Klangqualität: die besten Aufnahmen

  • Klangqualität: die besten Aufnahmen

    In diesem Thread soll es um Aufnahmen (CD, SACD, aber falls sinnvoll auch DVD, Blu-ray oder Vinyl) gehen, deren Klangqualität Ihr als herausragend befindet. Wäre natürlich schön, wenn die jeweilige Aufnahme auch noch interpretatorisch überzeugt, aber das ist nicht zwingend notwendig.

    Ich fange mal mit zwei CDs an, die mir in den letzten Tagen besonders positiv aufgefallen sind. (Weitere werden sicherlich folgen.)


    Beide Aufnahmen bieten ein sehr kräftiges Bassfundament, hohe Dynamik und Transparenz, dabei ein warmes Klangbild ohne (unangenehme) Schärfen. Schlagwerk ist sehr präsent bei sehr gutem Klang. Die Interpretationen (der Sinfonien) sind ebenfalls vorbildlich.

    maticus

    Social media is the toilet of the internet. --- Lady Gaga

    Ich lieb‘ den Schlaf, doch mehr noch: Stein zu sein.
    Wenn ringsum nur Schande herrscht und nur Zerstören,
    so heißt mein Glück: nicht sehen und nicht hören.
    Drum leise, Freund, lass mich im Schlaf allein.
                       --- Michelangelo Buonarroti (dt. Nachdicht. J. Morgener)

  • Auf Anhieb fallen mir die Bach-Orgel-Dorianaufnahmen Jean Guillous' ein, die einen exzellent eingefangenen Orgelklang wiedergeben (wodurch sich dieser auszeichnet, hatte ich an anderer Stelle erklärt), sich zudem durch eine erfrischend andere, zum Teil völlig aus dem Rahmen fallende, manche würden sagen exzentrische, Herangehensweise des Interpreten auszeichnen. Muss man gehört haben, wenn man denn ein gewisses Grundinteresse für Bachsche Orgelmusik hat und für verschiedene Lesarten offen ist.

    Gesammelt hier verfügbar:

    Ansonsten, tolles Thema, danke sehr.

  • Wirklich erstklassig - Voraussetzung einer Erhörung ist allerdings, dass die Stereoanlage mitmacht. Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 1958 :!: Nicht erschrecken, denn die Aufnahme wurde produziert von Living-Stereo (RCA). Insider wissen, was das heißt :!: Interpret ist Vergil Fox; geboten wird so einiges, von Bach bis Widor über Händel u.a. Die CD wird angeboten unter dem Titel: "Encores".

    Wer seine Anlage einmal auf Herz und Nieren überprüfen möchte und Orgelmusik nicht ablehnend gegenübersteht, ist hiermit gut bedient. Wenn die Anlage samt Boxen diese CD bei erhöhter Lautstärke, ohne Schaden zu nehmen, übersteht, ist sie gut, sonst nicht. :jaja1:

    Gemeint ist diese hier:

  • Bzgl. Dorian + Guillou möchte ich Yukon voll zustimmen! Ich habe die César-Franck-Aufnahmen in dieser Kombination. Der Frequenzgang ist nach unten unbeschnitten, beim erstenHören empfiehlt sich ein Hören mit geringerer Lautstärke, sonst ist der Tieftöner in Gefahr.

    Ebenfalls aufnahmetechnisch klasse sind die Buxtehude-Aufnahmen mit Harald Vogel:

    Ansonsten? Decca? Eulen nach Athen ... angefangen mit den Sibelius-Aufnahmen unter Anthony Collins (in spektakulärem Mono - bitte nicht als Affront gegen den Threadtitel verstehen!) oder auch diese:

    Man bekommt da die Idee, dass hervorragender Klang auch primär eine Angelegenheit von Dirigent und Orchester sind ... :D (kennt jemand eine wirklich gut klingende Karajan-CD?)

    Oder die "Planets" und "Daphnis et Chloé" mit Dutoit:

     

    Oder eine "ganz andere" Alpensinfonie, für die ich auch unter audiophilen Gesichtspunkten herzlich gerne empfehle:

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Mir fällt spontan diese SACD ein:

    Die Lemminkäinen-Suite ist klanglich grandios: mächtiger Baß, Transparenz in fast allen Läutstärken, ausgewogene Klangbühne. Und ich rede nur von der CD-Spur... :verbeugung1:


    Wenn die Anlage samt Boxen diese CD bei erhöhter Lautstärke, ohne Schaden zu nehmen, übersteht, ist sie gut, sonst nicht.

    Ach was - wenn sie das übersteht, ist sie gut:

    Die mit den echten Kanonen...blam... :jaja1:

    Entweder topp oder hopp... :D


    jd ;)

    "Interpretation ist mein Gemüse." Hudebux

    "Derjenige, der zum ersten Mal anstatt eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation." Jean Paul

    "Manchmal sind drei Punkte auch nur einfach drei Punkte..." jd

  • Ach was - wenn sie das übersteht, ist sie gut:

    Die mit den echten Kanonen...blam... :jaja1:

    Entweder topp oder hopp... :D


    jd ;)

    In einem Buch las ich zu der Aufnahme die schöne Bemerkung. "Wenn du sie in voller Lautstärke abspeilst, weißt Du, ob Du gute oder schlechte Boxen gehabt hast."

    “There’s no point in being grown up if you can’t act a little childish sometimes” (Doctor Who, der Vierte Doktor)

  • Wenn du sie in voller Lautstärke abspielst, ist es scheißegal, ob die Boxen gut oder schlecht waren. Sie sind kaputt - mitsamt deiner Trommelfelle... 8|


    jd :D

    "Interpretation ist mein Gemüse." Hudebux

    "Derjenige, der zum ersten Mal anstatt eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation." Jean Paul

    "Manchmal sind drei Punkte auch nur einfach drei Punkte..." jd

  • Die mit den echten Kanonen...

    Ich habe die Aufnahme ja auch. Damals, gerade angefangen mit CD und mit Klassik, haben mich die Warnhinweise zur möglichen Beschädigung der Anlage beeindruckt. Später fand ich aber die (Telarc-typische) Art, originale Kanonen aufzunehmen, recht künstlich und unnötig. Und so doll ist die Aufnahme m. E. letzten Endes auch nicht.

    maticus

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                       --- Michelangelo Buonarroti (dt. Nachdicht. J. Morgener)

  • In welcher Art von Sekundärliteratur wird man denn so exzessiv geduzt? M.a.W., hat das Buch auch einen Titel? :wink:

    Hat es: "Glück in Scheiben" von John Evers, eines der witzigsten und kenntnisreichsten Büchern über das Schallplattensammeln, das ich kenne:
    https://www.amazon.de/Gl%C3%BCck-Sch…Cck+in+scheiben

    “There’s no point in being grown up if you can’t act a little childish sometimes” (Doctor Who, der Vierte Doktor)

  • Wie sollten auch Kanonen ein vernünftiges Beispiel zur Beurteilung von Klangqualität sein? Wer von uns hört regelmäßig (oder überhaupt jemals) Kanonen von 1800 soundsoviel in Wirklichkeit? Und dann in der richtigen Entfernung, dass einem nicht das Trommelfell platzt oder es nicht zu weit weg ist...
    Klangqualität kann am besten mit Klängen beurteilen, die man regelmäßig unverstärkt live hören kann und für deren Nuancen unser audio-kognitiver Apparat besonders sensibel ist: Stimmen, akustische Instrumente.

    Tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos dans une chambre.
    (B. Pascal)

  • Es gibt sicher unglaublich viele gut klingende Tonträger. Die alle aufzuzählen würde hier Jahre dauern. Daher möchte ich beispielhaft einige Label nennen, die für ihre exellente Aufnahmequalität bekannt sind. Da ist zunächst Hyperion. Die meisten Scheiben welche dort herausgebracht wurden klingen wirklich hervorragend, ganz gleich ob es sich um Klavier-, Kammermusik, Orchester, Chor oder Lieder handelt. Besonders gut finde ich allerdings immer die Klavieraufnahmen.

    Das Label MDG legt ebenfalls besonderen Wert auf beste Aufnahmequalität, ist doch Herr Dabringhaus Tontechniker. Und Jazzfreunde wissen es längst, dass ECM jenes Label ist, welches schon von Anfang an besonders für die Qualität der Aufnahmen bekannt war. Garant dafür war unter anderem der Toningenieur Jan Erik Kongshaug. Als Beispiel nenne ich hier mal das Album "Solstice" von Ralph Towner, Jan Garbarek, Jon Christensen und Eberhard Weber von 1974. Das war quasi mein Einstieg bei ECM. Und die LP klingt immer noch super.



    Noch ein Beispiel für beste Aufnahmequalität bei der DG:

    Alexis Weissenberg spielt Scarlatti. Für mich eine der besten Scarlatti-Platten überhaupt

    Peter

    "Sie haben mich gerade beleidigt. Nehmen Sie das eventuell zurück?" "Nein" "Na gut, dann ist der Fall für mich erledigt" (Groucho Marx)

  • Daher möchte ich beispielhaft einige Label nennen, die für ihre exellente Aufnahmequalität bekannt sind.

    Ondine ist ja auch so ein Label. Etwa

    Da gibt es genug Gelegenheiten, im schönen Klang zu baden.

    maticus

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  • Von allen (derzeit 36) Aufnahmen der Rosenkranzsonaten, die ich kenne, ist aufnahmetechnisch gesehen für mich dieser Zyklus mit Anne Schumann die am meisten herausragende. Trocken, aber mit wunderbarer Raumabbildung, die Klangschattierungen der Violine und der Orgel werden so direkt und gertreu wiedergegeben, dass ich nur staune. Wunderbar!

    Und dann natürlich:

    Wenn man diese CDs abspielt, hat man den Eindruck, der herr letzbor steht wahrhaftig im Wohnzimmer. Mann muss schon zweimal hinsehen um zu glauben, dass doch kein österreichischer Violinist sich irgendwo im Raum versteckt hat.

    LG
    Tamás
    :wink:

    "Vor dem Essen, nach dem Essen,

    Biber hören nicht vergessen!"


    Fugato

  • Zitat

    Wenn du sie in voller Lautstärke abspielst, weißt Du, ob Du gute oder schlechte Boxen gehabt hast."

    Nö. Dann weiß ich nur, ob die Boxen für den Verstärker unterdimensioniert waren oder in Bassreflex- oder Transmissionline-Boxen die falschen Lautsprecher verbaut waren... ;(

    viele Grüße

    Bustopher


    Wenn ein Kopf und ein Buch zusammenstoßen und es klingt hohl, ist denn das allemal im Buche?
    Georg Christoph Lichtenberg, Sudelbücher, Heft D (399)

  • Die folgenden Einspielungen von Sinfonien von Weinberg gehören wie oben genannte Einspielung der Dritten zur "weißen" Weinberg-Serie bei Chandos, die für mich alle einen fantastischen Klang haben. Das empfinde ich sowohl per Kopfhörer als auch (wichtiger!) über Lautsprecher. Transparent, klar, sauber, "warm". Kräftige Tiefen. Herrlicher Klarinettenklang. (Ich spiele generell SACD nur mit normalem CD-Player ab.)

    maticus

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  • Der hervorragende Klang ist hier besonders wertvoll und dopaminfördernd, da viele eher ungewöhnliche Instrumente involviert sind.

    maticus

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    Ich empfinde für mich diese Aufnahmen als klanglich herausragend.
    Alles nicht Ricciarellis Rollen, aber klangtechnisch für mich einfach überwältigend.

    :callas1:

    "....Die Wahrheit nachbilden mag gut sein, aber die Wahrheit erfinden ist besser, viel besser...." (Giuseppe Verdi)

  • Ich kenne diese beiden Opernaufnahmen nicht, aber generell finde ich die 1980er Digitalaufnahmen der DG eher unterdurchschnittlich, gerade Orchesteraufnahmen sind mitunter "flach", Klavieraufnahmen "kalt und klirrend". Nicht unbedingt störend schlecht, aber auch nicht besonders gut.
    Findest Du die klanglich herausragend ggü. z.B. Decca-Produktionen der 1970er oder auch der frühen Digitalzeit?

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    (B. Pascal)

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