Lieber Palisander,
hast völlig Recht mit Deiner Bemerkung zur Einleitung: Die soll natürlich nicht in die Aufnahme, bzw. auf die CD. Bei einer Aufführung kommt die Vorgeschichte elegant ins gedruckte Programm und bei einer CD noch eleganter ins gedruckte Booklet. Bei Youtube habe ich sie nur "musikalisch" voran gestellt, weil sich das speziell bei der Video-Präsentation so anbot. Dadurch wird die Aufführung bereits 5 Minuten kürzer und man könnte ja tatsächlich Deinem Hinweis folgen, die eine oder andere Arie zu streichen. Nur tut es mir selbstverständlich um jede Note leid. Heul.
Deinen Hinweis als "Außenstehender", es werde nicht deutlich genug, dass es sich hier um eine Fiktion handelt, nehme ich mir natürlich zu Herzen: Als Autor mit seiner Innensicht merkt man das ja nicht immer, da man das Projekt täglich vor Augen hat.
Und ganz vor allem freuen ich mich Deine positiven Anmerkungen zum Stück selbst riesig. Darauf war ich ja hauptsächlich sehr gespannt. Weißt Du, ich war seinerzeit (während des Studiums) lange Regieassi, also "Lehrling" bei dem großen Kurt Hübner, der als Lehrer aller großen Regisseure von Stein bis Zadek das Nachkriegstheater in Deutschland geprägt hat wie kein zweiter. Und ich war ihm in tiefer Freundschaft bis zu seinen letzten Tagen sehr herzlich verbunden. (Er hat wohl väterliche Gefühle für mich entwickelt – für mich war und ist er jedenfalls DIE prägende Vaterfigur, da ich im Nachkriegsdeutschland ohne Vater aufwachsen musste.) Kurt wäre jetzt sehr stolz auf mich, wenn er Deinen Beitrag lesen könnte!