Und nochmal.
Richard Strauss: Tod und Verklärung op. 24
Berliner Philharmoniker
Herbert von Karajan
Aufnahme November 1972-Februar 1973
Aufnahme Januar 1982
Bei der älteren Aufnahme bin ich noch vorurteilsbelasteter als sonst. Die hatte ich ohnehin als Referenz im Hinterkopf (was durch Haitinks Amsterdam-Aufnahme ein wenig relativiert wurde). Und in der Tat hatte ich nichts zu meckern, es sei denn, ich wollte anmerken, dass die trotzigen, aufbegehrenden Abschnitte schon sehr vital und rüstig klingen. (Wie kann man da mehr Vergeistigung herstellen? Oder einfach weniger Brutalität?) Auch klangtechnisch richtig gut bis hin zum in tiefen Frequenzen unter dem Klang hindurch flutenden Tamtam - beeindruckend.
Die digitale Aufnahme. Schon der erste Bläserakkord kann süchtig machen, ernst, schwer, und doch pianissimo. An der Stelle könnte das Werk bzgl. des Titelteils "Tod" schon aufhören. Das Holz über der Harfe könnte zarter sein ... Hat mir in der 1972/73er Aufnahme die Brutalität der trotzigen Abschnitte nicht gefallen, so klingen diese hier distanzierter, was der Wirkung m. E. gut tut. Dennoch lässt das Klangbild an Präzision für mich nichts zu wünschen übrig. Diese Aufnahme gefällt mir Stelle für Stelle eigentlich sogar besser als die ältere, doch in der Gesamtwirkung fand ich die jüngere nicht ganz so stark, ohne dies begründen zu können.
Jetzt aber zum Gipfelpunkt an "Tod und Verklärung" schlechthin, nicht mit HvK, sondern mit Furtwängler, Suthaus, Flagstad, Thebom, dem jungen Fischer-Dieskau und Greindl.
Gruß
MB