Bach: Das wohltemperierte Klavier (BWV 846-893)

  • Beide entfernen sich recht weit vom Mainstream, wenn auch in unterschiedliche Richtungen. Beide überzeugen, weil sie in der Musik ihre eigene Persönlichkeit ausdrücken...

    Ich muss ja gestehen, dass mich Goulds Version überhaupt nicht überzeugt. Ich finde sie - gerade im direkten Vergleich - unglaublich grauenvoll! Manisch- motorisches Gehämmere (zumindest im Falle des als Komposition sehr wunderbaren Präludiums) ohne jede Aussage (und auch ohne jeden klanglichen Reiz).... :hide: :hide: :hide:

    Mir tut diese Art von Bach-Interpretation in der Seele weh! Sehr weh!

    Herzliche und noch offtopischere Grüße

    Bernd

  • Liebe Freunde des WTK,

    ich habe mir erlaubt Eure interessanten Postings aus "Eben verarmt" hierher zu kopieren - es wäre schade gewesen, wenn sie dort einfach untergegangen wären ;+)


    So, weiter in schwarzer Farbe ;+)

    Mir persönlich gefällt - unter den Aufnahmen auf dem modernen Konzertflügel - Edwin Fischers Aufnahme ausgesprochen gut. Sie gehört schon seit vielen Jahren zu meinem eisernen Bestand und zu den Aufnahmen, die ich ohne zu zögern auf die bewusste Insel mitnehmen würde. Aufmerksam geworden bin ich - wenn ich mich richtig erinnere - durch Joachim Kaiser. Ich besitze von Fischers Aufnahme folgende Einspielung, also mit dem Cover, was im Kleinformat auf der neuen EMI-Edition zu erkennen ist:

    Koroliov kenne ich nicht, von Hewitt besitze ich beide Aufnahmen, die ältere Aufnahme von Andras Schiff, Glenn Gould und Maurizio Pollini. Komplett gehört habe ich allerdings die meisten schon länger nicht mehr, meistens höre ich bestimmte Teile daraus.

    Herzliche Grüße

    Caesar73

    Rem tene- verba sequentur - Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen

    Cato der Ältere

  • Aber im Dezember (wenn ich die Zeit finde) will ich mehr zu Cembalo-Aufnahmen des WK I sagen ...


    Lieber MB, bei der Lektüre des bisherigen Thread-Verlaufs, stieß ich folgendes Zitat aus dem Jahr 2012 von Dir ;+)

    Ich glaube, außer mir, würden sich noch andere Capricci über Deine Ausführungen zu diesem Thema freuen - also nur zu ;+)

    Herzliche Grüße

    Christian

    Rem tene- verba sequentur - Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen

    Cato der Ältere

  • Lieber MB, bei der Lektüre des bisherigen Thread-Verlaufs, stieß ich folgendes Zitat aus dem Jahr 2012 von Dir


    Was geb ich auf mein Geschwätz von ...

    ... ich hab's probiert. 24 Präludien, 24 Fugen, macht 48 Stücke, ich hab sechs Cembaloaufnahmen, macht zusammen Grand ouvert mit Fünfen, und den gibt's bekanntlich nicht ...

    ... aber danke für Dein Zutrauen! Irgendwann mal ... jetzt kommt erst der Parsifal, und 2016 ist sowieso Reger-Jahr, das darf man auf gar keinen Fall versäumen.

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • ... aber danke für Dein Zutrauen! Irgendwann mal ... jetzt kommt erst der Parsifal, und 2016 ist sowieso Reger-Jahr, das darf man auf gar keinen Fall versäumen.

    Macht nichts, wir haben ja Zeit ;+)

    Am 31.12.2016 hole ich dann dieses Posting wieder nach oben :D

    :wink: :wink:

    Christian

    Rem tene- verba sequentur - Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen

    Cato der Ältere

  • Bei meinem Posting Nr.121 handelte es sich natürlich um einen zu später Stunde abgelassenen emotionalen Rülpser.

    Aber trotzdem schockt mich Glenn Goulds Interpretation gerade in der direkten Gegenüberstellung heute abend nicht weniger als gestern nacht. Besonders erstaunt mich, dass trotz des permanenten Staccatos von der bei Gould so vielgerühmten "Durchsichtigkeit" der Stimmen nichts zu spüren ist; ich höre vordringlich oben die Schreibmaschine klappern, während von der bei Fischer wunderbar herausgespielten Basslinie nur wenig ankommt. Hier stehe ich und kann nicht anders: Für mich ist gerade das Präludium (bei der Fuge verhält es sich weniger arg) unter Goulds Händen ein Musterbeispiel für eine absolut kaltschnäuzig- antimusikalische Ausführung! Schlimmer geht es kaum noch.

    Viele Grüße

    Bernd

  • Bwv 871

    Ich habe mir jetzt die Einspielungen dieses Präludiums von Glenn Gould, András Schiff, Pieter-Jan Belder (Cembalo) und Erwin Fischer (auf Youtube) angehört. Und Glenn Gould bei weitem am ähnlichsten klingt: Erwin Fischer. Beide nehmen das Stück sehr neutral (Gould eher fröhlich-neutral), während Schiff daraus ein melancholisches Charakterstück macht. Auch Belder spielt das Stück deutlich langsamer als Fischer und Gould. Ich kann bei Gould die Basslinie übrigens ganz hervorragend heraushören, dafür stören mich bei Fischer die "Schluckauftriller" im ersten Teil des Präludiums. And the winner is: Schiff ;+)

    Im Zweifelsfall immer Haydn.

  • Es können sich ja auch andere ein Hörbild machen:

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    Es spielt Edwin Fischer

    und jetzt Glenn Gould:
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    Swjatoslav velikij:
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    Gegen Richter klingt Gould ja direkt streichelweich!

    Im Zweifelsfall immer Haydn.

  • Richter jibbet offenbar nur in felix austria. Bei uns Piefkes meldet youtube die Aufnahme als "nicht verfügbar".

    Ich bin aber stolzer Besitzer eine Gesamteinspielung des WTK´s mit Richter und werde gleich mal danach suchen.

    Viele Grüße

    Bernd

  • Der Gould-link läuft bei mir aber auch nicht .... der GEMA sei Dank :wacko:

    Viele Grüße - Allegro

    "Musik ist ... ein Motor, Schönheit, Intensität, Liebe, Zauber, alles in allem: ein Elixir." Lajos Lencsés

  • Allegro, probiere es mal mit diesem Gould-Link:

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    Der läuft!

    Herzliche Grüße

    Bernd

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    Äh, das ist das Cis-Dur Präludium. Haben wir jetzt die ganze Zeit aneinander vorbeigeredet, indem wir unterschiedliche Stücke angehört haben?

    Im Zweifelsfall immer Haydn.

  • Zur Zeit weile ich allerdings in der Schwiiz.

    Jaja, im Gegensatz zu Preußen ist das wohl auch eine urheberrechtsfreie Zone.... :D

    Richters Interpretation finde ich auch eher schwer erträglich. Ziemlich am Anfang dieses Fadens habe ich schon mal meine Meinung zum Bach-Spiel dieses von mir ansonsten sehr geschätzten Pianisten kundgetan:

    Zitat

    ... die Richter-Aufnahme besitze ich auch, und sie sagt mir ebenfalls nicht zu. Meine Begründung dafür ist aber eine andere: Sie ist mir viel zu "unromantisch", zu lotrecht, zu geradeaus. Richter, den ich ansonsten sehr schätze, folgt hier wohl dem Diktum der Zeit. Damals glaubte man mehr oder minder fest, Barockmusik sei möglichst emotionslos, akkurat und terrassendynamisch herunterzurappeln - eines der größten Verdienste der HIP-Bewegung scheint mir, daß sie mit diesem Schreibmaschinenideal speziell bei Bach gnadenlos aufräumen konnte.

    Viele Grüße

    Bernd

  • Bei Richter gibt es einen extremen Unterschied zwischen dem ersten und dem zweiten Band. Der erste ist geradezu urromantisch, der zweite mMn an Gould orientiert. Klarerweise gefällt mir der zweite Teil bei Richter besser :wink:

    Im Zweifelsfall immer Haydn.

  • Warum gebt ihr Euch nicht einfach damit zufrieden, das der Eine Glenn Gould und der Andere Edwin Fischer besser findet. Es gibt nicht die alle seligmachende Einspielung.

    Eusebius

    "Sie haben mich gerade beleidigt. Nehmen Sie das eventuell zurück?" "Nein" "Na gut, dann ist der Fall für mich erledigt" (Groucho Marx)

  • Gut, das erklärt natürlich meine Verwunderung über die angeblichen Unterschiede zwischen Gould und Fischer... :D

    Nachtrag: habe jetzt das Cis-Dur stück bei Fischer angehört --> 8|
    Das kann man wohl kaum mit HIP in Verbindung bringen :pfeif:

    Im Zweifelsfall immer Haydn.

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