Tango!
Wir müssen mal über den Tango reden. Dieser "argentinische" Tanz...
Und da geht's schon los. Zwei Dinge sind mir neulich in Argentinien und Uruguay klar geworden:
Erstens muss es "Tango vom Río de la Plata" heißen. Er ist nämlich gleichmaßen in Buenos Aires und in Montevideo beheimatet, und diese beiden Städte liegen am Río de la Plata (Mündungstrichter des Río Paraná und des Río Uruguay). Der vielleicht bekannteste Tango "La cumparsita" kommt z.B. aus Uruguay.
Zweitens zeigt sich der Tango als Musikrichtung vor allem in Form von Liedern, entsprechend gibt es eine ganze Reihe von berühmten Tangos und deren Sängern. Ein Tango-Abend kann also auch ohne Tanz auskommen.
Den Wikipedia-Artikel brauche ich hier nicht zu wiederholen. Stattdessen berichte ich kurz von meinen Erfahrungen in Buenos Aires und Montevideo und stelle ein paar Fragen. Die erste gleich vorweg:
Der Weg nach Südamerika ist ja nun leider etwas weit. Wo könnte man in Europa Tangomusik live erleben? Also analog zu Fado in Lissabon oder französische Chansons in Paris?
In Buenos Aires ist das leicht, zumindest was die Quantität betrifft. Allerdings sind die Tango-Shows (Musik mit Tanz) ziemlich teuer. Z.B. sollte der Abend im bekannten "Café de los Angelitos" (als historisches Café durchaus einen Besuch wert) über 100 Euro kosten. Also nahm ich was einfacheres. Café Tortoni, ca. 25 Euro. Entsprechend schlicht war es auch (Musik nur vom Band). Tipp: Man erkundige sich auf TripAdvisor unter "Aufführungen in Buenos Aires" nach dem aktuellen Angebot und den Bewertungen der Besucher.
Alternativ kann man auch einfach an einem der einschlägigen Plätze zu Mittag oder zu Abend essen, die Restaurants haben da z.T. Musiker sowie ein Tanzpaar engagiert. Das ist dann zwar sehr touristisch, aber man bekommt zumindest einen ersten Eindruck. So gesehen im Viertel San Telmo (Plaza Dorrego) und im Viertel La Boca (Calle Caminito).
In Montevideo war ich im Restaurant "Primuseum", und das hat sich wirklich gelohnt: 6-Gang-Menü (recht ambitioniert) mit Weinbegleitung, dazu eine Musikgruppe mit einer Sängerin, die zu jedem Stück etwas erklärt hat. Das alles für 50 Euro.
So etwas kenne ich in Europa nur aus Lissabon mit Fado...
Thomas