Arnold Schönberg - Quintett für Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott, Op. 26 (1925)

  • Eine schöne Interpretation, leider aber für meinen Geschmack in allen Sätzen zu langsam. Ich komme mir schäbig dabei vor, das zu schreiben, weil ich weiß, dass das sauschwere Mucke ist und schier unmöglich, in Schönbergs Tempi zu spielen, aber die Phönixe (Phönizes? ) haben mich wohl mit ihrer Glanzleistung für die meisten anderen Interpretationen verdorben.

    habe von Phönix nur den letzten Satz gehört (yt), kann dir betr. Tempo nur zustimmen - so soll es sein. Könnte es aber doch sein, daß die Prager noch etwas flexibler, expressiver sind? z.B. die Stelle, wo im Rondo der Anfang des 1. Satzes zitiert wird (T. 298ff.) schien mir bei Phönix vergleichweise etwas weniger abschattiert.

    Die Abmischung ist ohnehin in mono, das Digitalisat allerdings in stereo, mit der Musik großteils im rechten Lauscher und Vinylrauschen im Linken. Davon abgesehen aber Topklang!

    hm, die Platte ist stereo ... ich meine, ich hörs auch ...
    Digitalisat wurde mit Primitivst-Mitteln angefertigt ...

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    Es wäre lächerlich anzunehmen, daß das, was alle, die die Sache kennen, daran sehen, von dem Künstler allein nicht gesehen worden wäre.
    (J. Chr. Lobe, Fliegende Blätter für Musik, 1855, Bd. 1, S. 24).


    Wenn du größer wirst, verkehre mehr mit Partituren als mit Virtuosen.
    (Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln).

  • hm, die Platte ist stereo ... ich meine, ich hörs auch ...

    Dann hab ich mich da vertan. Jedenfalls klingen alle Instrumente für mich rechts vom Zentrum, aber wahrscheinlich in unterschiedlichen Graden von rechts. :D Wie gesagt, in mono klang es jedenfalls auch gut :)

    Die betreffende Stelle werde ich morgen nochmal vergleichshören. :)

  • Schönberg hat Metronomangaben gemacht. Beim Zeitenvergleich muß man prüfen, ob die Exposition im 1. Satz wiederholt wird.

    Genau. In meinen beiden Einspielungen (Aulos und Danzi) wird die Exposition wiederholt. Ich habe übrigens noch niemals eine Einspielung gehört, in der sie nicht wiederholt wird.

    Uwe

    Wenn alle ein klein wenig verrückter wären, dann wäre die Welt nicht so durchgedreht.

  • Ich habe übrigens noch niemals eine Einspielung gehört, in der sie nicht wiederholt wird.

    https://www.youtube.com/watch?v=NrtmTu1PxY0

    brauchen ohne Wiederholung 38:15

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    Es wäre lächerlich anzunehmen, daß das, was alle, die die Sache kennen, daran sehen, von dem Künstler allein nicht gesehen worden wäre.
    (J. Chr. Lobe, Fliegende Blätter für Musik, 1855, Bd. 1, S. 24).


    Wenn du größer wirst, verkehre mehr mit Partituren als mit Virtuosen.
    (Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln).

  • Ja, die Musiker verzichten auf die Expositionswiederholung und spielen dafür eher langsam und dehnen aus. Ich glaube nicht, dass ich diese Formation schon einmal gehört habe.

    Abgesehen von Schönbergs Zugriff auf die traditionelle Konstruktion in der Grobgestaltung denke ich auch, dass die Wiederholung dem Werk aus anderen Gründen gut tut. Einmal erleichtert sie, zumindest beim erstmaligen Hören, durch den Wiedererkennungseffekt das Kennenlernen, zum Anderen hat Schönberg die Überleitung zum erneuten Beginn der Exposition dermaßen schön gestaltet, dass der erneute Beginn sich sehr angenehm anhört. Das empfinde ich beim Beginn der Expositionswiederholung in Beethovens op. 130 ähnlich; vielleicht hat sich Schönberg ja dort etwas abgeschaut...

    Uwe

    Wenn alle ein klein wenig verrückter wären, dann wäre die Welt nicht so durchgedreht.

  • Mit Abstand meine Lieblingseinspielung ist die durch Mitglieder des Phoenix Ensembles, erhältlich hier für derzeit 22,99 €:

    Die gleiche Aufnahme ist bei Amazon zum aberwitzigen Preis von 164,14 € erhältlich (ASIN-Verlinkung funktioniert nicht): https://www.amazon.de/Phoenix-Ensemb…mble+schoenberg

    Darauf geil geworden bin ich durch den auf Youtube erhältlichen vierten Satz: https://www.youtube.com/watch?v=fWG12RQMm54


    Mittlerweile gibt es alle vier Sätze dieser genialen Einspielung auf YouTube (vom Label Albany Records hochgeladen) :wink:

    Erster Satz
    Zweiter Satz ("der Heitere" :D )
    Dritter Satz
    Vierter Satz

  • Habe mal in den Heiteren reingehört. Bis 1:55 ganz wolkenlos. Dann assoziiere ich schon ein wenig "Stress". Ob das jetzt etwas mit der Interpretation zu tun hat, lasse ich mal offen.
    :wink:

    This play can only function if performed strictly as written and in accordance with its stage instructions, nothing added and nothing removed. (Samuel Beckett)
    playing in good Taste doth not confit of frequent Passages, but in expressing with Strength and Delicacy the Intention of the Composer (F. Geminiani)

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