Die Aufnahme mit Barbirolli kenne und schätze ich. Vielleicht fällt mir irgendwann auch mal die mit Barenboim in die Hand, dann kann ich sagen, welche der beiden Aufnahmen mich mehr überzeugt.
Daniel Barenboim - als Pianist, Dirigent und Institution
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Weil der Artikel von Barenboim ausgeht, poste ich ihn hier, wir hätten genügend andere genauso gut passende Fäden:
https://www.nzz.ch/feuilleton/kla…este-ld.1466768
Gruß Benno
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Maestro furioso
Liebe Capricciosi!
Zum Thema Barenboim und seinem Umgang mit seinen Mitarbeitern der Staatskapelle möchte ich ein paar sehr persönliche Bemerkungen machen. Ich muss vorausbemerken, dass ich nicht im Detail weiß, was dem Maestro hier vorgeworfen wird.
Das ganze hat mit meinem Beruf zu tun - ich bin Arzt in einem chirurgischen Fach. Im OP geht es um was und viele chirurgische Chefärzte (im Österreich wie auch in Italien heißen sie Primarius) stehen den Toscaninis, Fritz Reiners, Georg Szells oder auch Karl Böhms des Pultes in Sachen Verbalinjurien um gar nichts nach - bis in heutige Zeiten. Wer sich für dieses Thema interessiert, möge bitte die Autobiographie des Deutschen Chirurgen Ferdinand Sauerbruch lesen. Der gibts in einem Anflug von Altersmilde sogar zu.....
Im OP mag ja die Motivation noch eine verständliche sein. Immerhin liegt ein Patient wehrlos am Tisch, der sich nur das optimale Resultat verdient hat. Wobei ich einschränkend dazusagen muss, dass das Resultat von herber Kritik meiner Erfahrung nach dazu führt, dass der derart Kritisierte beim nächsten Auftritt wie ein Pferd vor einem Hindernis, das es nicht überspringen möchte, scheut und das Resultat dann um nichts besser wird...
Aber auf der Orchesterprobe????
Ich hätte von einem Menschen, der den West-östlichen Divan gegründet hat und den Mut hatte, Wagner in Israel zu spielen, mehr erwartet. Ich weiß, wenn man intellektuell seiner Umgebung bei weitem überlegen ist, ist der Weg zum menschenverachtenden Sarkasmus ein kurzer. Sherlock in der Fernsehserie bezeichnet sich ehrlicherweise als hochfunktionellen Soziopathen......
Aber Daniel Barenboim - von ihm hätte ich mir mehr Format erwartet.
Natürlich immer vorausgesetzt, die Anschuldigungen sind wahr..... -
Ich muss vorausbemerken, dass ich nicht im Detail weiß, was dem Maestro hier vorgeworfen wird.
Aber Daniel Barenboim - von ihm hätte ich mir mehr Format erwartet.
"Ich habe keine Ahnung, was ihm vorgeworfen wird, aber ich hätte mehr von ihm erwartet."
Nun ja....
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Nun ja....
Scheint mir auch so... Man hätte ja mal g**glen können, was die Vorwürfe sind, bevor man so ein Post schreibt.
maticus
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Leute, beruhugt Euch mal bitte. Soweit ich die Sache überblicke, wird dem Barenboim nichts vorgeworfen, das auch nur irgendwie mit unseren Gesetzen im Widerspruch steht (da könnte man viel mehr andere Leute im Kulturbereich öffentlich beschuldigen, zB Gustav Kuhn, den man glücklicherweise schon losgeworden ist, wenn auch viel zu spät).
Nach dem Lesen von Lars' längerem Post weiß ich noch immer nicht, was Lars eigentlich mitteilen wollte, außer Gerüchte streuen und Stimmung machen. Sandra hat die Aussage gut auf den Punkt gebracht.
Meine Meinung: Wer nicht in der Staatskapelle spielen will, weil er mit Barenboims vielleicht aufbrausender Art nicht zurechtkommt, soll sich ein anderes Orchester suchen. Wenn man mit Barenboim nicht zusammenarbeiten kann bzw. sich ihm unterordnen, dann soll man den Kontakt meiden. Entscheidend ist, was herauskommt, und bisher habe ich nur zwei tolle Leistungen von ihm und der Staatskapelle gehört. Wer weiß, was mit dem Orchester passiert, wenn man jetzt einen super lieben Kerl hinstellt, der aber musikalisch nur höchstens halb so viel versteht wie Barenboim. (Das Downgrade eines Orchesters haben wir in Wien unlängst erst erlebt, das wünsche ich den Berlinern nicht).
Wirkliche Vergehen haben allem Anschein nach nicht stattgefunden. Also wieso diese Aufregung? Im Berufsleben, und vor allem in einem Spitzenorchester, wird man halt nicht mit Samthandschuhen angefasst. Wer nicht permanent Spitzenleistungen erbringen will, hat in einem Spitzenorchester nichts verloren. So sehe ich das. Ich bin darauf gefasst, jetzt auf harten Widerspruch zu stoßen.
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Daniel Barenboims Kinderorchester
Dank Daniel Barenboim und seiner hervorragenden Mitarbeiter u.a. Matthias Schulz, Max Renne, Nadine Grenzendörfer und Pia Romanowski sowie Mitgliedern der Staatskapelle und Musiklehrern als Mentoren konnte in der abgelaufenen Spielzeit 2018/19 ein in Deutschland einzigartiges Opernkinderorchester (OKO) mit 90 Instrumentalisten im Alter zwischen 7 und 14 Jahren aus der Taufe gehoben werden und zu vier großen Auftritten in der glanzvollen Staatsoper Unter den Linden höchst erfolgreich geführt werden, bei durchaus beachtlichem Program: u.a. Peter und der Wolf, Mozartauszüge, Hensel und Gretel.
Daniel Barenboim stand auch mitreißend am Pult.
In der kommenden Spielzeit werden neue künstlerische Herausforderungen für und mit den Kindern geplant.
Die OKO Elternschaft hatte persönlich Gelegenheit, sich von den außerordentlichen pädagogischen und menschlichen Kompetenzen Daniel Barenboims begeistern zu lassen.
Die Kinder sind vom Maestro fasziniert.
Beiläufig erfuhr ich sogar aus seinem Munde die seinige Beurteilung der Vorwürfe.
Es gibt für mich keinen Grund , nur ansatzweise seine Integrität und Liebenswürdigkeit in Frage stellen zu lassen.
Staatskapeller und (Stamm-)Publikum wünschen sich von Herzen noch viele ereignisreiche Jahre mit unserem hochverehrten Generalmusikdirektor.
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Daniel Barenboim ist schwer erkrankt. Nun ist der 80jährige als Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper Unter den Linden zurückgetreten. 30 Jahre lang hat er dieses Amt ausgeübt.
Staatsoper Berlin: Daniel Barenboim tritt als Generalmusikdirektor zurückSeit 1992 leitete er die Staatsoper Unter den Linden. Nun ist der schwer erkrankte Daniel Barenboim zurückgetreten.www.zeit.de -
Das ist eine traurige Nachricht. Ein überaus betriebsames und erfolgreiches Leben fordert am Ende seinen Tribut. Wünschen wir ihm noch einige verbleibende Zeit, in der er die Dinge tun kann, die ihm wichtig sind.
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Aber keine Überraschung mehr. Spätestens seit dem Neujahrskonzert 22 waren seine Probleme offensichtlich, die Salzburger Auftritte offenbar desaströs. Und die ernsthaften Kritiken zur Neunten auch deutlich.
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Ich finde das eine gute Nachricht für alle Beteiligten. Daniel Barenboim kann mit achtzig Jahren auf ein langes und erfülltes Leben zurückblicken, er hat unfassbar viel geleistet und erreicht, vieles angestoßen und bewirkt. Ich kann kaum ausdrücken, wie groß mein Respekt vor diesem Lebenswerk ist. Gerade wegen dieses Respektes tat es bei seinen letzten Auftritten manchmal weh, mitanzusehen, wie alt und gebrechlich Barenboim wirkte, wenn er zum Pult ging, die Nachrichten von seinen gesundheitlichen Problemen und seinen vielen Absagen und Auszeiten zu lesen. Er muss sich selbst und niemandem anders mehr etwas beweisen und dann ist es gut, auch zu wissen, wann es gut ist.
Ich finde es gut für ihn selbst, dass er nun entschieden hat, sich aus seiner größten Verantwortung zurückzuziehen. Ich gönne es ihm von Herzen, sich zu schonen, sich um sich selbst, um seine Gesundheit und um die Dinge, die ihm am Herzen liegen, zu kümmern. Es wird für ihn und seine Gesundheit das Beste sein, was er tun kann. Und ich finde es auch gut für die Berliner Staatsoper und ihre Mitarbeiter, dass die Verantwortung nach drei Jahrzehnten autokratischer Alleinherrschaft in neue, in jüngere, in frischere Hände übergeben wird.
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die Salzburger Auftritte offenbar desaströs
Den Eindruck hatte ich nicht, als ich im Sommer die Konzertaufzeichnung gesehen und gehört habe:
BeitragRE: Eben gehört 2022/2023
In einem Mitschnitt von den diesjährigen Saltburger Festspielen, den die Plattform arte concert zur Verfügung stellt:
Manuel de Falla
Noches en los jardines de España. Symphonische Impressionen für Klavier und Orchester
Lang Lang
West Eastern Divan Orchestra
Daniel Barenboim
Mit Lang Lang geht es mir so, dass ich ihn eindeutig lieber höre, als ihn zu sehen. Daniel Barenboim wirkt, sobald die Musik endet und er vom Pult tritt, alt und gebrechlich. Es geht ihm sichtlich nicht gut. Aber sobald das…Cherubino23. August 2022 um 14:20 "Daniel Barenboim wirkt, sobald die Musik endet und er vom Pult tritt, alt und gebrechlich. Es geht ihm sichtlich nicht gut. Aber sobald das Orchester auf ihn blickt und die Musik beginnt, ist da volle Kraft und Konzentration. Und sein eigenes Orchester hängt natürlich an ihm". Musikalisch fand ich das Konzert wirklich gut, aber der Eindruck beim Zuschauen wurde sehr stark von Barenboims ganz offensichtlich schlechtem Gesundheitszustand geprägt. Schon da habe ich mir gewünscht, er möge die Größe haben, nach einem erfülllten Leben selbstbestimmt von Podium abzutreten, anstatt mit eisernem Willen durchzuhalten und letztlich doch nur vor der ganzen Welt den eigenen körperlichen Verfall zur Schau zu stellen.
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Ich bezog mich da auf diese Aufführungen mit den zweiten Akten von Samson und Parsifal.
Barenboim und die Wiener Philharmoniker: Eine tragische Grenzerfahrung | Tiroler Tageszeitung OnlineLeider bringt es nichts, um die Sache herumzureden: Daniel Barenboim geht es momentan sehr schlecht. So schlecht, das...www.tt.com -
Heute, morgen und übermorgen scheint er aber mit Martha Argerich und den Berliner Philharmonikern aufzutreten.
Daniel Barenboim und Martha Argerich | Berliner PhilharmonikerDie Berliner Philharmoniker online: Konzertkalender, Ticketverkauf, Musiker, Geschichte, Education, Aufnahmen, Digital Concert Hallwww.berliner-philharmoniker.de -
Ehrlich gesagt, hat es mich gewundert, dass es so lange gedauert hat, bis er endlich zur Entscheidung gekommen ist, dass er endlich die hochverdiente Rente antritt. Dass er gesundheitlich schlicht und einfach sehr krank und erheblich geschwächt war und ist, war ja kaum zu übersehen. Auch denke ich, dass seine Orchester darauf gewartet haben, denn eine sinnvolle Planung war seit rund 2 Jahren nicht mehr machbar. Zu oft musste dringender Ersatz herbei geschafft, Programme geändert, usw. werden.
Ich zolle ihm als Musiker meinen allergrößten Respekt, auch wenn ich nicht sehr oft mit seinen Interpretationen so recht glücklich geworden bin. Seine Mahler 7 und die Zweite von Wilhelm Furtwängler werden ihren Platz bei mir haben und behalten, dazu noch eine wunderbare Tango-CD, die ich mir vor allem nachts im Sommer bei entsprechendem Wetter immer wieder gerne anhöre.
Vor allem bleiben aber auch seine höchst, ich sage mal, diktatorische Art, die er wohl doch in den letzten Jahren zu oft gehabt haben muss, und über die auch mal in der Presse berichtet worden ist, noch bei mir haften. Dafür hatte er einen unglaublich großen Einfluss in die Berliner Kultur-Politik, da wird es ein Nachfolger sehr schwer haben.
Ich bin gespannt, ob man sich in Berlin für Thielemann entscheiden wird. Einer jener Dirigenten, die in der Interpretation des deutschsprachigen, romantischen Repertoires durchaus mit ihm vergleichbar scheint. Vor allem wird es spannend werden, wer seine anderen, von ihm gegründeten Orchester übernehmen wird, wenn sie überhaupt weiter bestehen dürfen.
Die Musik hat ihm sicher sehr viel zu verdanken. Sei es als Pianist, Dirigent, Orchesterleiter, Opern-GMD oder einfach nur als Kammermusiker. Er hat unglaublich viel gespielt, aufgeführt, getan, gemacht. Sicher nicht immer so, dass die Ergebnisse gut oder überragend waren. Doch ist das nicht normal bei Musikern?
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Nun haben die in Berlin allerdings aus nächster Nähe gesehen , wie das mit Thielemann an der Deutschen Oper lief. Ich habe gewisse Zweifel, ob die sich das antun wollen.
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Zitat
Vor allem bleiben aber auch seine höchst, ich sage mal, diktatorische Art, die er wohl doch in den letzten Jahren zu oft gehabt haben muss, und über die auch mal in der Presse berichtet worden ist, noch bei mir haften.
Ich empfinde dies als eine höchst ungerechte Beurteilung einer aussergewöhnlichen, und oft auch aussergewöhnlich hörenswerten Musikerpersönlichkeiten. Seine erste Einspielung der Beethovensonaten ist zurecht gepriessen worden. Die Integrale der Mozartklavierkonzerte mit dem English Chamber Orchestra ist für meinen Geschmack unübertroffen. Und welch ein Vergnügen war und ist es die Kammermusikaufnahmen mit Zukerman und Jacqueline du Pré zu hören. Wir dürfen vielleicht annehmen, dass Dietrich Fischer Dieskau gute Gründe hatte, ihn als Begleiter für sämtliche Hugo Wolf Lieder zu wählen, es lohnt sich auch die Brahms Lieder mit Jessy Norman zu hören. Barbirolli und Brahms in den Klavierkonzerten sind wunderbar, die erste Brahma Symphonie mit den Berliner Philharmonikern in Oxford (Europakonzert) ist faszinierend gut gelungen. Und ist am Bayreuther Ring etwas schlecht oder auch nur mittelmässig? Und vieles, vieles mehr....z.B. auch der 2. Band des Wohltemperierten Klaviers.
Nein, ich gehöre nicht zu den Leuten, die sagen "Barenboim würde ich mir nie anhören" (wie hier auf dem Forum gechehen) und auch nicht zu denen, die einen Rückzug Barenboims schon lange für wünschenswert halten. Es gibt nur wenig Musiker, an deren Aufnahmen ich mehr Freude hatte, als an denen Barenboims.
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Bezeichnenderweise werden aber durchgehend Leistungen Barenboims aufgeführt, die vierzig bis fünfzig Jahre zurückliegen…
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....der Oxforder Brahms ist nicht so lange her, und hat nicht vor wenigen Monaten ein professioneller Pianist hier auf diesem Forum, der in seinem Urteil eher zur Strenge neigt, Barenboims letzte, d.h..vierte oder sogar fünfte Aufnahme aller Beethoven Klaviersonaten aus dem 1. Coronajahr (und nicht nur diese) sehr positiv beurteilt? Und ist sein Bruckner mit seinem "Hausorchester" nur Mittelmass?
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Naja, das Europakonzert der Berliner Philharmoniker und Daniel Barenboim in Oxford fand am 01. Mai 2010 statt und Barenboims Bruckner-Sinfonien-Zyklus mit der Staatskapelle Berlin ist jetzt auch nicht mehr so ganz taufrisch, aufgenommen 2010 und 2012 und dass der mittelmäßig sein soll hat hier auch niemand behauptet. Okay, das liegt noch lange keine 40 - 50 Jahre zurück.
Gibts denn Meinungen zu Barenboims 3. Schumann-Sinfonien-Zyklus, der im September und Oktober 2021 mit der Staatskapelle Berlin in der Berliner Staatsoper aufgenommen wurde? Diese Aufnahme scheint die aktuellste Orchesteraufnahme mit Barenboim als Dirigent zu sein.
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