Elgar-Freundeskreis Deutschland, Aufführung des Oratoriums "The Apostles" von Sir Edward Elgar
Wolfgang-Armin Rittmeier vom Elgar-Freundeskreis Deutschland schreibt dazu:
ZitatEdward Elgars Oratorium „The Apostles“ aus dem Jahre 1903 gehört zu den in Deutschland am seltensten Aufgeführten seiner Werke. Grund dafür ist die ausgesprochen große Besetzung des Werkes – es ist de facto die größte, die Elgar überhaupt forderte – und der geringe Bekanntheitsgrad der Komposition hierzulande. Zwar wurde es im Westen Deutschlands (z.B. in Köln) kurz nach seiner Entstehung mehrfach aufgeführt, seine Rezeption brach aber mit dem Beginn des Ersten Weltkrieges im Jahre 1914 unmittelbar ab. Nur wenige Werke Elgar haben es nach beiden Weltkriegen geschafft, wieder auf deutschen Konzertpodien heimisch zu werden. Erst in den letzten Jahren ist zu beobachten, dass eine vorsichtige Elgar-Renaissance in Deutschland Einzug hält. Die Sinfonien und das Violinkonzert werden in den letzten Jahren wieder häufiger gespielt, auch das Oratorium „The Dream of Gerontius“ wurde von Dirigenten und Chorleitern neu entdeckt. „The Apostles“ aber (ähnlich wie auch „The Kingdom“ oder viele der weiteren Kompositionen Elgars für Chor und Orchester) fristen in deutschen Konzertsälen und Kirchen ein Schattendasein.
Auf Initiative des Magdeburger Kirchenmusikdirektors Barry Jordan und des Halberstädter Kirchenmusikdirektors Claus Erhard Heinrich sollen im Juni 2017 „The Apostles“ in den beiden baugeschichtlich und kulturhistorisch bedeutenden Domkirchen von Halberstadt und Magdeburg zur Aufführung kommen.
Dabei handelt es sich nicht nur um Erstauffühungen in den beiden Städten Magdeburg und Halberstadt, sondern – darauf deuten entsprechende Recherchen hin – um die Erstaufführung des Werkes in den neuen Bundesländern überhaupt.
Um die Bedeutung der beiden Aufführungen zu unterstreichen, werden die Aufführungen von der britischen Elgar Society sowie vom Elgar-Freundeskreis Deutschland unterstützt. So arbeitet der Elgar- Freundeskreis während der Vorbereitung der beiden Konzerte eng mit den beiden Kirchenmusikdirektoren zusammen und bietet u.a. – für Oratorienaufführungen sonst eher unüblich – für die interessierte Öffentlichkeit „Pre-Concert-Talks“ zum besseren Verständnis des hierzulande fast vollkommen unbekannten Werkes an. Zudem werden die Chorsängerinnen und -sänger inhaltlich und sprachlich durch den Elgar-Freundeskreis auf die Aufführung vorbereitet.