Klavier. Sonst stimmt sie exakt mit der Sportpalast-Besetzung überein.

    [Blockierte Grafik: http://ecx.images-amazon.com/images/I/41wO6TXr0dL.jpg]

    "Everything but you", "Black Beauty", "All too Soon", "Something to live for", "Mood Indigo", "Creole Blues", "Don't you know I care", "A Flower is a lovesome thing", "Mighty like the Blues", "Tonight I shall sleep", "Dual Highway" und "Blues" wurden eingespielt. Es war sowas wie eine "Willkommens-Aufnahme" für Lawrence Brown, der gerade wieder zur Band zurückgekehrt war.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • [Blockierte Grafik: http://ecx.images-amazon.com/images/I/41p4Y-uQktL.jpg]

    Bevor ich auf diese wunderschöne CD eingehe, muss ich mal wieder die Bücher sprechen lassen. Der Grund ist recht einfach, die Besetzungsliste der CD scheint es ein wenig an Genauigkeit missen zu lassen. So bekomme ich im Strateman andere Angaben als hier.

    Fakt ist, dass Harold Baker für Willie Cook wieder zur Band zurück kam und die Trompetengruppe durch Bill Berry bereichert wurde. Berry ist der ofifzielle Nachfolger Cooks, doch auch Ed Mullens war zeitweise abwesend gewesen. Posaunist Lou Blackburn verließ die Band auch wieder, für ihn kam zunächst Matthew Gee zurück, bevor Leon Cox nachrückte. Cox war ab 20.Dezember 1961 in der Band gewesen. Er sollte auch nur bis Mitte Juni 1962 bleiben. Bereits im Juli 1961 wurde Chuck Connors Nachfolger von Juan Tizol. Connors, der Musik studierte, spielte zuvor u.a. mit Dizzy Gillespie, und sollte schon bald mit der Bass-Posaune eine Neuerung in die Band einbringen. Connors spielte von nun an bis 1994 in der Band, als er aus gesundheitlichen Gründen aufhören musste. Er war damit der einzige Musiker der Band, der ohne Pause auch nach dem Tode Ellingtons der Band die Treue hielt....

    Die Aufnahmen für diese CD wurden an drei verschiedenen Tagen gemacht. 30./31.Januar 1962 und 27.Februar 1962. Diese Angaben fehlen in meinem Booklet genauso wie die exakte Besetzung. Sie wurde angegeben, aber nicht mitgeteilt, dass am 31.Jan. Trompeter Howard McGhee mal wieder einspringen durfte. Dieses Mal für Bill Berry.

    Auch die Solistenangaben sind - höchst ungewöhnlich - Auf der Rückseite erwähnt, aber nicht in den einzelnen Stücken. Leider aber auch unvollständig.

    Hier deshalb zur Übersicht die ganze Band, die für alle drei Daten zur Verfügung stand :

    Cat Anderson, Ray Nance, Harold Baker, Bill Berry bzw. nur am 31.01. Howard McGhee - Trompeten
    Lawrence Brown, Leon Cox und Chcuck Connors - Posaunen
    Johnny Hodges, Russell Procope, Paul Gonsalves, Jimmy Hamilton, Harry Carney (Sax,Klarinette)
    Duke Ellington - Klavier
    Aaron Bell - Bass
    Sam Woodyard - Schlagzeug

    "Under Paris Skies" dürfte vielen Leuten bekannt sein. Das Arrangement stammt vom Duo D.Ellington/Strayhorn, Harold Baker steuert das Trompetensolo bei, Harry Carney das Baritonsolo. "I wish you love" von Charles Trénet, hat Soli von Carney, Jimmy Hamilton (Klarinette) und Ray Nance (Trompete).

    "Mademoiselle de Paris", im Up Tempo genommen, stellt die Trompeten heraus, bevor dann Paul Gonsalves übernimmt. "Commi Ci, Comme Ca", fängt mit einem Zwigespräch an zwischen dem Duke und Aaron Bell, ehe Johnny Hodges an die Reihe kommt, ihm folgt Lawrence Brown. "Speak to me of Love" beginnt exotisch mit Sam Woodyard, der sein Instrument nur mit den Händen spielt, bevor Paul Gonsalves kurz übernimmt, dann ist JImmy Hamiltons Klarinette an der Reihe.

    "A Midnight in Paris", ein Stück von Billy Strayhorn, wird nur vom Klavier solistisch begleitet. Ob es sich wirklich um Ellington selbst handelt, konnte ich nicht ermitteln. "My Heart Sings" ist ein Solo von Ray Nance (Trompete), der beim nächsten Stück "Guitar Amor", einem Duke EllingtonStück, auf der Violine zu hören ist. "The Pretty Waltz", hat nur ein Solo von Lawrence Brown.

    "Paris Blues", erneut ein reines Ellington-Stück, lässt die Bass-Posaune von Chuck Connors erklingen, bevor Lawrence Brown übernimmt, gefolgt von Paul Gonsalves, Den Abschluss bildet Johnny Hodges, "Javapachacha" stellt Johnny Hodges, Ray Nance (Trompete) und Jimmy Hamilton (Klarinette) vor. "No Regrets Je ne regrette rien", von Charles Dumont, ist DAS Stück der großen Edith Piaf gewesen. Hier stellt es der Duke sehr "dukish" vor, bevor Lawerence Brown mit dem Thema kommt, was er auf unnachahmliche Art zu spielen versteht. Die Piaf hätte ihre große Freude gehabt.

    Den Abschluss bildet "The River Seine", bestimmt auch vielen Leuten bekannt. Johnny Hodges ist der Solist hier.

    Der Reiz dieses Albums liegt wieder an der Auswahl und Umsetzung der Stücke. Erneut sind es keine altbekannten Ellington-Titel, und auch nur "Paris Blues" und "Guitar Amour" wurde meines Wissens noch einmal gespielt. Dabei verschwinden hier ein paar Original-Werke des Duke und Billy Strayhorns, die sich bestimmt auch öfter zu spielen gelohnt hätten.

    Zur Zeit ist die CD nicht gerade preiswert zu erwerben, aber wer auf Börsen geht, kann durchaus mal einen "Schnapper" machen.

    Diese CD macht mir viele Dinge einfach. Hier stimme ausnahmsweise mal alle Angaben, so dass ich nicht viel schreiben muss. Der wahre Grund ist aber, dass man hier die Ellington-Band mit lauter Ellington-Hits zu hören bekommt, aber als Solist ausnahmslos Paul Gonsalves vorgestellt wird. Vermutlich hatte der Duke mal wieder einen Termin sehr kurzfristig bekommen, oder er war vollkommen unvorbereitet gewesen.

    Laut Booklet waren aber einige Musiker unpünktlich, die Rhythmunsgruppe vollzählig, und Gonsalves in guter Verfassung. Und weil der Duke schon lange einmal ein Album mit ihm als Solisten machen wollte, war die Idee nun geboren, um umgesetzt zu werden. Letzteres wäre genau so denkbar wie meine Variante. Welche auch immer die Wahrheit ist, wir werden es niemals erfahren.

    Fakt ist, dass man nun "C-Jam Blues", "Take the A-Train", "Happy Go Lucky Local", "jam with Sam", "Caravan", "Just a sittin' and a-rockin'", "Paris Blues" und "Ready Go" mit IHM alleine als Solisten hören kann.

    Leider ist auch hier die Spielzeit mit rund 39 Minuten erdenklich kurz. Wem aber das Spiel von Paul Gonsalves schon immer mitgerissen hat, wird hier genug Gelegenheit haben ihn zu hören.

    In der Band saß nun bei den Trompeten Roy Burrowes aus Yamaika, der Harold Baker ersetzte.

    Am 08.Mai 62 musste der Duke ins Krankenhaus und sollte erst wieder am 26,Mai frühestens zur Verfügung stehen. Mercer Ellington übernahm die Leitung der Band, und Billy Strayhorn übernahm den Part am Klavier in dieser Zeit.

    Am 22,Juni 1962 übernahm Posaunist Buster Cooper die Stelle von Leon Cox. Cooper, ein exzellenter Posaunist, der zuvor mit u.a, Lionel Hampton und Benny Goodman spielte, sollte nun endlich wieder Stabilität in den Posaunsnsatz hineinbringen.

    Beim Newport Jazz Festival 1962, was vom 06.-08.Juli stattfand, und worüber es auch eine Film gibt, musste Gene Hull den erkrankten Russell Procope ersetzen.

    Die nächsten vier CDs sind dann wieder Einspielungen, die der Duke außerhalb der Ellington-Band machte. Mehr dazu im nächsten Teil !!

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Diese vier Einspielungen sind alle von historischer Bedeutung, auch wenn die Ergebnisse höchst unterschiedlich ausgefallen sind. 1961 sind die Aufnahmen mit Louis Armstrong entstanden, die anderen drei Platten wurden 1962 eingespielt.

    Man kann hier den Duke sich quasi durch die Jazzgeschichte spielen hören. Doch der Reihe nach. Ich fange mit dem Armstrong-Treffen an, das auch zeitlich das erste war. Am 03./04.April 1961 fanden die Sessions in den RCA-Studios in New York City statt.

    Ich habe mich privat, als auch hier für die Doppel-CD entschieden. Hier findet man auch die Alternate Takes mit dabei, aber auch die abgebrochenen Takes. Es wurden nur Ellington-Titel gespielt, und da zu dieser Zeit gerade Barney Bigard mit Armstrong spielte, wurde es auch ein Wiedersehen mit Dukes ehemaligen Musiker, der u.a. bei Mood Indigo Pate stand, das natürlich hier nicht fehlen durfte.

    Doch trotz Bigards Beteiligung will sich kein so rechtes Ellington-Feeling einstellen. Armstrong, der wenig mit Ellingtons Musik vertraut war, fand nicht die rechte Bindung zu dessen Musik. Trummy Young, immerhin einer der besten Posaunisten des Jazz, steuerte einige schöne Soli bei, Bassist Mort Herbert und Drummer Danny Barcelona sind leider nicht mehr von der Qualität wie frühere Musiker Armstrongs. Auch sie sind keinerlei Ersatz für z.B. Ellingtons Bassist Aaron Bell oder gar Drummer Sam Woodyard.

    Die Presseberichte waren natürlich damals enorm, und heute würde man sagen, dass das Ganze nur ein PR-Gag gewesen ist, doch war es das wirklich? Immerhin waren beide Musiker fast gleich alt, hatten einen durchaus ähnlichen Background, und waren New Orleans mehr oder weniger direkt verbunden. Armstrong natürlich weitaus mehr, da es seine Heiamtstadt war, Ellington mit dem Umweg über einige seiner Musiker wie Wellman Braud, Barney Bigard oder indirekt über Bubber Miley und Russell Procope.

    Gespielt wurden einige der großen Ellington-Klassiker, so "C-Jam Blues", der mit einem Text versehen wurde, und damit Armstrong die Möglichkeit gab, diesen zu singen. Übrigens tat dies auch Ella Fitzgerald, also war das keine so große Überraschung gewesen. "Cotton Tail", "Black and Tan Fantasy", "Drop me off in Harlem", "The Mooche", "In a Mellow Tone", "It don't mean a Thing", "Solitude", "Just Squeeze Me", "Don't get around much anymore" oder "I got it Bad" sind einige der Titel, die man eingespielt hatte.


    Am 18.August 1962 kam es dann zum Treffen mit Coleman Hawkins. Hier standen die Zeichen schon weitaus besser. Hawkins verehrte den Duke, und wollte schon immer eine Platte mit ihm machen. Und der Duke schätzte den großartigen Musiker Coleman Hawkins. Hier konnte der Duke auch auf seine Musiker zurückgreifen, und wählte dazu exakt die Musiker, die er bereits 1960 gewählt hatte, als Lawrence Brown zurück in die Band kam.

    "Mood Indigo", Solitude" und "Selfportrait of a Bean", alles drei sind Balladen, wurden dann hier auch zu drei ausgemacht großartigen Höhepunkten dieser Aufnahmen. Ebenfalls sehr gelungen war "the Jeep is Jumpin'". Leider wurden auch so obskure Titel wie "Ray Charles' Place", "Limbo Jazz" oder "The Ricitic". Doch alleine die vier gelungenen Titel sind den Kauf der Scheibe wert.


    Am 17.September 1962, also genau einen Monat später, kam es zu einem weiteren Treffen mit zwei ganz Großen des Jazz, mit dem Bassisten Charles Mingus und dem Drummer Max Roach. Wieder standen nur Werke vom Duke auf dem Plan, wenn man vom Juan Tizols Caravan mal absieht.

    Da man hier nur im Trio spielte, und alle drei Musiker noch nie zusammen gespielt hatten, sollte es also hier zu eine großen "Wundertüte" kommen. Diese "Wundertüte" hätte fast nicht einmal angefangen, weil der höchst empfindliche Charles Mingus einen Streit mit Max Roach hatte. Mingus, der noch tradtionellen Jazz mit Kid Ory und Armstrong spielte, hatte immerhin auch ganz kurz mit dem Duke gespielt, doch wurde auch hier bereits seine teilweise aggressive Art zu einem Problem. Er musste gehen. Doch in seinen Werken bezog er sich immer wieder auf den Sound der Ellington-Band.

    Max Roach, der als der vielleicht beste Bop-Drummer angesehen wurde, hatte mit dem Swing nicht viel zu tun. Er spielte noch kurz in Benny Carters Bigband, doch da war sein Stil bereits so weit ausgeprägt, dass man nicht mehr von einem Swing-Drummer sprechen konnte. Anschließend waren Dizzy Gillespie, Charlie Parker, Miles Davis und eigene Bands seine History.

    Nun, die Session fand statt, denn der Duke konnte mit seiner bekannt liebenswürdigen Art Minus zur Rückkehr bewegen, und man merkte schnell, dass diese drei höchstmusikalischen Musiker einen gemeinsamen Nenner finden konnten. Mingus wurde das Bindeglied zwischen dem Duke und Roach, Der Höhepunkt für mich ist hier "Caravan". So geswingt hat das Stück noch nie. Max Roach spielt hier seine ganze Kunst aus, und er machte so viel Feuer, dass der Duke hier weitaus mehr in die Tasten schlug, aber wie er das tat, war schon unglaublich. Sein Spiel ist hier außerdem so percussiv wie er anschließend nie wieder spielen sollte.

    Eind der besten Trio-Platten der Jazzgeschichte, ohne Frage!!


    Noch moderner sollte es nur wenige Tage später zugehen, als er mit John Coltrane ins Studio ging. Warum man sich überhaupt zu dieser Kombination entschied, habe ich nicht herausfinden können. Coltrane, der große Moderner der Jazzmusik, hatte keinen Bezug zur Musik Ellingtons. Er spielte immerhin einige Zeit in der kleinen band von Johnny Hodges Anfang der 1950-er Jahre, doch sonst stand er im Bop, und später sogar im Free Jazz.

    Das Label Impulse sorge mit Produzent Bob Thiele für Rudy van Gelder, einer der besten Toningenieure des Jazz. Entsprechend großartig ist der Klang dieser Scheibe.

    Hier nun, hatte man deshalb die Idee, den Duke und Coltrane jeweils die Rhythmusgruppe des Gegenüber hinzustellen. Um überhaupt einen gemeinsamen Nenner zu finden, fing man mit einem Blues an. "Stevie", so der Titel es Blues, zeigt dann auch schon sehr schnell, dass Coltrane hier durch die Ellington-Rhythmusgruppe ziemlich eingeschränkt wurde. "My Little Brown Book", eine Ballade von Billy Strayhorn, wurde dann schon besser.

    "In a sentimental Mood" wurde dann noch extremer. Hier saß nun Elvin Jones an den Drums, während Bassist Aaron Bell das Fundament legte. Jones aber, begleitete nicht nur einfach, sondern spielte um den Beat herum. So musste der Duke sein Solo fast "nackt" spielen, die band zusammenzuhalten, lag nun alleine bei Bassist Bell. Als dann auch noch Bell gegen Coltranes Bassisten jimmy Garrison ausgetauscht wurde, war der Duke völlig alleine. Konsequenterweise hielt er sich von nun an weitgehend heraus, und überließ den Modernisten das Feld.

    Insgesamt eine der Einspielungen, die nicht mehr als ein Kuriosum ist, aber auch deutlich die Grenzen zeigt zwischen der Tradition und der Moderne. Ich selbst kann hier nicht die Meinungen der ganzen Kritiken teilen, die man gerade bei Amazon lesen kann.

    Es mag ein Meilenstein gewesen sein, aber musikalisch ist das keine Ellington-Platte, sondern eine Coltrane-Platte mit Ellington als "Gast"......Ich weiß, man wird mich hier für meine Meinung nicht gerade mit Zustimmung überhäufen wird, aber ich sehe es aus dem Winkel von Ellington - und der sieht hier alles andere als gut aus.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Ich wähle ausnahmsweise mal ein Reissue als Bild hier, da kein Original.Cover vorhanden ist. Da die Titel die Gleichen sind, soll es egal sein. Allerdings wurden die Wiederveröffentlichungen nicht mit den originalen Booklets ausgestattet. Wer also darauf Wert legt, muss einen anderen Link nehmen.

    Es ist die Vol.3 der Private Collections, und hat, auch wenn man es bei Amazon nicht sehen kann, einen am Klavier sitzenden Duke drauf abgebildet, der von der Seite her gezeichnet, grinsend einem in die Augen schaut.

    Entstanden sind diese Einspielungen zwischen dem 25.Juli 1962 und 13.September 1963. Als wichtigste Information zu dootie Williams zu vermelden. Er spielte am 12.September erstmals wieder mit, und wurde zunächst vom Mercer Ellington ganz langsam wieder in die Band eingebunden, indem man ihn als Gastmusiker verpflichtete. Diese etwas ungewöhnliche Form war nötig, weil wohl beide Seiten zu stolz gewesen wären, einfach aufeinander zuzugehen.

    Auf jedem Fall enthält diese CD wieder einige besondere Stücke, und es wurde auch wiederum kräftig ausprobiert und getüftelt. "ESP" ist ein ganz neues Stück, was er wenige Wochen zuvor auf dem Newport Jazz Festival vorstellte. Paul Gonsalves und die "Pep-Section" Ray Nance, Bill Berry und Lawrence Brown sind hier zu hören.

    "Blue,too" oder auch später "The Shepherd" genannt, wurde rund sechs Jahre später unter "The Shepherd" beim Second Sacred Concert aufgeführt. Hier war noch Paul Gonsalves der Solist, später übernahm dann Cootie Williams diesen Part.

    "Take it Slow" bringt uns Billy Strayhorn ans Klavier. Er hat das Stück auch geschrieben, und Paul Gonsalves ist der Solist dazu. Auch in "Telstar" sitzt Strayhorn am Klavier, und hat Johnny Hodges, Harry Carney und Paul Gonsalves als Solisten. "To know you is to love You", immer noch mit Billy Strayhorn, ist ein Gesangsstück für Milt Grayson.

    "Major" und "Minor" sind beide Solowerke für Paul Gonsalves. Das erste Stück hätte unter einem besseren Titel vielleicht Chancen auf einen neuen Standard gehabt, aber so wurde es auch zu einer Eintagsfliege wie "Minor".

    ""G for Groove" ist ein weiteres Solostück für Paul Gonsalves. "The Lonely Ones" ist ein weiteres Gesangsstück für Milt Grayson und man kann die Trompete von Cootie Williams hören. "Blue Monk" ja, es ist die Thelonious Monk-Komposition und "Frere Monk" wurden speziell von Billy Strayhorn arrangiert für ein Zusammenreffen mit Monk beim Newport Jazz Festival im Sommer 1962. Im ersten Stück ist Jimmy Hamilton der Solist an der Klarinette, sowie der Duke am Klavier und Paul Gonsalves.

    "Free Monk" ist ein Solo für Cootie Williams hier. "Cordon Bleu" hat jeweils ein Solo vom Duke, dann von Billy Strayhorn und am Schluss noch einmal vom Duke. "New Concerto for Cootie" stellt zunächst natürlich Cootie Williams vor, aber auch Ray Nance erhält ein Solo hier. Mit der Rückkehr von Cootie Williams wurde Ray Nance in den Hintergrund gedrängt. Langsam, aber sicher, verdrängte Williams den drogenabhängigen Nance, bis dieser 1964 die Band verlassen sollte.

    "September Blues" war die erste Aufnahme gewesen, die Williams wieder mit der Band nach 22 Jahren machte. Hier gibt es aber eine Menge Solisten: Aron Bell, der Duke selbst, Johnny Hodges, Lawrence Brown, Harry Carney, Jimmy Hamilton (Klarinette), Buster Cooper, Paul Gonsalves und schließlich Cootie Williams selbst.

    Wie gesagt, die ganze "Private Collection" loht sich zu kaufen, und hier sind wieder einige "Schmankerl" dabei.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Diese CD ist eine Erinnerung an die gute, alte Zeit der großen Bigbands. So spielte er die Erkennungs-Melodien zahlreicher Bigbands in teilweise neuem Gewand ein. Besonders gelungen finde ich "Minnie the Moocher", in der Lawrence Brown den Gesang Cab Calloways wunderbar, aber trotzdem persönlich übernahm.

    "For Dancers Only" wurde fast im Original belassen, in der "Rhapsody in Blue" übernahm die Klarinetten-Einleitung Harry Carney auf dem Bariton-Sax, "Artistry in Rhythm" ist auch so eine gewagte, aber hervorragende Fassung, hier mit Billy Strayhorn am Klavier. Der "One o'clock Jump" kommt nicht ganz so heiß rüber, "Tuxedo Junction" und "Ciribirin" sind rundherum gelungen, in "Ciribiribin" darf der Trompetensatz glänzen.

    "At the Woodshopper's Ball" ist sehr eigen, "Auld Lang Syne" ebenso. "When it Sleepy Time Down South" ist für die "Traditionalisten" der Band, Ray Nance und Russell Procope wie geschaffen, und in "I'm Getting Sentimental Over You" ist zunächst ganz a la Tommy Dorsey gehalten, aber leider gab man dann nicht Lawrence Brown das Solo, sondern Ray Nance.

    Aufgenommen wurde das Album in mehreren Etappen. Die Sitzungen fanden am 29.November 1962, 11. & 13., 14., 20. & 29..Dezember 1962 und 03.Januar 1963.

    Die Besetzung lautete:

    Cat Anderson, Cootie Williams, Roy Burrows, Ray Nance - Trompeten am 11.12. kam Eddie Preston dazu, Bll Berry spielte am 14.12. für Cootie Williams mit
    Lawrence Brown, Buster Cooper, Chuck Connors
    Johnny Hodges, Russell Procope, Jimmy Hamilton, Paul Gonsalves, Harry Carney - Sax, Klarinette
    Duke Ellington & Billy Strayhorn - Klavier
    Ernie Shepard - Bass
    Sam Woodyard - Schlagzeug

    Eine insgesamt sehr schöne CD, die es in diversen Ausführungen gibt.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Am 05. und 08. Januar 1963 ging der Duke erneut ins Studio. Es wurden insgesamt 12 Titel eingespielt, die alle neu waren. Das Album wurde aber nie veröffentlicht. Wenn meine Angaben stimmen, erst nach 1984 das erste Mal.

    "Afro Bossa" klingt eher nach einem modernen Bolero als nach der Musik Afrikas. Solistisch treten Ray Nance (Trompete) und Jimmy Hamilton (Klarinette) etwas mehr hervor. "Purple Gazelle" hat nur ein Solo von Paul Gonsalves, "Absinthe" klingt sehr exotisch, mit Soli von einem Altsax, was ich nicht klar indendifizieren kann, Harry Carney, dem Duke selbst und erneut Carney.

    "Moonbow" stellt Cootie Williams, Johnny Hodges und Paul Gonsalves heraus. "Sempre Amore" ist dann für die Violine von Ray Nance bestimmt. "Silk Lace" stellt uns Jimmy Hamilton (Klarinette) vor, der mir hier moderner rüberkommt als bei früheren Soli. "Tigress" ist dann für Paul Gonsalves, Harry Carney und Jimmy Hamilton (Klarinette) vorgesehen. Diese Titel werden auch alle ausgeblendet, was langweilig und einfallslos erscheint.

    "Angu" hat Soli von Hogdes und Nance (Trompete), "Volupté" hat nur ein Solo vom Duke selbst, "Bonga" hat nur ein Solo von Hamilton (Klarinette). "Pyramid" hat Soli von Lawrence Brown, Chuck Connors, Harry Carney, Cootie Williams, Paul Gonsalves und klingt mit der Posaune Lawrecne Browns wieder aus. Das für mich überzeugendste Stück der Scheibe. "Eight Veil" ist ein Vehikel für die Brillanz von Cat Andersons Trompete.

    Die Besetzung entspricht der bereits zuvor besprochenen CD. Cat Anderson, Roy Burrows, Cootie Williams und Billy Strayhorn übernahmen die weiteren Percussions-Instrumente.

    Auf Dauer ist mir das zu langweilig. Im Grunde immer der gleiche Rhythmus, auch wenn sich alle Beteiligten Mühe geben, durch die zusätzliche Percussion attraktiver zu gestalten.

    Die ebenfalls hier vertretene LP "Concert in the Virgin Islands" stammt vom 14.April 1965 und gehört nicht gerade zu seinen besten Einspielungen.

    Die Band ging gleich nach der Einspielung der "Afro Bossa-"Stücke auf Europa-Tournee, dei vom 09.Januar 1963 bis Mitte März 1963 dauern sollte. Es gibt davon auch Einspielungen, die ich gleich auch mal kurz ansprechen werde, aber die keine neuen Erkenntnisse ergeben haben. Sie sind aber als Beispiele, wie die Band in dieser Zeit geklungen hat live willkommen.

    [Blockierte Grafik: http://ecx.images-amazon.com/images/I/411K7R5F3FL.jpg]

    Hier wurden zwei Konzerte aus London zusammengewürfelt. Eines vom 22.Januar 1963 und dann vom 20.Februar 1964. Im Konzert von 1964 gab es nur zwei Besetzungswechsel: Rolf Ericson und Herbie Jones saßen für Roy Burrows und Ray Nance im Trompetensatz.

    Die meisten Aufnahmen stammen aber vom 64-er Konzert. Die Band war aber jeweils gut drauf, und deshalb kann man die CD ruhig empfehlen.

    [Blockierte Grafik: http://ecx.images-amazon.com/images/I/31H5Yb6-NwL.jpg]

    Die Einspielung aus Zürich, vom 19. Februar 1963 ist vom Programm her gut gemischt. Ein Teil von Afro-Bossa, dazu einige ältere Titel, eine typische Auswahl aus dieser Zeit. zur Zeit für einen Spottpreis zu erwerben.

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

  • Ich lese hier stets stillvergnügt mit und habe mir schon so manche Aufnahme notiert, um die ich meine Ellington-Sammlung noch erweitern sollte - vielen Dank an Maurice für diese schönen Beiträge!


    Nun sind wir ja m Jahr 1964 angelangt, in dem der Duke und seine Band den absoluten Höhepunkt ihrer Karriere erreicht haben: Die gemeinsamen Auftritte mit den Jacob Sisters :thumbup: Sind diese eigentlich in irgendeiner Form konserviert worden - und waren die Pudel dabei?


    Cheers,

    Lavine :wink1:

    “I think God, in creating man, somewhat overestimated his ability."
    Oscar Wilde

  • Ich lese hier stets stillvergnügt mit und habe mir schon so manche Aufnahme notiert, um die ich meine Ellington-Sammlung noch erweitern sollte - vielen Dank an Maurice für diese schönen Beiträge!

    Das freut mich zu lesen. Es wäre schön, wenn Du Dich so hin und wieder zu Wort melden würdest, dann weiß ich wenigstens, dass ein paar Leute sich dafür interessieren....


    Nun sind wir ja m Jahr 1964 angelangt, in dem der Duke und seine Band den absoluten Höhepunkt ihrer Karriere erreicht haben: Die gemeinsamen Auftritte mit den Jacob Sisters Sind diese eigentlich in irgendeiner Form konserviert worden - und waren die Pudel dabei?

    Es gibt dazu keinerlei Hinweise in meinen Unterlagen. Der Duke war am 02.März 1964 in Stuttgart, am 05.März in München und am 06.März in Frankfurt. Dann am 14.März in Hamburg und 15.März in Berlin. Alle Städte kämen zwecks vorhandener Rundfunkanstalten in Frage, wobei natürlich Frankfurt nahe liegend wäre, da die Jacobs-Sisters in Hessen zuhause waren.

    Ich kann dabei vielleicht mal meine zwei Erfahrungen mit diesen "Sisters" kurz beschreiben: Sie traten an zwei Veranstaltungen auf, die auch ich musikalisch mit diversen Bands auch begleiten durfte. Sie waren für MICH sehr nervig, total aufgedonnert und ihre dummen Pudel haben auch genervt. Sollte der Duke sie tatsächlich ertragen hat müssen, muss ich im Nachhinein ihm noch mein Beileid aussprechen. Diese Tanten waren einfach unmöglich.

    Allerdings waren die Jacobs Sisters nicht die exotischsten "Gäste", mit denen der Duke auftrat, auftreten musste oder sonstwie konfrontiert wurde. Der König von Thailand dürfte hier wohl den Vogel abgeschossen haben....

    Viele Grüße sendet Maurice

    Musik bedeutet, jemandem seine Geschichte zu erzählen und ist etwas ganz Persönliches. Daher ist es auch so schwierig, sie zu reproduzieren. Niemand kann ihr am Ende näher stehen als derjenige, der/die sie komponiert hat. Alle, die nach dem Komponisten kommen, können sie nur noch in verfälschter Form darbieten, denn sie erzählen am Ende wiederum ihre eigene Geschichte der Geschichte. (ist von mir)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!