Jeden Tag ein Streichquartett
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Vorgestern feierte Sofia Gubaidulina ihren 90. und ihr erstes Streichquartett von 1971 dieses Jahr auch schon seinen 50. Das von Webern und Bartok beeinflusste Werk ist vergleichbar den Gattungsbeiträgen von Ligeti und Lutoslawski, die nur wenige Jahre früher entstanden, was zeigt dass die 40- jährige Komponistin damals absolut auf der Höhe der Zeit komponierte. Das Stamitz Quartett spielt in der Champions League. Lt Partitur ist vorgesehen, dass die vier Musiker während des Spiels immer weiter in alle vier Ecken auseinander rücken. Das lässt sich auf CD natürlich schlecht realisieren.
,,Diesen einzigartigen Werkkorpus in seiner Gesamtheit stringent erfahrbar gemacht zu haben ist das Verdienst des tschechischen Stamic-Quartetts. Emo tional, leidenschaftlich, klangverliebt versenkt es sich in die reichhaltigen Partituren und dringt mit sanft bohrender Intensität in die Tiefen ihres Symbolgehalts vor." (FonoForum, Juni 2012)
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Jetzt auch hier
Karol Szymanowski
Streichquartett Nr. 1
Silesian Quartet
Das Werk entstand 1917 - also kurz nach den Mythen. Auch hier sind Einflüsse des Impressionismus zu hören, allerdings auch - vor allem im Kopfsatz - einige Janacek-ismen. Das ist insofern erstaunlich als dass dessen 1. Quartett erst 6 Jahre später entstand. Das Schönberg Quartett hat übrigens eine CD mit den Beiträgen beider Komponisten herausgebracht. -
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Sowohl Walter Braunfels wie auch Joseph Marx haben spät zum Streichquartett gefunden, beide haben je drei Werke hinterlassen, das 1. von Braunfels entstand 1944, das "In modo classico" von Marx drei Jahre früher. Beide frönen einem Musikstil der zurück blickt. Das von Braunfels ist aber ungleich ernster, was sicher mit seiner Situation als Halbjude in Nazideutschland zusammenhängt.
Das Minguet Quartett kündigt auf seiner website eine Neuaufnahme aller drei Braunsfels-Quartette und des Quintetts an.
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Sowohl Walter Braunfels wie auch Joseph Marx haben spät zum Streichquartett gefunden, beide haben je drei Werke hinterlassen, das 1. von Braunfels entstand 1944, das "In modo classico" von Marx drei Jahre früher. Beide frönen einem Musikstil der zurück blickt. Das von Braunfels ist aber ungleich ernster, was sicher mit seiner Situation als Halbjude in Nazideutschland zusammenhängt.
Die drei Quartette von Marx habe ich kürzlich wieder mal gehört ... gleich zweimal tendenziell am Stück.
Alter - klassischer - chromatischer "Modus". Natürlich kommt das dritte Quartett dem süffig-eleganten und raffinierten Stil des Komponisten am meisten entgegen, aber auch sein "Haydn" ist eben doch primär Marx. Vom Quartett im "alten Modus" behauptet das Booklet, dies stehe Marx am fernsten. Finde ich nicht einmal oder wirklich nur im Vergleich ... Fin de Siècle allenthalben.
Braunfels wäre halt wieder mal eine Kaufanregung. ... Ein Klavierkonzert und ein Orgelkonzert vor allem kenne ich von ihm.
Wolfgang
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Alabama bringt man nicht zwingend mit klassischer Musik in Zusammenhang, schon gar nicht mit dem Streichquartett. Aber man kann sich irren. Kürzlich erschien eine Doppel-CD auf der ein Dutzend jüngerer Alabamesen (?) sich diesem Genre widmen. Naturgemäß in eher gemässigter, oft folk music naher Weise, aber immerhin.
Das Amernet String Quartet spielt sauber auf. -
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Hier mal wieder Haydn.
Joseph Haydn: Streichquartett E-Dur op. 17 Nr. 1
Tátrai Quartet
Wie bei op. 9 auch - manchmal sind kleine Intonationsschwächen der Primgeige zu ertragen. Aber grundsätzlich finde ich die Wiedergaben hörenswert und stimmig. Sicher nicht die einzige Art, Haydn zu spielen, aber eine, die mir sehr gut gefällt.
Gruß
MB -
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