Queen: Nicht nur Freddie Mercury
Es gibt zwei Gründe, über die britische Pop-Gruppe Queen zu diskutieren:
1. Stimmt meine These, dass die künstlerische Hochphase Mitte der 70er Jahre war, die Gruppe in Deutschland aber erst in der 80ern so richtig berühmt wurde?
2. Welchen Stellenwert hat Freddie Mercury in der Gruppe, insbesondere in Verbindung mit Punkt 1?
Diskografie siehe hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Queen_(Band)/Diskografie
Ich wurde "erst" 1981 zum Fan, und zwar mit dem Erwerb des Albums A Day at the Races von 1976, gefolgt von A Night at the Opera von 1975. Ab da war ich der Gruppe verfallen. Die 4 Mitglieder (Mercury, Deacon, Taylor, May) betrachtete ich als gleichwertig. Zu der Zeit empfand ich die Gruppe nicht als "Maistream". Zumindest die beiden genannten Alben waren in Deutschland nicht groß im Gespräch, und auch Freddie Mercury war damals noch nicht der absolute Superstar.
Ich bersorgte mir nach und nach die restlichen Alben, bis ich alles von Queen II (1974) bis Hot Space (erschien 1982) hatte. Wobei ich genau diese beiden als die schwächsten empfand und daher sowahl auf das Debütalbum Queen (1973) als auch auf die Alben nach 1982 verzichtete (zumal ab Ende 1982 auch meine Klassik-Phase begann).
Heute weiß ich das Außergewöhnliche an Freddie Mercury durchaus zu schätzen. Bin aber nach wie vor der Meinung, dass A Night at the Opera und A Day at the Races den künstlerische Höhepunkt der Gruppe darstellen.
Ich würde auch jedem empfehlen, sich kein "Best of" zu kaufen, sondern genau diese beiden Alben.
Für mich zeigt sich übrigens der wahre Popmusik-Künstler dadurch, dass es sich bei seinen Hauptwerken nicht um einzelne Hits (seien sie auch noch so gut), sondern um Alben handelt. Wenn man also im Falle von Queen Lust auf Bohemian Rhapsody hat, legt man das ganze Album auf (d.h. A Night at the Opera) und genießt die Musik von Anfang bis Ende.
Das trifft bei Queen in leicht abgeschwächter Form auch auf Shear Heart Attack, News of the World, Jazz, "Live Killers" und The Game zu.
Übrigens komponierten bei Queen alle 4 Mitglieder, und außer Mercury sangen auch May und Taylor. Mir hat das damals ziemlich imponiert.
Das war jetzt durchaus subjektiv und vor allem auch lückenhaft. Nach Hot Space erschienen noch 5 weitere Alben, wobei 3 davon Position 1 der deutschen Charts erreichten (davor gab es nur mal eine Position 2 von The Game im Jahr 1980).
Frage also: War Queen in den 80ern wirklich besser als in den 70ern? Ich kann es kaum glauben...
Thomas