Von Italien nach Paris: Le siège de Corinthe
In den 1820er Jahren befand sich die Oper in Paris in einer Krise. Cherubini hatte seit Les Abencérages im Jahre 1813 nichts Neues mehr gebracht. Spontinis letztes Werk für Paris, Olympie, hatte 1819 keinen Erfolg gehabt, was letztendlich zu dessen Weggang nach Berlin beitrug.
Rossini war in Paris, hatte 1825 mit Il Viaggio a Reims einen großen Erfolg verbucht, war damit beschäftigt, das Théâtre des Italiens neu zu strukturieren und dessen Répertoire zu erweitern (u.a. mit Meyerbeers Il Crociato in Egitto).
Es war nun Zeit, von ihm ein Werk für die Académie royale de musique zu bekommen. Nach unterschiedlichen Vorschlägen einigte man sich im Herbst 1825 auf ein rifacimento von Maometto II, das in Frankreich noch nicht gespielt worden war, unter dem Titel Mahomet II.
Damien Colas, der die kritische Ausgabe erstellt hat, hat die Geschichte der Oper rekonstruiert.
Es war kein einfaches Unterfangen: die Musik sollte an die französische Prosodie, den französischen Geschmack (kein musico) und auch an die französische Gesangsschule angepasst werden, ein Ballett musste her ...
Luigi Balocchi wurde für die Übersetzung des originalen Librettos engagiert; Alexandre Soumet - heutzutage bekannt als der Autor der Vorlage für Bellinis Norma - für die neuen Verse verpflichtet.
Dazu konnte man mit dem allgemeinen Interesse für den Befreiungskampf der Griechen rechnen. Kleines Problem: In Maometto secondo treten keine Griechen auf! Die Christen sind hier Italiener. Die Lösung: die Handlung wird von Negroponte nach Korinth, von 1470 nach 1458 verlegt, die Italiener werden in Griechen umgetauft.
Im März 1826 wird erstmals Le siège de Corinthe als Alternativtitel angeführt.
Die Uraufführung war ursprünglich für den Winter 1826 geplant. Allerdings wurde sie - wie üblich - verzögert. Dafür gab es mehrere Gründe, abgesehen von der ausufernden Bürokratie der grande boutique. Einer war der Umfang der Arbeit für die Realisierung der Bühnenbilder, ein anderer die Erstellung des neuen Textes und die Koordinierung mit Rossini, der für seine erste französische Oper einen besonderen Wert auf die Anpassung von Musik und Text legte.
Immerhin wurde klar, dass der ursprüngliche Termin nicht einzuhalten war. Damit die Uraufführung ihre Wirkung nicht verfehlte, wurde der neue Termin für den Herbst gesetzt, nach der Sommerfrische der Pariser.
Inzwischen waren die Nachrichten aus Griechenland immer dramatischer und wurden mit steigendem Interesse verfolgt. Die Belagerung von Mesolongi bewegte ganz besonders die Geister. Lord Byron war bei einer früheren Belagerung 1824 ums Leben gekommen. Der Titel Le siège de Corinthe konnte wie eine Anspielung auf sein Gedicht The Siege of Corinth verstanden werden, das allerdings Ereignisse im 18ten Jht zum Thema hatte.
Im Frühjahr 1826 war die Situation der Belagerten in Mesolongi aussichtslos geworden. Am 3. April wurde unter der Leitung Rossinis im Théâtre des Italiens ein Unterstützungskonzert für die Griechen veranstaltet, das die stolze Summe von 30 000 Francs einbrachte. Am 23 April misslang ein Ausbruchsversuch. Am nächsten Tag sprengten sich die Griechen lieber mit ihren Pulvermagazinen in die Luft, als sich zu ergeben.
Die Arbeit an Le siège de Corinthe ging parallel voran. Unter dem Einfluss der Aktualität beschloss man kurzerhand, die Handlung zu ändern, um die Ereignisse von Mesolongi zu reflektieren, die einen besonderen starken Eindruck in der französichen Gesellschaft gemacht hatten und bereits in unterschiedlichen Kunstwerken verarbeitet wurden - das Thema sollte die Kunst noch lange beschäftigen. Ein Beispiel: Delacroix' 1826 gemaltes La Grèce sur les ruines de Missolonghi.
So ist der erste Akt von Le siège de Corinthe eine ziemlich getreue Adaptation vom ersten Akt von Maometto II, während Akt II und III stärker von der Vorlage abweichen.
Die Personen im neuen Stück sind:
- Mahomet II, Anführer der Türken - Bass
- Cléomène, Anführer der Griechen und Vater Pamyras - Tenor
- Pamyra, Tochter Cléomènes - Sopran
- Néoclès, junger griechischer Offizier -Tenor
- Hiéros, alter Grabwächter - Bass
- Adraste, Vertrauter Cléomènes - Tenor
- Omar, Vertrauter Mahomets - Tenor
- Ismène, Vertraute Pamyras - Mezzosopran
- Griechische und türkische Frauen, Soldaten im Gefolge Mahomets und Cléomènes, Imame, türkische und griechische Soldaten - Chor
Cléomène entspricht Paolo Erisso und Pamyra Anna
Néoclès entspricht einigermaßen Calbo
Hiéros entspricht etwa Condulmiero im ersten Akt, kommt aber mit einer ganz neuen Szene in Akt III
Omar entspricht Selimo
Adraste und Ismène sind neu (eine Ismene existierte allerdings bereits in Cesare della Valles Anna Erizo).
Die Handlung:
Akt I
Vorhalle des Senatspalasts in Korinth
Nachdem Byzanz in ihre Hände gefallen ist, belagern die Truppen von Mahomet II. (Mehmed II.) Korinth seit langem.
Die Griechen halten einen Kriegsrat ab, um zu entscheiden, ob sie kapitulieren sollen oder nicht. Unterstützt von Hiéros drängt der junge Néoclès Cléomène dazu, den Kampf bis zum Tod fortzusetzen und das Heimatland zu retten. Sie alle schwören, zu kämpfen, wenn nötig bis zum Tod.
Nachdem Néoclès Cléomène gefragt hat, ob ihm Pamyra noch versprochen sei, trifft sie ein. Cléomène teilt seiner Tochter mit, dass er sie mit Néoclès verheiraten will, um ihr einen zweiten Beschützer zu geben, doch sie antwortet, dass sie sich bereits in Athen einem Almanzor versprochen hat. Ihr Vater fordert sie auf, dieser Liebe zu entsagen, wenn sie nicht seinen Zorn auf sich ziehen will. Auf Drängen von Soldaten und Frauen, die kommen, um sie zu warnen, dass die Muslime die Stadtmauern von Korinth erklimmen, brechen Cléomène und Néoclès zum Kampf auf, nicht bevor der erste seiner Tochter einen Dolch gegeben hat, damit sie sich umbringen kann, falls die Verteidigung der Griechen nachgeben sollte.
Der Stadtplatz von Korinth
Während seine Männer griechische Soldaten verfolgen, befiehlt Mahomet ihnen, die Paläste zu respektieren, um seine Eroberung zu verewigen. Omar erzählt ihm, dass einer der griechischen Offiziere gefangen genommen wurde. Mahomet befiehlt, ihn am Leben zu lassen, weil er ihn befragen will. Er erzählt Omar, dass er zuvor unter dem Namen Almanzor Griechenland besucht und sich in Athen verliebt habe. Deshalb möchte er Gnade zeigen. Der gefangene Cléomène wird gebracht. Mahomet ermutigt ihn, seine Soldaten zur Kapitulation zu bewegen. Cléomène weigert sich und erklärt, dass sein Volk die Zitadelle bis zum Tod verteidigen wird.
Pamyra, ihre Vertraute Ismene und weitere griechische Frauen erscheinen. Pamyra bittet den Sultan um Gnade für ihren Vater. Mahomet und Pamyra erkennen einander. Sie ist entsetzt, ihre frühere Liebe als Eroberer wiederzusehen. Doch Mahomet ist gerührt. Er will Pamyra zurückgewinnen und bittet sie, ihm in sein Lager zu folgen. Er würde dann Griechenland verschonen. Cléomène widersetzt sich und erwähnt die Verlobung ihrer Tochter mit Néoclès. Pamyra ist zwischen Liebe und Pflicht hin- und hergerissen. Cléomène verflucht sie wütend. Pamyra lässt sich schließlich von Mahomet abführen.
Akt II
Mahomets Zelt
Umgeben von Ismene und türkischen Frauen bedauert Pamyra ihr Schicksal. Sie erinnert sich an ihre verstorbene Mutter, während die Frauen sie darauf hinweisen, dass ihre Heirat mit Mahomet die Geschicke Griechenlands verändern wird.
Mahomet versucht Pamyra mit Geschenken und Schmeicheleien zu ermuntern. Pamyra ist verzweifelt, weil sie Gott untreu geworden ist und von ihrem Vater verflucht wurde. Sie bricht in Tränen aus und sehnt sich nach dem Tod. Mahomet kann sie nicht trösten.
Türkische Soldaten, Höflinge, Imame, Haremsdamen und andere erscheinen, um Mahomets bevorstehende Hochzeit mit Pamyra zu feiern. Ihr Jubel steht in scharfem Kontrast zu Pamyras Traurigkeit. Die Anwesenden versuchen sie wieder zu beruhigen. Nach dem Tanz wird der Altar für die Trauung vorbereitet. Aber Lärm wird gehört von draußen.
Omar kommt mit Néoclès in Ketten an. Dieser fordert Mahomet im Namen der Griechen heraus und Pamyra versucht ihn vor dem Tod zu retten, indem sie sagt, er sei ihr Bruder. Mahomet befreit ihn und lädt ihn ein, der Hochzeit seiner Schwester beizuwohnen.
Omar kommt wieder, um Mahomet zu informieren, dass Korinth wieder zu den Waffen gegriffen hat. Auf der Zitadelle im Hintergrund erscheinen griechische Frauen und Soldaten und rufen zum Kampf und zum Märtyrertum auf. Die Türken bereiten sich auf den Kampf vor.
Pamyra weigert sich, Mahomet ihre Hand zu reichen, um ihn zu besänftigen: Sie verehrte Almanzor, möchte aber für ihr Land sterben. Mahomet macht ihr klar, dass das Schicksal des Landes nun in seinen Händen liege. Wenn sie nicht nachgibt, werden alle Griechen durch Schwert und Feuer umkommen. Zur Freude des Néoclès erklärt Pamyra, dass sie mit ihrem Volk als Märtyrerin sterben will. Enttäuscht und wütend ruft Mohammed sein Volk zu den Waffen. Pamyra und Néocles werden weggebracht.
Akt III
Die Gräber von Korinth, beleuchtet von mehreren Feuern
Néoclès, der seine Wächter überlistet und sich von seinen Ketten befreit hat, gelangt zu den heiligen Gräbern, wo sich die Griechen auf Kampf und Tod vorbereiten. Cléomènes Vertrauter Adraste begrüßt den Ankömmling. Néoclès berichtet, wie er zusammen mit Pamyra entkommen ist. Er bittet Adraste, Cléomène davon zu unterrichten und ihn zu holen, weil Pamyra sich mit ihm versöhnen möchte. Obwohl Néoclès ihr mitteilt, dass sie ihn gerettet hat, droht Cléomène, sie zu erstechen, wenn sie es wagt, vor ihm zu erscheinen. Als Pamyra ankommt, sagt er ihr, er habe keine Tochter mehr. Sie antwortet, dass ihre Liebe zu Mahomet mit dem Tod ihrer Heimat erlischt und sie dies beweisen will, indem sie Néoclès bei dem Grab der Mutter Grab ihre Hand gibt. Cléomène vereint sie.
Hiéros kommt, um ihnen zu sagen, dass die Muslime im Anmarsch sind. Cléomène bittet ihn, die Fahnen zu segnen, um die Anwesenden auf das Martyrium vorzubereiten. Hiéros lässt zuvor die Soldaten und Frauen schwören, bis zum Tod für das Vaterland zu kämpfen, und ermutigt sie, wie Leonidas und die Dreihundert einen unsterblichen Tod zu verdienen. Er prophezeit, dass das griechische Volk nach fünf Jahrhunderten der Sklaverei aus dem Todesschlaf erwachen wird. Die Männer brechen zum allerletzten Kampf auf.
Korinth in Flammen
Pamyra, Ismène und die anderen griechischen Frauen bleiben in der Gruft. Pamyra hält eine Rede, in der sie die Frauen auf ihren bevorstehenden Tod vorbereitet. Alle bitten Gott um Gnade und um ein Ende des Leidens. Beim Klang der Schlacht erkennt Pamyra, dass die Türken endlich siegreich sind und erwartet ihre Ankunft. Die siegreichen Muslime stürzen ein, um die letzten Überlebenden zu massakrieren. Die Frauen stehen vor dem Tod. Mahomet kommt und beansprucht Pamyra für sich. aber sie und die Frauen bringen sich lieber um, sls ich zu unterwerfen. Das Gewölbe stürzt ein und gibt den Blick auf das brennende Korinth frei.
Néoclès/Calbo ist nicht mehr im Finale vom Akt 1 anwesend. Cléomène ist seiner Tochter gegenüber strenger als Erisso.
Der zweite Akt entspricht ungefähr dem ersten Bild vom Akt 2 in Maometto; nicht nur ist er erweitert worden, um Ballettszenen einzubauen, sondern die Beweggründe haben sich geändert. Pamyra hat schon eingewilligt, Mahomet zu heiraten. Erst dann erscheint Néoclès.
Das Manöver mit dem Siegel ist nicht notwendig. In Unterschied zu Anna entwickelt Pamyra keine Strategie.
Der größte Unterschied ist nämlich, dass hier die Türken den Sieg davon tragen und dass Pamyra, im Unterschied zu Anna, die persönlich für den Sieg der Italiener verantwortlich war und den Preis dafür zahlen musste, den Untergang ihres Volkes miterlebt und selber mit in den Tod gerissen wird.
Die persönliche Tragödie ist hier eine Deklination der öffentlichen Tragödie. Der Vorrang der öffentlichen Geschichte wird durch die Szene der Fahnenweihe unterstrichen, die ganz neu hinzugefügt wurde.
Struktur (nach der von Damien Colas edierten kritischen Ausgabe)
Wenn nichts anderes vermerkt, beziehen sich die Referenzen zu Maometto II auf die Neapel-Originalfassung
Ouvertüre Neu
Erster Akt
Nr. 1.
- Nr. 1. Introduktion (Cléomène, Néoclès, Hiéros, Adraste, Chor): „Ta noble voix seigneur“ Maometto II Nr 1
- Rezitativ: „Vaillants guerriers“
- Rezitativ: „La Grèce est libre encore“
- Nr. 2. Szene: „Ta fille m’est promise“
- Trio (Néoclès, Cléomène, Pamyra, Chor): „Disgrâce horrible!“aus Maometto II letzter Teil des Terzettone Nr 3
- Nr. 3. Marsch
- Chor: „La flamme rapide“ Chor aus Maometto II Nr 4
- Nr. 4. Rezitativ: „Qu’à ma voix“ - Neu
- Arie (Mahomet, Chor): „Les palmes immortelles - Chef d’un peuple indomptable“ aus Maometto II Nr 4: Arie und Cabaletta des Maometto
- Nr. 5. Szene und Finale I: „Nous avons triomphé“ aus Maometto II Nr 5: Finale I gekürzt (u.a. entfällt die Person von Calbo)
- (Fortsetzung des Finale I:) „Ah! l’amant qui m’enchaîne“ Ritrovo l'amante aus dem Finale I von Maometto II
Zweiter Akt
- Nr. 6. Rezitativ: „Que vais-je devenir?“ Neu
- Arie (Pamyra, Chor):"O Patrie infortunée - Du séjour de la lumière - Mais après un long orage" Maometto II: Sì, ferite - Madre a te (aus Maometto II Nr 11) + Cabaletta von Calbos Arie (Maometto II Nr 9)
- Nr. 7. Szene: „Rassure-toi“
- Duett (Mahomet, Pamyra): „Que vois-je“ aus Maometto II in der Venedig-Fassung (dort Nr 8 )
- Chor: „La fête d’Hyménée“
- Rezitativ (Mahomet): „Triomphe Pamyra“
- Nr. 8. Ballade (Ismène, Chor): „L’hymen lui donne une couronne“ aus Ermione (cf. Nr. 2 der Venedig-Fassung)
- 1er Air de danse Neu
- 2ème Air de danse Neu
- 3ème Air de danse Neu
- Nr. 9. Hymne (Chor): „Divin prophète“ Neu
- Rezitativ: „Quel bruit se fait entendre?“
- Nr. 10. Finale II: „Il est son frère“ Neu
- (Fortsetzung des Finale II:) „Corinthe nous défie“ Neu
Dritter Akt
- Nr. 11. Rezitativ: „Avançons“ (Orchestervorspiel und Anpassung des Rezitativs vor Maometto II Nr 9)
- Prière/Gebet (Chor): „O toi que je révère“ aus Maometto II Nr 11
- Nr. 12. Arie (Néoclès): „Grand Dieu, faut-il qu’un peuple“ Neu
- Nr. 13. Szene: „Cher Cléomène“ aus Maometto II Nr 10
- Trio (Néoclès, Cléomène, Pamyra): „Céleste providence“ Maometto II Nr 10
- Nr. 14. Rezitativ: „Je viens de parcourir“ Neu
- Szene: „Fermez-vous tous vos cœurs“ Neu
- Chor: „Répondons à ce cri de victoire“ Neu
- Nr. 15. Rezitativ (Pamyra): „L’heure fatale approche“
- Prière/Gebet (Chor): „Juste ciel!“ aus Maometto II Nr 3 "Giusto ciel"
- Nr. 16. Finale III: „Mais quels accents se font entendre“ Neu
Die kritische Ausgabe wurde 2017 veröffentlicht. Sie soll die Partitur vorgeben, wie sie Rossini fertiggestellt hat. Allerdings wurden während der Proben, nach der Premiere und für eine spätere Wiederaufnahme Striche gemacht, die in den veröffentlichten Ausgaben (Klavierauszug, Troupenas-Ausgabe, weitere Ausgaben) in unterschiedlichem Umfang übernommen wurden. Oft völlig gestrichen sind:
- die Arie des Mahomets in Akt I (Les palmes immortelles couronnent nos travaux) - es bleibt nur die Cabaletta Chef d'un peuple indomptable
- der erste Teil der Arie der Pamyra in Akt II ( O patrie infortunée) - die Arie beginnt mit Du séjour de la lumière
- die Cabaletta des Duetts Mahomet-Pamyra in Akt II
- der 3. Tanz im Ballett
; das Terzett Céleste providence in Akt III wird oft um seine erste Strophe (Solo-Néoclès) gekürzt.
Dazu wird gelegentlich im zweiten Akt die Nr.8 vor die Nr.6 (Auftritt der Pamyra) verschoben.
Ab und zu liest man, das Ballett würde Teile aus Il Viaggio a Reims verarbeiten. Es ist eigentlich umgekehrt: die - apokryphe - "Ouvertüre zu Il Viaggio a Reims" wurde nachträglich aus Stücken der Ballettmusik von Le Siège de Corinthe konstruiert.
Daraus resultiert, dass die Oper, die im ersten Akt hauptsächlich eine Straffung von Maometto II ist, ab dem zweiten Akt zu einer komplexeren Verarbeitung wird.
Über die Umstellungen und Neukompositionen später ...