Jeden Tag ein Streichquartett

  • Eines der mir liebsten Quartette in einer für meine Begriffe phänomenalen Aufnahme.

    György Ligeti: Streichquartett Nr. 1 "Métamorphoses Nocturnes"

    Hagen Quartett

     

    Apropos "nächtliche Verwandlungen": Gibt es eigentlich eine Komposition zur Katabasis, der Höllenfahrt Jesu? (1. Petr. 3, 18-22)
    "https://de.wikipedia.org/wiki/Abstieg_C…n_die_Unterwelt

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Jeden Tag ein Streichquartett (23)

    Sofia Gubaidulina: Streichquartett Nr. 4 with tape (1993)
    Stamic Quartet

    Zum Streichquartett kommt eine Tonbandaufnahme mit zwei Streichquartettzuspielungen, womit sich eine Zwölfstimmigkeit ergibt. Bei den Zuspielungen werden die Bögen mit Gummibällen angeschlagen. Spieldauer knapp über 12 Minuten.

    Herzliche Grüße
    AlexanderK

  • Heute ist Mendelssohn dran.

    Felix Mendelssohn Bartholdy: Streichquartett a-Moll op. 13

    Cherubini Quartett

    Ich lasse die Nummer mal weg, die stiftet nur Verwirrung. - Immerhin sind die Summe aus der lfd. Nummer der Entstehung und der Opuszahl für die ersten beiden Werke konstant. Das ist doch schon mal was.

    Gibt es denn in der deutschsprachigen Klassik- und Kulturforenlandschaft wirklich noch keinen Thread zu diesem erstaunlichen Werk eines 18jährigen? Bei T gibt es einen lesenswerten Beitrag eines gewissen JR, aber sonst ...

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Es gibt zurzeit nur einen SQ-Sammelthread, einen zu op. 44 und einen zu op. 80.


    Ja. Schade eigentlich! Vielleicht gibt es ja einen Mendelssohn-Kenner, der die Situation ändern könnte ...

    Hier Britisches - das Zweitquartett für heute.

    Edward Elgar: String Quartet in E minor op. 83

    Sorrel Quartet

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Claude Debussy & Maurice Ravel:

    Streichquartette

    (AD: Februar 2012, Studio Domovina, Prag)

    + Joaquin Turina: La Oracion del Torero, op. 34 als Bonustrack

    Talich Quartet (Jan Talich, Violine I / Roman Patočka, Violine II / Vladimír Bukač, Viola / Petr Prause, Violoncello)

    Armin

    "Musik ist für mich ein schönes Mosaik, das Gott zusammengestellt hat. Er nimmt alle Stücke in die Hand, wirft sie auf die Welt, und wir müssen das Bild zusammensetzen." (Jean Sibelius)

  • Gestern noch:

    Jeden Tag ein Streichquartett (24)

    Sofia Gubaidulina: Reflections on the theme B-A-C-H (2002)
    Stamic Quartet

    Fluktuierendes, dann plötzlich Ur-Barockes, dann eine Klangfläche, die sich aufschwingt in höhere Sphären, meditativ Fluktuierendes in der Mittellage, erneutes Gleiten in höhere Sphären, Absturz, vom Bass dominiertes Fluktuieren, wieder Aufschwung ins Irgendwo, Pause, kurze Gedanken im Raum, Fragen eher, noch einmal B-A-C-H, aber keine Lösung, eine weitere Frage im Raum...

    Herzliche Grüße
    AlexanderK

  • Bestellt - geliefert.

    Ganz herzlichen Dank dafür! Und da wurde noch weidlich Raum gelassen, um Bezüge zu anderen Werken - Beethovens op. 132, aber nicht nur - aufzuzeigen.

    :cincinsekt:

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Taschenpartitur ist unterwegs ... danke für die Anregung! So ein tolles Werk ...

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • ... aus der Neuen Welt.

    Felix Mendelssohn Bartholdy: Streichquartett a-Moll op. 13

    Emerson String Quartet

    Gruß
    MB

    :wink:

    "Den Geschmack kann man nicht am Mittelgut bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten." - Johann Wolfgang von Goethe

  • Zur Entstehung, 1918, wird das 2. Streichquartett des Eigenbrödlers Rued Langgaard ziemlich expressionistisch gewirkt haben. Die 4 Sätze tragen Überschriften, deren Stimmungen man trotz der eigentlich absoluten Ausrichtung der Musik mehr oder minder nachverfolgen kann:

    Sturmwolken
    Durchfahrender Zug
    Landschaft im Zwielicht
    Das Wandern

    Die Musik dieses Quartetts ist recht knapp gehalten (7.40, 2.21, 5.57, 6.50), so dass man eher ein kurzweiliges Vergnügen als ein großes Seelengemälde erwarten sollte. Es spielt The Kontra Quartet. Die Aufnahme ist aus 1984. Inzwischen gibt es beim gleichen Label (Dacapo) eine neuere (2012) und sehr hoch gelobte Gesamteinspielung der Streichquartette des Dänen mit dem Nightingale String Quartet.

    Das gleich im Anschluss gehörte wesentlich romantischere 6. Quartett ist da schon süffiger und bewegender. Liegt sicher an der hübschen schwedischen Volksmelodie, die hier in einem durchgehenden Satz verarbeitet wird.


    Gruß
    Josquin

  • Naheliegend:

    Op. 13 mit Ebène. Op. 80 hat mir auf dieser Scheibe nicht zugesagt. Das frühe Werk spielen sie für meinen Geschmack aber schon toll. Dramatisch, in den einzelnen Charakteren wie im Ensemble sehr überzeugend.

  • Gestern noch:

    Jeden Tag ein Streichquartett (25)

    Max Reger: Streichquartett d-Moll op. 74
    Berner Streichquartett

    Persönliche Eindrücke:
    Ein großes, gewichtiges Streichquartett ist das im Oktober und November 1903 komponierte Streichquartett op. 74 in d-Moll von Max Reger, knapp über 53 Minuten lang, vom Berner Streichquartett für eine Gesamtaufnahme der Reger Quartette im Juni 1993 aufgenommen (3CD Box cpo 999 069-2). Bei der lyrisch-leidenschaftlichen Musik des 1. Satzes (Allegro agitato e vivace) schwingt immer auch Tragik mit. Irritierende, verblüffende Farbwechsel machen die Musik spannend und bewegend, das rührt ans Herz. In der Durchführung fällt ein fugatorischer Abschnitt auf. Das anschließende Vivace, der 2. Satz, wurde von Reger selbst als „Spuk“, als „urputzig“ bezeichnet. Dieses Scherzo hat etwas Clowneskes, und im Trio kippt es kurz auch ins Tragische um. Das Thema des 3. Satzes, dem dann elf Variationen folgen (Andante sostenuto con Variazioni), wirkt in seiner melancholischen Heimeligkeit wie ein Nachklang des berühmten Variationsthemas aus Mozarts A-Dur Klaviersonate KV 331. Beim Finalsatz (Allegro con spirito e vivace), einem heiteren Rondo, schwingt unterschwellig auch eine Schubert-Melancholie mit, da war doch noch was…

    Herzliche Grüße
    AlexanderK

  • Drei Streichquartette schrieb Edvard Grieg - das erste verschwunden, das letzte blieb unvollendet. In Gänze ist nur das in 8 Monaten zwischen 1877 und 1878 entstandene g-moll - Quartett, op 27, erhalten. Schade ist es, dass dieses wundervolle Werk im Schaffen Griegs nicht die große Beachtung findet, die es eigentlich verdient. Es ist vielleicht die persönlichste, phantasievollste, aber sicher radikalste Komposition des Norwegers. Die Struktur der Musik ist sehr verdichtet und wirkt geradezu symphonisch. Immerhin wird das Nr. 1 titulierte Streichquartett in der Musikwissenschaft als verbindendes Element zwischen Beethovens späten Quartetten und Debussys Streichquartett angesehen.

    Das Engegård Quartet spielt engagiert - allerdings werde ich mir doch noch Vergleichseinspielungen besorgen, da mich zunächst das kühle und irgendwie distanziert wirkende Klangbild stört. Es geht sicher auch sonst noch mehr.


    Gruß
    Josquin

  • So toll Griegs SQ auch ist, seine radikalsten Kompositioen sin wohl eher die Slåtter, Transkriptionen norwegischer Hardangerfiedelmusik für Klavier. Da sagen Bartók und Kodály schon hallo!

    Im Zweifelsfall immer Haydn.

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