Ungeliebte Wörter

  • Demokratie

    Die Diskussion des Begriffs "Demokratie" wird als Verstoß gegen Forenregel 11 gewertet.

    Dieser Beitrag und die sich anschließende Diskussion wurde in die Splitter verlagert, wegen des Zusammenhangs geschah dies en bloc. Dabei wurde in Kauf genommen, dass auch Beiträge betroffen sind, die keinen Verstoß gegen Forenregeln beinhalten. Wer einen solchen Beitrag in diesem Thread erhalten möchte, kann seinen Text gerne wieder einstellen.

    Gegen dieses Versplittern kann sich per PN an die Gesamtmoderation beschwert werden, bei als unbefriedigend wahrgenommenem Fortgang kann ggf. der Vorstand angesprochen werden.

    Für die Moderation
    Mauerblümchen

    :MB:

  • Im SPON heute zu lesen:
    Das ist ein Novum in Deutschland: Nach 600 Jahren Männerdominanz schwenkt die Uni Leipzig radikal um und setzt nur noch auf weibliche Bezeichnungen: Titel wie "Rektorin" und "Professorin" gelten künftig auch für Männer. "Jetzt läuft das mal andersrum", freut sich eine Befürworterin

    Höchste Zeit, darauf hinzuweisen, dass es sich bei obigem Artikel und dem, was er ausgelöst hat, weitgehend um Unfug handelt.

    Korrektur und Hintergründe dieser Fehlmeldung:
    "http://www.zv.uni-leipzig.de/service/presse…il&ifab_id=4994"

    Den Ablauf dieser Medienstory wird im Bildblog rekapituliert:
    "http://www.bildblog.de/49640/mein-lieber-frau-gesangsverein/"

  • Gekochte Innereien sind mir allenthalben lieber als dieses Wort. Ein widerlicher Euphemismus - wie aktuell so viele, leider.

    :wink: Wolfgang

    He who can, does. He who cannot, teaches. He who cannot teach, teaches teaching.

  • Gekochte Innereien sind mir allenthalben lieber als dieses Wort.


    Mir auch. "Mitbewerber" gehört auch in diese Kategorie.

    :wink:

    Es grüßt Gurnemanz

    ---
    Der Kunstschaffende hat nichts zu sagen - sondern er hat: zu schaffen. Und das Geschaffene wird mehr sagen, als der Schaffende ahnt.
    Helmut Lachenmann

  • Verwendbar / Verwendungsfähig ...

    ... ist der deutsche Beamte. Die deutsche Beamtin ebenso, welche zwar manche Vorteile hat gegenüber nicht verbeamteten Kolleginnen, aber gerne Kinder bekommt und dafür die schlechteren Beurteilungen.

    Als einer der solchen bin ich nun wirklich nicht der Meinung, dass die solchen den Nabel der Welt bedeuten, mögen sie sich auch bisweilen dafür halten.

    Aber diese anti-euphemistische Prädikation haben auch sie nicht verdient. Das ist einfach ekelhaft und spricht Bände über die Ursprünge des Systems ...

    Sollte ich mich wiederholt haben, bitte ich um Nachsicht. Ich habe jetzt nicht den gesamten Thread überflogen.

    :wink: Wolfgang

    He who can, does. He who cannot, teaches. He who cannot teach, teaches teaching.

  • Über die ganzen Verwaltungsleute, die immer mehr werden, breite ich lieber den Mantel des Schweigens. Am besten lufttdicht...

    Viele der von mir gehassten Wörter wären nicht schlimm, wenn man sie richtig und damit nicht inflationär verwenden würde. Besonders schlimm sind dabei Dummpresse und Schundfunk dabei: Derzeit wird nach Erdbeben, Bergbauunglücken und verschwundenen Zuweisungen immer fieberhaft gesucht, statt gezielt und nach eingespielten und bewährten Regeln. Ich finde, schlimmer kann man die professionellen Rettungskräfte kaum beleidigen. :boese:

    LG, Kermit :tee:

    Es ist vielfach leichter, eine Stecknadel in einem Heuhaufen zu finden, als einen Heuhaufen in einer Stecknadel.

  • Keine Ahnung warum,
    aber der Ausdruck "Mucke" in Zusammenhang mit klassischer Musik geht mir sowas von auf den Keks,
    dass mich augenblicklich eine Art körperlich erlebter Übelkeit erfasst und mir sämtliche Lust auf eine Beschäftigung mit dem jeweiligen Thema vergeht. :hide:
    Muss wohl eine Art "mentaler Allergie" sein ...

    Bin ich da ein Einzelfall und hat jemand Ideen, wie man diesem Phänomen außer durch "Allergenkarenz" begegnen könnte? ;+)

    Liebe Grüße,
    Berenice

    Colors are like music using a short cut to our senses to awake our emotions.

  • Nun, eine Allergie verbinde ich mit dem Wort Mucke nicht. Jedoch hakt es beim Lesen, weil ich eine andere Begrifflichkeit damit verbinde. Weniger ist es Synonym für Musik, sondern bezeichnet unter Musikern einen Auftritt für Geld. Nur daher kenne ich diese Bezeichnung. Aber als Umschreibung für Musik - das ist mir neu. Oder habe ich was verpasst in den letzten 20 Jahren?

  • Weniger ist es Synonym für Musik, sondern bezeichnet unter Musikern einen Auftritt für Geld.


    In diesem Zusammenhang ist mir dieser Ausdruck ebenfalls geläufig und ich verspüre da keinerlei "Aversion",
    einzig wenn "Mucke" als Synonym für ein Stück klassischer Musik benutzt wird
    ("Bach-Mucke", "Wagner-Mucke" etc.=> https://www.capriccio-kulturforum.de/index.php?form…highlight=Mucke ),
    kommt es zu diesem "gewissen Unwohlsein" ...

    Liebe Grüße,
    Berenice

    Colors are like music using a short cut to our senses to awake our emotions.

  • Zitat
    In der Jugendsprache wird das Wort „Mugge“ bzw. „Mucke“ auch ganz allgemein als Synonym für „Musik“ gebraucht („geile Mucke“).


    Oh je, dann sind meine "Beschwerden" eventuell/offensichtlich Zeichen des Alterns. ;+)
    Ich trag's mit Würde ...

    Liebe Grüße,
    Berenice

    Colors are like music using a short cut to our senses to awake our emotions.

  • Oh je, dann sind meine "Beschwerden" eventuell/offensichtlich Zeichen des Alterns. ;+)
    Ich trag's mit Würde ...


    Kenne diesen Sprachgebrauch auch nur aus diesem Forum, habe mich aber schnell daran gewöhnt und finde ihn durchaus erfrischend, auch wenn es für mich nicht in Frage käme, ihn zu übernehmen.

    Hier hab ich mir sogar schon mal erlaubt, über die Motivation des Sprachgebrauchs zu spekulieren...

    ---
    Es wäre lächerlich anzunehmen, daß das, was alle, die die Sache kennen, daran sehen, von dem Künstler allein nicht gesehen worden wäre.
    (J. Chr. Lobe, Fliegende Blätter für Musik, 1855, Bd. 1, S. 24).


    Wenn du größer wirst, verkehre mehr mit Partituren als mit Virtuosen.
    (Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln).

  • Hier hab ich mir sogar schon mal erlaubt, über die Motivation des Sprachgebrauchs zu spekulieren...

    Danke "zabki" für Deinen interessanten Beitrag!

    Bei mir kommt - warum auch immer - das Wort "Mucke" nicht als "erfrischende Distanzierung" zum althergebrachten und u.U. auch abgenutzten "Musik-Begriff" an,
    ganz im Gegenteil -
    bei mir dominiert die Empfindung von verkrampfter, "auf-Teufel-komm-raus-erzwungener" "Ich-bin-ja-so-was-von-progressiv-Attitüde" ...

    Tja, so unterschiedlich kann gefühlsmäßige Wahrnehmung sein ...

    Liebe Grüße,
    Berenice

    Colors are like music using a short cut to our senses to awake our emotions.

  • zur Mugge oder Muge, da streiten sich sogar die Schwaben, kann ich Aufklärendes beitragen!
    das ist eine Abkürzung, und zwar für: MUsikalisches GElegenheitsgeschäft und hat demzufolge nichts mit Krabbeltieren zu tun, die auf schwäbisch "Mugg" heisst.

    Ich bin nach einem sehr ausgedehnten und anregenden Urlaub wieder im Eise angekommen und wurde mit üppig wallendem Nebel und schmalen +5 Grad von meinem Städtchen Paamiut begrüsst.

    Es grüsst dennoch warm
    Euer Eisbär

  • Mugge ist Musik gegen Geld.
    Daran ist nichts abschäuliches, das Gegenteil wäre der Fall.
    Und Mucke ist halt etwas für Leute, welche zwei gg eher hart aussprechen oder den Sinn nicht verstanden haben und interessant rüberkommen wollen, falls sie den Zusammenhang nicht kennen.

    Der Begriff "Mucke" ist daher Umgangssprachlich bei Musikern trotzdem völlig ok und allgemein üblich,obwohl falsch.
    Jeder, der sich dagegen echauffiert, macht sich - vielleicht ungewollt, aber trotzdem- gegenüber Musikern lächerlich.

    Ich spreche auch immer von einer Mucke, auch wenn eine Mugge gemeint ist.
    Es gibt keinen Unterschied, spätestens das Finanzamt wird das befürworten.
    Sagt mal, gibt es keine anderen Probleme?

    Also zum Mitschreiben:
    Unter uns Musikern ist eine Mucke eine Mugge eine Muge.

    Nichts weiter, und hört um Himmels Willen auf, irgendetwas anderes als "Musik gegen Geld" da hineinzudeuten.
    Das alte "musikalische Gelegenheitsgeschäft" vom Eisbär ausgenommen.
    Das stimmt auch, allerdings aus den 60ern und 70ern.
    Aber es stimmt.


    Bei amfortas ist das nur schnoddrig gemeint, das ist sein Stil, mit schwierigen(für uns) Werken locker umzugehen.
    Nichts weiter, aber das ist nun mal sein Stil und dies ist auch sein Ansinnen.
    Er geht halt gewollt schnoddrig mit zum Teil extrem schwerverständlichen Werken um und nennt diese "Mucke".
    Was für mich oft gegen diese Werke spricht, denn oft genug erweißt sich solch eine von Ihm deklarierte Mucke nur als "Mücke".
    Als Mücke im Schafspelz oder Wolfspelz.

    Interessant ist das allemal, man muß halt zwischen den Zeilen lesen.
    Und ich möchte Amfortas ganz gewiss nicht herabwürdigen, denn er weiß, wovon er schreibt.
    Kudos an Amfortas!

    Nur eben der ständige Gebrauch der sog. "Mucke" ............

    Bei Rock-Musikern, bei Jazz- Musikern, bei Klassik-Musikern, bei allen Musikern gibt es den Begriff der "Mucke".......

    Miles Davis hat ne geile Mucke hingelegt, andere auch etc.......
    So what?

    Ernsthaft, das Thema ist überflüssig und erklärt sich von selber irgendwie.
    Und dabei sollte es auch bleiben.

  • Klar,
    Mucke (sind ja keine Schwaben...) ist Musik für (gegen?) Geld...

    Für mich schwingt in dem Wort immer auch ein bißchen mit: Ein Auftritt, den man niemals für ohne oder wenig Geld machen würde, also so was wie Hochzeiten fremder Leute etc
    oft auch mit einem Programm, das man aus reiner Liebe zur Kunst eher nicht spielen würde... "musikalisches Gelegenheitsgeschäft" halt...
    das sind so meine Assoziationen zu dem Wort, und die kriege ich auch schwer aus dem Kopf.
    Muß ich aber, denn bei uns in der Band heißt Mucke einfach Auftritt, sowohl ganze gebuchte Wochenenden als auch die einzelnen Einsätze innerhalb dieser...

    Die amfortassche "Mucke" klingt irgendwie jugendsprachlich begeistert, in Verbindung mit "fetzig" auf alles angewandt von Bach bis Lachenmann auch irgendwie erfrischend, auch wenn der Informationswert durch die Breite der Anwendung gegen genau eins tendiert: Amfortas gefällts.

    Die englischen Stimmen ermuntern die Sinnen
    daß Alles für Freuden erwacht

  • Und ich möchte Amfortas ganz gewiss nicht herabwürdigen, denn er weiß, wovon er schreibt.

    Das wollte ich ebenfalls keinesfalls!!!
    Mir war auch nicht bewusst, dass es offensichtlich Amfortas' "Markenzeichen" ist, das Wort "Mucke" im Sinne von "Musik" zu benutzen.

    Bei mir ist dieser Ausdruck jedenfalls bei genau diesem "Verwendungszweck" deutlich negativ besetzt (gewesen).
    Muss an einer Fehlassoziation liegen und ich lasse mich da gerne aufklären/belehren,
    dass es sich hierbei - habe ich das richtig verstanden? :stern: - um eine unter Musikern selbstverständliche und gängige Praxis handelt.

    Also sorry in die Runde :schaem: und danke für die Erläuterungen!!! :kuss:

    Es lernt der Mensch solang er lebt.
    Sollte er zumindest ...

    Liebe Grüße,
    Berenice

    Colors are like music using a short cut to our senses to awake our emotions.

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