Chopin: Etüden opp. 10 & 25 – "Hut ab, meine Herren, ein Genie!"
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Ein kleines Rätsel zum Einstieg !
Den Anfang welchen Klavierstücks bilden die beiden oben abgebildeten Takte?
Mit dem Begriff "Etüde" bezeichnet man in der Musik allgemein Stücke, deren Zweck es ist spezifische Aspkete der Spieltechnik zu trainieren- banaler ausgedrückt: Fingerübungen. Spricht man in der Klaviermusik von den Etüden, dann meint man damit in der Regel die Etüden Chopins. Jetzt kann man sich natürlich fragen: Warum besitzen gerade die Etüden Chopins einen solchen Stellenwert? Chopin ist ja nun nicht der einzige Komponist, der Etüden komponierte. Im Gegenteil: Chopin befindet sich hier in prominenter Gesellschaft: Clementi, Liszt, Schumann, Rachmaninov, Debussy .... - um nur einige zu nennen Bleibt also immer noch die Frage: Worin liegt die Bedeutung der Etüden Chopins? Antworten auf diese Frage gibt es viele. Kurz gesagt: Chopin Etüden sind eben nicht nur einfach nur "Fingerübungen"- obwohl sie sich jeweils einem technischen Problem widmen - Chopin machte aus der Etüde eine Kunstsform und übte damit einen großen Einfluß auf seine Zeitgenossen und Nachfolger aus.
Chopin komponierte zwei Zyklen von jeweils zwölf Etüden, die die Opuszahlen 10 und 25 tragen. Die beiden Sammlungen erschienen in den Jahrne 1833 und 1837. Mit der Komposition der ersten Etüden muss Chopin schon vor seiner Ankunft in Paris im Jahr 1831 begonnen haben, wahrscheinlich schon 1829. Chopin schreibt in einem Brief an einen Freund vom 14. November1829:
ZitatIch habe einige Etüden geschrieben, wenn du da wärest, so würde ich sie gut spielen.“
Der zweite Zyklus entstand in den ersten Pariser Jahren Chopins.
Gewidmet hat Chopin die Etüden op. 10 Franz Liszt, die Etüden op. 25 dessen Lebensgefährtin Marie d´Agoult. Chopin schätzte die Art, wie Liszt seine Etüden außerordentlich- die Widmung ist also kein Zufall. Der Aufbau der Etüden folgt in der Regel einem bestimmten Schema: Die meisten der Etüden sind dreiteilig. Allerdings folgt Chopin diesem Muster nicht immer, sondern variiert dieses Schema gelegentlich.
Die Etüden gehören sicherlich zu den bekanntesten Werken Chopins und so nimmt es nicht weiter Wunder, dass die Zahl der Aufnahmen entsprechend groß ist, hier eine Auswahl:
In diesem Thread soll es primär um zweierlei gehen:
Zum einen um Aufnahmen der Etüden als auch die Vorstellung einzelner Etüden die Euch besonders gefallen. Schön wäre es natürlich, wenn Ihr berichten würdet, warum Euch einzelne Etüden besonders beeindrucken, oder eben die Etüden insgesamt! Eine weitere Frage, die sich sicher zu diskutieren lohnt: Worin liegt die Bedeutung der Etüden Chopins und was ist eigentlich das Besondere an Ihnen? Also: Worin liegen jetzt eigenltich die Unterschiede zu: Cramer, Clementi oder Czerny?
Das soll als Einführung erst einmal genügen, jetzt seid Ihr dran!
Moment, da war noch was:
Ach ja, des Rätsels zweiter Teil ;+)
"In mir klingt ein Lied"- welche Etüde musste für dieses Arrangement leiden .... ;+)
Herzliche Grüße,
Christian
Quellen:
A. Literatur:
Tomaszewski, Mieczyslaw: Chopin und seine Zeit, Laaber 1999.
Zielinski, Tadeus, A.: Chopin. Sein Leben, sein Werk, seine Zeit, Mainz 2008.
B. Internet:
http://en.wikipedia.org/wiki/%C3%89tudes_(Chopin)
http://www.clavio.de/Etuede-2.1685.0.html
http://josefhoelzl.com/chopin/w_etueden.php