Musik für virtuelle Instrumente - Umsetzung in die Realität

  • Musik für virtuelle Instrumente - Umsetzung in die Realität

    Also wenn sie "für virtuelle Instrumente geschrieben wurde", dann muss sie auch nur von virtuellen Instrumenten gespielt werden können. :versteck1:

    Dank der immer besser werdenden multimedialen Computertechnik ist es - im Gegensatz zu vor nicht allzu langer Zeit heute möglich Musikstücke mit virtuellen Instrumenten zu realisieren, die so klingen, als wenn sie scheinbar ohne weitere Probleme auf reale Klangkörper übertragbar wären.

    Scheinbar deshalb, weil ich z. Bsp. als reiner Zuhörer offensichtlich dabei übersehe, was letztendlich wirklich spielbar ist.

    Da ich mir vorstellen kann, dass einige Komponisten heutzutage diese Technik zum Ausprobieren verwenden sehe ich durchaus Ansätze für eine Diskussion - sind ja einige Profimusiker hier an Bord...

    Oh sorry, falls in diesem Unterforum falsch platziert, bitte sinnvoll verschieben.

    ... Alle Menschen werden Brüder.
    ... We need 2 come 2gether, come 2gether as one.
    ... Imagine there is no heaven ... above us only sky

  • Scheinbar deshalb, weil ich z. Bsp. als reiner Zuhörer offensichtlich dabei übersehe, was letztendlich wirklich spielbar ist.

    ein Reiz/Lockung von Mucke bestünde vor allem auch darin, dass nicht alles darin z. Zt. spielbar (auch singbar) ist ......

    „Ein Komponist, der weiß, was er will, will doch nur was er weiß...“ Helmut Lachenmann

  • ... das ist mir vollkommen klar, höre ich doch nur allzuoft entsprechend konzipierte Musik (Richie Hawtin, Sven Väth, Kraftwerk usw).

    Aber deonnoch: Es gibt genug Klangbeispiele, denen man anhört, dass sich der Komponist eigendlich ein realen Klangkörper wünscht, ihn aber - verständlicherweise - nicht so ohne weiteres für sich gewinnen kann und somit es erst einmal am Rechner ausprobiert.

    Darum geht es hier in erster Linie und NICHT um von vorne herein als elektronische Musik konzipierte Sachen (obwohl es auch dazu durchaus manchmal interessant sein kann, wie eine Transkription in reale Instrumente da klingen würde...)

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  • und was soll man jetzt diskutieren?
    anfangen könnte man mit der definition "virtuelles instrument".
    :D
    ...
    200 beiträge später
    ...

    This play can only function if performed strictly as written and in accordance with its stage instructions, nothing added and nothing removed. (Samuel Beckett)
    playing in good Taste doth not confit of frequent Passages, but in expressing with Strength and Delicacy the Intention of the Composer (F. Geminiani)

  • und was soll man jetzt diskutieren?
    anfangen könnte man mit der definition "virtuelles instrument".
    :D
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    200 beiträge später
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    Beispielsweise, ob es Hörern zugemutet werden kann, Orgelmusik mittels einer (Hauptwerk-) Digitalorgel und nicht mittels einer Pfeifenorgel zu präsentieren. Dann wird man sich aber auch von der Begrifflichkeit "virtuelles Instrument" zu verabschieden haben. Schließlich und endlich ist das Thema Orgelmusik in diesem Forum ja derzeit ganz groß im kommen, :) .


  • Beispielsweise, ob es Hörern zugemutet werden kann, Orgelmusik mittels einer (Hauptwerk-) Digitalorgel und nicht mittels einer Pfeifenorgel zu präsentieren. Dann wird man sich aber auch von der Begrifflichkeit "virtuelles Instrument" zu verabschieden haben. Schließlich und endlich ist das Thema Orgelmusik in diesem Forum ja derzeit ganz groß im kommen, :) .

    Und Organisten !

    Ins Gebüsch verliert sich sein Pfad, hinter ihm schlagen die Sträuche zusammen.

  • Hi,
    ähnliche Themen hatten wir ja schon öfters mal.

    Aus meiner Sicht sind das zwei verschiedene Themen.
    1. Wie komponiere bzw. notiere ich? Da gibt es von den Neumen über Tabulatoren zu den Noten mit textlichen Hinweisen bis zu den Daten im Computer verschiedene Möglichkeiten. Die kann man zunächst völlig unabhängig von der Tonerzeugung sehen.

    2. Wie klingt das Komponierte/Zusammengesetzte/Konzipierte? Auch da sehe ich keine prinzipiellen Unterschiede zwischen Analog und Digital: Wenn John Williams "Echoes of Spain" auf seiner 5000-Euro-Gitarre spielt., klingt das in jeder Hinsicht überzeugend. Wenn ich das auf einer 100-€-Gitarre mache, ist das besch...eiden. Wenn man eine Streicherserenade von einem Top-Ensemble spielen lässt, ist das überzeugend, ein Hobby-Ensemble weniger, ein Anfänger-Ensemble noch weniger, am Schluss steht wohl die Verwendung von bei einer 20-€-Soundkarte mitgelieferten Midi-Sounds.

    Auf der anderen Seite kann ich fragen, wie sich für akustische Instrumente indendierte Musik ohne diese realisieren kann. Hier sehe ich drei Punkte:
    a) Die Qualität der Komposition
    b) die Qualität der verwendeten Samplebibliothek
    c) die Qualität der Umsetzung, also das, was wir meist mit "Interpretation" bezeichnen.
    Wenn die Qualität a) schon fehlt, nützen b) und c) mehr viel. Selbst wenn nur c) fehlt, wenn also nur die Noten "runterprogrammiert" sind, ist das Ergebnis nicht befriedigend.
    Positivbeispiele findet man frei zugänglich zB hier: "http://vsl.co.at/de/Music". Das scheint mir Stand der Technik zu sein.

    Helli

  • virtuelles Instrument:

    Nun ja, will man z. Bsp ein Orchester nachbilden meine ich virtuelle Instrumente. Also Klangquellen, die nur durch ein Programm gesteuert direkt aus dem Rechner kommen.Eine Digitalorgel hingegen halte ich - genauso wie beispielsweise einen Synthesizer - da beide mit Manualen und Registern ausgestattet sind - für reale Instrumente. Da braucht man einen Interpreten.

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  • ... will sagen, alles was zur "Klang - und Rhythmuserzeugung" die ständige Bedienung eines Interpreten erfordert ist aus meiner Sicht KEIN virtuelles Instrument!

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  • Also Klangquellen, die nur durch ein Programm gesteuert direkt aus dem Rechner kommen.Eine Digitalorgel hingegen halte ich - genauso wie beispielsweise einen Synthesizer - da beide mit Manualen und Registern ausgestattet sind - für reale Instrumente. Da braucht man einen Interpreten.

    Da ja aber nichts "durch ein Programm gesteuert direkt aus dem Rechner" kommt, scheint mir der Unterschied eher in der zeitlichen Reihenfolge zu bestehen.
    Bei dem, was Du "virtuelle Instrumente" nennst, findet der Vorgang der "Interpretation", also der Umsetzung klanglicher, rhythmischer etc Vorstellungen in technische konkrete Ereignisse vor dem eigentlichen Erklingen statt. Daß trotzdem ein menschlicher Geist ("Interpret"?) vonnöten ist, der die Vielzahl von Entscheidungen trifft, die für ein lebendiges Ergebnis nötig ist, sollte man nicht aus den Augen verlieren.

    Was einen großen Unterschied zu notierter und von Ensembles aller Größen ausgeführter Musik ausmacht: Die Entscheidungen werden von allen Ausführenden gleichzeitig und teilweise intuitiv getroffen. Man könnte sich auf den Standpunkt stellen, daß sich ein Mensch, der ein ganzes Orcheser alleine simulieren möchte, hybrisverdächtig überfordert.
    Nicht nur, daß er alle Instrumente für jeden Augenblick komplett steuern muss, überhaupt die Tatsache, daß bei "virtuellen" Nachbildungen oder Imitationen realer Instrumente eine Vielzahl von Faktoren, die bei realem Spiel unbewußt mitlaufen, komplett bewußt gemacht werden müssen, wird vermutlich immer wieder unterschätzt.

    Ein typisches Phänomen der "Digitalisierung", mit dem man sich herumschlägt, wenn man einem Programm künstlerische Ergebnisse entlocken will: der ganze Bereich des intuitiv gekonnten, durch Übung im Körperbewußtsein verankerten Wissens und Könnens muß durch bewußte Entscheidungen simuliert werden.
    Schön, wenn man dann auf Steuerungshilfen zurückgreifen kann, die intuitives Spiel in die digitale Welt "übersetzen". ich denke da an anschlagsdynamische Keyboards (einfachstes Beispiel), aber auch an so ausgefeilte Dinge wie ein elektronisches Saxophon/Klarinetten-Teil, mit dem man durch konventionell ausdrucksvolles Gebläse Synthesizer steuern kann.

    Die englischen Stimmen ermuntern die Sinnen
    daß Alles für Freuden erwacht


  • ...
    Was einen großen Unterschied zu notierter und von Ensembles aller Größen ausgeführter Musik ausmacht: Die Entscheidungen werden von allen Ausführenden gleichzeitig und teilweise intuitiv getroffen. Man könnte sich auf den Standpunkt stellen, daß sich ein Mensch, der ein ganzes Orcheser alleine simulieren möchte, hybrisverdächtig überfordert.
    Nicht nur, daß er alle Instrumente für jeden Augenblick komplett steuern muss, überhaupt die Tatsache, daß bei "virtuellen" Nachbildungen oder Imitationen realer Instrumente eine Vielzahl von Faktoren, die bei realem Spiel unbewußt mitlaufen, komplett bewußt gemacht werden müssen, wird vermutlich immer wieder unterschätzt.

    Ein typisches Phänomen der "Digitalisierung", mit dem man sich herumschlägt, wenn man einem Programm künstlerische Ergebnisse entlocken will: der ganze Bereich des intuitiv gekonnten, durch Übung im Körperbewußtsein verankerten Wissens und Könnens muß durch bewußte Entscheidungen simuliert werden.
    Schön, wenn man dann auf Steuerungshilfen zurückgreifen kann, die intuitives Spiel in die digitale Welt "übersetzen". ich denke da an anschlagsdynamische Keyboards (einfachstes Beispiel), aber auch an so ausgefeilte Dinge wie ein elektronisches Saxophon/Klarinetten-Teil, mit dem man durch konventionell ausdrucksvolles Gebläse Synthesizer steuern kann.

    ... demnach ist es eher schwierig ein neues Musikstück mit virtuellen Instrumenten zwecks Übertragbarkeit in die Realität auszuprobieren. Mit einfachem Equipment kommt man damit wohl eher nicht zurecht - interessant!!!

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  • Zitat

    ... demnach ist es eher schwierig ein neues Musikstück mit virtuellen Instrumenten zwecks Übertragbarkeit in die Realität auszuprobieren. Mit einfachem Equipment kommt man damit wohl eher nicht zurecht - interessant!!!

    Was für "virtuelle Instrumente?" Es gibt keine virtuellen Geigen oder so was. Die Nachbildungen sind Sample-Bibliotheken, aufgenommene Schnappschüsse, die dann mühsam puzzleartig zusammengesetzt werden.

    Instrumente, die auf synthetischem Weg "natürliche" Instrumente nachbilden wollen, gibt es auch, aber nur spärlich, und sie gelten als schwer zu spielen. Hier eine Übersicht mit Klangbeispielen: "http://virtualacoustic.free.fr/HTML/Demos.html". Manchmal werden Akai EVI oder EWI oder auch Yamaha WX als Instrumente bezeichnet, das stimmt aber nicht. Das sind Controller wie eine Tastatur, denen ein Synthesizer nachgeschaltet ist.

    Helli

  • Was für "virtuelle Instrumente?" Es gibt keine virtuellen Geigen oder so was

    Hallo,

    als "Virtuelle Instrumente" bezeichnet man in der Regel alle Arten von Software, die dazu dient, Klänge direkt im Computer zu erzeugen, also zB eine Klavier-Software oder einen Software-Synthesizer, die man über an ein Computer angeschlossenes Keyboard bedient. Das Keyboard muss dabei überhaupt keine eigene Klangerzeugung besitzen (wie etwa dieses Gerät ), es wird vielmehr per Midi- oder USB-Kabel mit dem Computer verbunden, auf dem die klangerzeugende Software ( = das "virtuelle Instrument") installiert ist.

    Wichtig wäre anzumerken, das Virtuelle Instrumente - ebenso wie elektronische Hardwareinstrumente - keineswegs automatisch zur Imitation akustischer Instrumente (Klaviere, Violinen, Schlagzeug...) dienen müssen, zu folgendem Softwaresynthesizer gibt es zB überhaupt kein Hardware-Pendant, auch keinen entsprechenden Hardware-Synthesizer:

    http://www.virsyn.de/de/Products/CUBE/cube.html

    Vgl auch:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Software-Instrument

    MFG,

    Normann

    zwischen nichtton und weißem rauschen

  • Wichtig wäre anzumerken, das Virtuelle Instrumente - ebenso wie elektronische Hardwareinstrumente - keineswegs automatisch zur Imitation akustischer Instrumente (Klaviere, Violinen, Schlagzeug...) dienen müssen

    Ein schöner, ein wahrer, ein wichtiger Satz!

    Wenn man Virtuelle Instrumente immer an ihrer (oder ihrer Nutzer) Fähigkeit mißt, reale andere Instrumente zu imitieren, geht man mMn komplett an den eigentlichen kreativen Möglichkeiten vorbei.

    Die englischen Stimmen ermuntern die Sinnen
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  • Wenn man Virtuelle Instrumente immer an ihrer (oder ihrer Nutzer) Fähigkeit mißt, reale andere Instrumente zu imitieren, geht man mMn komplett an den eigentlichen kreativen Möglichkeiten vorbei.

    Eben!

    Was Klassikforumsuser nicht daran hindert, ersteres mit Hingabe immer wieder zu tun... :P

    MFG,

    Normann

    zwischen nichtton und weißem rauschen

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